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zauberblume
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Bewertungen

Insgesamt 1827 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2020
Der 85-Jährige, der morgens aufstand und immer noch jung war
Janson , Horst;Köhne , Melanie

Der 85-Jährige, der morgens aufstand und immer noch jung war


ausgezeichnet

Nun halte ich wieder eine Autobiografie in Händen. Und schon vom Cover lacht mir schon der sympathische 85jährige Horst Janson, dem der Schalk aus seinen Augen blitzt, entgegen.
Mit seiner optimistischen Ausstrahlung und seinem jugendlichen Grinsen versprüht er einfach gute Laune. Und in seiner Autobiografie gewährt uns Horst Janson zum ersten Mal Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt und verrät, wie er es schafft, auch im hohen Alter sein jugendliches Wesen und seinen unerschütterlichen Optimismus zu bewahren.
Horst Jansen wurde 1935 geboren und wuchs in Mains-Kastel, Bad Soden und Wiesbaden auf. Er erzählt über seine Kindheit und seine Bruder Axel. Er hat die Schauspielschule besucht und erste kleine Erfolge gefeiert. Seinen Durchbruch feierte er 1969 mit der ARD-Fernsehserie „Salto Mortale.
Er hat auch erfolgreich Filme mit Charles Bronson und Tony Curtis gedreht. Endgültig zum Publikumsliebling wurde er mit der Fernsehserie Bastian. Mit 37 Jahren hat er einen Studenten gespielt und hat sich mit seinem Charme in die Herzen von Millionen von Fernsehzuschauern gespielt. Erfolgreich hat er auch auch in der „Sesamstraße“ mitgewirkt. Viele Theater- und Fernsehrollen pflastern seinen Weg. Darunter die erfolgreiche Bühenadaption von Hemingways „Der alte Mann und das Meer.“ Horst Jansen war schon immer ein Sportler und auch heute im hohen Alter absolviert er mit eiserner Disziplin sein Sportprogramm. Außerdem ist er ein begeisterter Segler. Sein großes privates Glück hat er mit seiner zweiten Frau Hella gefunden, mit der er nun bereits 38 Jahre verheiratet ist. Mit ihr hat er auch zwei Töchter. Aber auch im Leben von Horst Janson gab Höhen und Tiefen und in seiner Autobiografie berichtet er davon schonungslos. Und erzählt wie wichtig Familie ist, denn Familie Janson hat auch in Krisenzeiten zusammengehalten, denn da waren u.a. der Finanzielle Ruin oder die Sorge um ihre jüngste Tochter, die an einer Essstörung litt.
Eine wirklich einzigartige und berührende Lebensgeschichte, die sich wie ein spannender Roman liest und die ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich wünsche Horst Janson noch viele viele glückliche Jahre im Kreise seiner Familie. Gerne vergebe ich für diese tolle Lektüre 5 Sterne.

Bewertung vom 15.10.2020
Das Flüstern der Bäume
Christie, Michael

Das Flüstern der Bäume


gut

Das Flüstern der Bäume ist für mich der erste Roman, den ich von dem kanadsichen Schriftsteller Michael Christie gelesen habe. Aufgrund des Klappentextes habe ich eine tolle Familiensaga erwartet. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.
Der Inhalt: Die Geschichte handelt von einer Familie, von der wir vier Generationen kennenlernen und die schicksalhaft mit den Wäldern Kanadas verbunden sind. Eine Familie wie ein Wald. Ein Verbund einzelner Lebewesen, die sich gegenseitig vor Wind und Dürre schützen - so wie es die Bäume auf Greenwood Island seit Jahrhunderten getan haben. Und auch wenn die Naturführerin Jacinda ihren Vater und die Großmutter nie zu Gesicht bekommen hat, auch wenn sie nicht weiß, wer ihre Urgroßmutter war - sie sind alle Greenwoods. Sie sind alle Teil ihres Familienwaldes. Und niemand wüsste besser als eine Baukundlerin, dass es auf die Wälder ankommt.
Ich hatte schon Probleme in die Geschichte reinzukommen, auch der Schreibstil des Autors hat mich nicht so überzeugt. Es war alles irgendwie zu langatmig und von einer Familiensaga, wie ich sie erwartet hatte, weit entfernt. Das einzige was mir gefallen hat, waren die Naturbeschreibungen - die kanandischen Wälder kann ich mir jetzt sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen der mitwirkenden Charkatere war auch ganz in Ordnung. Nur das Gesamtpaket hat für mich nicht gepasst, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2020
Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne / Ikonen ihrer Zeit Bd.2
Weinberg, Juliana

