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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2010
Die poetische Katze

Die poetische Katze


sehr gut

Die vielleicht hübschesten Bücher der Saison bringt der kleine Berliner Verlag Jacoby & Stuart heraus... So steht es auf der Verlagsseite von Jacoby & Stuart. Was soll ich dazu sagen? Das ist total untertrieben, denn Jacoby & Stuart bringt tatsächlich die hübschesten Bücher heraus!
Die Bandbreite des Verlags reicht von Belletristik über Kinderbücher bis hin zu Sachbüchern und wunderhübschen Geschenkbüchern, wie "Die poetische Katze" eines ist.
Design und Illustrationen haben etwas leicht Altmodisches an sich, dass man fast meinen könnte das Faksimile eines Buches aus den 50er oder 60er Jahren vor sich zu haben. Den Pappeinband zieren vorne und hinten die typischen Bilder aus der Hand von Rotraut Susanne Berner, die sicherlich vielen durch ihre Wimmelbücher bekannt ist. Die Vorsatzseiten wimmeln dann auch geradezu von den unterschiedlichsten Katzenköpfen und untermalen so den Inhalt dieses kleinen Buchschatzes in Perfektion. 16 poetische Katzen sind in diesem Buch versammelt, von bekannten Dichtern und Autoren wie Theodor Storm und Paul Klee, aber auch unbekannte Werke wie ein Haiku von Issa sind hier zu finden. Am Umfang des Werkes mache ich dann allerdings meinen einzigen Kritikpunkt fest: die Umsetzung von Katzengedichten untermalt von den Werken Rotraut Susanne Berners ist so gelungen, dass es einfach schade ist, dass dieses kleine Büchlein nur 16 Gedichte und gerade mal 40 Seiten umfasst! Trotzdem lege ich es Katzenliebhabern ans Herz, die Freude an hübschen Büchern haben, oder Menschen, die Katzenliebhabern mit einem schönen Buchgeschnek eine Freude machen wollen.
Wer jetzt denkt, dass Buch hört sich eigentlich ganz nach meinem Geschmack an, aber ich lese noch lieber lustige Geschichten und nicht nur von Katzen... Diesem Problem kann abgeholfen werden: in ähnlicher Aufmachung, mit Illustrationen und "Wahren Geschichten" aus der Feder von Jutta Bauer, ist im gleichen Verlag das Buch "Muttishund" erschienen.

Bewertung vom 08.09.2010
Kalix, Fluch der Werwölfe
Millar, Martin

Kalix, Fluch der Werwölfe


sehr gut

Nachdem im Vorgängerband "Kalix: Werwölfin von London" der Krieg um die Führung des Clans ausgetragen wurde, knüpft Band 2 nahtlos an die vorangegangene Handlung an und geht mindestens genauso rasant weiter.
Im Blickpunkt des Geschehens stehen dieses Mal zwei verfeindete Völker von Feuergeistern, bei denen die beiden Anführerinnen hauptsächlich über Modefragen streiten, aber nichtsdestotrotz mit den richtigen Schuhen über Leichen gehen würden, und die Verfolgung der Werwölfe durch die Gilde der Werwolfsjäger.
Modesüchtige Feuergeister, Werwolfsjäger, die heimlich in ihre Gegner verliebt sind, ein frauenkleidertragender Fürst der Werwölfe und eine drogenabhängige Werwolfsprinzessin: Martin Millars Kalix-Serie ist eine Chick-Lit-Splatter-Werwolf-Fantasy-Reihe, die man durchaus als Persiflage auf einige Genres verstehen sollte. So könnten die beiden Hoheiten der Feuergeistervölker geradewegs aus "Der Teufel trägt Prada" entsprungen sein und wenige Seiten später rollen bereits die nächsten Köpfe im Kampf Werwölfe gegen Jäger.
Selten waren weit über 700 Seiten schneller gelesen wie hier, dank kurzer Kapitel, häufiger Szenen- und Perspektivwechsel und einem lockeren Schreibstil, der die Seiten nur so vorbeifliegen lässt. Ein klitzekleines Manko ist bestenfalls, dass man einige von Millars skurrilen Ideen schon aus Band 1 kennt, wobei das kaum ausbleibt, wenn eine Reihe auf Handlung und Charaktere des Vorgängers aufbaut, aber einen Tick besser fand ich Band 1 dann eben doch.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2010
Weiß der Himmel von dir
Bessette, Alicia

