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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2020
Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


gut

Außergewöhnliche Perspektive, interessante Charaktere, britischer Humor aber wenig Spannung und durchschnittliche Story.

Inhalt:

Der auf Scheidungen spezialisierter Rechtsanwalt Richard Pryce wird brutal ermordet, erschlagen mit einer vollen Weinflasche. Genau auf diese Art zu sterben wurde ihm kurz vorher von einer rachsüchtigen Frau angedroht.
Aber ob der Fall tatsächlich so leicht zu lösen ist?

Privatdetektiv Daniel Hawthorne spürt auf der Suche nach Hinweisen auch tief in der Vergangenheit des Opfers.
Unterstützt wird er hierbei von seinem Assistenten und Autor Anthony Horowitz.


Mein Eindruck:

Obwohl es der zweite Fall für den Privatdetektiv und Ex-Polizisten Daniel Hawthorne ist, fällt der Einstieg in die Geschichte leicht unter anderem Dank eines kurzen Rückblicks auf die erste Begegnung der beiden.

Erzählt wird mit viel (britischem) Humor in der Ich-Form aus der Perspektive des (Drehbuch-)Autors Anthony "Tony" Horowitz. Der Schriftsteller hat sich also kurzerhand selbst in dieser Geschichte verewigt. Eine ungewöhnliche wie geniale Idee. Realvorlage und Roman werden immer wieder miteinander verwoben und der Leser fragt sich oft, welche Teile auf wahren Begebenheiten beruhen. Eine kuriose und interessante Mischung aus typisch klassischem "Who done it?" und modernem True Crime.

Da Horowitz versprochen hat, drei Bücher über Hawthorne-Fälle abzuliefern, begleitet er den Privatdetektiv bei den Ermittlungen auf Schritt und Tritt, formuliert in Gedanken mögliche Klappentexte - die tatsächlich.dem Wortlaut auf der Rückseite entsprechen - und macht sich pausenlos Notizen.

Ex-Polizist Hawthorne ist kein Menschenfreund, oft unverschämt und emotionsblind. Er benutzt ständig Ironie, bemerkt sie aber nur selten bei anderen. Horowitz dagegen ist immer wieder auf dem Holzweg und liefert dadurch dem Privatdetektiv wertvolle Hinweise.

Diese oft genutzte Kombination ist zwar nicht neu, aber die beiden Protagonisten sind interessant ausgearbeitet, ein gegensätzliches aber gutes Team obwohl sie einander nicht besonders mögen. Es gibt leider kein freundschaftlich distanziertes Verhältnis wie bei Holmes und Watson und erst Recht kein gegenseitiges Vertrauen. Das lustig gemeinte "Sportsfreund" von Hawthorne wirkt daher irgendwie fehl am Platz.

Ob der Autor sich als Assistent absichtlich einfältig und etwas wehleidig darstellt? Vermutlich ist es ihm ein großes Vergnügen auf ironische, übertriebene Art mit sich bzw. allgemein mit den Verantwortlichen hinter den Kulissen "abzurechnen".

Das Faible des Schriftstellers für den berühmtesten Meisterdetektiv und seinen getreuen Freund blitzt immer wieder in kleinen Details auf: Deduktion, Zitate von Sherlock Holmes und Parallelen zu dessen Fällen. Als großer Sherlock-Holmes-Fan freue ich mich sehr darüber.
Es fließen zusätzlich immer wieder Anspielungen auf andere (seiner) bekannten Serien, Bücher usw. in die Handlung ein. Ab einem gewissen Punkt wirkt dies allerdings zu selbstverliebt und lenkt vom eigentlichen Kriminalfall ab.

Oftmals plätschert die Story vor sich hin. Das Buch lebt hauptsächlich von seinen interessanten (nicht zwingend sympathischen) Haupt-Charakteren und der außergewöhnlichen Erzählweise. Der Plot allerdings ist nur guter Durchschnitt und das Ende schon früh zu erahnen.


Fazit:

Ein ungewöhnlicher Roman, in dem der Autor selbst als Assistent dem Privatdetektiv zur Seite steht. Zudem eine kuriose Mischung aus True Crime und klassischem Whodunit.

