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smberge

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2017
Made at Home
Defaux, Tina;Kirschbacher, Laura

Made at Home


ausgezeichnet

In diesem Buch finden sich viele, gut aufbereitete Ideen zum Basteln für den Frühling und Sommer. Aufgegliedert nach den Themen

-Ostern
-Muttertag & Vatertag
-Grüner wird's nicht
-Von Kopf bis Fuss auf Sommer eingestellt
-Sommer
-Freche Früchtchen
-Abkühlen

findet sich eine bunte Mischung an schönen Ideen zum Selbergestalten. Hierbei ist für verschiedenen Interessensgebiete etwas dabei, sowohl Anfänger als auch Bastelprofis warden hier fündig.
Mich hat die Vielfalt der Ideen überzeugt, hier finden auch weniger talentiert Kunstler einen guten Bastelvorschlag. Ich gehöre selber zu den Bastelamateuren und konnte mit den guten Kopiervorlagen und den guten Beschreibungen schon einiges ausprobieren. Sehr angenehm fand ich auch die Gliederung nach Zeitaufwand, die im Anhang zu finden ist.
Der Ringordner, in dem die Ideen geliefert werden ist sehr ansprechend gestaltet und sehr praktisch, den so lassen sich einzelne Projekte entnehmen und gut kopieren oder auschneiden.
Ein tolles Buch zur Einstimmung in den Frühling.

Bewertung vom 07.03.2017
Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4
Börjlind, Rolf;Börjlind, Cilla

Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4


ausgezeichnet

Inhalt:

In einem Wald in Smaland wir eine grausam zugerichtete Jungenleiche gefunden. Mette Olsäter, die Leiterin des zuständigen Ermittlerteams, glaubt zunächst an einen Pädophilenring, der für die Tat verantwortlich ist. Erst als Tom Stilton wieder zu dem Team stößt, deutet die Richtung der Ermittlungen in eine andere Richtung. Der Junge scheint aus Rumänien zu stammen und Tom reist zu weiteren Ermittlungen nach Bukarest.
Hier wird ihm die erschreckende Dimension des Falles klar.

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch dieses Autorenduos und ich muß sagen, ich war begeistert. Schon die ersten Seiten habe mich komplett in die Handlung hineingezogen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus der Hand legen.
Die Handlung ist gut recherchiert und sehr glaubwürdig. Hier wird ein erschreckendes Szenario aufgebaut, das aber besonders in Zeiten, in den vielen unbegleitete, jugendliche Flüchtlinge nach Europa kommen durchaus realistisch erscheint. Ich habe das Buch daher auch als eine Mahnung empfunden, die uns auf die Risiken für junge Flüchtlinge hinweist.
Tom, als ehemaliger Ermittler, der aufgrund von Schicksalsschlägen in der Obdachlosigkeit landet und von dort den Weg zurück ins normale Leben gefunden hat, ist ein sehr starker Charakter, der einen sehr glaubhaften Ermittler abgibt. Auch Muriel, die junge Obdachlose, die sich eines jungendlichen Flüchtlingsmädchens annimmt, hat mich als Charakter sehr überzeugt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen, die Seiten fliegen einfach nur so dahin.
Insgesamt ein sehr spannender, angenehm zu lesender Krimi zu einem Thema, das in der Presse noch nicht thematisiert wurden, aber sicher so passieren könnte. Ich habe das Buch auch als eine Mahnung zum höheren Schutz unbegleiteter, jungendlicher Flüchtling empfunden.