Weiß der Himmel von dir


sehr gut

Wie kommt eine absolute Niete in der Küche dazu, an dem Nachtisch-Wettbewerb einer berühmten TV-Köchin teilzunehmen?
Rose-Ellen, genannt Zell, stürzt sich voller Eifer in unbekanntes Terrain und produziert eine Nachtisch-Katastrophe nach der nächsten, weil die Ausschreibung des Wettbewerbs wie ein Fingerzeig aus dem Jenseits scheint: der Gewinner erhält 20.000 Dollar Preisgeld, genau die Summe, die ihr verstorbener Mann für die Opfer des Hurrikan Katrina in New Orleans sammeln wollte.
Seit dem unglücklichen Unfall, der ihrem Mann des Leben gekostet hat, hat sich Zell von ihrem bisherigen Leben zurückgezogen. Besonders ihren früheren gemeinsamen Freunden steht sie mit gemischten Gefühlen gegenüber, da diese zusammen mit ihrem Mann in New Orleans waren, nur Zell blieb zu Hause wegen gesundheitlichen Auffälligkeiten ihres Herzens.
Ihr Schneckenhaus bekommt erste Risse, als ihr neuer Nachbar Garrett und dessen Tochter Ingrid nicht nur in ihrer Nachbarschaft, sondern nach und nach auch in ihrem Leben Einzug halten. Ingrid ist eine begeisterte Nachwuchsköchin und verpasst keine Folge ihrer Lieblings-TV-Show "Eine Prise Liebe" von Polly Pinch, eben der TV-Köchin, die den Wettbewerb "Süßes für die Seele" veranstaltet und laut Ingrid ihre Mutter ist. Wenig später hält Ingrid in Zells Küchenchaos Einzug und unterstützt sie nach besten Kräften.

Eigene Meinung:
Das Buch lebt hauptsächlich durch die sympathischen und skurrilen Nebencharakteren, die gleichzeitig davor bewahren, dass die Geschichte zu sehr in die traurige Gefühlswelt einer trauernden Witwe abdriftet. Die Trauerbewältigung einer jungen Ehefrau, die viel zu früh und unerwartet ihren Mann verloren hat, wird ansprechend umgesetzt durch die Emails, die den Ablauf des Romans auflockern. Zum einen bekommt der Leser die alten Emails von Zells verstorbenen Mann Nick zu lesen, die er ihr vor dem Unglück aus New Orleans geschrieben hat, zum anderen aber auch aktuelle Mails von Zell an Nick, die sie ihm schreibt, weil sie ihre Trauer nicht anders bewältigen kann, da sie dermaßen zurückgezogen von Familie und Freunden lebt, dass ihr eigentlich außer ihrem Hund keiner zum Reden bleibt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Zell erzählt und in der dritten Person von Zells und Nicks Freund EJ, der bei dem Unfall zugegen war, der Nick das Leben gekostet hat. Diese wechselnde Perspektive, nicht nur zwischen zwei Personen, sondern auch von der Sichtweise aus, fand ich sehr interessant und fesselnd, da viele Details bis kurz vor Schluss unklar blieben. So erfährt der Leser z.B. erst kurz vor Ende, wie sich der tödliche Unfall von Nick abgespielt hat oder ob Polly Pinch tatsächlich Ingrids Mutter ist. Außerdem wäre da noch die Sache mit Zells Herz, die sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht und eine elegante und warmherzige Verbindung schafft zu dem roten herzförmigen Keramikgefäß, aus dem Polly Pinch die "Prise Liebe" entnimmt, die sie ihren Gerichten hinzufügt.
Zells ehemalige Hauswirtschaftlehrerin, die "Alte Küchenhexe", die sich als Ingrids Stiefoma entpuppt, und die Einwohner von Wippamunk sind bodenständig und mit ihren Eigenarten doch so normal, dass sie in der eigenen Nachbarschaft wohnen könnten. Nur die Fernsehköchin Polly Pinch kam mir stellenweise zu verkitscht und überzogen vor, wobei sie andererseits gerade dadurch einen idealen Gegenpart zu dem beschaulichen Landleben in Wippamunk bildet. Des Weiteren hat mich die Seemannssprache stellenweise genervt, in der sich Zell mit ihrem Hund Ahab unterhält und für meinen Geschmack hätte das Buch mehr Rezepte enthalten können als nur Zells Wettbewerbsbeitrag für "Süßes für die Seele". Andererseits hätte man diese Nachtischdesaster sowieso niemandem vorsetzen können ;o) Aber bis auf diese kleineren Mängel, die mein Lesevergnügen nur unwesentlich getrübt haben, hat Alicia Bessette einen wunderbaren Frauenroman geschrieben für alle Cecelia Ahern Fans, die nach neuem Lesestoff suchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2010
Für mich bist du der Beste, m. kleiner Plüschkatze
Diem, Angelika; Szesny, Susanne

