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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2019 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2018
Kalte Haut
Krist, Martin

Kalte Haut


ausgezeichnet

“Kalte Haut” ist ein rasanter Thriller aus Berlin, der das Geheimnis um den perfiden Mörder bis zu letzten Seite bewahrt - und die Enthüllung zu einer echten Überraschung macht. Sehr authentisch baut Marcel Feige seine Figuren auf und lässt ihnen viel Platz zur Entfaltung. Da ist die türkisch-stämmige Sera, die hin und hergerissen ist zwischen ihrer Familie mit ihren stark verankerten Traditionen und dem locker-modernen Leben mit ihrem deutschen Freund. Oder der Fallanalytiker Robert, der große Schwierigkeiten hat, in seiner alten Heimat Berlin wieder Fuß zu fassen. Und schließlich die Journalistin Tanja, die noch immer von ihrem Ex-Mann verfolgt wird und nach dem abrupten Ende ihrer Karriere bei einer seriösen Tageszeitung nun für ein billiges Boulevardblatt arbeitet. “Kalte Haut”, der für einen Thriller recht unblutig ist, schöpft seine Spannung aus dem psychologischen Thrill und einer clever aufgebauten Story, die zwar auch einige Längen hat, aber mit einem guten und überraschenden Plot überzeugt.

Bewertung vom 12.02.2018
Solange du lügst
Belle, Kimberly

Solange du lügst


ausgezeichnet

“Solange du lügst” ist ein rasant aus der Sicht der Ich-Erzählerin erzählter Psychokrimi, in dem die Autorin voll auf Suspense setzt. Mit Hartnäckigkeit, Raffinesse und naiver Ehrlichkeit versucht ihre Heldin Iris, hinter die Machenschaften ihres Mannes zu kommen. Ohne einen einzigen fiesen Mord oder brutale Gewalt schafft es Kimberly Belle, auf über 400 Seiten einen spannenden Plot so gekonnt zu inszenieren und zu erzählen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Gelungen.

Bewertung vom 12.02.2018
Der Reisende / Flovent & Thorson Bd.1
Indridason, Arnaldur

Der Reisende / Flovent & Thorson Bd.1


ausgezeichnet

„Der Reisende“ ist die Entschleunigung des Krimis, obwohl der Isländer Arnaldur Idridason seine Geschichte in durchaus turbulenten Zeiten, im Island der 40er Jahre ansiedelt. England ist „Schutz“- und Besatzungsmacht und die Amerikaner, die sie ablösen sollen, sind ebenfalls schon vor Ort. Beide Gruppen blicken etwas misstrauisch und herablassend auf die eingesessene Bevölkerung, obwohl es durchaus auch Kontakte zwischen ihnen gibt. Und genau um diese Themen geht es dem Autor: Wie lebte es sich in diesen angespannten Jahren auf der Insel, die zwar eigentlich abgeschieden lag, aber durch die Militärpräsenz der Alliierten nah am Geschehen war? Wie war das Verhältnis der Besatzer zur Bevölkerung? Und wie standen die Isländer zu den Deutschen, die ehrfurchtsvoll auf die Edda-Sage und die vermeintlich germanischen Götterlegenden der Inselbewohner blickten? In den Mittelpunkt seiner Story stellt Indridason seinen jungen Kommissar Flóvent und den „West-Isländer“ Thorson, wie die nach Amerika oder Kanada auswanderten Einwohner bezeichnet werden. Es geht um Spionage, Loyalität und den Eigensinn der Insulaner. So ist „Der Reisende“ ein äußerst ruhig erzählter, aber spannender historischer Blick auf das rauhe Land der heißen Quellen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2018
Wir sind die Guten
Heldt, Dora

Wir sind die Guten


sehr gut

Nach „Böse Leute“ ist „Wir sind die Guten“ der zweite Sylt-Krimi der erfolgreichen Autorin Dora Heldt. Auch in ihrem neuen Band lässt sie ihr erprobtes Rentnerteam Heinz, Charlotte, Inge, Walter, Onno, Helga und Karl ermitteln. Dabei baut sie zwei Fälle und drei Handlungsstränge auf, die erst einmal nichts miteinander zu tun haben. Das alles ist durchaus betulich geschrieben und bietet unterhaltsame Spannung auf stets gesundheitsverträglichem Niveau. Auch die Rollen der einzelnen Figuren sind recht festgelegt; während die Männer ihre wichtigen Ermittlungsideen verfolgen, sorgen die Frauen ganz nebenbei noch für’s leibliche Wohl. Wer auf beschauliche norddeutsche Wohlfühlkrimis steht und das Sylter Ambiente ebenso liebt, wie einen Schuss Humor und einen ordentlichen Schluck Eierlikör, ist hier aber absolut richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2018
In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4
Parsons, Tony

In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4


ausgezeichnet

“In eisiger Nacht” ist Tony Parsons’ vierter Krimi, der dieses Mal im winterlich kalten London spielt. Und so frostig wie die Jahreszeit ist auch die Atmosphäre des Krimis. Im klassischen Krimi-Noir-Stil nimmt sich der Autor eines ebenso brisanten wie aktuellen Themas an: Flüchtlinge, die im französischen Calais gestrandet sind und jetzt auf eine illegale Überfahrt nach Großbritannien hoffen. Und die mit allen damit verbundenen Übeln zu kämpfen haben: Kriminalität, auch von und zwischen Flüchtlingen, eiskaltes Geschäftsgebaren von Schleuserbanden, Menschen- und insbesondere Frauenhandel, auf den Parsons hier ein besonderes Augenmerk legt. Im Mittelpunkt stehen erneut Detective Max Wolfe und sein Team, die auch hier wieder persönlich in ihre Ermittlungen involviert sind. So ist „In eisiger Nacht“ ein neuer ambitionierter und stets etwas melancholischer Krimi von Tony Parsons mit einem hoch aktuellen Hintergrund.

