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Benutzername: 
dorli
Wohnort: 
Berlin
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2012
Die Entscheidung der Magd
Henneberg, Marion

Die Entscheidung der Magd


ausgezeichnet

Eilika und ihr kleiner Bruder Ingulf kommen nach dem Unfalltod ihres Vaters als Magd bzw. Stalljunge auf der Bernburg bei Albrecht von Ballenstedt unter. Um den Zudringlichkeiten von Albrechts Neffen Reinmar zu entfliehen, will Eilika die Burg schnellstmöglich allein verlassen und bittet daher den Ritter Robert von Harsefeld ihren Bruder als Knappen aufzunehmen. Eilika macht sich heimlich auf den Weg und wird gleich in der ersten Nacht überfallen. Gerade noch rechtzeitig kommt Robert ihr zur Hilfe und bringt Eilika zu seiner früheren Amme Alda. Er selbst ist durch Heinrich den Löwe mit Aufgaben zur Vorbereitung des Wendenkreuzzeuges betraut.
Bei Alda erlernt Eilika die Heilkunst und die Äbtissin des nahegelegenen Stifts lehrt sie das Lesen und Schreiben. Als Alda stirbt, macht Eilika sich auf nach Braunschweig, eine Kette und einen Brief für Robert im Gepäck…

Marion Henneberg wartet in ihrem ersten historischen Roman mit einer tollen Mischung aus geschichtlichen Ereignissen und fiktiver Handlung auf.
Die Beschreibungen der Charaktere sowie der Ereignisse und Handlungsorte sind so gut gelungen, dass man von der ersten Seite an mitten im Geschehen ist. Sowohl das Burgleben, Eilikas Lehrzeit bei Alda als auch die Schauplätze rund um den Kreuzzug werden anschaulich und lebendig beschrieben und man bekommt als Leser gute Einblicke in das politische Geschehen und auch in die Begebenheiten des täglichen Lebens.
Es hat mir großen Spaß gemacht, Eilika auf ihrem Weg zu einer selbstbewussten jungen Frau zu begleiten. Sie hat es nicht immer leicht, trifft aber mutige, manchmal auch übermütige Entscheidungen, die sie letztendlich an ihr Ziel bringen.

Eine kurzweilige und flüssig zu lesende Geschichte, die durchweg gute Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 02.12.2012
Stammtischmorde

Stammtischmorde


sehr gut

Herausgeber Hartwig Hochstein präsentiert den Mordsplan von 9 Leipziger Autoren. In diesem Buch wird aus den unterschiedlichsten Motiven leidenschaftlich gemordet und geraubt. Die Krimis sind bissig, dramatisch oder humorvoll und mancher lässt den Leser auch nachdenklich werden. Eine abwechslungsreiche Mischung - alle Autoren tragen mit interessanten Ideen dazu bei, dass aus dieser kriminellen Sammlung fesselnde, spannende Unterhaltung wird.
Am besten gefallen hat mir „Alles oder nichts“ von Erich Loest. Die mit 50 Seiten längste Geschichte in dieser Anthologie ist klasse aufgebaut – hier kann man prima miträtseln, wird ein ums andere Mal auf eine falsche Fährte gelockt und am Ende mit der Identität des Täters überrascht – ein Krimi rundum so, wie ich ihn mir wünsche. Auch Romy Fölck und Sophie Sumburane konnten mich mit ihren Beiträgen begeistern. Es gibt aber auch Geschichten, die zwar gut erzählt werden, die mich aber durch ihr offenes Ende („Dezemberabend“; „Kinder der Stadt“) oder durch das frühe Wissen um den Täter („Ich weiß, wer es getan hat“) nicht restlos überzeugt haben.

Insgesamt eine spannende und kurzweilige Lektüre – bitte mehr davon.