Für mich bist du der Beste, m. kleiner Plüschkatze


ausgezeichnet

Beim diesjährigen Hexenfest gibt es einen Preis für das beste Hexentier zu gewinnen: einen Superturbohexenbesen! Pollonia Petersiel rechnet sich mit ihrem alten Kater Camillo keinen Chancen aus und fängt an ein Tier nach dem anderen herbei zu hexen: einen Eisbär, einen Pfau, einen Tiger... Aber keins davon ist das richtige. Ein Adler würde ihr die Kleider zerfetzen, eine Ratte die Möbel zernagen, Einhörnern gibt es nicht mehr und stellt euch nur vor, was ein Drache mit einem alten Holzhaus alles anstellen könnte! Entmutigt macht sich Pollonia mit Camillo auf den Weg zum Hexenfest, aber um eine Erfahrung ist sie nun reicher: "... ich wüsste auch kein Tier, dass dich ersetzen könnte. [...] Wir bleiben zusammen!" Doch auf dem Hexenfest wartet auf Pollonia Petersiel und ihren Kater Camillo eine große Überraschung...

Susanne Szesny hat die zauberhafte Geschichte von Angelika Diem mit kindgerechten Zeichnungen untermalt, die oftmals nicht nur über eine Doppelseite, sondern dank der ausklappbaren Überraschungseiten gleich über 3 DINA4-Seiten gehen und kleinen Kindern damit besonders viel Spielraum zum Entdecken von Details bieten.
Die ausklappbaren Seiten sind auf jeden Fall stabiler als ausklappbare Fensterchen, wie man das vielleicht aus anderen Bilderbüchern kennt, aber Mamas sollten ihren kleinen Lesemäusen beim Ausklappen noch über die Schulter schauen, ruckzuck haben kleine Kinderhände sonst schnell aus diesem Buch einen Mehrteiler gemacht ;o)
Bei der Typographie wird mit zwei verschiedenen Schriftarten gespielt, so dass auf einen Blick erkennbar ist, wenn Hexe Pollonia ihre Hexsprüche anwendet.
Meine Tochter hat sich sofort auf den kleinen Plüsch-Camillo gestürzt, der auf der Vorsatzseite eingeklebt ist und leicht und ohne Beschädigungen am Buch zu hinterlassen, entnommen werden kann. Diese Beigaben sind kennzeichnend für den albarello-Verlag, der seine hochwertigen Bücher oftmals mit derartigen Beigaben ausstattet und die Kinder lieben das!
Die Zeichungen der Hexe und ihres Katers sind einfach zum Knuddeln und selbst vor dem großen Königstiger muss man keine Angst haben.
Die Geschichte hat gerade den richtigen Umfang für eine Vorlesegeschichte, nicht zu Kurz, das schnell Langeweile aufkommen könnte, aber auch nicht zu lang, dass ein Kind die Lust am Zuhören oder die Konzentration verliert.
Die Aussage das Buches "Ich mag dich so, wie du bist" wird kindgerecht und leicht verständlich vermittelt ohne dabei belehrend wirken zu wollen.
Ein großer Lesespaß für kleine Hexenfans!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2010
Arthur und die vergessenen Bücher / Arthur Bd.1
Ruebenstrunk, Gerd