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne / Ikonen ihrer Zeit Bd.2


ausgezeichnet

„Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne“ aus der Feder der Autorin Juliana Weinberg ist nun der zweite Band aus der Buchreihe Ikonen ihrer Zeit. Übrigens mein erstes Buch, das ich von der Autorin Juliana Weinberg gelesen habe und auf über 600 Seiten bringt sie uns die bewegende Lebensgeschichte von Audrey Hepburn nahe. Eine Biografie einer herausragenden Hollywood-Ikone, die mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt hat. Ich bin ja ein großer Fan der Künstlerin und Frühstück bei Tiffany ist ein Film von dem man nie genug bekommen kann und mit Moon River hat sie sich in das Herz von Millionen gesungen.
Aber es war ein harter Weg. Audrey Hepburn wurde in den Niederlanden geboren und während des zweiten Weltkrieges lebte sie in mit ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern in Belgien bei ihren Großeltern. Es herrscht eine große Hungersnot. Und trotzdem hat Audrey immer ihr großes Ziel vor Augen: Sie will Primaballerina werden. Dafür geht ihre Mutter mit ihr nach Kriegsende nach London. Doch leider zerplatzt ihr großer Traum. Doch eines Tages wird sie für den Film entdeckt und ihr großes Ziel sind die Filmstudios von Amerika. Und eines Tages dreht sie in Hollywood an der Seite von Gregory Peck und Humphrey Bogart. Doch leider hat Audrey mit ihren Männern nicht so viel Glück. Ihre zwei Ehen scheitern und in der Schweiz hat sie sich mit ihren beiden Söhnen einen Rückzugsort und ihr persönliche Paradies geschaffen. Erst mit 50 Jahren begegnet sie ihrem großen Glück und mit Robert setzt sie sich bis zu ihrem Lebensende (leider wurde die Ikone nur 63 Jahre) gegen Armut und Hunger auf der Welt ein.
Ein ganz großes Lob an die Autorin, besser kann man das Leben dieser Ausnahmekünstlerin, deren Markenzeichen ja immer eine große Sonnenbrille war und die für mich eine ganz besondere Ausstrahlung hatte, nicht beschreiben. Der Schreibstil ist einfach spitzenmäßig. Jetzt nach Beendigung des Buches läuft die ganze Geschichte, die mit viel Gefühl geschrieben ist, wie ein Kinofilm vor meinem inneren Auge ab. Und es gab viele Moment in Audreys Leben, die mich wirklich sehr berührt haben. Trotz aller Schicksalsschläge hat sie an ihrem Weg festgehalten, hat Mut und Stärke bewiesen und durch ihre herausragende Schauspielkunst hat sich ein Denkmal gesetzt. Ich liebe Audrey Hepburn Filme.
Das Cover ist ja auch ein echter Hingucker – einfach perfekt. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2020
Wunderjahre
Jardin, Izabelle