Interessante Charaktere, ungewöhnliche Erzählweise und viele Anspielungen auf den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes machen diesen Roman aus.

Die Grundidee ist genial, aber die Umsetzung eher guter Durchschnitt, denn der eigentliche Kriminalfall ist leider wenig spannend und der Mörder früh vorhersehbar.


...
Rezensiertes Buch: "Mord in Highgate" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2020
Das schwarze Schaf
Roeder, Annette

Das schwarze Schaf


ausgezeichnet

Inhalt:

Auf Baskeltorp ist ganz schön was los:
Hütehund Gutti wurde entführt. Ob der böse Wolf dahinter steckt?

Das schwarze Schaf Texel und der Maulwurf Dr. W. Winnewurp versuchen, den Fall aufzuklären, die Unschuld des Wolfes zu beweisen und den wahren Schuldigen zu finden.

Doch nicht alle Tiere des Bauernhofes sind hilfsbereit. Manch einer macht sich verdächtig und andere wiederum sind aufgrund ihrer haarsträubenden Beobachtungen als Zeugen nur wenig ernst zu nehmen.

Ob es dem hochbegabten Schaf und dem eher ruhigen und gemütlichen Maulwurf trotz aller Hindernisse gelingen wird, den Fall zu lösen?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
bzw. ab etwa 9 Jahre


Illustrationen:

Alle paar Doppelseiten findet sich eine kleinere, farbenfrohe Illustration. Zudem ist zu Beginn jedes Kapitels der Maulwurf oder das schwarze Schaf oberhalb der Überschrift abgebildet, je nachdem wer im Verlauf die größere Rolle spielt. Der Vorsatz des Buches wird für eine Luftansicht des Bauernhofes und der umliegenden Landschaft genutzt. So weiß der Leser sofort, wo das Abenteuer spielt.

Der Zeichenstil ist modern und besonders die Mimik der Bauernhoftiere ist sehr gelungen.
Neben den Seitenzahlen findet sich ein kleiner Regenwurm, der (als Daumenkino) von links nach rechts durch das Buch kriecht. Solche Spielereien finden wir ganz grandios.


Mein Eindruck:

Die Kapitel sind angenehm kurz und der Schreibstil ist humorvoll und altersgerecht.

Der Maulwurf Dr. W. Winnewurp wohnt unter der Baskeltorper Weide beim Pfosten 221 b im Backenklee.
Er ist sehr ordentlich und führt ein ruhiges, unaufgeregtes Leben ... bis das schwarze Schaf Texel in sein Leben poltert.
Texel ist hochbegabt, sehr belesen, schlussfolgert wie ein Meisterdetektiv, ist allerdings emotional etwas unterkühlt.

Die Charaktere sind sympathisch und die Entwicklung selbiger im Verlauf der Handlung ist sehr gut herausgearbeitet.

Dr. Winnewurp wächst über sich hinaus und handelt plötzlich unerschrocken und mutig. Wenn es brenzlig wird, ist Texel sofort zur Stelle. Trotz gewissem Mangel an Empathie entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft.

Immer findet finden sich große und kleine Parallelen zum wahrscheinlich berühmtesten Ermittler-Duo Holmes-Watson. Getreu dem Motto von Sherlock Holmes kombiniert Texel und erklärt seinem Assistenten Dr. W. Winnewurp (sowie dem Leser) die Grundlagen der Detektivarbeit:

"Deduktion bedeutet, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn wir das Unmögliche ausschließen, bleibt die Wahrheit übrig. Egal wie unwahrscheinlich sie auch ist." (vgl. S. 59/60)
Und wie bei Holmes und Watson kommt der Gehilfe nie zum Essen ;-)

Die humorvolle Seite kommt keinesfalls zu kurz, denn liebevolle Neckereien und lustige Spitznamen für die Bauernhoftiere lassen einen immer wieder schmunzeln. Auch Ausrufe wie "Kreuzbirnbaumundkümmelkorn!" sind herrlich amüsant.

Das Abenteuer selbst ist gut strukturiert und methodisch schließen die beiden Protagonisten durch die Befragung der Bauernhoftiere einen Verdächtigen nach dem anderen aus.