Arthur und die vergessenen Bücher / Arthur Bd.1


ausgezeichnet

Der Anfang der Geschichte hat mich zunächst etwas ärgerlich gestimmt. Welcher Erwachsene - wertvolle Bücher hin oder her - wird zwei 14jährige Kinder alleine in eine unbekannte Stadt schicken, um ein geheimnisvolles Buch aufzuspüren? Wenn Arthur mein Kind wäre hätte der Bücherwurm nach den Ferien nichts zu Lachen gehabt, mit dem hätte ich nicht nur ein ernstes Wörtchen gesprochen! Aber lässt man die Logik in diesem Punkt außer Acht, und verbannt den Hintergedanken aus dem Kopf, dass man selbst niemals mit 14 Jahren mutterseelenallein in eine fremde Stadt gefahren, geschweige denn dort auf Verbrecherjagd gegangen wäre, erwartet einen ein abenteuerliches und farbenprächtiges Lesevergnügen!
Gerd Ruebenstrunks Stil besticht in erster Linie durch seine authentischen und fundierten Schilderungen, die mir das Gefühl gaben, den Kindern bei ihrer Suche nach dem "Buch der Antworten" in Amsterdam und Bologna direkt zur Seite zu stehen, nur leider galt das auch für den heißen Kakao und die Pfannkuchen, die ich am liebsten aus dem Buch gegklaubt und vernascht hätte.
Besonders gut gefiel mir, dass die beiden Hauptpersonen so grundverschieden waren. Nicht nur, dass hier ein Junge und ein Mädchen gemeinsam die Helden sind - wobei Arthur von sich selbst sagt, dass er kein Held ist - sie könnten kaum unterschiedlichere Charakterzüge besitzen. Arthur ist ein in sich gekehrter Skeptiker und Bücherwurm, während Larissa praktisch veranlagt ist und mit ihrem beinahe unverbesserlichen Optimismus und ihrer Gutgläubigkeit Arthur und sich selbst nicht nur einmal in die Arme der Bösewichte treibt, weil sie zu schnell den falschen Leuten ihr Vertrauen schenkt. Wegen ihrer völlig unterschiedlichen Art läuft zu Beginn ihres Auftrags nicht immer alles glatt. Die beiden müssen sich zusammenraufen, um bei ihrem Auftrag Erfolg zu haben.
Obwohl die beiden jugendlichen Charaktere von Grund auf verschieden sind, mochte ich beide sehr gerne, nur mit dem Bücherwurm wurde ich nicht recht warm. Da er nur zu Beginn und am Ende des Buches richtig in Erscheinung tritt, hat er keine großen Chancen beim Leser zu punkten, und da er zumindest in jungen Jahren aus egoistischen Gründen hinter den Vergessenen Büchern her war, hinterließ seine Figur zumindest bei mir einen eher negativ geprägten Eindruck. Missen würde ich diesen Charakter allerdings nicht wollen, da gerade diese Grautöne in seinem Charakter und die Ungewissheit, ob er tatsächlich einer der Guten ist oder immer noch egoistische Ziele verfolgt, faszinieren und für offene Fragen am Ende des Buches sorgen.
Auf der abenteuerlichen Jagd nach den Vergessenen Büchern lernt man die Städte Amsterdam und Bologna kennen, zu denen ich mir als Sahnehäubchen zu der ansonsten wunderbaren Aufmachung des Buches noch Stadtpläne in der vorderen und hinteren Buchklappe gewünscht hätte.
"Arthur und die Vergessenen Bücher" bietet Urlaub in den Niederlanden und in Italien vom gemütlichen Lesesessel aus und entführt auf eine abenteuerliche Schatzsuche, an der nicht nur Kinder ihren Spaß haben werden! Für fantastische Nuancen sorgen Arthurs obskure Gabe Bücher aufspüren zu können und der ebenso sympathische wie rätselhafte Charakter des Schützenjungen Gerrit. Lest selbst und kommt den Geheimnissen der Vergessenen Bücher auf die Spur. "Arthur und die Vergessenen Bücher" wohnt ein besonderer Zauber inne, man muss sich nur auf ihn einlassen!
Im bereits erschienenen Folgeband "Arthur und der Botschafter der Schatten" dürfen wir Arthur und Larissa in neue Städte zu neuen Abenteuern begleiten, denn die Suche nach den Vergessenen Büchern ist noch nicht zu Ende...