Bewertung vom 22.11.2012
Das Pestzeichen / Pest-Trilogie Bd.1
Zinßmeister, Deana

Das Pestzeichen / Pest-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Saarland 1652. Als die 17-jährige Susanna nach einem Besuch bei Verwandten auf den elterlichen Hof zurückkehrt, findet sie ihre Familie ermordet vor – nur ihr Vater kann ihr noch das Versteck von geheimnisvollen Schriften verraten, bevor er stirbt. Susanna nimmt diese für das Finden eines Schatzes wichtigen Schriften an sich und gerät damit in das Visier der Mörderbande – zu der auch Jeremias gehört, der Mann, dem Susannas Vater vertraut hat und an den Susanna sich wenden soll. Entgegen dem Rat ihres Vaters flieht Susanna. Eine gute Idee, wie sich sehr schnell zeigt. Auf ihrer Flucht bekommt sie Hilfe von Urs, einen jungen Schweizer, dessen größter Wunsch es ist, Heiler zu werden. Urs ist mit seiner Familie eigentlich auf dem Weg nach Trier, wo er auf Anweisung seines Vaters Soldat werden soll…

In ihrem Roman „Das Pestzeichen“ nimmt Deana Zinßmeister den Leser mit auf eine fesselnde Reise durch das Land an der Saar. Sie beschreibt eine spannende Jagd nach einem Schatz, schildert dabei die unterschiedlichen Beweggründe aller Beteiligten sowie deren Hoffnung, mit dem Fund des Schatzes zu Reichtum zu gelangen und sich ein besseres, sichereres Leben in dem durch den 30-jährigen Krieg zerstörten Land leisten zu können.

Es gelingt der Autorin hervorragend, die Geschehnisse und Handlungsorte rund um Susannas Flucht und ihren Weg zur Pestkirche in Aschbach zu beschreiben. Susanna lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, die von der Autorin alle sehr detailliert beschrieben werden, so dass jeder einzelne von ihnen rasch Sympathie oder Abneigung weckt. Man leidet mit Susanna, als sie von ihrer mürrischen Tante und deren ständig betrunkenen Mann nur ausgenutzt und beschimpft wird, spürt ihre Angst, als sie auf die Mörder ihrer Familie trifft und freut sich für sie, dass sie bei ihrem Halt in Eppelborn im (auch heute noch existierenden) Bachmichel-Haus auf die Familie Sonntag trifft, die es sehr gut mit ihr meint und sie bei ihrem Vorhaben unterstützt.

Der zu damaliger Zeit große Aberglaube in der Bevölkerung wird besonders hervorgehoben. Sowohl bei der Schatzsuche wie auch bei der Vorsorge vor der Ansteckung mit der Pest bediente man sich allerhand magischer Hilfsmittel, von denen die Autorin in dieser Geschichte sehr interessant erzählt.

Ein rundum gelungener, gut recherchierter historischer Roman, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2012
Schmetterlingsjagd
Ellison, Kate

Schmetterlingsjagd


sehr gut

Vor einem Jahr starb der Bruder der 17-jährigen Penelope (Lo). Sie und ihre Eltern leiden sehr unter dem Verlust und sind nicht in der Lage, einander Halt zu geben. Lo hat sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, in der sie stets alle Dinge in eine bestimmte Ordnung bringen muss. Als sie auf einem ihrer Streifzüge durch die Stadt Zeugin eines Mordes wird und wenig später einige Sachen der ermordeten Sapphire auf einem Flohmarkt entdeckt, ist Lo wie besessen von dem Drang, den Mörder zu finden und damit die Dinge wieder in Ordnung zu bringen…

Kate Ellison hat mich mit ihrem Roman um die neurotische Lo sehr schnell eingefangen.
Die Autorin lässt ihre Protagonistin gleich auf den ersten Seiten Zeugin eines Mordes werden, die Hintergründe und Zusammenhänge erfährt der Leser erst nach und nach. Die Mordgeschichte ist für mich schnell zur Nebensache geworden, denn viel interessanter war für mich Penelopes Entwicklung und ob es ihr gelingen würde, sich von den Neurosen zu befreien oder diese zumindest zu reduzieren.

