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Gavroche

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2021
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


sehr gut

Köln während des Zweiten Weltkriegs. Anna wächst bei ihrem Onkel Matthias und ihrer Tante Marie auf. Sie betreiben eine Bäckerei und deswegen wird der Onkel auch lange nicht eingezogen. Doch kurz nachdem der Onkel doch eingezogen wurde, kommt es zu einem Bombenangriff und die Bäckerei und somit der Lebensunterhalt der Familie werden zerstört. Doch davon lassen sich die beiden Frauen nicht unterkriegen und gemeinsam mit einem polnischen Hilfsarbeiter machen sie sich an die Arbeit, damit die Kölner auch weiter Brot bekommen können und erfüllen somit Onkel Matthias' Auftrag. Der zweite Teil der Handlung spielt in der Nachkriegszeit und Anna ist mittlerweile zu einer Jugendlichen herangewachsen. Auch hier spielen Bäckerei und (der Duft von) Brot eine große Rolle. Eine sehr emotionale Geschichte, geschrieben in einem wunderbaren Schreibstil; ein Buch, das zu Herzen geht und nebenbei noch Geschichtslektionen gibt.

Bewertung vom 11.01.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


sehr gut

Dieses Buch wurde in der Vorankündigung schon so hochgelobt, unter anderem von Jussi Adler-Olsen, dessen Bücher ich sehr gerne lese und somit war meine Erwartung umso höher an das Buch von Anne Mette Hancock. Und auch das Gefühl, villeicht doch enttäuscht zu werden. Doch das war nicht der Fall. Die dänische Autorin hat mich mit ihrem Thriller-Debüt um den Kommissar Schäfer und die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan überzeugen können. Die Journalistin erhält eine Reihe von Briefen einer seit Jahren gesuchten Mörderin. Anna Kiel scheint so einige Details aus dem Leben von Heloise zu kennen. Kommissar Schäfer erhält die Information, dass man Anna Kiel gesehen hat. Wechselnde Perspektiven (das scheint seit einigen Jahren quasi ein "Muss" zu sein), überraschende Wendungen und eine schlüssige Auflösung und ein toller Schreibstil mit einem Gefühl für Spannung. Ich werde die Autorin bestimmt weiter "verfolgen" und empfehlen.

Bewertung vom 10.01.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


sehr gut

Als erstes ist mir bei diesem Buch der Titel aufgefallen, der an die Beschreibung eines Gemäldes denken lässt, vermutlich vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Mir gefiel der Titel gut und er hat sofort meine Neugierde geweckt. Das Cover wiederum passt nicht zum Titel, was ich erwartet hatte, aber macht nur umso neugieriger. In dieser Familiengeschichte geht es um vier Frauen, die Geschichte erstreckt sich über ein ganzes Jahrhundert, eine Generationengeschichte und im Mittelpunkt steht jedoch ein Gemälde. Den chronologischen Anfang macht Senta, die mit ihrer Tochter Evelyn, zu der sie keine emotionale Bindung aufbauen kann, von einem Leben in Berlin träumt, in den wilden 20er Jahren. Evelyn wächst bei ihrer Tante auf und auch sie hat später kein einfaches Verhältnis zu ihrer Tochter, allerdings zu ihrer Enkelin Hanna. Evelyn erhält einen Brief, in dem es um ein verschollenes Gemälde geht, das dem jüdischen Vater von Sentas zweitem Ehemann gehörte. Vergangenheitsbewältigung, Familiengeschichte, Grauen des Krieges, jüdisches Leben, Mütter und Töchter - hier werden viele Themen angesprochen, doch das Buch ist nicht überfrachtet. Ein poetischer Schreibstil rundet das Ganze ab.