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2010
Sternstunde
Reeve, Philip

Sternstunde


ausgezeichnet

"Moop moop mooooooop, Moop moop.

Aaargh!!! Diese unheimlichen Zylinder, diese Moopse! Sie verwirren meine Gedanken und wollen mich daran hindern diese Rezension zu schreiben, da sie gleichzeitig als Warnung für alle Weltraumreisenden dient, die auf dem Weg in die vierte Dimenson sind.

Ihr könnt meine Abenteuer in "Sternstunde" nachlesen, unserem zweiten Abenteuer nach "Lerchenlicht", welches wiederum zu Papier gebracht wurde von unserem treuen Biographen Mr Philip Reeve und aufs Prächtigste illustriert von Mr David Wyatt.
Auch wenn euch das Wissen um unsere Personen und unser erstes Abenteuer im All fehlt, könnt ihr uns trotzdem auf unserem Weg in die vierte Dimension begleiten und den warnenden Worten lauschen!

Begonnen hat alles so harmlos, naja, wenn man meine anstrengende Schwester Myrtle als harmlos bezeichnen kann, die zu meinen Leidwesen meine Mutter und mich zum Badeurlaub in das Grandhotel Sternstunde begleitete. Dort angekommen entdeckte sie ihren liebgewonnenen Kapitän Jack, der uns damals bei unserem Abenteuer gegen die Riesenspinnen zur Seite stand. Seitdem hatte er sich aber nicht mehr gemeldet, und ihn nun in einer zarten Bändelei mit einer jungen Französin vorzufinden... Ihr könnt euch die Reaktion meiner Schwester vielleicht vorstellen!
Doch vergessen waren diese Lappalien, um Liebesirrungen und Geschwisterzank als plötzlich alle in unserer Umgebung anfingen verrückt zu spielen. Hatte das möglicherweise etwas mit den Zylindern zu tun, die alle auf dem Kopf trugen? Auch mich überkommt schon wieder ein unstillbares Verlangen einer dieser Hüte auf den Kopf zu setzen... aaargh... moop moop moop..."



Leider bricht hier die Berichterstattung unseres jungen und tapferen Helden Arthur Mumby ab, und ihr müsst selbst zu seinem Abenteuer "Sternstunde" greifen, um zu erfahren, wie das Abenteuer seinen weiteren Verlauf nimmt, und ob den Moopsen Einhalt geboten werden kann.

Viel Vergnügen in der vierten Dimension und nehmt euch in Acht vor herrenlosen Zylindern!

Aufmachung des Buches:
Aus der genialen Feder David Wyatts stammen unter anderem Illustrationen zu Tolkiens und Pratchetts Werken, was er bei "Lerchenlicht" und "Sternstunde" geschaffen hat kann nur als Meisterstück bezeichnet werden! Seine Illustrationen untermalen die Handlungen perfekt, Text und Bilder gehen eine Symbiose ein, wie man sie nur selten findet.
Die Handlung wird aus der Perspektive des jungen Briten Arthur Mumby geschildert, mit Ausnahme zweier längerer Textstellen im Buch, die seine Schwester Myrtle protokolliert hat, da ihr Bruder zeitweise nicht in der Lage war dies selbst zu tun.
Die beiden erzählenden Protagonisten Art und Myrtle befinden sich immer wieder im Dialog mit den Autoren und ihren Lesern und machen damit "Sternstunde" im wahrsten Sinne zu einem Lesevergnügen der vierten Dimension!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2010
Das Schattenland / Evermore Bd.3
Noël, Alyson