Lo leidet unter dem Verlust ihres Bruders und entwickelt aus diesem Leiden heraus eine Verhaltensstörung: sie setzt sich selbst dem Zwang aus, bestimmte, für den Außenstehenden völlig sinnlose Handlungen, ständig zu wiederholen. Auch auf mich haben diese Neurosen, an die Kate Ellison den Leser sehr intensiv teilhaben lässt, anfangs sehr befremdlich gewirkt. Doch mit jeder Seite lernt man Penelope besser kennen und entwickelt Verständnis für ihre Rituale – sogar ihr ständiges „tip tip tip, Banane“ hätte mir gefehlt, wenn sie es plötzlich nicht mehr gesagt hätte.
Die eigentliche Ursache der Verhaltensstörung sehe ich darin, dass Lo keinen Halt findet, nicht bei ihren Eltern, nicht in der Schule; und auch Flynt bringt Lo mit seinen Geheimnissen eher durcheinander, als dass er sie unterstützt – sie empfindet die Welt um sich herum als Chaos und versucht dieses Durcheinander in eine bestimmte Ordnung zu bringen, um sich selbst zu helfen und sich sicher zu fühlen.

Die Autorin hat ein sehr gutes Gespür für die Dosierung dieser Zwangshandlungen und Rituale. Lo durchläuft während der Suche nach Sapphires Mörder einige Höhen und Tiefen - war sie ängstlich, aufgeregt oder gestresst, dann verstärkte sich auch ihr Drang zu zählen, Dinge zu stehlen (sie nennt es „retten“) und Sachen zu ordnen.
Besonders interessant fand ich, dass Lo weiß, dass diese Zwänge nicht normal sind, sie schämt sich sogar teilweise für ihr Verhalten, kann sich den selbst auferlegten Ritualen aber nicht entziehen.
In der Mördersuche sieht Lo für sich eine Möglichkeit, vorherige Geschehnisse wieder gerade zu rücken und sie setzt alles daran, dieses Ziel zu erreichen. Das sie dabei selbst in Lebensgefahr gerät, ängstigt sie zwar, hält sie aber nicht vom Handeln ab.

Was die Sternchenvergabe betrifft, war ich bei diesem Buch ein wenig zwiegespalten. Für die Thrillerhandlung allein würde ich 3 Sterne vergeben, weil das Geschehen für mich über weite Strecken vorhersehbar war und dadurch einiges an Spannung vermissen ließ. Aber die Art und Weise, wie Kate Ellison Penelopes Neurosen darstellt und dem Leser diese Zwänge vermittelt, hat mich unheimlich beeindruckt, so dass hier 5 Sterne absolut verdient sind. Daher insgesamt 4 Sterne für dieses Buch von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2012
Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1
Poznanski, Ursula

Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ria ist Studentin und lebt nach einer furchtbaren Naturkatastrophe in einer scheinbar perfekten Welt – in einer Sphäre. Gut versorgt, geschützt vor den Witterungsbedingungen außerhalb der Kuppeln, sicher vor den Überfällen der Außenbewohner. Ria hat eine großartige Zukunft vor sich, sie gehört zur Elite und wird ausgebildet, um später einmal einen wichtigen Posten im Sphärenbund zu übernehmen. Doch dann kommt alles anders. Sie hört zufällig ein Gespräch mit an und erfährt, dass sie und fünf weitere Studenten als Verräter bezeichnet werden und deshalb eliminiert werden sollen. Bevor es soweit kommt, können die Jugendlichen fliehen und müssen in der fremden Außenwelt mit all ihren Schrecken allein zurechtkommen…

Ursula Poznanski versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zu lesenden Schreibstil hervorragend, den Leser schon mit den ersten Seiten einzufangen, indem sie ihr Geschick für einen raschen Spannungsaufbau voll ausspielt.
Die Autorin lässt den Leser gleich spüren, dass in Rias Welt irgendetwas nicht stimmt und vermittelt damit eine rätselhafte Atmosphäre, von der man augenblicklich mitgerissen wird. Ohne lange Vorrede landet man mitten im Geschehen und kann miterleben, wie Ria und ihre Freunde aus der geschützten, modernen Welt herausstolpern, ohne Hilfe in der rauen Außenwelt klarkommen müssen und dabei mit Aufgaben und Hindernissen konfrontiert werden, auf die sie nie vorbereitet wurden.

Es gelingt der Autorin fantastisch, die Gedanken und Gefühle der Studenten zu vermitteln. Der Unglaube und die Verwirrtheit, als ihre heile Welt immer mehr Risse bekommt und zu einem großen Lügengebilde zu werden scheint; die Angst, die Wut, das Misstrauen, als sie bemerken, dass es in ihrer kleinen Gruppe einen Verräter gibt.

