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smberge

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2018
Das Jesus-Experiment
Roßbach, Bernd

Das Jesus-Experiment


sehr gut

Inhalt:
Tom Jennings, ein renomierter Hirnforscher, macht eine spannende Entdeckung: Er hat es geschafft, menschliche Erinnerung lesbar zu machen und zwar nicht nur die Erinnerungen von lebenden Menschen, sondern auch von vererbten Erinnerungen. Man kann jetzt die Erinnerungen von Menschen sichtbar machen, die vor vielen Jahrhunderten gelebt haben, man muss nur den Nachfahren finden. Eine revolutionäre Entdeckung. Als Tom eine Nachfahrin von Pontius Pilatus ausfindig macht, wird die Geschichte brisant. Die Kirche, aber auch andere Gruppen fühlen sich von diesen Möglichkeiten in ihren Grundideen gefährdet. Für Tom und seine Familie wird die Situation gefährlich.

Meine Meinung:
In diesem Buch wird eine spannende Idee aufgenommen, die schon von anderen Autoren bearbeitet wurde, die Reise zu den Grundideen des christlichen Glaubens. Es ist sicherlich spannend, zu erfahren was damals rund um Jesus wirklich passiert ist. Bernd Roßbach geht dieses Thema aus einem interessanten Weg an, er arbeitet mit der Vererbung von Erinnerungen.
Auch wenn er einige Seiten für die Erklärung der Methode spendiert hat, muss ich gestehen, dass ich nicht ganz verstanden habe, wie das funktioniert und wie Guilia, die angeblich eine Nachfahrin von Pontius Pilatus war, gefunden wurde.
Die Folgen der Entdeckung wurden hingegen nachvollziehbar beschrieben. Dass hier nicht nur wirtschaftliche Möglichkeiten entstehen, sondern dass die Möglichkeiten dieser Entdeckung auch weitergehende Folgen haben wird, ist verständlich herausgearbeitet worden.
Dieses Buch macht nachdenklich und zeigt mal wieder, nahe die Grenzen zwischen wissenschaftlichen Möglichkeiten und den Gefahren beieinander liegen.

Bewertung vom 20.03.2018
Hafenkino
Wolff, Steffi von

Hafenkino


sehr gut

Inhalt:

Steffi hat es nicht leicht, mit ihrer neue Bekanntschaft. Immer kommt die „Alte“, sein Segelboot zuerst und natürlich kommt auch Steffi nicht daran vorbei, segeln zu gehen. Für eine Frau aus dem Binnenland eine ganz neue Erfahrung.
In vielen kurzen Geschichten erzählt sie uns ihre Erfahrungen mit diesem Sport, vom ersten Törn mit zu viel Gepäck bis zum Entstehen einer wahren Lieben.

Meine Meinung:

Eine schöne Sammlung kleiner Geschichten über Segelerlebnisse und das besondere Verhältnis zu einem Mann, der sein Herz an diesen Sport verloren hat.
Ich muss ganz ehrlich sagen, auf den ersten Seiten war mir Steffi nicht sehr sympathisch, die Frau aus dem Binnenland, die sich über ihre Kleidung und ihre Fingernägel Gedanken macht.
Im Laufe des Buches ändert sich Steffi und auch meine Meinung über sie.
Viele amüsanten Geschichten aus dem Leben einer Seglerin, die mir einige schmunzelnde Lesestunden in diesem Winter bereitet haben.

Bewertung vom 20.04.2017
Der letzte Überlebende
Pivnik, Sam

Der letzte Überlebende


ausgezeichnet

Inhalt:

