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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2017
Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1
Ulrich, Stefan

Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1


ausgezeichnet

Trügerische Idylle

Eigentlich könnte das Leben so schön sein, aber der erfolgreiche Anwalt Robert Lichtenwald nimmt eine Auszeit und zieht sich in den Süden der Toskana zurück. Hier bezieht er ein Rustico, welches er sich mit seiner Frau Stephanie ausgesucht hat, um hier ihren Traum wahr werden zu lassen. Nun hat es ihn aber allein in den Süden verschlagen, da Stephanie ihn verlassen hat. Während er sein Leben Revue passieren lässt, sorgt der ansässige Conte, der ihm das Rustico verkauft hat, für ein wenig Abwechselung. Auf einem gemeinsamen Spaziergang stoßen die Beiden auf eine Leiche. Als kurze Zeit später eine zweite Tote aufgefunden wird und diese wie der erste Tote ein eingeritzten Buchstaben aufweist, wird schnell klar. dass die sonnige Idylle von einem Serientäter überschattet wird. Robert Lichtenwald wird unfreiwillig zu einem Ermittler, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Drohen weitere Tote?

Der bereits erfolgreiche Autor Stefan Ulrich versucht sich mit "Die Morde von Morcone" erstmals im Genre des Kriminalromans. Aus meiner Sicht ist ihm dieser Ausflug sehr gut gelungen. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen Sprache, welche sich hervorragend lesen lässt und die gemütliche Atmosphäre der besonderen Region der Toskana näherbringt. Der Hauptprotagonist Robert Lichtenwald ist interessant gezeichnet. Er steckt in einer Lebenskrise und überdenkt seine bisherige Lebensweise. Aufgrund seiner doch teilweise obzessiven Arbeitsweise hat er das eigentliche Leben vernachlässigt und somit seine Frau und den näheren Kontakt zu seiner Tochter verloren. In dieser Selbstfindungsphase wird er plötzlich mit den Todesfällen konfrontiert. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden der ersten Leiche aufgebaut und über die weiteren Geschehnisse aufrecht gehalten, um dann in einem temporeichen Finale zu enden. Der Roman lebt auch von der zweiten Protagonistin, der Lokalreporterin Giada Bianchi, die mit ihrer temperamentvollen Art sehr gut das Bild einer typischen Italienerin abgibt. Dies passt zu den zahlreichen Beschreibungen der Region und vermittelt das Gefühl in den Süden Italiens versetzt zu werden. Ihr Zusammenspiel mit dem zurückgezogenen Anwalt Robert Lichtenwald gibt dem Krimi die zusätzliche Würze..

Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen, da es mich fesseln konnte und ich so kaum die Gelegenheit hatte es zur Seite zu legen. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.05.2017
Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


sehr gut

Guter und vielschichtiger Thriller

Es wird eine enthauptete Frauenleiche gefunden, der Kopf ist so positioniert, dass er direkt den Eintreffenden anzuschauen scheint.
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel und stoßen auf einen ähnlich gelagerten Fall, der allerdings schon 10 Jahre zurückliegt. Damals erhielt die Polizei Unterstützung von der Kriminalpsychologin Hanne, die auch in den aktuellen Untersuchungen mit eingeschaltet werden soll. Trotz der Parallelen in den beiden Fällen können keinerlei Verbindungen der Opfer zueinander gefunden werden. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder um einen Serientäter, der sich für seine nächste Tat viel Zeit gelassen hat? Zudem stellt sich die Frage, wo der erfolgreiche Unternehmer Jesper Orre verblieben ist, in dessen Haus die Leiche gefunden wurde.


Die schwedische Krimiautorin Camilla Grebe hat mit "Wenn das Eis bricht" einen raffinierten und emotionalen Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einer bildreichen und sehr lebendigen Schreibweise, die sich sehr flüssig lesen lässt. Sehr gut gefallen hat mir der häufige Perspektivwechsel der jeweils erzählenden Person. So wird der Fall aus Sicht der Psychologin Hanne, des Polizisten Peter und Emma, der Lebensgefährtin des vermissten Unternehmers, geschildert. In den einzelnen Abschnitten wird von der Autorin sehr viel Wert auf die Beschreibung des Charakters und der Denk-weise der handelnden Personen gelegt. Sie berichtet hier viel aus dem bisherigen Leben, welches die drei bis dato geprägt hat, wobei die Schilderungen aus meiner Sicht einige Längen aufweisen.  Aber es gelang mir so, die Gedanken und die Beziehungen der drei Hauptprotagonisten zu verstehen und nachzuvollziehen. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut und lebt von der Ungewissheit um das Opfer und der Hintergründe der Tat. Es gibt viele Möglichkeiten eigene Überlegungen anzustellen und wahrscheinlich wird der Leser zum Ende hin doch noch überrascht.