Besondere Spannung wird durch das Auftauchen einer mysteriöse Organisation aufgebaut, die zwar in Form eines grauen Sentinel (Sphärenpolizei) in Erscheinung tritt und auch schnell als Verursacher der Verschwörung ausgemacht werden kann, deren Herkunft und eigentliches Bestreben aber zu keiner Zeit deutlich wird und sowohl die Protagonisten wie auch den Leser zu allerhand Spekulationen verleitet.

Ein toller Auftakt zu einer fesselnden Dystopie- / Thriller-Trilogie, ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2012
Torstraße 1
Volks, Sybil

Torstraße 1


ausgezeichnet

Berlin 2009. Elsa hofft, auch ohne Einladung zur Eröffnung des Soho Houses eingelassen zu werden, denn in diesem Haus in der Torstraße 1 kam sie vor genau 80 Jahren zur Welt – auf einem Packtisch in der Poststelle während der Eröffnungsfeier des Kaufhauses Jonass. Bei der Geburt unterstützt wurde Elsas Mutter Vicky von dem zufällig vorbeikommenden Zimmermann Wilhelm, dessen Sohn Bernhard genau zur gleichen Zeit ein paar Straßen weiter das Licht der Welt erblickte. Elsa und Bernhard werden Freunde und knüpfen damit ein Band zwischen ihren Familien, das trotz aller Widrigkeiten über die Jahrzehnte hinweg bestand hat.

Gleich die ersten Seiten dieser Geschichte haben mich in ihren Bann gezogen. Das hektische Gewusel, die Aufregung vor der Eröffnung des Kaufhauses – es ist einfach klasse, wie Sybil Volks die Stimmung an diesem besonderen Tag einfängt.

Auch die jeweilige Atmosphäre der weiteren Ereignisse vermittelt die Autorin in einer ganz wunderbaren Art und Weise, man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt, begleitet Elsa und Bernhard und ihre Familien durch die Jahrzehnte, erlebt mit ihnen unter anderem die bitteren Jahre des 2. Weltkrieges, die Nachkriegsjahre mit Blockade und Luftbrücke, den Mauerbau und die Wiedervereinigung und kann dabei die schönen, heiteren Momente ebenso spüren, wie die Ängste, Sorgen, Hoffnungen der Protagonisten.

Sybil Volks malt in diesem Buch ein sehr stimmungsvolles Bild, lässt die wechselvolle Geschichte dieses Gebäudes in der Torstraße 1 Revue passieren und nimmt den Leser mit auf eine wunderbare Reise durch die Berliner Stadtgeschichte des 20.Jahrhunderts.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2012
Böser Wolf / Oliver von Bodenstein Bd.6
Neuhaus, Nele

Böser Wolf / Oliver von Bodenstein Bd.6


ausgezeichnet

Im Main nahe Eddersheim wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden – sie wurde aufs schlimmste missbraucht und ermordet. Doch niemand kennt ihren Namen, niemand vermisst sie. Kurz darauf wird die Fernsehmoderatorin Hanna Herzmann brutal überfallen. Trotz intensiver Spurensuche erweisen sich die Ermittlungen in beiden Fällen als zäh und es gelingt den Ermittlern des K11 zunächst nicht, Licht in das Dunkel zu bringen…

Auch der 6. Fall um das Ermittler-Duo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Wie immer eröffnet Nele Neuhaus auch diesen Roman mit anfangs überwiegend voneinander unabhängigen Handlungssträngen, deren Zusammengehörigkeit mit jedem Kapitel deutlicher wird und deren unterschiedliche Inhalte sich schließlich zu einem Ganzen zusammenfügen. Dabei habe ich die Szenenwechsel als sehr gekonnt empfunden, es ist mir nicht schwer gefallen, den Überblick zu behalten. Im Handlungsverlauf kommen Stück für Stück teils grausame, teils überraschende Tatsachen zum Vorschein, die spannend erzählt werden und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lassen.