Sam Pivnik ist ein 13 jähriger jüdischer Junge, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Polen lebt. Die Familie führt ein beschauliches Leben in der jüdischen Gemeinde in diesem Ort. Zwar wird die Familie auch schon vor dem 2. Weltkrieg mit Antisemitismus konfrontiert, aber grade für Sam waren das nicht mehr als Neckereien unter Gleichaltrigen.
Das Leben ändert sich komplett, als die Deutschen das Gebiet besetzen und die Familie mit den massive Verfolgungen des Holocaust konfrontiert wird. Über ein lokales Ghetto führt der Weg in das Konzentrationslager in Ausschwitz. Pivnik beschreibt detailliert seinen Überlebenskampf in diesem Todeslager in seiner ganzen Grausamkeit.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist sehr bewegend, schockierend und einfach nur furchtbar. Trotzdem sollte man das Buch lesen, denn Sam Pivnik ist einer der wenigen Überlebenden von Ausschwitz, der heute noch lebt und uns seine Geschichte erzählen kann. Sehr bewegend beschreibt er sein Schicksal und die grausamen Zustände in diesem Lager. Ich habe schon einige Berichte gelesen, aber es ist immer wieder schockierend. Die Entwürdigung der Menschen, die dort gefangen waren, die tägliche Bedrohung mit dem Tode, das Wissen, dass die komplette Familie ermordet wurde, das unmenschliche Verhalten der Wachmannschaft……..
Seine Lebens- und Leidensgeschichte geht aber auch nach seiner Zeit im Lager weiter.
Pivnik beschreibt auch sein Leben nach dem 2. Weltkrieg, sein Leben in Israel und später in England und auch seine Bemühungen um eine gerichtliche Aufarbeitung der Geschehnisse in Ausschwitz. Dieser Teil des Buches war ähnlich berührend wie die Erlebnisse in Ausschwitz, zeigt es doch wie schleppend die juristische Aufarbeitung lief und wie erschreckend geringe Strafen die Verantwortlichen, wenn überhaupt, bekommen haben.
Dieses Buch sollte man lesen, gibt es doch einem Häftling, stellvertretend für die vielen anonymen Opfer, und seinem Schicksal ein Gesicht.

Bewertung vom 28.03.2017
Made at Home
Defaux, Tina;Kirschbacher, Laura

Made at Home


ausgezeichnet

In diesem Buch finden sich viele, gut aufbereitete Ideen zum Basteln für den Frühling und Sommer. Aufgegliedert nach den Themen

-Ostern
-Muttertag & Vatertag
-Grüner wird's nicht
-Von Kopf bis Fuss auf Sommer eingestellt
-Sommer
-Freche Früchtchen
-Abkühlen

findet sich eine bunte Mischung an schönen Ideen zum Selbergestalten. Hierbei ist für verschiedenen Interessensgebiete etwas dabei, sowohl Anfänger als auch Bastelprofis warden hier fündig.
Mich hat die Vielfalt der Ideen überzeugt, hier finden auch weniger talentiert Kunstler einen guten Bastelvorschlag. Ich gehöre selber zu den Bastelamateuren und konnte mit den guten Kopiervorlagen und den guten Beschreibungen schon einiges ausprobieren. Sehr angenehm fand ich auch die Gliederung nach Zeitaufwand, die im Anhang zu finden ist.
Der Ringordner, in dem die Ideen geliefert werden ist sehr ansprechend gestaltet und sehr praktisch, den so lassen sich einzelne Projekte entnehmen und gut kopieren oder auschneiden.
Ein tolles Buch zur Einstimmung in den Frühling.

Bewertung vom 07.03.2017
Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4
Börjlind, Rolf;Börjlind, Cilla

Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4


ausgezeichnet

Inhalt:

In einem Wald in Smaland wir eine grausam zugerichtete Jungenleiche gefunden. Mette Olsäter, die Leiterin des zuständigen Ermittlerteams, glaubt zunächst an einen Pädophilenring, der für die Tat verantwortlich ist. Erst als Tom Stilton wieder zu dem Team stößt, deutet die Richtung der Ermittlungen in eine andere Richtung. Der Junge scheint aus Rumänien zu stammen und Tom reist zu weiteren Ermittlungen nach Bukarest.
Hier wird ihm die erschreckende Dimension des Falles klar.

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch dieses Autorenduos und ich muß sagen, ich war begeistert. Schon die ersten Seiten habe mich komplett in die Handlung hineingezogen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus der Hand legen.
Die Handlung ist gut recherchiert und sehr glaubwürdig. Hier wird ein erschreckendes Szenario aufgebaut, das aber besonders in Zeiten, in den vielen unbegleitete, jugendliche Flüchtlinge nach Europa kommen durchaus realistisch erscheint. Ich habe das Buch daher auch als eine Mahnung empfunden, die uns auf die Risiken für junge Flüchtlinge hinweist.
Tom, als ehemaliger Ermittler, der aufgrund von Schicksalsschlägen in der Obdachlosigkeit landet und von dort den Weg zurück ins normale Leben gefunden hat, ist ein sehr starker Charakter, der einen sehr glaubhaften Ermittler abgibt. Auch Muriel, die junge Obdachlose, die sich eines jungendlichen Flüchtlingsmädchens annimmt, hat mich als Charakter sehr überzeugt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen, die Seiten fliegen einfach nur so dahin.
Insgesamt ein sehr spannender, angenehm zu lesender Krimi zu einem Thema, das in der Presse noch nicht thematisiert wurden, aber sicher so passieren könnte. Ich habe das Buch auch als eine Mahnung zum höheren Schutz unbegleiteter, jungendlicher Flüchtling empfunden.