Insgesamt hat mir "Wenn das Eis bricht" gut gefallen und das Buch erwies sich als gut konzipierter Thriller. Ich empfehle es daher trotz des größeren Umfangs von 600 Seiten gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.05.2017
Brandstifter (eBook, ePUB)
Krist, Martin

Brandstifter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Temporeich und spannend

Valentina Starke führt ein glückliches Familienleben mit ihrem Mann und den zwei Kindern. Eines Morgens wird sie brutal aus dieser Idylle gerissen, sie findet ihren Mann grausam ermordet im Arbeitszimmer auf. Die Polizei tappt zunächst völlig im Dunklen, da Georg Starke ein beliebter und erfolgreicher Mensch war. Bei den Recherchen stoßen die Ermittler aber Ungereimtheiten in der Firma von Georg Starke und verdächtigen nun sogar Valentin Starke involviert Zusein. Da sie Angst um ihre beiden Kinder versucht sie nun völlig überzeugt von der Unschuld ihres Mannes, die Hintergründe der Tat auf eigen Faust aufzudecken. Ein äußerst spannender Thriller nimmt seinen Lauf...


"Brandstifter" ist nach "Märchenwald" das zweite Buch, welches ich nun von Martin Krist gelesen habe und der Autor konnte mich ein weiteres mal voll und ganz überzeugen. Er erzählt die Geschichte in seinem äußerst temporeichen und packenden Schreibstil, welcher durch kurze Kapitel und häufige Perspektivwechsel gekennzeichnet ist. Zusätzlich springt der Autor in den Kapiteln zwischen den Zeiten, was mich anfangs ein wenig verwirrte, später dann aber faszinierte. Er baut einen großen Spannungsbogen auf und kann diesen  mit immer wieder neuen Geschehnissen und plötzlichen Wendungen  auf dem hohen Niveau halten, um dann in einem aus meiner Sicht völlig überraschenden und fulminanten Finale zu enden. Die Story hat mich gepackt, und es fiel mir äußerst schwer das Buch zur Seite zu legen. Auch das nicht ganz typische Ende konnte mich begeistern und ich musste es noch ein wenig nachwirken lassen.


Ein toll geschriebener Thriller, der dem Leser viel Spannung bietet. Ich empfehle "Brandstifter" daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.05.2017
Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
Bell, Darcey

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor


gut

Beste Freundinnen

Stephanie ist eine sehr fürsorgliche Mutter, die sehr früh ihren Mann bei einem Verkehrsunfall verloren hat. Ihr Sohn Miles hat eine enge Freundschaft zu seinem Spielgefährten Nicky aufgebaut und auch die beiden Mütter lernen sich näher kennen und schätzen. Sie wohnen nicht weit voneinander entfernt, so dass sie viel Zeit miteinander verbringen und gerne für den anderen da sind. Eines Tages fragt Nickys Mutter Emily, ob Stephanie ihr einen kleinen Gefallen tun könnte , indem sie auf ihren Sohn aufpasst. Stephanie hat dies schon häufiger getan, nur dieses mal kehrt Emily nicht zurück. Stephanie ist sehr besorgt um ihre Freundin und setzt alle Hebel in Bewegung, um ein Lebenszeichen von ihr zu erhalten, leider vergebens. Als plötzlich eine Frauenleiche gefunden wird, fällt Stephanies Leben aus allen Fugen.