Bewertung vom 10.03.2016
Club der Töchter
Fennell, Natasha;Ingle, Róisín

Club der Töchter


gut

Natascha Fennells Mutter ist schwer erkrankt. Da leider mit ihrem Tod zu rechnen ist, macht Natascha sich Gedanken über ihre Beziehung zu ihrer Mutter und was sie ihr noch sagen möchte, bevor es zu spät ist. Angeregt durch Columnen, die Roisin Ingel regelmässig in der Zeitung schreibt nimmt sie mit dieser Kontakt auf, diese greift die Gedanken zu den eigenen Müttern in einer ihrer Columnen auf und ruft die Frauen dazu auf, über ihre Beziehungen zu ihren Müttern zu schreiben.
Mit 7 Frauen, die sich melden, führen Natascha und Roisin weitere Gespräche und gründen mit ihnen den "Club der Töchter". Die Gespräche sind die Grundlage für dieses Buch. Wir lernen verschiedene Mutter/Tochter Beziehungen kenne, von liebevoll, über zu eng, zu bevormundet oder auch keine Beziehung.
Soweit hat mir das Buch sehr gut gefallen, leider kam mir dann aber die anschliessende Analyse zu kurz. Diese liefen immer nach einem einheitlichen Schema ab, das das Lesen etwas eintönig machte. Nach einem kurzem Kommentar von Natascha oder Roisin bekam jede Frau Hausaufgaben und schreibt einen Brief an ihre Mutter. Leider ist mir nicht klar geworden, ob sich die Beziehungen nun verändert haben oder nicht.
Das Buch regt zum Nachdenken über die Beziehung zur eigenen Mutter ein Es handelt sich jedoch nicht um einen Ratgeber, sondern mehr um eine Sammlung der Geschichten der Frauen aus diesem Club. Es gibt zwar eine Liste mit 10 Dingen, die man mit seiner Mutter machen sollte, jedoch bleibt diese eher wage und ist nicht auf jede Beziehung anwendbar.
Insgesamt kann man zu diesem Buch sagen, dass ein spannendes Thema aufgegriffen wurde, jedoch fehlen mir hier weitere Ratschläge, wie mit schwierigen Mutter-Töchter Beziehungen umgegangen warden sollte. Zum Einstieg in das Thema ist das Buch aber durchaus lesenswert.

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Bewertung vom 01.03.2016
Die Straße der Geschichtenerzähler
Shamsie, Kamila

Die Straße der Geschichtenerzähler


sehr gut

Inhalt: 1914, Ausgrabung in der Türkei: Die junge Geschichtsstudentin Viv bekommt die Chance an den Ausgrabungen des Archäologen Tahsin Bey teilzunehmen, einem Freund ihres Vaters. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Stirnreif des Skylax, einem antiken Reisenden, von dessen Reiseberichten beide fasziniert sind. Während ihrer Arbeit kommen sich beide näher.



Als der 1. Weltkrieg ausbricht, kehren beide in ihre Heimat zurück. Vor ihrer Abreise erzählt Tahsin Viv von seiner armenischen Herrkunft und seinem Kampf für die armenische Sache. Zurück in England wird Viv aufgrund ihres Auslandsaufenthalts interessant für den Geheimdienst und erzählt aufgrund des auf die ausgeübten Drucks von Tahsins Aktivitäten.




Als dieser kurze Zeit später spurlos verschwindet, macht sich Viv auf die die Reise nach Pashawar, da Tahsin in einem seiner letzten Briefe also möglichen Fundort des Stirnreifs erwähnt hat. Dort angekommen, taucht Viv in das dortige Leben ein und lernt den Jungen Najeeb kennen, der ihr das Leben in Peshawar zeigt, im Gegenzug unterrichtet sie ihn in Englisch, Geschichte und Archäologie und weckt in ihm eine tiefe Neugier auf die Geschichte seines Landes.




Leider stößt sie mit dieser Freundschaft zu dem Jungen auf den Widerstand seiner Familie. Nach einer längeren Rückkehr nach England kehrt sie 1930 nach Peshawar zurück, mitten in den Freiheitskampf der Inder.



