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Benutzername: 
Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2011
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


ausgezeichnet

"Stolz und Vorurteil“ ist sicherlich Jane Austens berühmtester und beliebtester Roman. Auch ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und einige Verfilmungen der Geschichte gesehen. Mit diesem Hörbuch konnte ich "Stolz und Vorurteil" aber trotzdem ein weiteres Mal neu entdecken. Zum einen ist die Grundlage dieser ungekürzten Lesung die Übersetzung von Christian Grawe, die ich noch nicht kannte, aber wirklich gelungen finde. Und zum anderen ist Eva Mattes eine hervorragende Sprecherin, deren angenehme, sanfte Stimme den Hörer voll und ganz in die Lebens- und Gefühlswelt des Romans eintauchen lässt. Eva Mattes versteht es, die feine Ironie in Jane Austens Geschichte hervorzuheben und die ausgefeilten Satzkonstruktionen und geschliffenen Dialoge fehlerfrei und mit perfekter Betonung wiederzugeben. Und sie trifft auch für jeden der doch so unterschiedlichen Charaktere in der direkten Rede den richtigen Ton – sei es (neben vielen anderen) die törichte Mrs. Bennet, der bornierte Mr. Collins oder die hochmütige Lady Catherine de Burgh. Ein absoluter Hörtipp für Austen-Fans!

Bewertung vom 16.12.2011
Das Portal der Dämonen
Connolly, John

Das Portal der Dämonen


sehr gut

Als im September 2008 der Teilchenbeschleuniger am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Betrieb genommen wurde, befürchteten einige Kritiker eine Katastrophe. Ihr Argument: Der LHC erzeuge eventuell schwarze Mini-Löcher oder seltsame Materie, die die Welt verschlingen könnten.
Wie wir alle wissen, ist nichts dergleichen geschehen, aber John Connolly nimmt den LHC in Genf zum Ausgangspunkt seines humorvollen Fantasy-Romans "Das Portal“, in dem etwas in der Art passiert. Denn als zwei ahnungslose Ehepaare im beschaulichen englischen Biddlecombe eine Teufelsbeschwörung praktizieren und gleichzeitig ein Experiment im LHC läuft, wird ein Portal zur Hölle geöffnet, durch das zunächst nur Dämonen entkommen, schlussendlich aber "Der Verderber“ höchstpersönlich auf die Erde gelangen soll. Der aufgeweckte Samuel Johnson und sein Dackel Boswell werden zufällig Zeugen der Entstehung des Portals, da aber niemand die Warnungen des Jungen ernst nimmt (selbst der Gemeindepfarrer glaubt nicht wirklich an die Hölle), nimmt er mit seinen Freunden Tom und Maria und dem "netten“ Dämon Nurd den Kampf gegen die Höllenbrut selbst in die Hand.
Die Grundidee des Buches - die Hölle auf Erden droht! - klingt nicht besonders amüsant, aber Connolly beschreibt den furchtlosen Kampf der Kleinstädter gegen die Dämonen so lustig, dass man beim Lesen ständig ein Schmunzeln im Gesicht hat. Da werden fliegende Schädel ganz sportlich mit dem Kricket-Schläger außer Gefecht gesetzt, gehörnte Teufel, die Rosenbeete zertrampeln, mit dem Schürhaken erschlagen, Zombies einfach über den Haufen gefahren und aus dem Schrank springende Dämonen unerschrocken die Toilette hinuntergespült. Sehr unterhaltsam sind auch die zahlreichen Fußnoten, die Connolly in die Geschichte einstreut – sei es, um die Quantenphysik zu erklären, oder Thomas von Aquin zu zitieren.
Natürlich gelingt es, das Portal zur Hölle wieder zu verschließen, aber das Ende des Romans deutet stark auf eine Fortsetzung hin. Ich habe nichts dagegen, denn auch wenn "Das Portal“ dem in der Werbung verwendeten Vergleich mit "Bartimäus“ nicht standhält, sehr unterhaltsame, außergewöhnliche All-Age-Fantasy ist Connolly damit allemal gelungen.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2011
Nicht Ja, Nicht Nein (Kinderspiel)

Nicht Ja, Nicht Nein (Kinderspiel)


ausgezeichnet

"Nicht ja, nicht nein“ ist keinesfalls nur ein Kinderspiel. Denn erstens gibt es Karten in zwei Schwierigkeitsstufen - orange für Kinder, grün für Erwachsene - und zweitens fällt es auch den Großen schwer, auf einfachste Fragen nicht mit ja oder nein antworten zu dürfen und sich immer neue, sinnvolle Antworten auszudenken. Hier ist schnelles Denken und sprachliche Gewandtheit gefragt, denn wer zu lange mit der Antwort zögert, "doch“ sagt oder zweimal die gleiche Antwort gibt, wird bestraft. "Nicht ja, nicht nein“ ist total leicht zu verstehen, durch die zwei Schwierigkeitsstufen altersübergreifend zu spielen und einfach ein Riesenspaß für die ganze Familie! Ich kann mir das Spiel übrigens auch gut als witziges Partyspiel vorstellen.

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.