Der Grundgedanke von "Nur ein kleiner Gefallen" hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin Darcey Bell erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil und baut nach und nach das Konstrukt um die drei Hauptprotagonisten dieses Buches auf. Dabei entstehen aus meiner Sicht einige Längen, gerade in der ersten Hälfte des Buches, die den Thriller ein wenig zäh erscheinen lassen. Der Spannungsbogen wird dann mi dem Auffinden der Frauenleiche aufgebaut, aber er kann nicht über das ganze Buch hinweg aufrecht gehalten werden. Neue Erkenntnisse, vor allem aus der Vergangenheit der Protagonisten sorgen dann immer wieder für eine Belebung, aber so richtig konnte mich die Geschichte nicht in den Bann ziehen. Das Finale hat mich dann enttäuscht, ich hätte mir ein deutlich spannenderes und aussagekräftigeres Ende gewünscht. Erschwerend am für mich hinzu, dass ich mit keinem der Protagonisten so richtig warm werden konnte.


Insgesamt hat mich das Buch trotz seiner guten Grundidee nicht überzeugen können. Ich bewerte es mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.05.2017
Deichmord / Romy Beccare Bd.6
Peters, Katharina

Deichmord / Romy Beccare Bd.6


ausgezeichnet

Cold Cases an der Ostsee

Eine anonyme Terrorwarnung versetzt die Polizei auf Rügen in Aufruhr. Die immer gut besuchten Störtebecker Festspiele sollen Ziel eines Anschlags sein. Die Ermittler drehen bei ihren Recherchen jeden Stein auf links und stoßen auf den Hotelbetreiber Magold. Allen Anzeichen zum Trotz erhärten sich die Vorwürfe nicht, so dass die Ermittlungen eigentlich als abgeschlossen gelten. Romy Beccare allerdings vertraut ihrem Bauchgefühl und hakt weiter nach und zwei Vermisstenfälle machen sie hellhörig. Bei genauerer Untersuchung dieser alten Fälle stößt sie wiederum auf den Namen Magold und ist sich sicher, einem ungelösten Geheimnis auf der Spur zu sein...
"Deichmord" ist bereits der sechste Fall der sympathischen Ermittlerin Romy Beccare von der Ostsee. Ich bin mit diesem Band in die Serie eingestiegen, hatte mich aber schnell mit dem Ermittlerteam angefreundet. Was mir als Quereinsteiger geholfen hat, war das im Anhang beigefügte Namensregister. Die Autorin Katharina Peters erzählt diesen Kriminalroman in einer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, die mich immer mehr in die Geschichte gezogen hat. Die Hauptprotagonistin Romy Beccare wird als ehrgeizige und kompromiss-lose Ermittlerin beschrieben, der es Spaß machte bei den Recherchen über die Schulter zu schauen. In "Deichmord" bekommt sie es mit einem sehr vielschichtigen und clever konzipierten Fall zu tun. Bemerkenswert war für mich, den sehr authentisch wirkenden Arbeitsalltag der Polizisten mit allen Fehldeutungen und Rückschlägen zu verfolgen. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz und das Buch bietet dem Leser immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den Hintergründen anzustellen. Als kleine Einschränkung muss ich er-wähnen, dass ich bei der Vielzahl der involvierten Personen stellenweise ein wenig den Überblick verloren habe, was dem positiven Gesamt-eindruck aber auch nicht viel geschmälert hat. Das Buch hat mir gut gefallen, so dass ich mich wohl noch mit den fünf Vorgängerbänden beschäftigen werde.
Insgesamt bescherte mit "Deichmord" von Katharina Peters ein paar spannende und fesselnde Stunden, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

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Bewertung vom 12.05.2017
Der Näher / Martin Abel Bd.3
Löffler, Rainer