Wunderjahre


ausgezeichnet

Voller Spannung habe ich auf die Fortsetzung „Der Warthenberg-Saga“ gewartet. Denn am Ende des 1. Bandes „Libellenjahre“ hatte ich richtiges Gänsehautfeeling. Denn nun wurde das Leben von Constanze und ihrer Tochter Eva von heute auf Morgen wieder auf den Kopf gestellt.
Die beiden leben ja im tristen Osten des geteilten Berlins und für Eva ist dies ein einziger Kampf. Sie hat eine gewisse Vorstellung von ihrem Leben, sie ist intelligent und ihr fällt es nicht leicht, sich kritiklos den Regeln des neuen Systems zu unterwerfen. Bei seltenen Besuchen ihrer Großmutter in Schleswig Holstein sieht sie, welches Wirtschaftswunder Westdeutschland erlebt. Und nach dem großen Volksaufstand am 17.Juni 1953, den sie hautnah erlebt, fasst Eva einen folgenschweren Entschluss. Sie geht in den Westen. Hier lernt sie den achtzehn Jahre älteren Wilhelm kennen. Wilhelm ist ihr rettender Anker. Er ist äußerst charmant, großzügig und versprüht eine unglaubliche Lebenslust. Auch mit seiner Mutter Agnes verbindet Eva eine ganz besondere Freundschaft. Doch auch Wilhelm hat eine Vergangenheit…..
Wow! Ein absoluter Pageturner. Ich stand beim Lesen von der ersten bis zur letzten Seite unter Strom. Der Spannungsbogen war wieder einmal gigantisch und der Schreibstil der Autorin ist einfach wieder spitzenmäßig. Vor meinem inneren Auge läuft die packende Lektüre wie ein Film ab. Ich befinde mich in Ostberlin, in der kargen Wohnung von Constanze und Eva. Sehe den überraschten, auch unglaublichen Gesichtsausdruck vor mir als ein Wunder geschieht. Spüre förmlich Evas Enttäuschung, denn ihre Zukunft liegt plötzlich wie ein Trümmerhaufen vor ihr. Doch Eva ist eine Kämpfernatur und verfolgt ihr großes Ziel, sie will studieren und das ist nur im Westen möglich. Sie entschließt sich zu diesem mutigen Schritt. Toll fand ich auch, wie ihr Onkel Justus unterstützt hat. Und außerdem gab es noch einen ganz besonderen Menschen, der aus der Ferne über Eva gewacht hat. Beim Lesen wurde ich von vielen Emotionen übermannt. Hatte oft feuchte Augen, denn das Leben von Eva und ihrer Familie hat mich tief berührt. Wie viel Schmerz und Leid kann ein Mensch eigentlich ertragen? Aber Eva ist eine Kämpfernatur und Wilhelm ist auch ein einzigartiger Mensch, auch wenn er ein Geheimnis mit sich rumträgt. Die Autorin bringt uns mit diesem herausragenden Roman auch längst vergangene Geschichte wieder nahe. Und das bewegende Ende des Buches hat bei mir für Gänsehautfeeling gesorgt.
Für mich ein Meisterwerk – ein absolutes Lesehighlight. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und einen nicht mehr loslässt. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne. Auch das Cover ist wieder ein Hingucker und passt wunderbar zur Lektüre.