Meine Meinung:




Dieses Buch ist anders, hat einen besonderen Zauber. Viv ist eine besondere Frau, die ein Leben führt, das für einen Frau in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich ist. So ist es sicherlich mutig, im Jahre 1914 als Frau alleine nach Peshawar zu reisen und sich dort alleine ein Leben aufzubauen. So ungewöhnlich wie diese Frau ist auch die Erzählung, die eine besondere Stimmung verbreitet. Mich hat der Erzählstil überrascht und ich mußte mich zunächst daran gewöhnen, wenn man sich jedoch auf diesen Schreibstil einläßt, wird man in eine fremde Welt hineingeführt, die einen besonderen Zauber hat.

Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung des Lebens in Peshawar. Eine Besonderheit ist hierbei sicherlich, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, einmal aus der Sicht Viv, also der Sicht einer westlichen Frau und aus der Sicht von Najeeb und seinem Bruder Quyyum, zwei jungen Männer aus Indien. Aufgrund dieser Perspektiven bekommt man als Leser eine tiefen Einblick in den Konflikt zwischen der Kolonialmacht England und den einheimischen Menschen in Indien, die Behandlung der Menschen und die Sicht beider Seiten auf die Ereignisse.




So ist die Suche nach dem Stirnreif und die Freundschaf von Najeeb und Viv nur eine Art Aufhänger, um dem Leser einen tiefen Einblick in das Koloniale Indien zu geben. Die Charaktere werden sehr eindrücklich beschrieben und die inneren Konflikte und Kämpfe sind gut nachvollziehbar. Trotz aller äußerlichen Unterschiede werden Najeeb und Viv gute Freunde, die leider durch die Traditionen und Vorurteile zu leiden haben.




Ein besonderes Buch mit tollen Stimmungen, einzig den etwas ungewöhnliche Schreibstil sehe ich als Minuspunkt in diesem Buch. Das Buch ist sehr lesenswert, besonders für Leser, die sich gerne mit fremde Kulturen beschäftigen und auch bereit sind, sich auf Unbekanntes einzulassen. Diese Leser werden mit einer spannenden Geschichte belohnt, die den Leser nicht unberührt und nachdenklich zurück lassen wird.

Bewertung vom 01.03.2016
Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7 (Restauflage)
Neuhaus, Nele

Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7 (Restauflage)


ausgezeichnet

Kurz vor Weihnachten: Pia Kirchhof und Christoph Sander planen in ihre Flitterwochen zu starten, als eine ältere Damen beim Spaziergang mit ihrem Hund auf offenem Feld erschossen wird. Zunächst scheint es so, als ob sie Opfer eines Täters geworden ist, der wahllos Menschen erschießt. Erst Ermittlungen im Leben des Opfers ergeben keine Auffälligkeiten und so tappt das Ermittlungsteam im Dunkeln. Einige Tage später geschieht ein weiterer Mord, wieder wird eine Frau aus großer Entfernung erschossen. Haben wir es mit einem Serientäter zu tun?
Auch nach der zweiten Tat wirft das Geschehen viele Fragen auf. Pias Neugier ist geweckt. Schweren Herzens verschiebt sie ihren Urlaub und nimmt die Ermittlungen auf.

Die Ermittlungen gestalten sich sehr spannend, da zunächst kaum Hinweise zu finden sind, die auf die Hintergründe der Tat hinweisen. Sehr mühsam laufen die Ermittlungen an, schön kann man hier miterleben, was es für ein Ermittlerteam bedeutet, wenn die Öffentlichkeit Fragen stellt, jedoch keine Antworten gefunden werden können. Langsam werden die ersten Spuren gefunden und entwickelt sich eine extrem spannende Geschichte. Die Hintergründe der Tat machen nachdenklich und bringen dem Leser ein wichtiges gesellschaftliches Thema näher.