Der Näher / Martin Abel Bd.3


ausgezeichnet

Erschreckendes Szenario

Eine Serie von vermissten Frauen verunsichert die Region um Köln. Eines haben die Vermissten gemeinsam, sie sind schwanger. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA soll die Recherchen übernehmen. Erste Spuren ergeben sich beim Fund einer toten Frau, die ihr ihr auch verstorbenes Kleinkind in Händen hält. Der Täter ist bei dem Mord äußerst grausam und brutal zu Werke gegangen und versetzt die ermittelnden Beamten in Entsetzen. Die Ermittlungen kommen nur schleppend voran und für die entführten Frauen scheint die Uhr gnadenlos zu ticken. Plötzlich taucht eine der beiden Frauen wieder auf und kann einige Hinweise zum Täter beitragen. Kann Abel den Mörder noch rechtzeitig ausfindig machen und aufhalten?
"Der Näher" ist das erste Buch, welches ich vom Autor Rainer Löffler gelesen habe und es hat mir richtig gut gefallen. Die Thematik der Geschichte ist außergewöhnlich und speziell, ich möchte nur nicht zu viel verraten, um den Lesegenuss nicht zu schmälern. Erschreckender wirkt das Ganze noch mit den Erläuterungen zu realen Bezügen, die im zweiten Teil des Buches erläutert werden. Die Spannung wird direkt mit Beginn des Buches aufgebaut und wird vom Autor geschickt über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten. Rainer Löffler erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und temporeichen Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt. Die spezielle Thematik und die Schilderung einer grausameren Szenen ist nichts für Zartbesaitete, das Ganze wirkt aber nicht zu inszeniert, um mit diesen Passagen zu glänzen. Der Hauptprotagonist Martin Abel ist interessant charakterisiert und konnte bei mir direkt Sympathiepunkte sammeln. Es hat Spaß gemacht, ihm bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen und ich werde mich wohl noch mit den beiden Vorgänger-Romanen beschäftigen.
Mir konnte "Der Näher" einige spannende und fesselnde Stunden bescheren und ich kann das Buch gut weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.05.2017
Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3
Prammer, Theresa

Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3


ausgezeichnet

Geheimnisse der Vergangenheit

Carlotta Fiore beginnt mit ihrem Vater Konrad den Dienst bei der Polizei. Der Empfang verläuft nicht sehr harmonisch und selbst ihr Mann Hannes schient nicht begeistert über ihre Anwesenheit zu sein. Schnell findet sich der Fall eines offensichtliche Suizids zu dem die Beiden geschickt werden. Was zunächst nach einer Routinearbeit aussieht entwickelt sich aber zu einer brisanten Geschichte, als Carlotta in der Wohnung des Toten einen Zettel mit ihren Namen findet. Woher kannte der Tote sie? Was wollte er von ihr? Warum hat er sich selbst getötet? Es tauchen viele ungeklärte Fragen auf, für die sich anfangs nur Carlotta und Konrad interessieren. Die Beiden setzen sich bei ihren Ermittlungen immer mehr auch mit der eigenen Vergangenheit auseinander, welche einige Geheimnisse bereithält...
"Die unbekannte Schwester" ist der dritte Band um Carlotta Fiore. Die Hauptprotagonistin ist sehr interessant und vielschichtig charakterisiert. Die Geheimnisse um ihre eigene Person verleihen der Reihe ihren ganz besonderen Charme. Ich habe die Vorgänger gelesen und kam so leicht in die Geschichte um die alten Bekannten. Als Quereinsteiger stelle ich mir den Einstieg schwieriger vor, da sich vieles in diesem Buch auf die Vergangenheit bezieht. Der Autorin Theresa Prammer gelingt es mit ihrem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil eine geheimnisvolle Atmosphäre um den eigentlichen Fall zu erzeugen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Zettels mit Carlottas Namen beim Toten aufgebaut und durch immer neue Erkenntnisse und Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Als Leser bekam ich viele Gelegenheiten eigene Überlegungen und Spekulationen bezüglich der Tathintergründe und Täter anzustellen. Das temporeiche und gut konzipierte Finale ist auch mit einigen Emotionen gespickt und konnte mich voll überzeugen. 
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter, möchte den Lesern aber ans Herz legen, die ersten beiden Teile vorher zu lesen, die auch in der Qualität in nichts nachstanden. "Die unbekannte Schwester" bewerte ich mit fünf von fünf Punkten.

Bewertung vom 29.04.2017
Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1
Cole, Daniel

Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1


sehr gut

Guter Auftakt einer neuen Thriller-Reihe

Ein grausiger Leichenfund hält die Stadt in Atem. Das Besondere an dem Opfer, es besteht aus sechs unterschiedlichen Körpern und somit letztendlich um 6 verschiedene Opfer. Der Kopf dieser "Rsgdoll" oder auch Flickenpuppe gehört einem ehemaligen Serientäter, der seinerzeit viele jungen Frauen verbrannt hatte. Der damalige Ermittler Detective Wiliam-Oliver Layton-Fawkes, kurz Wolf genannt soll die Recherchen leiten. Hat es etwas mit dem damaligen Fall zu tun? Dafür müssen zunächst die sechs Opfer identifiziert werden, aus der die Ragdoll besteht. Aber die Zeit rennt, denn der Täter veröffentlicht eine Liste mit den nächsten Opfern und deren Sterbedatum, darunter auch der ermittelnde Detective...