Bewertung vom 10.03.2016
Club der Töchter
Fennell, Natasha;Ingle, Róisín

Club der Töchter


gut

Natascha Fennells Mutter ist schwer erkrankt. Da leider mit ihrem Tod zu rechnen ist, macht Natascha sich Gedanken über ihre Beziehung zu ihrer Mutter und was sie ihr noch sagen möchte, bevor es zu spät ist. Angeregt durch Columnen, die Roisin Ingel regelmässig in der Zeitung schreibt nimmt sie mit dieser Kontakt auf, diese greift die Gedanken zu den eigenen Müttern in einer ihrer Columnen auf und ruft die Frauen dazu auf, über ihre Beziehungen zu ihren Müttern zu schreiben.
Mit 7 Frauen, die sich melden, führen Natascha und Roisin weitere Gespräche und gründen mit ihnen den "Club der Töchter". Die Gespräche sind die Grundlage für dieses Buch. Wir lernen verschiedene Mutter/Tochter Beziehungen kenne, von liebevoll, über zu eng, zu bevormundet oder auch keine Beziehung.
Soweit hat mir das Buch sehr gut gefallen, leider kam mir dann aber die anschliessende Analyse zu kurz. Diese liefen immer nach einem einheitlichen Schema ab, das das Lesen etwas eintönig machte. Nach einem kurzem Kommentar von Natascha oder Roisin bekam jede Frau Hausaufgaben und schreibt einen Brief an ihre Mutter. Leider ist mir nicht klar geworden, ob sich die Beziehungen nun verändert haben oder nicht.
Das Buch regt zum Nachdenken über die Beziehung zur eigenen Mutter ein Es handelt sich jedoch nicht um einen Ratgeber, sondern mehr um eine Sammlung der Geschichten der Frauen aus diesem Club. Es gibt zwar eine Liste mit 10 Dingen, die man mit seiner Mutter machen sollte, jedoch bleibt diese eher wage und ist nicht auf jede Beziehung anwendbar.
Insgesamt kann man zu diesem Buch sagen, dass ein spannendes Thema aufgegriffen wurde, jedoch fehlen mir hier weitere Ratschläge, wie mit schwierigen Mutter-Töchter Beziehungen umgegangen warden sollte. Zum Einstieg in das Thema ist das Buch aber durchaus lesenswert.

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Bewertung vom 01.03.2016
Die Straße der Geschichtenerzähler
Shamsie, Kamila

Die Straße der Geschichtenerzähler


sehr gut

Inhalt: 1914, Ausgrabung in der Türkei: Die junge Geschichtsstudentin Viv bekommt die Chance an den Ausgrabungen des Archäologen Tahsin Bey teilzunehmen, einem Freund ihres Vaters. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Stirnreif des Skylax, einem antiken Reisenden, von dessen Reiseberichten beide fasziniert sind. Während ihrer Arbeit kommen sich beide näher.



Als der 1. Weltkrieg ausbricht, kehren beide in ihre Heimat zurück. Vor ihrer Abreise erzählt Tahsin Viv von seiner armenischen Herrkunft und seinem Kampf für die armenische Sache. Zurück in England wird Viv aufgrund ihres Auslandsaufenthalts interessant für den Geheimdienst und erzählt aufgrund des auf die ausgeübten Drucks von Tahsins Aktivitäten.




Als dieser kurze Zeit später spurlos verschwindet, macht sich Viv auf die die Reise nach Pashawar, da Tahsin in einem seiner letzten Briefe also möglichen Fundort des Stirnreifs erwähnt hat. Dort angekommen, taucht Viv in das dortige Leben ein und lernt den Jungen Najeeb kennen, der ihr das Leben in Peshawar zeigt, im Gegenzug unterrichtet sie ihn in Englisch, Geschichte und Archäologie und weckt in ihm eine tiefe Neugier auf die Geschichte seines Landes.




Leider stößt sie mit dieser Freundschaft zu dem Jungen auf den Widerstand seiner Familie. Nach einer längeren Rückkehr nach England kehrt sie 1930 nach Peshawar zurück, mitten in den Freiheitskampf der Inder.