Das Schattenland / Evermore Bd.3


gut

Nachdem mich Band 1 und 2 sehr gefesselt hatten, hatte ich beim dritten Band der Reihe leider das Gefühl, dass die Spannung langsam verpufft und dem Stoff die Luft ausgeht, wie einem alten Ballon, der schlaff und schlaffer wird. Möglicherweise liegt es daran, dass die ursprünglich auf 5 Bände angelegte Serie auf 6 erweitert wurde. Auf jeden Fall plätscherte in der ersten Hälfte des Buches die Handlung eher seicht dahin, leicht zu lesen, aber irgendwie fehlte das gewisse Etwas... Von der tiefen und immerwährenden Liebe zwischen Ever und Damen ist in diesem Teil der Reihe nicht wirklich viel zu merken. Die beiden wirkten zusammen eher unterkühlt und Ever, die im ersten Teil mein Sympathieträger war, und im zweiten Teil schon langsam anfingt mir auf die Nerven zu gehen, ist hier deutlich unsympathischer wie man sie bisher kennengelernt hat! Ihre Tante Sabine kann einem wirklich leid tun. Bei dieser bandelt sich eine Romanze mit einem Lehrer Evers an, welche Ever zu unterbinden versucht. Denn Ever macht sich nur Sorgen um ihre unsterbliche Identität und weiteren damit verbundenen Geheimnissen, statt ihrer Tante ein glückliches und erfülltes Leben zu wünschen. Tante Sabine: deine Nichte gehört mal übers Knie gelegt!
Auch trat der esoterische Faktor mehr und mehr in den Vordergrund und langweilte mich nach einer Weile. So wurde zu Beginn des Romans lang und breit erörtert, dass die Unsterblichkeit zum Verlust der unsterblichen Seele und dem persönlichen Seelenheil führt, und welche Vorwürfe sich Damen nun deswegen macht, dass er Ever zu einer Unsterblichen gemacht hat und sie nun verdammt ist eines Tages im Schattenland zu enden, statt wie normal Sterbliche "über die Brücke zu treten" und damit eines Tages wieder mit ihren verstorbenen Familienmitgliedern und Freunden zusammen zu sein.
Der dämonisch böse Roman aus "Der blaue Mond" tritt in diesem Band leider nicht so stark in Erscheinung, wie ich es mir gewünscht hätte. Es geht einfach nichts über einen guten Bösewicht! Trotzdem spielt er immer noch eine wichtige Rolle im Geschehen und ich hoffe, spätestens im vierten Teil wieder mehr von ihm lesen zu dürfen.
Lichtblicke waren die Zwillinge Romy und Rayne und der neu eingeführte Charakter Jude, der nicht nur aktuell eine Rolle in Evers Leben spielt... Ihr dürft euch überraschen lassen, diese Wendung in der Handlung fand ich mit am überraschendsten und spannensten! Und auch Riley und Ava haben sich nicht gänzlich aus dem Geschehen verabschiedet, so dass es zumindest ein kleines "Wiederlesen" mit den beiden gibt und die Hoffnung auch in den Folgebänden immer mal wieder von ihnen zu hören.

Aufmachung des Buches:
Der dritte Band führt mit seiner stimmigen Aufmachung das Konzept der ersten beiden Bände fort. Genau wie bei "Die Unsterblichen" und "Der blaue Mond" besitzt auch "Das Schattenland" ein wunderschön gestaltetes Cover mit passendem Motiv und eine hochwertige Klappenbroschur. Einleitend werden die Aura-Farben aufgeführt samt ihrer Bedeutung und zum Schluss des Buches gibt es mit einer Leseprobe einen Ausblick auf Band vier der Reihe mit dem Titel "Das dunkle Feuer".

Fazit:
Nebencharaktere wie die Zwillinge aus dem Sommerland und die schicksalhafte Begegnung Evers mit Jude haben das Eisen gerade noch aus dem Feuer geholt!
Trotzdem ist "Das Schattenland" für mich bisher leider der schwächste Band der Evermore-Reihe und ich hoffe, dass Alyson Noël den Spannungsbogen im vierten Teil wieder kräftig anzieht, dass mich die Faszination von Evers Geschichte erneut packt!