Die logischen Schlüsse des schwarzen Schafs ermuntern auch den Leser zum Mitdenken und Mitkombinieren.
Der Fall bleibt altersentsprechend harmlos und gewaltfrei. Ein spannender Kinder-Krimi mit außergewöhnlichen Charakteren.

Bleibt nur eine allerletzte Frage: wofür steht das "W" in Dr. W. Winnewurps Namen? Willi? Walter? Waldemar? Oder Waltraud?


Fazit:

Die spannende und kindgerechte Detektivgeschichte läd zum Miträtseln ein. Und über die Parallelen und Anspielungen auf Sherlock Holmes und Dr. Watson erfreuen sich auch große Leser.

Farbenfrohen Illustrationen lassen die Charaktere lebendig werden.

Eine Leseempfehlung für alle Fans von Detektivgeschichten, für Jungen und Mädchen ab etwa 9 Jahren bzw. zum Vorlesen ab ca. 6 Jahren.


...
Rezensiertes Buch "Das schwarze Schaf und das Rätsel von Baskeltorp" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 08.09.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


ausgezeichnet

Turbulentes, witziges und lehrreiches Abenteuer: Rollentausch mal anders. Liebenswerte Charaktere und zauberhafte sw Illustrationen.


Inhalt:

Wie jedes Kind wünscht sich Arthur ein Haustier.

Mit seinen zehneinhalb Jahren fühlt er sich der Aufgabe mehr als gewachsen. Doch seine Eltern bleiben standhaft.

Was für ein großes Glück, dass er für eine Woche auf Lucky aufpassen darf.

Der Hund wirbelt allerdings Arthurs Leben gehörig durcheinander. Denn plötzlich erwacht Arthur im Körper des Hundes und der Hund in Arthurs menschlichem Körper.

Ganz schön kompliziert und all das ist erst der Anfang!

Wie soll man als Zweibeiner denn nun auf allen Vieren laufen? Warum ist Sprechen so furchtbar anstrengend? Wie benutzt man die Toilette? Sogar Fressen/Essen will gelernt sein.

Und die allerwichtigste Frage: Wie soll es Arthur bloß gelingen, den Körpertausch rückgängig zu machen?


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre (kurze Kapitel, normale Schriftgröße, Blocksatz, geringer Bildanteil)


Illustrationen:

Viele kleine Zeichnungen begleiten die Handlung. Zusätzlich gibt es immer wieder halbseitige schwarz-weiß Illustrationen, die die Charaktere lebendig werden lassen.

Lucky ist frech und niedlich zugleich dargestellt. Er wird schnell zum heimlichen Liebling, denn sein verwuscheltes Fell und seine Mimik ist herrlich anzusehen: vom typischen Hundeblick bis hin zum grummeligen oder freudigen Ausdruck ist alles dabei.

Der kleine Leser hätte sich aber über ein paar zusätzliche Illustrationen gefreut.


Mein Eindruck:

Die Kapitel sind angenehm kurz und der Schreibstil ist humorvoll und altersgerecht. Das Buch eignet sich daher sowohl zum Vorlesen wie auch zum Selberlesen.
Abwechselnd wird aus der Sicht von Arthur und Hund Lucky erzählt. Auf diese Weise erhält der Leser einen guten Einblick in das Gefühlschaos der beiden.

Die beiden haben nicht den besten Start, denn Lucky kann wuselige Kinder nicht leiden, und Arthur hat - obwohl er selbst sich das nicht eingesteht - ziemlich wenig Ahnung von Hunden und ist verständlicherweise zusätzlich aufgeregt und voller Vorfreude.

Durch den unverhofften Körpertausch müssen die beiden nicht nur mit dem neuen Körper sondern auch mit dessen Besonderheiten, Verhaltensweisen usw. zurechtkommen. Peinliche und lustige Situationen sind hier vorprogrammiert.


Zwischendurch erfährt der Leser nützliches Wissen über die Bedürfnisse der Vierbeiner (artgerechte Haltung, Ernährung, Pflege usw.). Eine gelungen umgesetzte Idee, denn die Informationen sind so in die Handlung eingeflochten, dass sie nicht belehrend oder störend wirken.

