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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2018
Die Herrenlose (MP3-Download)
Hodgson, William Hope

Die Herrenlose (MP3-Download)


sehr gut

Nach seinem Studium braucht der junge Arzt Dr. Dark dringend eine Erholung, da seine finanziellen Mittel jedoch begrenzt sind, heuert er als Schiffsarzt auf der „Bheopte“ an. In seiner Funktion als Arzt hat er nur wenig zu tun und so freundet er sich mit den einzigen Passagieren an, Eleanor Main und ihre reizende Nichte Constance. Nach einem schweren Sturm, taucht neben der „Bheopte“ ein herrenloses Schiff auf, das sofort die Neugier des Arztes und der jungen Frau weckt. Sie überreden den Kapitän dazu, einen Ausflug auf das Wrack zu machen, doch das entpuppt sich als schwerer Fehler…….

Die Idee für dieses Hörspiel ist eine Geschichte von William Hope Hodgson mit einer durchaus originellen Grundlage. Das namenlose Grauen, das auf dem herrenlosen Schiff herrscht, die unterschwellige Bedrohung und die düstere Atmosphäre, die durch unbekannte Kreatur verbreitet werden, werden gewohnt stimmungsvoll und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Man kann förmlich spüren, wie die Entdecker auf Schritt und Tritt vom drohenden Unheil verfolgt werden. Allerdings hat die Geschichte ein Manko, denn es wird keinerlei Lösungsansatz dafür geboten, was da auf dem herrenlosen Geisterschiff entstanden ist und warum sich da unheilvolles Leben bilden konnte. So bleibt der Hörer ein wenig ratlos zurück.
Inszeniert ist aber auch diese 53. Folge gewohnt professionell und atmosphärisch dicht, ebenso hervorragend gesprochen, aber das ist der Hörer von dieser gelungenen Hörspielreihe nicht anders gewohnt.

FaziT: interessante Grundidee, die mit einer unheimlichen Stimmung und vielen gruseligen Momenten punktet, mir persönlich hat hier aber zumindest der der Ansatz einer Lösung gefehlt, denn es gibt keinerlei Hinweise darauf, was die mysteriöse Substanz auf dem Schiff ist oder wie und warum sie sich dort gebildet hat.

Bewertung vom 30.11.2018
Die Hexeninsel / Geisterjäger John Sinclair Bd.70 (1 Audio-CD)
Dark, Jason

Die Hexeninsel / Geisterjäger John Sinclair Bd.70 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Nach den dramatischen Ereignissen aus dem Vorgänger, versucht John Sinclair verzweifelt, die vom Ripper besessene Jane Collins zu retten, dazu soll Jane in ein bestimmtes Sanatorium gebracht werden, in dem auch unkonventionelle Heilungsmethoden angewandt werden. Doch auf dem Transport wird ein Anschlag auf den Krankenwagen unternommen und Jane entführt.


Nahtlos werden hier die Ereignisse aus dem Vorgänger weitergeführt, man sollte also die Folgen 69 und 70 unbedingt zusammen hören!
Für John Sinclair bringt die Folge eine dramatische Wende und in seinem Leben wird nichts mehr so sein, wie es war, er hat alles verloren was ihm etwas bedeutete, zum Teil durch eigenes Verschulden. Die verbitterte und enttäuschte Jane ist nicht nur vom Ripper besessen, sondern durch ihren Hass auch das Ziel für andere Gegenspieler vom Sinclairteam, so nutzt Wikka die Gunst der Stunde und zieht Jane auf ihre Seite. Die Königin der Hexen stellt erneut unter Beweis, dass sie eine ernst zu nehmende Gegnerin ist.
Insgesamt ist die Folge nicht ganz so unheimlich wie der Vorgänger, dafür streckenweise aber sehr emotional und nach der Hälfte auch wieder sehr actionreich. Die Ereignisse streben auf ein dramatisches Ende zu, das dann auch mit einem großen Knall eintritt.
Franziska Pigulla stellt erneut eindrucksvoll ihr Können als Sprecherin unter Beweis und läßt sämtliche Facetten der besessenen Jane gelungen hervortreten. Auch Frank Glaubrecht als John Sinclair kann den gebeutelten und viel ernsteren Geisterjäger glaubwürdig darstellen. Martin May als Suko, Karlheinz Tafel als Sir James Powell und Jörg Hengstler als Ripper sind wie gewohnt sehr professionell dabei und auch Sandra Schwittau als Wikka kann in ihrer Rolle überzeugen.
Akustisch ist die Folge ebenfalls wieder sehr stimmig und Musik und Geräuschkulisse bilden einen atmosphärisch dichten Klangteppich, der die einzelnen Szenen gut untermalt.
Für den Hörer bringt die 70. Folge noch eine weitere Änderung, Produzent Oliver Döring verläßt die Serie und so darf man in doppelter Hinsicht gespannt sein, wie es mit John und seinem Team weiter geht.