Bewertung vom 08.10.2020
Das Lied der Sturmvögel
Baites, Mina

Das Lied der Sturmvögel


ausgezeichnet

Diesen bewegenden Roman hat die Autorin Mina Baites als Anna Levin geschrieben. Mir sagen beide Namen nichts, umso mehr habe ich mich gefreut, diese tolle Autorin entdeckt zu haben. Unsere Reise beginnt in Berlin und führt uns dann auf die Trauminsel Madeira.
Unsere Protagonistin Lisa führt in Berlin ein aufregendes Leben als Journalistin. Sie jagt von einer Story zur nächsten. Gemeinsam mit ihrer Freundin Elda, mit der sie seit Kindertagen eine enge Beziehung verbindet, bewohnt sie eine tolle Penthouse-Wohnung. Doch von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr wie es war. Elda verunglückt tödlich und für Lisa bricht eine Welt zusammen. Sie flüchtet nach Madeira und hofft hier, wieder ihren Frieden zu finden. Bei einer ihrer Wanderungen lernt sie den blinden Hermigo kennen, der hier am Fuße des Berges wie ein Einsiedler lebt. Er besitzt ein ausgeprägtes fotografisches Gedächtnis. Mit diesem erweckt er seine Erinnerungen zu neuem Leben. Doch Hermigo hat ein Geheimnis und Lisa taucht in die Vergangenheit ein und sieht plötzlich ihre Zukunft klar vor Augen. Außerdem hält das Leben noch eine Überraschung für sie bereit….
Einfach super! Dieser berührende Roman ist wie eine wohltuende Umarmung – genau das, was uns in dieser Zeit so fehlt. Wenn ich die Augen schließe, habe ich Traumbilder vor meinem inneren Auge. Madeira erwacht zum Leben. Ich sehe die Bananenplantagen und Zuckerrohrfelder, habe den Geruch der Feigenbäume in der Nase und lasse mir den Wind um die Nase wehen. Außerdem lerne ich wunderbare Menschen kennen. Allen voran Lisa, deren Kindheit anders verlaufen ist und die durch Elda Freundschaft kennengelernt hat. Ich kann ihren Kummer und Schmerz förmlich spüren als sie Elda verliert. Mutig fand ich ihren Schritt nach Madeira zu fahren, um den Kopf frei zu bekommen. Hermigo, der alleine in seinem kleinen Häuschen lebt, hat mein Herz im Sturm erobert. Bewundernswert, wie er sein Schicksal meistert und seine Bilder berühren meine Seele. Auch der Ranger Filipe hat mich begeistert. Seinen Einsatz für die aussterbende Vogelart fand ich beeindruckend. Und dass zwischen Filipe und Lisa eine besondere Verbindung herrscht, war förmlich zu spüren. Die Autorin hat aber während des Lesens auch für Gänsehautfeeling gesorgt. Ein tolles Gesamtpaket. Ein absoluter Wohlfühlroman, mit Tiefgang, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Das Cover ist auch ein echter Hingucker. Für dieses Lesevergnügen der Extraklasse vergebe ich gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 07.10.2020
Alles eine Frage der Einstellung
Baumgartner, Monika