Bewertung vom 29.01.2018
Manchmal lüge ich
Feeney, Alice

Manchmal lüge ich


sehr gut

Sehr geschickt baut die die englische Autorin Alice Feeney ihren Psychothriller „Manchmal lüge ich“ auf. Immer wieder switcht sie zwischen Ereignissen vor und nach den Weihnachtsfeiertagen hin und her, unterbrochen von kurzen Tagebucheinträgen, die rund 25 Jahre zurück liegen. Das macht sie so clever, dass man nicht immer genau weiß, was in ihrer Hauptfigur, der Ich-Erzählerin Amber Reynolds, eigentlich gerade vorgeht – träumt sie oder ist sie gerade wach, schwelgt sie in der Vergangenheit oder kämpft sie um die Entschlüsselung ihrer äußerst vertrackten Gegenwart? So lüftet Feeney Blatt für Blatt das Geheimnis von Ambers hilfloser Situation. Wer mit “Girl in the Train” oder “Woman in Cabin 10” etwas anfangen konnte, sollte hier auf keinen Fall vorbeigehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2018
Tausend Teufel / Max Heller Bd.2
Goldammer, Frank

Tausend Teufel / Max Heller Bd.2


ausgezeichnet

Auch im zweiten Krimi seiner Reihe mit dem aufrechten Kommissar Max Heller begleiten wir den aus Dresden stammenden Autor wieder in seine zerstörte Heimatstadt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Vordergründig erzählt er einen klassischen Krimi, doch eigentlich beschreibt er sehr einfühlsam die Situation der Menschen und die Atmosphäre in der Stadt zwischen dem Ende des Faschismus und dem Aufbau des DDR-Staatssozialismus. Frank Goldhammer zeigt dabei die verschiedenen Einstellungen der Menschen, von den rückwärtsgewandten Nazis über jene, die ihre Parteibücher zum eigenen Besten wechselten wie andere ihr Hemd, bis hin zu denen, die nach zwölf Jahren Faschismus den Weg der Sowjets überzeugt mitgehen wollten. Dabei enthält er sich moralischer Überheblichkeit und lässt erkennen, dass es in dieser Zeit oft genug nur ums blanke Überleben ging. Im Mittelpunkt steht sein aufrechter Kommissar Max Heller, der sich erfolgreich gegen jedes Parteibuch gewehrt hat und nur ein Ziel verfolgt: den Sieg der Gerechtigkeit. Sensibel erzählt, gibt Frank Goldhammers Krimi einen Einblick in die beklemmende Zeit der ostdeutschen “Stunde Null”, die es weder dort, noch im Westen gab.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


ausgezeichnet

Ganz langsam tastet sich die Autorin Ruth Ware an ihre Story heran, in deren Mittelpunkt die Journalistin Lo Blacklock steht. Die Mittdreißigerin wird uns als etwas labile Person vorgestellt, die trotz bester Absichten immer wieder an sich selbst scheitert, sei es in der Beziehung mit ihrem Freund oder beim Vorantreiben ihrer Karriere. Doch als sie das Verschwinden der Frau aus Kabine 10 bemerkt, legt sie eine beeindruckende Hartnäckigkeit an den Tag. Ruth Ware wechselt dabei immer mal wieder die Perspektive zwischen ihrer Ich-Erzählerin und der Sicht ihrer Bekannten und ihres Freundes in London. Ungemein spannend erzählt, ist “Woman in Cabin 10” von Ruth Ware trotz einiger sehr emotionaler Passagen ein fesselnder moderner Krimi, wie sie momentan gerade aus England kommen. Ganz wunderbar gelesen von Julia Nachtmann.

Bewertung vom 25.01.2018
Eingeschlossen / D.I. Helen Grace Bd.6
Arlidge, Matthew J.

Eingeschlossen / D.I. Helen Grace Bd.6


ausgezeichnet

“Eingeschlossen”, der sechste Helen Grace-Krimi von Matthew J. Arlidge, ist ungemein spannend. Obwohl sich die Sympathie für seine über-toughe Protagonistin in Grenzen hält, fiebert man die ganze Zeit mit und hofft auf die entlastenden Beweise, die ihre ehemalige Kollegin Charlie Brooks zu finden versucht. So schafft Arlidge es, in seinen kurzen Kapiteln über die gesamte Länge des Buches eine brizzelige Spannung hochzuhalten, was “Eingeschlossen” eindeutig zum Highlight dieser Reihe macht. Seien wir also gespannt, wie es weitergeht!

Bewertung vom 22.01.2018
Secret - Niemand schweigt für immer
Meltzer, Brad

Secret - Niemand schweigt für immer


sehr gut

Verschwörungen, Geheimnisse und Legenden – wer lässt sich nicht faszinieren von den verlockend obskuren Theorien, die sich um viele historische oder aktuelle Ereignisse ranken? Hazels Vater Jack und ihr Bruder Skip jedenfalls verdienen viel Geld mit ihrer TV-Enthüllungsserie, bis Jack selbst Opfer eines vermeintlich tragischen Unfalls wird. Oder eben nicht? Geschickt inszenieren Brad Meltzer und Tod Goldberg einen modernen Thriller, in dem eine sympathische und toughe Heldin versucht, hinter die Geheimnisse ihrer Familie und den Tod ihres Vaters zu kommen. Ganz langsam entblättern die beiden Autoren die Wahrheit hinter den Ereignissen – und diese Überraschung lohnt sich, auch wenn der Thriller die Spannung nicht über die gesamte Strecke hält.