Das Buch ist perfekt für kleine wie große Hundeliebhaber und spielerisch lernen (künftige) Hundehalter noch etwas dazu.

Von uns gibt es neben vollen fünf Sternen eine (Vor-) Leseempfehlung für Mädchen und Jungen, für Groß und Klein!


Fazit:

Eine außergewöhnliche Geschichte über den Körpertausch eines Jungen mit einem Hund.

Humorvoll, spannend und lehrreich erzählt und mit wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen ergänzt.

Ein turbulentes und witziges Abenteuer für kleine wie große Hundeliebhaber!


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Rezensiertes Buch "Arthurs wildes Hundeleben" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2020
Ich wär so gern...dachte das Erdmännchen
Holzwarth, Werner

Ich wär so gern...dachte das Erdmännchen


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Mutmachbilderbuch mit wunderschönen Illustrationen und einer kindgerecht verpackten Botschaft: jeder ist etwas Besonderes!

Inhalt:

Das kleine Erdmännchen hält Wache und beobachtet beim vielen nach links, geradeaus und nach rechts schauen auch seine Nachbarn: Der starke Bär, der mutige Löwe und die Affen, die viel Unsinn und Schabernack treiben und alle zum Lachen bringen.

Aber was kann schon das kleines Erdmännchen Besonderes?

Wenn es wüsste, wofür ihn die anderen Tiere bewundern, wäre es ganz schön überrascht.

Eine Mutmachgeschichte, nicht nur für Erdmännchenfans.


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Die farbenfrohen, großformatigen und ausdrucksstarken Illustrationen nehmen in diesem Bilderbuch viel Raum für sich ein, sind zudem detailliert und liebevoll gestaltet.

Der Zeichenstil gefällt sehr. Die lebendige und ausdruckstrakte Mimik der Tiere ist herrlich lustig anzusehen.

Dass zu den Zeichnungen der Tiere noch täuschend echt wirkende Bilder z. B. von Eintrittskarten hinzukommen, ist eine wunderbare Stil-Mischung.


Mein Eindruck:

Die Geschichte kommt mit wenig Text und kurzen, prägnanten Sätzen aus. Zudem lebt sie von Wiederholungen und ist bereits für kleine Zuhörer leicht zu verstehen.

Alle lieben Erdmännchen! Aber warum nur ist das Erdmännchen so traurig?

Auf seinem Beobachtungsposten sieht es tagtäglich die großen und starken Nachbartiere. Klar kann es mit dem Mut des Löwen oder der Stärke eines Bären nicht mithalten.

Aber das kleine Erdmännchen würde sich wundern, wenn es wüsste, was die anderen über es denken: droht Gefahr verschwindet das Erdmännchen zusammen mit seinen Freunden blitzschnell im Bau.

Löwe, Bär und Schimpanse sind beeindruckt, denn so schnell wären sie auch gern, so tolle Aufpasser und alle hören auf ihr Kommando.
Ein wundervolles Mutmachbuch mit einer kindgerecht verpackten Botschaft "Jeder ist etwas besonderes! Vergleiche dich nicht zu sehr mit anderen!".


Fazit:
Eine zauberhafte und warmherzige Geschichte - nicht nur für Erdmännchenfans -, die dak dee kindgerecht verpackten Botschaft "Jeder ist etwas Besonderes!" Mut macht.

Zudem ist das Buch farbenfrohen und ausdrucksstark illustriert.


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Resensiertes Buch: "Ich wär so gern ... dachte das Erdmännchen" aus dem Jahr 2020 (7. Auflage)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2020
Kunstraub im Museum / Erdmännchen Gustav Bd.6
Siegner, Ingo

Kunstraub im Museum / Erdmännchen Gustav Bd.6


ausgezeichnet

Ein neues aufregendes und lustiges Abenteuer im Zoo von Hannover mit liebenswerten Charakteren und farbenfrohen Illustrationen. 

Inhalt:

Im Zoo in Hannover leben die drei Erdmännchen-Freunde Gustav, Pauline und Rocky.

