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Bewertungen
Insgesamt 2050 BewertungenBewertung vom 03.04.2018 | ||
In seinem neuen Krimi “So bitter die Rache” spielt Eric Berg wieder sein ganzes Talent aus, eine spannende Geschichte zu inszenieren. Immer wieder switcht er zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen von 2010 und heute hin und her, bis beide im Verlauf der Story zu einem gemeinsamen Plot zusammenlaufen. Im Mittelpunkt steht Ellen Holst, die nach langen Auslandsjahren wieder festen Boden unter den Füßen sucht und ausgerechnet in Heiligendamm, dem ältesten Seebad Deutschlands fündig wird. Dabei versteht Berg es, mit unseren Vorurteilen zu spielen und immer wieder mit interessanten Wendungen zu überraschen. Ganz wunderbar erzählt von der Synchronsprecherin und Schauspielerin Vera Telz. |
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Bewertung vom 03.04.2018 | ||
Irisches Erbe / Grace O`Malley Bd.4 In jedem ihrer Krimis, die an der wilden Westküste Irlands spielen, geht die Autorin Hannah O’Brien auf ein typisch irisches Thema ein. In ihrem neuen, dem vierten Fall “Irisches Erbe” behandelt sie die blutige Geschichte Nordirlands, insbesondere in den 90er Jahren vor dem Friedensabkommen zwischen der katholischen IRA und den probritsch-protestantischen Unionisten im Jahr 1998. Außerdem schneidet sie das Thema Homosexualität unter irischen Priestern an und den Druck, den diese durch Kirche und Bevölkerung erfahren, den sie aber auch selbst auf andere ausüben. So ist es kein Wunder, dass der Fall um die beiden toten Kirchendienerinnen zwischen all diesen Konflikten gelegentlich ein wenig ins Hintertreffen gerät und auch die erneut im Mittelpunkt stehende Kommissarin Grace O’Malley mitsamt dem übrigen Personal etwas blass bleibt. Aber wer interessiert ist, etwas über die irische Geschichte und insbesondere das Verhältnis Irlands zum britischen Nordirland zu erfahren, liegt bei diesem unterhaltsamen Krimi genau richtig. |
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Bewertung vom 27.03.2018 | ||
In ihrem neuen Krimi "Dunkelkinder" mit der Hamburger Ermittlerin MiaPaulsen beschäftigt sich Nora Luttmer mit dem leider hochaktuellen Thema Menschenhandel und den oft sklavischen Verhältnissen, unter denen auch Kinder in illegalen Verhältnissen leben und arbeiten müssen. Dabei geht sie speziell auf mafiöse Strukturen innerhalb der vietnamesischen Community ein. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, wobei jedes ihrer kurzen Kapitel stets mit dem Namen des jeweils Handelnden betitelt ist. Im Mittelpunkt steht jedoch immer die toughe und ehrgeizige Polizistin Mia Paulsen, die so manches Mal über die Stränge schlägt und dabei auch privat immer wieder in schwierige Situationen gerät. So ist “Dunkelkinder” ein hochspannender Krimi mit einem sehr aktuellen Thema. |
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Bewertung vom 27.03.2018 | ||
Wie sieht es eigentlich unter der rauhen Oberfläche unserer Weltmeere aus? Hin und wieder lesen wir von Fangquoten, Überfischung und harten Arbeitsbedingungen auf den großen Trawlern, die mit ihren riesigen Fangnetzen die Ozeane durchkreuzen. In “Das Meer” beschäftigt sich Wolfram Fleischhauer mit genau diesen hochaktuellen Themen. Sein mitreißender Öko-Politthriller erzählt die Story um eine Gruppe von Ökoterroristen, die unter Einsatz ihres Leben gegen die Macht der Großfischereien vorgehen. Auch wenn ihre Methoden deutlich abseits des Legalen liegen, kommt man schon nach wenigen Seiten nicht mehr umhin, einige Sympathien für ihren Einsatz zu hegen, denn auch auf den schwimmenden Fischfabriken ist längst nicht alles sauber. Aufgeteilt in kurze spannende Kapitel, erzählt der Autor seine Story aus verschiedenen Perspektiven, wobei der Dolmetscher Adrian als Ich-Erzähler immer mehr in den Mittelpunkt rutscht. Nebenbei geht es Fleischhauer auch um die EU und den ebenso schwierigen wie unbedingt notwendigen Versuch, im weltweiten Ringen um die schrumpfenden Nahrungsreserven zu einer gemeinsamen, wirklich nachhaltigen Strategie zu kommen. Und dazu ist, wie er in seinem Nachwort formuliert, neben Vernunft und gutem Willen auch ein wenig Demut vor der Komplexität der politischen Verhältnisse nötig. So ist “Das Meer” ein mehr als lesenswerter, hervorragender Roman, der uns einen spannenden und offenbar gut recherchierten Blick in das Geschäft der globalen Fischerei gibt. Mehr davon! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.03.2018 | ||
Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2 In ihrem packenden Thriller “Invisible” lassen Ursula Poznanski und Arno Strobel wieder ihr ungleiches Ermittlerpaar, die toughe Nina Salomon und den etwas schnöseligen Daniel Buchholz ermitteln. Dieses Mal sind die Täter alsbald gefunden, doch ihre Motive bleiben lange Zeit völlig undurchsichtig: Menschen, die sich kaum kennen, gehen scheinbar grundlos aufeinander los. Packend inszeniert, jagen uns die beiden Autoren von einer Seite zur nächsten. Und, soviel sei verraten, sie haben sich dabei eines brisanten Themas angenommen. Denn die beiden zeigen hier, dass wir alle mehr oder weniger beeinflussbar sind und dass es im Internet mehr über uns zu erfahren gibt, als wir preisgeben wollen. Immer wieder eingestreut werden dabei die persönlichen Erlebnisse der beiden Ermittler sowie das nicht gerade reibungslose Zusammenspiel des Teams. So ist “Invisible” ein fesselnder Fall mit brandaktuellen Bezügen. |
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Bewertung vom 27.03.2018 | ||
Mit „Summer Girls“ gelingt der Niederländerin Jobien Berkouwer ein spannender Krimi, in dessen Mittelpunkt die etwas eigenwillige Profilerin Lot van Dijk steht. Die Autorin wechselt in ihren knapp gehaltenen Kapiteln immer wieder die Perspektive und switcht zwischen dem Täter und der Ermittlerin hin und her. Besonderes Augenmerk hat sie darauf gelegt, dass die Polizei in der niederländischen Provinz anfänglich sehr viel Schwierigkeiten damit hat, sich mit den Techniken des modernen Profilings anzufreunden. Und dass ihnen das auch noch eine junge Frau beibringen will, macht die Sache nicht gerade einfacher. Doch Berkouwers touhge Heldin Lot beißt sich mit Energie und Stehvermögen durch, bis auch ihre härtesten Widersacher einsehen, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Das alles ist spannend inszeniert und unterhaltsam geschrieben - kein Wunder, denn Jobien Berkouwer ist selbst Profilerin bei der niederländlischen Polizei. |
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Bewertung vom 19.03.2018 | ||
Mit “Das Kaff” legt Jan Böttcher einen leicht wehmütigen, aber mit viel Humor bestückten Roman vor. Muss man erst weggegangen sein, um zu erkennen, wie sehr Familie und Freunde zu einem standen? Ersetzen beruflicher Erfolg und Weltläufigkeit ganz die in Jugendjahren aufgebaute, große Vertrautheit mit einer Landschaft und ihren Bewohnern? Das sind nur einige der Fragen, denen Jan Böttcher hier nachgeht. Zum einen lernen wir, dass es wesentlich weniger schlimm sein kann, zu den eigenen Wurzeln zurück zu kehren, als wir manchmal denken. Zum anderen aber auch, dass man die Dinge mit einigen Jahren Abstand in einem anderen Licht sieht und hier wie dort nicht alles Gold ist, was glänzt. So zeigt uns Jan Böttcher einen Weg zurück, der zugleich ein Weg ins eigene Ich sein kann. Zurückkehren ist ebenso mutig wie fortgehen – man muss es nur wagen. |
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Bewertung vom 19.03.2018 | ||
„Frauen, die Bärbel heißen“ ist ein wundervoll skurriler, rasant geschriebener Roman von Marie Reiners, die eigentlich Drehbücher für TV-Krimis schreibt und unter anderem die Erfinderin der schrullig-schrägen ZDF-Erfolgsserie „Mord mit Aussicht“ ist. Die Geschichte von der zurückgezogen lebenden Bärbel, die unversehens in ein Mordkomplott hineingezogen wird, entwickelt sich schnell zu einem übermütigen, von schwarzem Humor durchzogenen Trip, in dem es an originellen Einfällen nicht mangelt. Marie Reiners sagt selbst dazu, dass die Figuren zwar ihrer Fantasie entsprungen sind, jedoch meist entfernte Ähnlichkeiten mit echten Bekannten von ihr haben. Wer sich also über „Mord mit Aussicht“ amüsieren konnte, wird auch bei „Frauen, die Bärbel heißen“ schmunzeln – und sich schon bald einen zweiten Band mit Bärbel und Bambi wünschen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.03.2018 | ||
Die Amerikanerin / Bennie Griessel Bd.6 Den nur 200 Seiten umfassenden Krimi schrieb der südafrikanische Autor Deon Meyer extra für die einmal jährlich in den Niederlanden stattfinde “Spannende Boekeweek”. Bei dieser pfiffigen Werbeaktion, die den Buchverkauf ankurbeln soll, erhält jeder, der in einer Woche mehr als 12,50 € für Bücher ausgibt (kein unüberwindbares Hindernis für Lesesüchtige, oder?) einen exklusiv hierfür erstellten Krimi – und es ist durchaus eine gewisse Ehre, als Autor dafür angefragt zu werden. Deon Meyers Ergebnis, “Die Amerikanerin”, ist ein ebenso spannender wie charmanter Krimi, in dem sich der Autor nicht zu schade ist, seinen Auftraggebern mit einem kleinen Wink zu danken. Kurz und knapp, aber dadurch nicht weniger unterhaltsam. |
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