20 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2010
Der Zauberfluch des Elfenkönigs / Elfenkönig Bd.1
Walder, Vanessa

Der Zauberfluch des Elfenkönigs / Elfenkönig Bd.1


sehr gut

In einer heißen Sommernacht wird Ariane von einem Drachen entführt und in den Zauberwald gebracht. In dem Zauberwald leben magische Geschöpfe und Tiere gemeinsam, allerdings nicht in Eintracht, da die Tiere der Ansicht sind im Wald gäbe es mittlerweile zu viele magische Geschöpfe und die Waldtiere wären vom Aussterben bedroht, wenn das so weiterginge.
Aus irgendeinem Grund sind die Zauberwesen Ariane nicht wohlgesonnen und sie wird vom Elfenkönig Leandro mit einem Fluch belegt, der verhindert, dass sie nach Hause zurückkehren kann, denn er bewirkt, dass alle in der Menschenwelt sie vergessen!
Tatsächlich können sich Arianes Mutter und deren Freund am nächsten Tag nicht mehr an Ariane erinnern. Ausgerechnet Erik, ihr Stiefbruder in spe, mit dem sie am Vorabend ihrer Entführung noch einen bösen Streit hatte, weil er zum wiederholten Male ihre Märchenbücher und ihr liebstes Kuscheltier Doktor Wurm versteckt hatte, ist der einzige Mensch der Ariane vermisst, aber keiner glaubt ihm, dass es Ariane mal gegeben hat. Und so kann nur er Ariane aus dem Zauberwald befreien.
Doch immerhin schafft es Ariane in die Träume ihrer Mutter zu gelangen. Arianes Mutter Linda ist Kinderbuchillustratorin, die für ihren neusten Auftrag Elfen malen soll, statt dessen kommt ihr ein kleines dunkles Mädchen mit tiefblauen Augen in den Sinn, und sie fängt wie besessen an zu zeichnen...

Eigene Meinung:
Der Bogen, den Vanessa Walder in ihrer zauberhaften Geschichte von Ariane und Erik spannt, ist einfallsreich und verbindet den Schluss auf wunderbare Weise mit dem Anfang des Buches.
Es ist ein Plädoyer für Freundschaft und Familie, nicht nur durch die neu geschlossene Freundschaft zwischen Erik und Ariane, sondern auch durch das Beispiel der beiden kleinen Waldbewohner Theodor, dem Hasen, und Knaster, dem Kobold, die allen Widrigkeiten zum Trotz die besten Freunde sind.
Die Geschichte wird ergänzt durch Schwarzweiß-Illustrationen von Almud Kunert, die perfekt in die Handlung eingebettet sind. Das Cover, das in dem Buch noch eine besondere Rolle spielt, zeigt Ariane zusammen mit dem schusseligen Drachen Obligo, der sie in der Nacht aus ihrem Kinderzimmer entführt hat.
Die Tiere erhalten ihre Persönlichkeit teils durch Sprachbesonderheiten und Redewendungen, die ihnen ständig über die Lippen kommen. So zischelt die Schlange Lukretia beim Sprechen, während Obligo seine Missgeschicke fast immer mit einem UPSI untermalt.
Der im Titel des Buches vorkommende Elfenkönig spielt nur eine untergeordnete Rolle in der Geschichte. Hauptpersonen sind Ariane und der Drache, die Schlange Lukretia, Theodor und sein Freund Knaster, und Erik, der sich auf den Weg macht Ariane zu retten. Gegen Ende des Buches treffen die drei Handlungsstränge aufeinander und das Rätsel um Arianes Entführung wird aufgeklärt und findet zu einem guten Ende.
Das Buch beinhaltet eine zauberhafte Geschichte, die ideal für das junge Zielpublikum ist. Mein einziger Kritikpunkt besteht darin, dass auf die wenigen groß bedruckten Seiten zu viele Ideen und Figuren gepackt wurden, so dass einiges zu kurz abgehandelt wurde beziehungsweise viele Figuren zwar Erwähnung fanden, aber eigentlich für die Handlung an sich keine Rolle spielten. So kam die Handlung ab der Hälfte des Buches ziemlich holterdipolter daher und die Szenenwechsel zwischen den einzelnen Strängen wirkten sehr plötzlich und abgehackt.
Ein paar Seiten mehr oder ein paar der reichhaltigen Ideen und Figuren weniger, hätten das Buch für mich zu einem noch größeren Lesegenuss gemacht!

Fazit:
Ein fantastisch witziger Lesespass für kleine Bücherwürmer, die gerne neue und ungewöhnliche Welten entdecken und dafür mit einer originellen Auflösung am Ende des Buches überrascht werden.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.