"Ragdoll" hat mich stellenweise an die Thriller-Klassiker "Sieben" oder "Schweigen der Lämmer" erinnert, aber es kann aus meiner Sicht an seine großen Vorgänger nicht ganz heranreichen. Die Spannung ist jederzeit auf sehr hohem Niveau und wird über den Fund der spektakulären Ragdoll klassisch aufgebaut. Der Schreibstil gefällt mir gut, er lässt sich sehr flüssig lesen und verleiht dem Thriller ein ordentliches Tempo. Die Charakter des  Ermittler-Teams kamen mir ein wenig zu kurz, obwohl durchaus interessante Typen wie der anfangs sehr unterschätzte Edmunds und die stellenweise unnahbare Baxter dabei sind. Der Hauptprotagonist Wolf hingegen wird gut beschrieben und gibt mit seinen Ecken und Kanten der Geschichte etwas Verruchtes. Die Ermittlungen können vom Leser gut verfolgt werden und immer wieder können eigen Überlegungen angestellt werden, wer der Täter sein könnte und welcher Hinter-grund der Taten vorliegen könnte. Der Plot des Buches ist raffiniert konzipiert und für mich sehr überraschend. Das ungewöhnliche Finale hat mich dann auch noch ein wenig nachdenklich zurückgelassen, was ich an einem Buch sehr schätze.


Insgesamt bietet "Ragdoll" spannende Thriller-Unterhaltung, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 17.04.2017
Schlachtsaison / Der Sanktus muss ermitteln Bd.3
Schröfl, Andreas

Schlachtsaison / Der Sanktus muss ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Jack the Ripper auf bayrisch

Leider sterben immer wieder Menschen im Umkreis vom Bierbrauer Alfred Sanktjohanser. Diesmal tritt seine Schwester Anna an in heran, da ihre Freundin Susi allem Anschein nach dem Serienmörder, der zur Zeit in München sein Unwesen treibt, zum Opfer gefallen ist. Der Mörder orientiert sich bei seinen Morden an den Taten des berühmt berüchtigten Jack the Ripper. Die Opfer werden grausam zugerichtet vorgefunden und Kommissar Bichlmaier steht vor einem großen Rätsel. So ist er auch sehr davon angetan, als sich der Sanktus bereit-erklärt bei den Recherchen zu helfen, da die Aufklärungsquote vom Sanktjohanser bisher bei ziemlich genau 100% liegt. Doch ist der Hobbyermittler dieser Herausforderung gewachsen?


"Schlachtsaison" ist bereits der dritte Band aus der Serie um den äußerst sympathischen und gemütlichen Alfred Sanktjohanser. Die ersten beiden Bände konnten mich schon begeistern, und der dritte steht ihnen in nichts nach. Der Charakter des Hauptprotagonisten nimmt den Leser einfach in Beschlag. Der Autor Andreas Schröfl erzählt die Geschichte um die sehr grausamen Morde mit einer wohldosierten Prise Humor, was dem Kriminalroman eine sehr angenehme Leichtigkeit gibt. Die immer wieder eingebauten und gut nachvollziehbaren Passagen in der Mundart sorgen für zusätzlichen Unterhaltungswert und verleihen dem Buch Lokalkolorit. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz und wird vom Autor durch geschickte Irreführungen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Immer wieder gibt es für den Leser die Gelegenheit eigene Theorien für die Täterschaft anzustellen, um dann im Finale doch noch überrascht zu werden. Die Serie besticht einfach aus der hervorragend dosierten Mischung aus Spannung und Humor und sorgt so für beste Krimiunterhaltung. Man kann nur hoffen, dass noch einige Fälle auf den Sanktus warten...


Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht bei "Schlachtsaison" um einen Kriminalroman mit hohem Unterhaltungswert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.