Bewertung vom 10.01.2021
Der Mädchenwald (eBook, ePUB)
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald (eBook, ePUB)


sehr gut

Elissa ist ganz aufgeregt, denn heute ist der Tag des Schachturniers und sie will unbedingt gewinnen. Es geht ihr mehr um die Ehre als um den Preis und der Vormittag verläuft auch wirklich gut. Doch dann geschieht etwas Unfassbares: Elissa wird entführt und wacht in einem dunklen Raum auf. Sie verletzt sich, ist natürlich verstört, aber versucht dennoch, den Raum und ihre Erinnerungen wie ein Schachbrett aufzubauen und alles logisch anzugehen. Der Mann, der sie in der Gewalt hat, der "Ghul", verlangt absoluten Gehorsam von ihr, sonst wird sie bestraft bzw. im anderen Fall belohnt. Doch sie bekommt noch anderen Besuch, der zwölfjährige Elijah besucht sie. Doch er ist sehr weltfremd und lebt abgeschieden mit seiner Familie im Wald, ohne moderne Kommunikationsmittel. Bis zu einem gewissen Grad will er ihr helfen, doch einfach befreien kann er sie nicht.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht dieser beiden und aus der Polizistin Mairéad, die mit der Aufklärung des Falls beauftragt ist. Kurze Kapitel und oft wechselnde Perspektiven erhöhen die Spannung. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt und es gibt immer wieder überraschende Wendungen bzw. eher Einsichten. Der Titel des Buches erklärt sich im Laufe der Handlung gut. Düster und beklemmend und bis zum Schluss überraschend.

Bewertung vom 05.01.2021
Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1
Licht, Kira

Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1


gut

Emilia ist 17 Jahre alt und bei einem Schulausflug nach Rom ins Museum stellt sie fest, dass sie das als bisher unkodierbar geltende Voynich-Manuskript lesen kann. Mit dem Inhalt kann sie erstmal nicht so viel anfangen, aber schon bald sind so einige Leute hinter ihr her, um ihr Wissen oder ihr Können für ihre Zwecke einzuspannen und sie auszunutzen oder gar Schlimmeres. Gemeinsam mit Ben, einem Alchemisten der Goldloge, begibt sie sich in ein gefährliches Abenteuer, denn nur gemeinsam können sie das Rätsel des Manuskripts lösen. Eine durchaus spannende, mysteriöse und interessante Ausgangssituation, jedoch hat meiner Meinung nach die Autorin das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft. Jedoch gibt es interessante Ansätze und ich werde die Reihe im Auge behalten.

Bewertung vom 28.12.2020
Hannahs Gefühl für Glück
Kimmel, Fran

Hannahs Gefühl für Glück


sehr gut

Es ist kurz vor Weihnachten, da findet der Polizist Eric Nyland ein zwölfjähriges Mädchen, das für die Jahreszeit viel zu dünn und unpassend angezogen ist;immerhin spielt die Handlung in Kanada. Kurzerhand nimmt er die Kleine mit zu sich nach Hause, immerhin steht Weihnachten vor der Tür. Doch im Hause Nyland herrscht auch nicht heikel Sonnenschein und seine Frau ist überhaupt nicht begeistert, dass Eric ausgerechnet jetzt noch mit Hannah vor der Tür steht. Die Familie ist in Erics Elternhaus gezogen, der Vater ist dement und auch mit den Söhnen läuft nicht alles reibungslos. Doch dann setzt etwas ein, mit dem keiner gerechnet hat. Die multiperspektivische Geschichte hat mir gut gefallen und die Hauptbotschaft ist wohl, dass man gemeinsam vieles schaffen kann, was man alleine nicht vermag. Eine emotionale Geschichte, die man nicht nur zu Weihnachten lesen kann.

Bewertung vom 23.12.2020
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


sehr gut

Margery Benson hatte mal einen Lebenstraum: als ihr Vater ihr als Kind von dem goldenen Käfer in Neukaledonien ein Bild in einem Buch gezeigt hatte, wollte sie den Käfer unbedingt in der Realität sehen. Doch das Leben kam dazwischen und dieser Kindheitstraum geriet erstmal viele Jahre in Vergessenheit. Bis er sich wieder in den Vordergrund drängt und Margery sich auf den Weg macht. Als Assistentin begleitet sie ausgerechnet Enid Pretty - auf den ersten Blick könnte kaum eine unpassender sein. So die Ausgangslage. Rachel Joyce konnte mich auch mit ihrem neuen Buch wieder einmal fesseln und auf eine abenteuerliche Reise mit starken Frauengestalten schicken. Das Gefühlsspektrum reichte von Trauer und Trauma hin zu Forscherdrang und Freundschaft und schickt uns auf eine tolle Reise ins Jahr 1950. Neben einer tollen Geschichte auch wieder ein wunderbarer Schreibstil.

Bewertung vom 19.12.2020
Unendlich funkenhell
Schrenk, Michelle

Unendlich funkenhell


sehr gut

Amy Evans ist 17 Jahre alt und lebt seit dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter und ihrer Tante in London. Da sie früher schon öfter bei der Tante war, kennt sie ihre beste Freundin Jill schon länger und nun gehen sie auch gemeinsam auf die Saint Michael Schule, eine Schule, die sich die Mutter eigentlich nicht leisten kann, aber die die Tante bezahlt. Auf einem Schulausflug auf die Tower Bridge stößt sie mit dem geheimnisvollen Louis zusammen und dabei stieben wortwörtlich die Funken, zumindest Amy sieht diese. Doch der Junge reagiert eher abweisend und unfreundlich. Doch was Amy bei dieser Begegnung gesehen hat vor ihrem inneren Auge, das hat sie doch schon mal gezeichnet. Überhaupt scheinen ihre Zeichnungen, die sie wie aus einem inneren Drang heraus zeichnet, eine tiefere Bedeutung zu haben. Schon bald lernt sie in der Schule auch Nathan kennen, der größte Konkurrent von Louis. Das erste Drittel des Buches zog sich meiner Meinung nach zu sehr und alles wies auf eine klassische Dreierbeziehung hin. Doch das besserte sich später zum Glück und es gab ein paar Überraschungen.

Bewertung vom 18.12.2020
Die dunkle Seite der Sonne / Shadow Tales Bd.2
May, Isabell

Die dunkle Seite der Sonne / Shadow Tales Bd.2


gut

Fortsetzung und Abschluss der Dilogie um Lelani. Wenn man bei dieser Reihe die Ansprüche nicht zu hoch setzt, dann ist das Buch durchaus unterhaltsam und rasch zu lesen. Allerdings war mir persönlich die Protagonistin oftmals einfach zu naiv und die Geschichte auch zu vorhersehbar. Wer noch nicht so viele Bücher aus dem Genre gelesen hat, wird sich sicherlich besser unterhalten fühlen. Das Ende gefiel mir auch nicht so gut, aber nun ja, auch da gehen die Ansichten auseinander. Nicht schlecht, aber da ist definitiv noch Luft nach oben.

Bewertung vom 18.12.2020
Stormsong
Polk, C. L.

Stormsong


ausgezeichnet

Während der erste Band aus der Sicht von Miles geschrieben wurde, wird dieser nun aus der Perspektive seiner Schwester, Dame Grace Hensley geschrieben. Seit dem Ende des letzten Bandes ist noch nicht viel Zeit vergangen. Grace ist eine so genannte "Sturmsängerin", was jedoch nur die anderen Sturmsänger wissen. Aeland wird von schlimmen Winterstürmen heimgesucht. Außerdem ist die Ätherenergie nach der Aktion von ihr und Miles weggefallen und die Menschen leiden Not; warum der Äther nicht mehr da ist, ist jedoch nicht allgemein bekannt. Ich brauchte ein wenig, um mich wieder einzulesen und mich zu erinnern, vor allem wegen des Perspektivwechsels, aber dann hat mich die Geschichte wieder ganz in ihren Bann gezogen. Wir erfahren hier mehr über die Amarenthine und auch über den vergangenen Krieg und über die Regierung von Aeland. Es gibt auch einige neue Charaktere, allen voran Avia Jessup, die "rasende Reporterin". C.L. Polk hat mich wieder in ihre winterliche Welt versetzt, deren Funktionsweise ich nun auch besser verstehen konnte. Das Ende, ja, das Ende ist - wie bei Teil 1 - ein gewisser Abschluss oder eher "Öffner" für die Fortsetzung, denn es hört wieder an so einem spannenden Punkt auf. Tolle Welt, interessante Geschichte.