Meine Meinung:




Dieses Buch ist anders, hat einen besonderen Zauber. Viv ist eine besondere Frau, die ein Leben führt, das für einen Frau in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich ist. So ist es sicherlich mutig, im Jahre 1914 als Frau alleine nach Peshawar zu reisen und sich dort alleine ein Leben aufzubauen. So ungewöhnlich wie diese Frau ist auch die Erzählung, die eine besondere Stimmung verbreitet. Mich hat der Erzählstil überrascht und ich mußte mich zunächst daran gewöhnen, wenn man sich jedoch auf diesen Schreibstil einläßt, wird man in eine fremde Welt hineingeführt, die einen besonderen Zauber hat.

Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung des Lebens in Peshawar. Eine Besonderheit ist hierbei sicherlich, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, einmal aus der Sicht Viv, also der Sicht einer westlichen Frau und aus der Sicht von Najeeb und seinem Bruder Quyyum, zwei jungen Männer aus Indien. Aufgrund dieser Perspektiven bekommt man als Leser eine tiefen Einblick in den Konflikt zwischen der Kolonialmacht England und den einheimischen Menschen in Indien, die Behandlung der Menschen und die Sicht beider Seiten auf die Ereignisse.




So ist die Suche nach dem Stirnreif und die Freundschaf von Najeeb und Viv nur eine Art Aufhänger, um dem Leser einen tiefen Einblick in das Koloniale Indien zu geben. Die Charaktere werden sehr eindrücklich beschrieben und die inneren Konflikte und Kämpfe sind gut nachvollziehbar. Trotz aller äußerlichen Unterschiede werden Najeeb und Viv gute Freunde, die leider durch die Traditionen und Vorurteile zu leiden haben.




Ein besonderes Buch mit tollen Stimmungen, einzig den etwas ungewöhnliche Schreibstil sehe ich als Minuspunkt in diesem Buch. Das Buch ist sehr lesenswert, besonders für Leser, die sich gerne mit fremde Kulturen beschäftigen und auch bereit sind, sich auf Unbekanntes einzulassen. Diese Leser werden mit einer spannenden Geschichte belohnt, die den Leser nicht unberührt und nachdenklich zurück lassen wird.

Bewertung vom 01.03.2016
Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7  (Restauflage)
Neuhaus, Nele

Die Lebenden und die Toten / Oliver von Bodenstein Bd.7 (Restauflage)


ausgezeichnet

Kurz vor Weihnachten: Pia Kirchhof und Christoph Sander planen in ihre Flitterwochen zu starten, als eine ältere Damen beim Spaziergang mit ihrem Hund auf offenem Feld erschossen wird. Zunächst scheint es so, als ob sie Opfer eines Täters geworden ist, der wahllos Menschen erschießt. Erst Ermittlungen im Leben des Opfers ergeben keine Auffälligkeiten und so tappt das Ermittlungsteam im Dunkeln. Einige Tage später geschieht ein weiterer Mord, wieder wird eine Frau aus großer Entfernung erschossen. Haben wir es mit einem Serientäter zu tun?
Auch nach der zweiten Tat wirft das Geschehen viele Fragen auf. Pias Neugier ist geweckt. Schweren Herzens verschiebt sie ihren Urlaub und nimmt die Ermittlungen auf.

Die Ermittlungen gestalten sich sehr spannend, da zunächst kaum Hinweise zu finden sind, die auf die Hintergründe der Tat hinweisen. Sehr mühsam laufen die Ermittlungen an, schön kann man hier miterleben, was es für ein Ermittlerteam bedeutet, wenn die Öffentlichkeit Fragen stellt, jedoch keine Antworten gefunden werden können. Langsam werden die ersten Spuren gefunden und entwickelt sich eine extrem spannende Geschichte. Die Hintergründe der Tat machen nachdenklich und bringen dem Leser ein wichtiges gesellschaftliches Thema näher.

Besonders gut haben mir die Personen Pias und ihres Chefs gefallen, die sich mit vollem Engagement in die Ermittlungen stürzen. Besonders schön hierbei der Einblick in der Privatleben der beiden. Man lernst sie so auch als Menschen kennen, mit Gefühlen und Problemen.
Sehr schön wird hier auch die Spannung entwickelt. Von den anfangs etwas stockenden Untersuchungen entwickelt sich eine Handlung, in der sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Auch der Hintergrund des Verbrechens ist sehr gut recherchiert und regt den Leser zum Nachdenken an. Auf mich wirkte die Handlung nachvollziehbar und logisch aufgebaut, Längen habe ich in dem Buch keine entdeckt und so wurde das Buch zu einem wahren Pageturner.

Ein absolut lesenswerter Krimi, nette Ermittler und ein brisanter Hintergrund der Tat, ein Buch das man nicht nur als Krimifan gelesen haben sollte.