Im Museum wurde ein wertvolles Gemälde gestohlen und während Detektiv Fuchs Pfotenabdrücke der Zoo-Bewohner mit den am Tatort gefundenen Abdrücken vergleicht, ziehen die Erdmännchen eigene Schlüsse

Eine knifflige wie abenteuerliche Spurensuche beginnt ...


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Die farbenfrohen Illustrationen nehmen in diesem Bilderbuch oft ganze Doppelseiten für sich ein, sind sehr detailliert und liebevoll gestaltet.

Der Zeichenstil von Ingo Siegner gefällt sehr. Wie auch beim kleinen Drachen Kokosnuss und dessen Freunden sind die Erdmännchen zauberhaft gestaltet. Ihre Mimik ist herrlich lustig.

Die kleine süße Maus, die sich auch in Zeichnungen bei den Kokosnuss-Abenteuern versteckt, ist immer wieder gut versteckt, still und heimlich dabei und dennoch mitten im Geschehen. Eine süße Idee.


Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Erdmännchen-Abenteuer. Zum besseren Verständnis ist es aber nicht erforderlich, die vorherigen Bücher gelesen zu haben.
Dieses Mal erwartet die drei Freunde ein aufregendes Abenteuer und ein spektakulärer Kunstraub im Sprengel Museum in Hannover. Wie gut, dass Pauline und Rocky die besten Spurenleser der Welt sind.

Die Charaktere, insbesondere die drei Erdmännchen Gustav, Pauline und Rocky, sind liebevoll gestaltet und die Themen Hilfsbereitschaft, Mut und Zusammenhalt zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Abenteuer.

Die Geschichte enthält (für ein Bilderbuch) überraschend viel Text und der Erzählstil ist bildlich und lebendig. Fremdworte werden in Fußnoten erläutert und man lernt zudem noch etwas über Kunstwerke z. B. von Paul Klee, die im Sprengel Museum in Hannover ausgestellt sind. Wahrscheinlich eher für den Vorleser als für den Zuhörer interessant.

Ein wunderbares Vorlesebuch und Bilderbuch in einem, allerdings vermissen wir die Lieder/Reime, die sonst Gustavs Abenteuer begleiten.


Fun Fact:

Hannover ist die Heimatstadt des Autors. Es ist also kaum verwunderlich, dass die Erdmännchen ausgerechnet dort ihre Abenteuer erleben.


Fazit:

Ein spannendes Abenteuer, das zum Miträtseln anregt, mit liebenswerten Charakteren.

Die vielen großen und farbenfrohen Illustrationen unterstreichen die Handlung wunderbar und laden zum Entdecken ein. Denn überall versteckt sich eine kleine Maus, die still und heimlich in den Bildern zum treuen Ermittler wird.


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Resensiertes Buch: "Erdmännchen Gustav - Kunstraub im Museum" aus dem Jahr 2017

Bewertung vom 05.09.2020
Nachts auf dem Sambesi / Erdmännchen Gustav Bd.3
Siegner, Ingo

Nachts auf dem Sambesi / Erdmännchen Gustav Bd.3


ausgezeichnet

Ein aufregendes und fantastisches Abenteuer im Zoo mit liebenswerten Charakteren und farbenfrohen Illustrationen. Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt.

Inhalt:

Im Zoo in Hannover leben die drei Erdmännchen-Freunde Gustav, Pauline und Rocky.

Weil es so langweilig ist, beschließen die Elefantenkinder, eine Bootsfahrt auf dem Sambesi-Fluss, der durch den ganzen Zoo fließt, zu unternehmen. Auch der flügellahme Marabu und die drei Erdmännchen sind mit von der Partie.

Doch plötzlich schnappt ein Uhu Rocky beim Kragen und entführt ihn!

Eine abenteuerliche Rettung beginnt ...


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Die farbenfrohen Illustrationen nehmen in diesem Bilderbuch oft ganze Doppelseiten für sich ein, sind sehr detailliert und liebevoll gestaltet.

Der Zeichenstil von Ingo Siegner gefällt sehr. Wie auch beim kleinen Drachen Kokosnuss und dessen Freunden sind die Erdmännchen zauberhaft gestaltet. Ihre Mimik ist herrlich lustig.