Alles eine Frage der Einstellung


ausgezeichnet

Ich durfte die sympathische Schauspielerin kürzlich im Fernsehen im WDR beim Kölner Treff live erleben und ich war und bin von dieser Powerfrau total begeistert. Ihre herzliche und bodenständige Art und ihre unglaubliche Ausstrahlung machen sie in meinen Augen einfach zu etwas ganz besonderem. Die Mittsechzigerin hat einiges aus ihrem bewegten Leben erzählt und ich war hier schon tief beeindruckt.

Als ich mit dem Lesen dieses Autobiografie, die übrigens von der mir bestens bekannten Autorin Shirley Michaela Seul mit viel Liebe und Herzblut zu Papier gebracht wurde, hatte ich sofort die Stimme von Monika Baumgartner – die als eine der letzten großen Volksschauspielerinnen gilt – im Ohr. Humorvoll berichtet sie von ihrer Kindheit, die sie zu fünft auf 42 Quadratmeter verbracht hat. Von ihren Eltern, die sie in ihrem Berufswunsch – der für mich eine Berufung war – unterstützt haben. Beeindruckt war ich, wie sie die harten Jahre an der Schauspielschule gemeistert hat. Sie ließ sich nicht unterkriegen, hat die Zähne zusammengebissen und hat sich durchgekämpft. Berührt hat mich auch die Erzählung über ihre Krankheit. Die unsäglichen Schmerzen, die sie als junge Frau durchlebt hat und die sie 15 Jahre lang begleitet haben. Ihr Odysee von Arzt zu Arzt bis sie endlich an den Richtigen geraten ist. Während der ganzen Zeit hat sie jedoch Theater gespielt und ihr großer Durchbruch gelang ihr mit der Rolle der Rumplhanni im gleichnamigen Film. Fast jedem ist sie als Lisbeth Gruber bekannt – die Mutter vom Bergdoktor. Ich muss gestehen, ich bin ein großer Fan dieser Fernsehreihe. Diese Rolle ist ihr auf den Leib geschnitten und all ihre Fähigkeiten, wie Traktorfahren kann sie hier ausleben. Denn wenn Monika Baumgartner nicht Schauspielerin geworden wäre, dann wäre sie heute Kfz-Mechanikerin. Sie liebt das Handwerk, kann mit jedem Werkzeug umgehen und betreibt zusammen mit ihrer Schwester im Münchner Westend das Raumausstattungsgeschäft „Hermanas“. Auch über ihr Privatleben erfahren wir in ihrer Biografie, die sich wie ein spannender Roman liest, näheres. Über ihre langjährige Beziehung zu einem Iren, mit dem sie eine Bühnenbaufirma betrieb und jetzt ist sie glücklich mit ihrem Hans. Toll fand ich die Bilder, die aus dem Archiv stammen und uns einen kleinen Einblick in die Welt von Monika Baumgartner geben. Interessant war der Anhang. Kaum zu glauben, wie viele Filmrollen die Schauspielerin inne hatte und dazu noch die zahlreichen Theater-Engagements. Außerdem darf sie auch noch viele Auszeichnungen ihr eigen nennen, u.a. Bayerischer Verdienstorden; Kulturerbe Bayern Botschafterin; Bayerischer Poetentaler und viele viele mehr. Für diese unterhaltsame Lektüre, die mich wirklich total begeistert hat, vergebe ich gerne 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Kaum zu glauben, aber dies ist nun bereits der 11. Fall aus der Feder des Autorenduos Klüpfel und Kobr. „Funkenmord“ ist für mich jedoch das erste Buch – es ist kaum zu glauben – indem Kultkommissar Kluftinger die Hauptrolle spielt.
Kluftinger hat noch an seinem letzten Fall zu knabbern. Der wäre ja beinahe böse für ihn ausgegangen. Und der tragische Tod seines Kollegen lastet noch schwer auf ihm. Auch seine Frau hat mit den schrecklichen Vorkommnissen zu kämpfen. Krankheitsbedingt fällt sie für den Haushalt aus. Und so ist Kluftinger plötzlich für andere Aufgaben zuständig. Doch da stellt sich im die Frage. Wie funktioniert eine Waschmaschine? Wieso gibt es so viele Sorten von Waschmitteln? Und eine Verkaufsveranstaltung für eine Küchenmaschine bei Dr. Langhammer darf er auch noch besuchen. Das sind ja ganz neue Herausforderungen für den Kommissar aus dem Allgäu. Doch auch im Präsidium ist er gefordert. Ein alter Fall macht ihm zu schaffen. Er will endlich den Mord an einer jungen Lehrerin aufklären, doch der Fall liegt schon 30 Jahre zurück. Die junge Frau wurde am Funkensonntag an einem Kreuz verbrannt. Seine Kollegen sind von den neuen Aktivitäten Kluftingers weniger begeistert. Auch bekommt das Team Unterstützung von ihrer neuen Kollegin Lucy Beer. Sie stürzt sich gleich tatkräftig in die Ermittlungen und der letzte Brief des Mordopfers bringt sie auf eine heiße Spur…
Ich war und bin begeistert. Kluftinger hat definitv einen neuen Fan. Der Schreibstil des Autorenduos ist einfach spitze. Genau diese Art von Krimis lese ich gerne. Total spannend, der Leser kann miträtseln und es ist eine Prise Humor enthalten, die mich ab und an zum Schmunzeln bringt. Und für Gänsehautfeeling war auch gesorgt. Ich habe das Gefühl Kluftinger schon länger zu kennen und Vadder ist ja auch ein Unikat. Seine Unternehmungen sind ja spitzenmäßig. Kluftinger wurde ja vor einige Herausforderungen gestellt, da sage ich nur Thermomix-Verkaufsveranstaltung bei Dr. Langhammer. Alle Charaktere sind ja so wunderbar beschrieben, ich sehe jeden einzeln vor mir. Und die junge Kollegin bringt ja mächtig Schwung und frischen Wind in die Polizeiinspektion. Klasse, wie sie Kluftinger bei seinen Ermittlungen unterstützt und gemeinsam setzen sie wirklich alles daran, diesen alten Fall zu lösen, um endlich mit dieser Geschichte abschließen zu können. Bin von der Geschichte total begeistert. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse 5 Sterne.