Besonders gut haben mir die Personen Pias und ihres Chefs gefallen, die sich mit vollem Engagement in die Ermittlungen stürzen. Besonders schön hierbei der Einblick in der Privatleben der beiden. Man lernst sie so auch als Menschen kennen, mit Gefühlen und Problemen.
Sehr schön wird hier auch die Spannung entwickelt. Von den anfangs etwas stockenden Untersuchungen entwickelt sich eine Handlung, in der sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Auch der Hintergrund des Verbrechens ist sehr gut recherchiert und regt den Leser zum Nachdenken an. Auf mich wirkte die Handlung nachvollziehbar und logisch aufgebaut, Längen habe ich in dem Buch keine entdeckt und so wurde das Buch zu einem wahren Pageturner.

Ein absolut lesenswerter Krimi, nette Ermittler und ein brisanter Hintergrund der Tat, ein Buch das man nicht nur als Krimifan gelesen haben sollte.

Bewertung vom 01.03.2016
Janusmond
Winter, Mia

Janusmond


ausgezeichnet

Inhalt:
Louisson: Der Deutsche Leon Bernberg reist in diesen südfranzösischen Ort auf der Suche nach seiner Zwillingsschwester Lune, die in zum Studium in diesen Ort kam und zu der vor 10 Jahren der Kontakt abgebrochen ist. Leon möchte Beweise sichern, um seine Schwester für tot erklären zu lassen. Leon trifft auf den Polizisten Christian Mirambeau, der jedoch von der Geschichte und der Person Lunes so fasziniert ist, dass er anfängt, Nachforschungen zum Verbleib der jungen Frau anzustellen. Bald gibt es weitere Tote in dem Ort und stets läßt sich eine Verbindung zu Lune herstellen. Auch Christian kann sich der Faszination Lunes nicht entziehen und bringt sich und seine Familie selber in Gefahr.

Meine Meinung:
Das Cover mit seinem schwarzen Grundton und der schwarze Schnitt transportieren schon viel von der Stimmung des Buches, es ist eine düstere, bedrohliche, unheimliche. Leon, als Hauptperson ist vom Leser nie ganz einzufangen, immer hat man das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis, es gibt viele Hinweise auf schlimme Erlebnisse in der Jugend und psychische Probleme. Obwohl dieses Buch eigentlich aus der Perspektive Leon geschrieben ist, konnte ich diesen Charakter nie richtig packen und hatte das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis.

Die dunkle Stimmung lässt das Buch aber auch nie langweilig werden, immer bleibt eine Unsicherheit und unterschwellige Bedrohung erhalten. Auch das Milieu, das Rotlichtviertel von Louisson, mit seinen Clubs und entsprechendem Publikum muss man mögen. Ich kann nur sagen, dass es mir schwer viel, eine Beziehung zu den einzelnen Personen aufzubauen, sie schienen mir alle etwas verschwommen und unklar.

Dieses Buch ist von der Stimmung her ungewöhnlich und die Handlung hält einige unerwartet Wendungen bereit, die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf einem hohen Niveau. Ich kann das Buch empfehlen, aber es ist ein etwas anderer Thriller mit einer eigenen Stimmung.

Bewertung vom 23.02.2016
Vier Zimmer, Küche, Boot
Eisenhardt, Uta

Vier Zimmer, Küche, Boot


sehr gut

Uta erfüllt sich zusammen mit ihrem Mann Felix und den Kindern Tom und Oskar den Traum vom Leben auf dem Hausboot in Berlin. Von dem Kauf, über den Umbau und der Suche nach dem Liegeplatz nimmt uns Uta mit auf eine Reise zum Abenteuer "Leben auf den Hausboot".
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefangen genommen. Die Vorstellung auf einen Hausboot und damit direkt auf dem Wasser zu leben, vielelicht sogar in einer attraktiven Gegend in der tollen Stadt Berlin versprach eine spannende Lektüre.
Der erste Teil des Buches erfüllte diese Erwartungen, das Boot wurde gekauft und hergerichtet. Die damit verbundenen Probleme wurden sehr anschaulich geschildert und man konnte mit der Familie mitfiebern. Leider setzte sich dieser gute Eindruck im 2. Teil nicht fort. Hier hatte ich erwartet, mehr von dem Alltag zu erfahren, aber leider war das wichtigste Thema hier der Kampf um einen Liegeplatz, nicht nur der Familie sondern auch von anderen Gleichgesinnten. Zwar wurden einige Problem des Alltags angesprochen, so der Besuch ungebetener Gäste und unliebsamer Nachbarn oder das Problem mit Dingen die über Bord gingen, jedoch hatte ich in diesem Teil das Gefühl, dass das Buch sich langsam zu einer Werbung für das Leben auf dem Hausboot entwickelten und zu einer Anklage gegen die Stadt Berlin, die den Hausbootlern das Leben schwer macht, da keine Liegeplätze vergeben werden.
Insgesamt hat mir das uch haber gut gefallen. Grade die hochwertige Aufmachung mit schönen Fotos hat die Lektüre sehr angenehm gemacht und viel von der besonderen Stimmung dieser Lebensform transportiert. Interessant für Leute, die den gleichen Traum hegen, ist sicherlich auch der Anhang, in dem auf 3 Seiten einige Tips zum Thema Hausboot gegeben werden.
Das Buch ist ideal, um einen ersten Einblick in das Leben auf dem Hausboot zu bekommen, jedoch ist er nicht als richtiger Ratgeber anzusehen, dafür sind die Tips zu kurz gefasst.

Bewertung vom 23.02.2016
Die Königin der Orchard Street (Restexemplar)
Gilman, Susan J.

Die Königin der Orchard Street (Restexemplar)


sehr gut

Inhalt: New York, 1913: Malka kommt mit ihrer Familie als Einwandererin nach New York. Die Familie schlägt sich in ärmlichen Verhältnissen durch das tägliche Leben. In dieser Situation wird Malka hat Malka einen schweren Unfall, sie wird von einem Eiswagen angefahren und schwer am Beim verletzt. Nachdem deutlich wird, dass Malka aufgrund des Unfalls eine Behinderung zurückbehalten wird, wird sie von ihrer Mutter verlassen, der Vater ist schon vorher aus dem Leben der Familie verschwunden. In dieser verzweifelten nimm die Fahrer des Unfallfahrzeugs, Mr. Dinello, Malkas an und sie wächst in der Familie des Eisfabrikanten auf und lernt die Herstellung von Speiseeis kennen. In diesem Buch werden wir Zeuge von Malkas Weg zur Eiskönigin Amerikas. Meine Meinung: Die Geschichte ist eigentlich sehr spannend geschrieben. Der Aufstieg einer Frau aus einfachsten Verhältnissen, die für sich den amerikanischen Traum verwirklicht. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in das Elend der Einwanderer, die, frisch angekommen in Amerika, versuchen ihr Leben zu organisieren. Malka ist eine Kämpferin, von ihren Zieheltern betrogen fängt sie am absoluten Nullpunkt an und wird zu einer reichen Geschäftsfrau. Sie erzählt ihr Leben ihren Kindern als Rückblick im hohen Alter. Die Sprünge in der Zeitachse waren nicht immer leicht nachvollziehbar, so daß ich beim Lesen gelegentlich innehalten mußte, um die Zeitachsen zu sortieren. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, ich konnte mir die Personen sehr gut vorstellen und sie haben der Geschichte das Leben eingehaucht. Leider hatte das Buch an einigen Stellen gewisse Längen, die jedoch immer von spannenderen Abschnitten abgelöst wurden, so dass ein Weiterlesen immer belohnt wurde. Erst zu Ende hin wurden die ganzen Zusammenhänge der Rahmenhandlung klar, die mich im ersten Teil des Buches etwas verwirrt haben. Insgesamt ein lesenswertes Buch über eine Frau, der der soziale Aufstieg in Amerika gelungen ist und die sich in die Amerikanische Gesellschaft integriert hat.