Die kleine süße Maus, die sich auch in Zeichnungen bei den Kokosnuss-Abenteuern versteckt, ist immer wieder gut versteckt, still und heimlich dabei und dennoch mitten im Geschehen. Eine süße Idee.


Mein Eindruck:
Ein aufregendes nächtliches Abenteuer mit einer spannenden Rettungsaktion.

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und der Mut, die Hilfsbereitschaft sowie der Zusammenhalt der drei Erdmännchen Gustav, Pauline und Rocky zieht sich wie ein roter Faden durch das Abenteuer.

Jedes Tier hat ein besonderes Talent und kann so bei der Rettung helfen.

Das Abenteuer wird durch viele Lieder/Reime ergänzt und der Erzählstil ist altersgerecht und lebendig. Ein wunderbares Vorlesebuch.


Fazit:

Ein fantasievolles und spannendes Abenteuer mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften Reimen.

Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft werden in dieser Geschichte kindgerecht thematisiert.

Die vielen farbenfrohen Illustrationen unterstreichen die Handlung wunderbar und laden zum Entdecken ein. Denn überall versteckt sich eine kleine Maus, die still und heimlich in den Bildern zum treuen Begleiter wird.


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Resensiertes Buch: "Erdmännchen Gustav - Nachts auf dem Sambesi" aus dem Jahr 2015

Bewertung vom 05.09.2020
Die Dschungelfreunde sind los! / Rille Bd.1
Krämer, Fee

Die Dschungelfreunde sind los! / Rille Bd.1


ausgezeichnet

Ein Dschungelabenteuer über Freundschaft und Zusammenhalt mit viel Herz erzählt und wunderschön und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Eigentlich sollte der Gorilla Rille nur in einen anderen Zoo ziehen. Doch beim Transport dorthin läuft alles schief.

Nach einer Notlandung im Dschungel befinden sich Rille und sein ständiger Begleiter Kuschelaffe Mr. Gibbs mitten im Urwald.

Zunächst ist der Gorilla verwundert über seinen neuen "Zoo": alle Tiere leben in einem Gehege, das Essen, das auf Bäumen wächst, muss er selbst pflücken ... Wo ist Rille da nur hineingeraten?!
Dabei entdeckt er bald, dass hier das Moos weicher, die Luft frischer und die Sonnenuntergänge atemberaubend schön sind.

Ein Paradies auf Erden! Wären da nicht die Garstige Greule im Mangrovenwäldchen und die Schaufelmonster.

Aber Rille und seine neuen Freunde haben bereits einen Plan.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Fast auf jeder Doppelseite findet sich eine kleine, halbseitige oder sogar ganzseitige farbenfrohe Illustration, um die Handlung aufzugreifen oder zusammenzufassen.

Der Zeichenstil von Nikolai Renzer, insbesondere die "kantige" Gestaltung der Charaktere gefällt sehr. Die Mimik der Urwaldbewohner ist einfach nur herrlich komisch und sorgt für Lacher. Rilles liebenswerte und sorglose Art wird zeichnerisch ebenso gut eingefangen wie die exotische Dschungel-Atmosphäre.


Mein Eindruck:

Eine wunderschöne Geschichte über Neuanfänge, Gefühle, Hilfsbereitschaft und wahre Freundschaft.

Der Schreibstil ist altersgerecht, bildhaft und führt mitreißend durch das Urwald-Abenteuer.

Mit dem sympathisch, kindlichen Protagonisten Rille fühlt man sogleich mit und schließt ihn schnell ins Herz. Der kleine, große Kerl kann (fast) keiner Motte etwas zu leide tun, liebt Puzzle und ist ein friedliches Geschöpf. Aber auch er ist manchmal traurig, fühlt sich missverstanden oder ihm rauscht Wut im Bauch. Rilles Gefühle sind herrlich bildhaft und kindgerecht beschrieben.

Auch die weiteren Dschungelbewohner sind liebenswert und warmherzig. Allen voran der blaue, pausenlos plappernde Ara Pepe (eigentlich José Alvarez Mendez de Sousa, direkter Nachfahre von Dom Alfonso o Formoso dem Vierten, worauf das witzige Kerlchen des Öfteren mit Stolz verweist) und die alte Gürteltierdame Tante Tatu.