Bewertung vom 01.03.2016
Janusmond
Winter, Mia

Janusmond


ausgezeichnet

Inhalt:
Louisson: Der Deutsche Leon Bernberg reist in diesen südfranzösischen Ort auf der Suche nach seiner Zwillingsschwester Lune, die in zum Studium in diesen Ort kam und zu der vor 10 Jahren der Kontakt abgebrochen ist. Leon möchte Beweise sichern, um seine Schwester für tot erklären zu lassen. Leon trifft auf den Polizisten Christian Mirambeau, der jedoch von der Geschichte und der Person Lunes so fasziniert ist, dass er anfängt, Nachforschungen zum Verbleib der jungen Frau anzustellen. Bald gibt es weitere Tote in dem Ort und stets läßt sich eine Verbindung zu Lune herstellen. Auch Christian kann sich der Faszination Lunes nicht entziehen und bringt sich und seine Familie selber in Gefahr.

Meine Meinung:
Das Cover mit seinem schwarzen Grundton und der schwarze Schnitt transportieren schon viel von der Stimmung des Buches, es ist eine düstere, bedrohliche, unheimliche. Leon, als Hauptperson ist vom Leser nie ganz einzufangen, immer hat man das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis, es gibt viele Hinweise auf schlimme Erlebnisse in der Jugend und psychische Probleme. Obwohl dieses Buch eigentlich aus der Perspektive Leon geschrieben ist, konnte ich diesen Charakter nie richtig packen und hatte das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis.

Die dunkle Stimmung lässt das Buch aber auch nie langweilig werden, immer bleibt eine Unsicherheit und unterschwellige Bedrohung erhalten. Auch das Milieu, das Rotlichtviertel von Louisson, mit seinen Clubs und entsprechendem Publikum muss man mögen. Ich kann nur sagen, dass es mir schwer viel, eine Beziehung zu den einzelnen Personen aufzubauen, sie schienen mir alle etwas verschwommen und unklar.

Dieses Buch ist von der Stimmung her ungewöhnlich und die Handlung hält einige unerwartet Wendungen bereit, die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf einem hohen Niveau. Ich kann das Buch empfehlen, aber es ist ein etwas anderer Thriller mit einer eigenen Stimmung.

Bewertung vom 23.02.2016
Vier Zimmer, Küche, Boot
Eisenhardt, Uta

Vier Zimmer, Küche, Boot


sehr gut

Uta erfüllt sich zusammen mit ihrem Mann Felix und den Kindern Tom und Oskar den Traum vom Leben auf dem Hausboot in Berlin. Von dem Kauf, über den Umbau und der Suche nach dem Liegeplatz nimmt uns Uta mit auf eine Reise zum Abenteuer "Leben auf den Hausboot".
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefangen genommen. Die Vorstellung auf einen Hausboot und damit direkt auf dem Wasser zu leben, vielelicht sogar in einer attraktiven Gegend in der tollen Stadt Berlin versprach eine spannende Lektüre.
Der erste Teil des Buches erfüllte diese Erwartungen, das Boot wurde gekauft und hergerichtet. Die damit verbundenen Probleme wurden sehr anschaulich geschildert und man konnte mit der Familie mitfiebern. Leider setzte sich dieser gute Eindruck im 2. Teil nicht fort. Hier hatte ich erwartet, mehr von dem Alltag zu erfahren, aber leider war das wichtigste Thema hier der Kampf um einen Liegeplatz, nicht nur der Familie sondern auch von anderen Gleichgesinnten. Zwar wurden einige Problem des Alltags angesprochen, so der Besuch ungebetener Gäste und unliebsamer Nachbarn oder das Problem mit Dingen die über Bord gingen, jedoch hatte ich in diesem Teil das Gefühl, dass das Buch sich langsam zu einer Werbung für das Leben auf dem Hausboot entwickelten und zu einer Anklage gegen die Stadt Berlin, die den Hausbootlern das Leben schwer macht, da keine Liegeplätze vergeben werden.
Insgesamt hat mir das uch haber gut gefallen. Grade die hochwertige Aufmachung mit schönen Fotos hat die Lektüre sehr angenehm gemacht und viel von der besonderen Stimmung dieser Lebensform transportiert. Interessant für Leute, die den gleichen Traum hegen, ist sicherlich auch der Anhang, in dem auf 3 Seiten einige Tips zum Thema Hausboot gegeben werden.
Das Buch ist ideal, um einen ersten Einblick in das Leben auf dem Hausboot zu bekommen, jedoch ist er nicht als richtiger Ratgeber anzusehen, dafür sind die Tips zu kurz gefasst.