Bewertung vom 23.02.2016
Du hättest es wissen können
Korelitz, Jean Hanff

Du hättest es wissen können


ausgezeichnet

New York: Grace Reinhardt Sachs arbeitet als erfolgreiche Paartherapeutin mit eigener Praxis in New York, sie hat einen Sohn, der eine exklusive Privatschule besucht und ein guter Schüler ist, ihr Mann Janathan, ein erfolgreicher Onkologe. Alles schein perfekt, als Grace die Möglichkeit ihr Buch über Paartherapie veröffentlicht.
Doch dann kommt alles anders: Die Mutter eines Mitschülers ihres Sohnes wird ermordet und Jonathan verschwindet…..
Das Buch ist psychologisch sehr geschickt aufgebaut. Wir erleben die ganze Geschichte aus der Perspektive von Grace, mit ihr durchleben wir das Zerbrechen ihrer bis dahin doch sehr heilen Welt. Von den ersten Verhören der Polizei, über die sie beinahe noch lachen kann, über die langsame Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, hin zu der ganzen Tragweite des Geschehens, durchleben wir einen wahren Albtraum zusammen mit Grace. Ich konnte ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen und ihre Handlungen waren bis zum Ende hin schlüssig.
Es handelt sich hier um ein eher ruhiges Buch ohne viel Action, hier wird mit den Gefühlen der Leser auf psychologischer Ebene gespielt. Sehr lesenswert

Bewertung vom 23.02.2016
Als der Himmel uns gehörte
Roth, Charlotte

Als der Himmel uns gehörte


ausgezeichnet

Inhalt:

London 2011: Die junge Läuferin Jennifer trainiert für Olympia 2012 in ihrer Heimatstadt. Sie ist talentiert, hat jedoch regelmäßig mit Panikattacken während der Läufe zu kämpfen, die sie dazu zwingen, die Wettkämpfe abzubrechen. Ein neuer Trainer, Gregory rät ihr, ihre Großmutter aufzusuchen, die 1936 als Bogenschützin selbst an den Olympischen Spielen in Berlin teilgenommen hat. Bei dem Besuch bei ihrer Großmutter Alberta erzählt diese ihrer Enkelin ihre Erlebnisse, vor und während der damaligen Spiele.

Meine Meinung:

Dieses Buch erzählt eine fesselnden Geschichte einer jungen Frau, die 1932 durch eine Reise zu den Olympischen Spielen in Los Angeles von einer absoluten Begeisterung für den olympischen Gedanken infiziert wurde und in den folgenden Jahren an ihrer Teilnahme an den Spielen in Berlin arbeitet. Sehr interessant sind hierbei nicht nur ihr persönlicher Kampf um Qualifikationen etc. sondern auch die politischen Umstände, die sie zu einer Werbeikone des Nazi-Regimes macht. Viele kritische Aspekte der damaligen Spiele werden beleuchtet, die von Judenverfolgung und Rassismus überschattet wurden. Aber die Geschichte endet nicht mit den Spielen sondern beleuchtet auch die weiteren Schicksale der Protagonisten im 2. Weltkrieg.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und es macht Spaß, ihnen durch die Geschichte zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Besonders spannend ist es mit der jungen Alberta an den Spielen teilzunehmen. Erschreckend ist es, wie stark diese Spiele von den Nazi zur Aussendarstellung benutzt wurden und einzelne Menschen von dem Regime benutzt wurden, was Alberta auch am eigenen Leib erleben mußte.

Positiv möchte ich hier noch das Glossar erwähnen, in dem man nachlesen kann, was von der Geschichte Fakten sind und wo die Fiktion einsetzt. Das finde ich bei einem historischen Buch immer besonders interessant.

Ein lesenswertes Buch für jeden, der mehr über die Ereignisse rund um die Ereignisse der Spielen in Berlin 1936 erfahren möchte und dabei noch eine interessante Lebensgeschichte lesen möchte, die von Dramatik und Liebe gekennzeichnet is