Viele weitere Tiere wie Tapir, Jaguar, Wasserschwein, Schlange u.a. begegnen Rille und der Berggorilla wird Teil einer außergewöhnlichen Wohngemeinschaft am Herzbaum.

Das Lied der Dschungeltiere, ihr Zusammenhalt und die positive Einstellung sind wunderbar.

Wir geben für diese zauberhafte Geschichte und ihre liebenswerten Charaktere eine klare Leseempfehlung:

für Jungen wie Mädchen, zum Selbstlesen oder Vorlesen!


Fazit:

Eine warmherzige und humorvolle Geschichte, die neben ihren sympathischen Charakteren auch durch eine exotische und traumhafte Kulisse besticht.

Die vielen farbenfrohen Illustrationen ergänzen die Handlung sehr gut und geben den außergewöhnlichen Charakteren ein Gesicht.

Eine wunderbares Abenteuer für Jungen und Mädchen über Freundschaft und Hilfsbereitschaft!


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Rezensiertes Buch "Rille - Die Dschungelfreunde sind los!" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2020
Es war einmal ein blauer Planet
Lelord, François

Es war einmal ein blauer Planet


sehr gut

Eine tiefgründige und zum Nachdenken anregende Geschichte. Philosophisch und inspirierend. 

Inhalt:

Es war einmal in ferner Zukunft:

Die Menschen sind nach der Apokalypse zum großen Teil von der Erde geflohen und leben nun in einer Kolonie auf dem Mars.

Doch einige sehnen sich nach dem blauen Planeten, den sie selbst nie betreten haben.

Robin Normandie, ein unbedeutendes Neutrum, wird von der KI Athena auserwählt, zur Erde zu reisen und dort die aktuelle Situation auszukundschaften.

Eine abenteuerliche und tiefgründige Mission!


Mein Eindruck:

Zuallererst möchte ich auf die hochwertige und wunderschöne Gestaltung des Buches eingehen:

Der Buchschnitt ist kunstvoll bedruckt, so dass sich dort die Cover-Illustration des Planeten und die der roten Sterne fortzieht. Ein oranges Lesebändchen - passend zur Schrift des Titels und Robins Mantel - lässt das Buchliebhaberherz höher schlagen.

Im Buch selbst sind kleinere gezeichnete Sterne als Trennung zwischen den einzelnen Abschnitten. Eine Unterteilung in Kapitel gibt es keine.

Der Autor lässt aktuellen Klimawandel in seine Apokalypse einfließen und zeichnet auf der Erde verschiedene Arten von Bewohnern und deren Lebensweise. Sowohl kriegerische Menschen wie auch friedliche Naturvölker besiedeln die Erde.

Robin macht sich Gedanken über die Struktur der jeweiligen Gesellschaft und philosophiert über die Fragen "Was ist Glück?" und "Welche Art zu leben ist die richtige?".

Mir gefällt besonders, dass der Autor nie mit mahnendem Zeigefinger beschreibt und der Leser sich seine Meinung selbst bilden kann. Erschreckend ist, dass sich auf der Erde die Fehler der Menschen (ohne deren Wissen) zu wiederholen scheinen: Überbevölkerung, Waldrodung oder missgewirtschaftete Felder. Die Überlebenden kennen nur ihre nähere Umgebung und nicht die Vorgeschichte.

Der ruhige und bildhafte Erzählstil passt sehr gut zur nachdenklichen Hauptfigur.

Die Handlung hat ein paar Tiefs und das Potenzial wurde nicht ganz ausgenutzt, dennoch ist es eine interessante Mischung aus Märchen und Science Fiction und mit einem wahren Kern.

Lesenswert für alle, die der Frage nach dem Glück nachgehen und sich in philosophischen Gedanken verlieren möchten.


Fazit:

Eine (gar nicht so abwegige) Zukunftsvision, ruhig und anschaulich erzählt, die zum Nachdenken anregt.

Optisch ist das Buch ein wahrer Schatz mit Lesebändchen und farbigem Buchschnitt.


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Rezensiertes Buch: "Es war einmal ein blauer Planet" aus dem Jahr 2020