Bewertung vom 04.10.2020
Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
Grill, Petra

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis


ausgezeichnet

Mit Petra Grill unternehmen wir eine aufregende und spannende Zeitreise. Wir besuchen das Oktoberfest im Jahr 1900 und erleben den bunten Zauber dieses historischen Festes. Wir lernen zwei starke Frauen kennen, die um Macht und Liebe kämpfen.
Wir befinden uns im Haus des Brauereibesitzers Prank, diesen großes Ziel nur Macht und Einfluss ist.
In diesem Haus ist das einfach Schankmädchen Colina zur Gouvernante der jungen eigenwilligen Clara aufgestiegen. Prank weiß nicht, dass 31jährige Colina ein einfaches Schankmädchen war und durch eine List diese begehrte Stelle erhalten hat. Prank hat auch mit seiner eigenwilligen 19-jährigen Tochter Clara so seine Probleme. Sie will sich seinen Befehlen einfach nicht unterordnen. Und mitten im Glanz und Getriebe des Oktoberfestes entwickelt Colina für Clara und sich selbst einen gewagten Plan. Und wird dieser gelingen?
Wow! Einfach sensationell. Und jetzt nach dem ich den großen ARD-Mehrteiler gesehen habe, werden die Figuren in diesem Roman lebendig. Ich hatte beim Lesen ihre Stimmen im Ohr. Das historische Oktoberfest erwacht vor meinem inneren Auge zum Leben. Ich hatte ja schon durch die herrlichen Beschreibungen der Autorin tolle Bilder vor meinem inneren Auge. Aber es ist ja gigantisch, wenn man dies live sieht. Ich muss jedoch gestehen, dass mich das Buch mehr fasziniert hat als der Film, denn hier habe ich einiges vermisst. Aber nun zu den beiden Protagonistinnen. Hier lerne ich Colina kennen, die durch ihren Mut und ihre wilde Entschlossenheit viel erreicht hat. Zur damaligen Zeit schon eine Glanzleistung und dafür bewundere ich sie. Clara, die Tochter des Braumagnaten Plank war mir anfangs nicht so sympathisch. Aber irgendwie habe ich sie auch verstanden, bei diesem herrischen Vater, hatte sie nicht viele Chancen. Aber Hut ab, als sie ihr Leben plötzlich selber in die Hand genommen hat. Der Brauereibesitzer Prank ist ja ein unsympathischer Mensch. Mit welchen Intrigen und Machenschaften auf der Wiesn gekämpft wurde, um an die Schanklizenzen zu kommen ist unglaublich. Menschen und ihre Gefühle waren hier Nebensache, da ist man auch vor einem Mord nicht zurückgeschreckt. Hier hatte ich schon manchmal Gänsehautfeeling. Und wenn ich mir gewisse Szenen vorstelle, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Interessant fand ich jedoch, wie sich das Leben von Colina und Clara weiterentwickelt hat. Es waren harte Zeiten, denn die Schankmädchen auf der Wiesen hatten keine festen Lohn, sondern nur das Trinkgeld und bekamen noch Geld für besondere Dienste. Es waren wirklich alle mit wirkenden Charaktere herausragend beschrieben, ich konnte mir jeden Einzelnen bildlich vorstellen.
Ein herausragender historischer Roman, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und den ich regelrecht verschlungen habe. Das wunderschöne Cover lädt schon zu einem Oktoberfestbesuch ein. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2020
More Myself - Mehr ich selbst
Keys, Alicia

More Myself - Mehr ich selbst


ausgezeichnet

Wer kennt sie nicht diese Ausnahmekünstlerin, der mit ihrem monumentalen Debütalbum Songs in A Minor 2001 ein riesen großen Erfolg gelang. Über 40 Millionen Platten wurden verkauft und eine beispiellose Karriere begann. Ich durfte nun ihre tolle Biografie, geschrieben von Michelle Burford – die bereits als Co-Autorin New York Times-Bestseller geschrieben hat – genießen.
Ich lerne Alicia Keys, eine moderne Renaissance-Frau, die mit fünfzehn Grammys auszeichnet wurde, kennen. Sie ist Songwriterin/Musikerin/Produzentin, versierte Schauspielerin, New York Times-Bestseller-Autorin, Film-, Fernseh- und Broadway-Produzentin, Unternehmerin und eine machtvolle Kraft in der Welt des politischen Aktivismus. Hut ab, kann man da nur sagen. Und in dieser interessanten Biografie erzählt sie uns, wie sie zu dem wurde, was sie jetzt ist. Sie konzentriert sich auf sich selbst und wird Tag für Tag, mehr sie selbst. Mir hat die Gliederung des Buches sehr gut gefallen. Im ersten Teil geht es um „Träumen“. Wie wurde ihr Traum Wirklichkeit. Sie erzählt uns, dass sie mit vier Jahren noch nicht verstanden hat, warum die Haut ihrer Mutter anders war als ihre. Sie erzählt uns von ihrer Kindheit in ihrem Viertel „Hell´s Kitchen“ und „Harlem“. Wir erfahren einiges über ihre Mutter. Doch hat die Popikone auch mit privaten Tragödien zu kämpfen. Ihre herausfordernde Beziehung zu ihrem Vater und ihr Wunsch, es immer allen recht zu machen. In Kapitel zwei „Erschaffen“. Als Alica aus Ägypten zurückkam, wolle sie in jeder Beziehung ihres Lebens einen Neuanfang. Sie hat sie eine Verlobung mit ihrem Lebenspartner gewünscht, doch leider ging die Beziehung in die Brüche. Aber es sind wunderbare Songs während dieser Zeit entstanden. Kapitel Drei „Erwachen“. Fand ich persönlich besonders interessant. Alica war mit ihrem Bruder Bono bei dem Präsidenten Obama bei Mittagessen, dies war ein Gipfelmoment in ihrem Leben. Alica Keys Reise zu sich selbst zeichnet sich aus, durch ihre offenherzigen Erinnerung und die Rückschau ihrer Wegbegleiter. Eine wirklich fesselnde, interessante und unterhaltsame Biografie einer einzigartigen Künstlerin. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne.