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Bewertungen
Insgesamt 2050 BewertungenBewertung vom 15.03.2018 | ||
Anthony Horowitz hat seinen Whodunit-Krimi “Die Morde von Pye Hall” sehr geschickt inszeniert. Zum einen erzählt er aus der Ich-Perspektive der Lektorin Susan Ryeland, zum anderen entrollt er das neueste Manuskript des fiktiven Autors Alan Conway, der seinen Meisterdetektiv Etikus Pünt in einem ganz klassischen Krimifall zurück in die 50er Jahre schickt. Beide Geschichten verwebt Horowitz so hinreißend miteinander, dass man mit der Lektorin Susan ebenso stark mitfiebert, wie mit dem Oldschool-Detektiv Etikus Pünt. Die Figuren sind dabei so lebendig charakterisiert, dass uns wenig Zeit zum Durchatmen bleibt. Zwei parallele Stories und ein Krimi im Krimi machen “Die Morde von Pye Hall” zu einem sehr vergnüglichen Hörerlebnis, getragen von Katja Danowskis und Bodo Wolfs perfektem Vorlesen. Und mal ehrlich: Wer kann es schon ertragen, wenn im neuen Lieblingskrimi die letzten Seiten fehlen? Beste Hörbuch-Unterhaltung im klassisch englischen Whodunit-Stil. |
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Bewertung vom 15.03.2018 | ||
Das korsische Begräbnis / Korsika-Krimi Bd.1 Hinter dem Pseudonym Vitu Falconi verbirgt sich der Autor Thomas Thiemeyer, der sich durch fantastische Wissenschaftsthriller und Jugendfantasy einen Namen gemacht hat. Seine Handschrift erkennt man aber auch in seinem ersten Krimi “Das korsische Begräbnis” wieder. Abseits der Touristenpfade lässt er seine Hauptfigur, den Schriftsteller Eric Marchant, ein Abenteuer erleben, das irgendwo zwischen Krimi und Familiengeschichte angesiedelt ist. Dabei merkt man Thiemeyer an, dass er sich intensiv mit den Besonder- und Eigenheiten der wilden Insel im Mittelmeer beschäftigt hat. Die wechselvolle Geschichte, die Jahrhunderte lange Beherrschung durch die Stadt Genua, die traditionsreichen Familienclans und die sehr persönlichen, zum Teil wohl auch mafiösen Strukturen – all das findet man hier wieder. So ist “Das korsische Begräbnis” ein spannend inszenierter Familien-Thriller und eine Reise in ein Urlaubsparadies, das seit Jahren um mehr Unabhängigkeit vom fernen Paris kämpft. |
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Bewertung vom 13.03.2018 | ||
Mit “Der Preis des Todes” ist Horst Eckert ein lupenreiner Polit-Thriller mit vielen aktuellen Bezügen gelungen. Seine ebenso toughe wie smarte Journalistin Sarah Wolf setzt da an, wo andere längst aufgeben. Hartnäckig verfolgt sie die Aufklärung des Mordes an ihrem Freund und gerät dabei in ein Geflecht aus Politik und Lobbyismus, das von ganz oben bis ganz unten reicht. Die ganze Zeit hofft man, dass nur wenig von seiner Story der Realität entspricht, doch nach ein wenig Netz-Recherche über die Situation in den vielen Flüchtlingslagern rund um den Katastrophenstaat Somalia wird bald deutlich: Offensichtlich kommt er ganz schön nah ran. Wer auf spannungsgeladene Thriller steht, die auch noch politisch-hochaktuelle Hintergründe beleuchten, ist hier genau richtig. Ich jedenfalls wünsche mir mehr von dieser Art. |
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Bewertung vom 12.03.2018 | ||
Blutschatten / Sunday Night Bd.1 Mit Sunday Night lässt Kathy Reichs eine neue Figur in ihr literarisches Leben treten. Nach achtzehn Romanen mit der messerscharf analysierenden forensischen Anthropologin Tempe Brennan, die es als “Bones” sogar in eine TV-Serie schaffte, kommt ihre neue Heldin nicht nur deutlich schnoddriger daher, sie muss sich auch mit einer schwierigen Vergangenheit herumschlagen. Und gleich in ihrem ersten Fall hetzt Reichs sie auf der Jagd nach fanatischen Terroristen auf einen Trip durch die halben USA. Dabei gibt es jede Menge Action, aber auch sehr detaillierte Beobachtungen. Mit von der Partie ist Sundays schwarzer Zwillingsbruder Gus. Leider hat der deutsche Titel “Blutschatten” nicht viel mit dem Originaltitel “Two Nights” zu tun. Kathy Reichs zeigt auch mit Sunday Night, was sie bestens kann: Packende Thriller-Unterhaltung mit Herz und Verstand zu inszenieren. Hoffen wir, dass es mit ihrer neuen Heldin bald weitergeht. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 06.03.2018 | ||
Petra Ivanovs Stärke sind die präzisen und detailreichen Beschreibungen der polizeilichen Ermittlungen. In dieser bewährten Weise erzählt sie auch ihren Krimi “Heiße Eisen”. Sie nimmt uns mit zu Ermittlungen, die in die schicken Kreise Zürichs, zu einem geheimen Freimaurer-Bund und auch in die Sado-Maso-Szene führen. Und als ob das nicht ausreicht, versteckt sie hinter jeder Figur ihres Falls auch noch ein Geheimnis. Mittendrin die engagierte Staatsanwältin Regina Flint, die dieses Mal ohne ihren Freund, den Vater ihrer kleinen Tochter Lily auskommen muss. Denn Bruno Cavallis,Kripo-Beamter und ihr Lebensgefährte, ist seit Wochen zu einem heiklen Ermittlungsfall ins Ausland abbeordert. So muss Regina Flint das “Heiße Eisen” selbst anpacken – und das ist nichts für schwache Nerven, denn Petra Ivanov spart nicht an horroresken Szenen. |
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Bewertung vom 06.03.2018 | ||
Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1 (6 Audio-CDs) Höchst dramatisch und voller Emotionen erzählt Romy Fölck ihren neuen Krimi “Totenweg”, der inmitten der vielen Obstplantagen in der Elbmarsch spielt. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen einem klassischen Krimi und einer sehr persönlichen Familiengeschichte. Denn die junge Kommissaranwärterin Frida Paulsen knabbert noch immer an einem vor Jahren geschehenen Verbrechen. Erst nach und nach emanzipiert sie sich von den damaligen Geschehnissen und kann allmählich einen anderen Blick auf die Vergangenheit, aber auch auf die Ereignisse der Gegenwart werfen. So switcht Romy Fölck stetig zwischen den schlimmen Erlebnissen ihrer Heldin um 1998 und der Jetztzeit hin und her. Ihre Figuren wirken lebendig und die Story hat immer noch eine Überraschung in petto. Letztendlich zeigt uns die Autorin, dass nicht immer alles nur schwarz oder weiß ist. “Totenweg” ist der erste Thriller einer neuen Reihe mit der toughen Polizistin Frida Paulsen – mal sehen, wie es mit ihr weitergeht. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 06.03.2018 | ||
Nachts am Askanischen Platz / Leo Wechsler Bd.6 Mit den Abenteuern des Kommissars Leo Wechsler kreiert Susanne Goga eine historische Krimireihe, die im Berlin der 20er Jahre spielt und neben den frei erfundenen Stories immer wieder auf reale geschichtliche Ereignisse und Figuren zurückgreift. So auch im sechsten Fall “Nachts am Askanischen Platz”: Zwar gab es in Berlin vermutlich nie ein “Das Cabaret des Bösen”, doch der berühmte jüdische Gesichtschirurg Jaques Joseph und die Kriminalbeamtin Friederike Wieking haben wirklich gelebt. Neben ihrer spannenden Krimistory geht es der Autorin stets auch um damals aktuelle Themen, wie die allmählich wachsende Präsenz der Nazis oder die allgegenwärtigen Kriegsverletzungen der Soldaten des Ersten Weltkriegs. Susanne Goga schafft es im “Askanischen Platz” wieder spielend, die besondere Atmosphäre der Berliner Zwischenkriegszeit lebendig werden zu lassen und vergisst dabei nicht, auch das Privatleben ihres sympathischen Kommissars weiter zu entwickeln. So ist Susanne Gogas historischer Krimi “Nachts am Askanischen Platz” ein neuer großartiger Ausflug in das Berlin der 20er Jahre. |
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Bewertung vom 06.03.2018 | ||
“Die Rache der Polly McClusky” ist ein Roadtrip der besonderen Art. In kurzen Kapiteln jagt uns Jordan Harper durch seine rasante Story. Vielleicht nicht immer ganz realistisch, ist der Gangster-Thriller trotzdem atmosphärisch so dicht erzählt, dass die Bilder eines Kinofilms sofort im Kopf sind. Der Autor springt zwischen den Perspektiven seiner verschiedenen Protagonisten geschickt hin und her und erzählt knapp und präzise aus deren jeweiliger Sicht. Dabei entwickelt er eine innige Vater-Tochter-Geschichte, in der wir beide Helden bald ins Herz schließen. Ein bisschen erinnert Harpers Story an den Luc Besson-Klassiker “Leon der Profi” oder an Roadtrips wie “Thelma und Louise”. Jordan Harper zeigt hier, dass er neben schnittigen Drehbüchern auch fesselnde Romane inszenieren kann. So ist „Die Rache der Polly McClusky” mit seinen liebenswürdigen Figuren und der packenden Story ein aufregender Roadtrip-Gangster-Thriller. |
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Bewertung vom 01.03.2018 | ||
Verpackt in eine spannende Krimistory, beschäftigt sich der Autor Assaf Gavron in seinem neuen Roman “Achtzehn Hiebe” mit der Gründungsgeschichte des Staates Israel. Dabei switcht er zwischen den Ereignissen der Vergangenheit und dem gegenwärtigen Geschehen hin und her und geht besonders auf die Rolle der britischen Besatzer im damaligen Palästina ein. Im Mittelpunkt steht der Taxifahrer Eitan Einoch, den wir schon aus “Ein schönes Attentat” kennen. Neugierig und unvoreingenommen stürzt er sich in eine Geschichte, die ihn zurückführt in die für Israel entscheidenden Jahre kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. So schafft es Assav Gafron erneut, ein ernstes Thema klug, unterhaltsam und mit großer Leichtigkeit zu erzählen. |
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Bewertung vom 19.02.2018 | ||
Kaiserschmarrndrama / Franz Eberhofer Bd.9 “Kaiserschmarndrama”, der mittlerweile neunte “Weißwurstkrimi” von Rita Falk, steht seinen Vorgängern in nichts nach. Nachdem der vorangegangene Band etwas düsterer ausgefallen war, dreht sie hier wieder voll auf, spielt gekonnt mit allen gängigen Bayern- und Dorfleben-Klischees und entwickelt dabei die Figuren ihrer Romanwelt immer ein wenig weiter. Große private Veränderungen stehen bei ihrem Chefermittler Franz Eberhofer an, und so bemüht sich der brave Beamte auf seine ebenso tapsige wie pfiffige und sehr direkte Art nach Kräften darum, dass vielleicht doch lieber alles beim Alten bleibt. Wieder sehr humorvoll und beschaulich in bayerischer Mundart erzählt, bringt uns die Autorin in ihrem neuen Provinzkrimi “Kaiserschmarndrama” in gewohnt routinierter Art zum Schmunzeln – immer nah dran an ihrem Ich-Erzähler Franz Eberhofer. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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