Sehr gut gefällt mir, dass ab und an auf das Geschehen der vorherigen Bücher eingegangen und in kurzen Sätzen nochmals in Erinnerung gerufen wird. So werden zum Beispiel die privaten Probleme der Ermittler aus den früheren Bänden gekonnt weitergeführt und auch der unliebsame Kollege und Stänkerer Frank Behnke, den man los geworden zu sein hoffte, taucht durch Zusatzqualifikationen gestärkt als interner Ermittler wieder auf und setzt gleich zu neuen Schandtaten an. Für das Verständnis dieses Krimis ist es aber nicht zwingend notwendig, die Vorgänger-Fälle zu kennen, für den Fan dieser Reihe ergibt sich aber ein ansprechendes Gesamtbild.

Eine spannende, in bekannter Neuhaus-Manier vielschichtig konstruierte Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

13 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2012
Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1
Mey, Frida

Manchmal muss es eben Mord sein / Elfie Ruhland Bd.1


ausgezeichnet

Die sympathische Elfie Ruhland arbeitet als freiberufliche Office-Managerin. Sie bringt Ordnung in jedes Büro und macht dabei selbst vor miesen Vorgesetzten und tyrannischen Chefs nicht halt – was oder wer auch immer die Harmonie im Büro stört, wird von Elfie aussortiert.
Zuspruch für ihre mörderische Arbeitsmethode holt sich Elfie bei Ludwig, ihrer längs verstorbenen großen Liebe. Mit ihm kommuniziert Elfie via Grablicht.
Auf einem ihrer zahlreichen Friedhofsbesuche lernt Elfie Alex von Lichtenstein kennen, eine junge Frau, die unter der äußerst herrischen Tante ihres Lebensgefährten genauso leidet wie unter ihrem fiesen Chef. Alex könnte Elfies Dienste daher sicherlich gut gebrauchen, wenn sie nicht gerade die Kommissarin wäre, die mit der Aufklärung der Todesfälle aus Elfies aktuellem Projekt betraut wäre. Ein Projekt, das für Elfie nicht so reibungslos verläuft wie üblich, sie droht mit ihrem Spezialservice aufzufliegen…

Das Autorinnenduo Frida Mey wartet hier mit einer wunderbar gelungenen Mischung aus Spannung und Humor auf. Ein Krimi, in dem eine nette ältere Dame nicht als schrullige Amateurdetektivin auftritt, sondern als ganz ausgebuffte Mörderin agiert.
Es hat großen Spaß gemacht, die liebenswerten Protagonistinnen kennenzulernen – dieses Debüt ist einfach ein rundum herrliches Lesevergnügen.

Bewertung vom 25.10.2012
Blutspur
Fölck, Romy

Blutspur


ausgezeichnet

Lissy Santhen findet die Leiche ihrer brutal ermordeten Freundin Anne. Die Polizei findet keinerlei Hinweise, die auf den Täter schließen lassen, ein Motiv ist nicht erkennbar. Verzweifelt beginnt Lissy auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und stolpert dabei über Ungereimtheiten in ihrem Umfeld und Geheimnisse, die Anne vor ihr hatte.

„Blutspur“ ist ein Krimi, bei dem die polizeilichen Ermittler größtenteils im Hintergrund bleiben. Es sind auch nicht die Ermittlungen selbst, die bei Lissys Suche nach dem Mörder in Mittelpunkt stehen, sondern eher das Gefühlschaos, das Lissy nach dem Tod ihrer Freundin erlebt. Dabei lässt Romy Fölck ihre Protagonistin durch einen wahren Strudel aus verwirrenden Emotionen, rätselhaften Geschehnissen und unüberlegten Handlungen rauschen.
Der Autorin gelingt es hervorragend, Lissys Stimmungen in Worte zu fassen, so dass man als Leser sehr intensiv am Geschehen teilnimmt.
Die Handlung hat mich von Anfang an gefesselt, Spannung wird schnell aufgebaut und bleibt durchgehend hoch. Geschickt eingestreute Informationen und die von Lissy gesammelten Erkenntnisse bringen im Verlauf der Geschichte einige Wendungen mit sich und haben mich bis zum Schluss über Täter und Tathergang grübeln lassen.
Ein spannender Krimi, der mich rundum begeistert hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.