FaziT: Ein gelungener Abschluß sowohl für den Zweiteiler als auch für die Ära von Oliver Döring, der sich mit dieser Doppelfolge fulminant aus der Serie verabschiedet. Nun darf man gespannt sein, wie es weiter geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2018
Tauben aus der Hölle (MP3-Download)
Howard, Robert E.

Tauben aus der Hölle (MP3-Download)


ausgezeichnet

Griswell und John, zwei junge Männer, die nach ihrem Schulabschluß die Südstatten bereisen wollen, geraten auf ihrem Trip in ein altes, verlassenes Herrenhaus und beschließen, dort die Nacht zu verbringen, ein fataler Entschluß, denn in dem Haus geht es nicht mit rechten Dingen zu. Als Griswell nachts aufwacht, sieht er plötzlich seinen Freund blutüberströmt mit einer Axt vor sich stehen. Es gelingt ihm zu fliehen, vor dem Haus läuft er Sheriff Buckner in die Arme, der zunächst an der wirren Geschichte des jungen Mannes zweifelt und schon bald Griswell für den Mörder hält.

Die 52. Folge des Gruselkabinetts basiert auf einer Geschichte von Robert E. Howard, die eher untypisch für das Gruselkabinett Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Im Laufe der Story wird aber hier auch die Geschichte der Südstaatenfamilie Blassenville erzählt, die gut 50 Jahre früher spielt, das Hörspiel wechselt also zwischen 2 Zeitebenen hin und her und daraus zieht sich unter anderem auch der Reiz dieser Folge.
Wie gewohnt ist die Atmosphäre sehr dicht gewoben und gerade zu dem Südstaatenfeeling passen Voodoo und Zombies perfekt hinein, ebenso die Geschichte einer grausamen Familie, die ihre Sklaven brutal misshandelte und dafür am Ende ihre Strafe erhielt. Gerade die Szenen in dem verlassenen Herrenhaus vermitteln schauriges Gruselfeeling und sind gekonnt in Szenen gesetzt. Im Mittelteil geht es etwas ruhiger zu, das Ganze wird etwas Dialoglastiger, als Griswell dem Sheriff seine Erlebnisse erzählt und dieser wiederum zu ergründen sucht, ob er der Sache Glauben schenken soll oder es doch mit einem Mörder zu tun hat. Nachdem Sheriff Buckner und Griswell wieder im Haus sind und auch die Geschichte der Blassenvilles erzählt wird, nimmt die Geschichte aber wieder an Fahrt auf und auch die unheimliche Atmosphäre wird wieder dichter.
Ganz hervorragend sind wieder die Sprecher, aber das ist man von Titania nicht anders gewohnt! Die jeweiligen Rollen sind perfekt besetzt und vor allem Tim Schwarzmaier, der den jungen Griswell spricht, gelingt hier eine sehr facettenreiche Darstellung.

FaziT: eine sehr stimmige Gruselgeschichte, die alles bietet was von den Südstaaten erwartet und mit einer schaurigen Gänsehautatmosphäre aufwartet. Die Inszenierung wurde von Titania gewohnt professionell und auf hohem Niveau durchgeführt, so dass hier keine Wünsche offen bleiben.

Bewertung vom 30.11.2018
Die Mumie (MP3-Download)
Doyle, Arthur Conan

Die Mumie (MP3-Download)


gut

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts: der Medizinstudent Abercrombie Smith wird von einem Freund vor seinem Mitbewohner Edward Bellingham gewarnt, doch er schließt trotzdem Freundschaft mit dem Ägyptologie Studenten. Doch in Bellinghams Zimmer gehen seltsame Dinge vor sich. Schritte im Zimmer, obwohl eigentlich niemand drin ist, nächtlicher Gesang und Studenten gegen die Bellingham einen Groll geht, werden überfallen und angegriffen. Abercrombie Smith begreift, dass all das mit der Mumie und den seltsamen Schriftrollen zu tun haben muß, die Bellingham in seinem Zimmer aufbewahrt.

Mit seinen Sherlock Holmes Geschichten kann der Autor eindeutig besser punkten, als mit dieser Gruselgeschichte! Ich kenne das Original nicht, aber da sich Titania eigentlich immer recht nah an die Vorlagen hält, ist wohl anzunehmen, dass die Geschichte eben nicht mehr her gegeben hat. Im Großen und Ganzen ist die Story nicht schlecht, nur erwartet man nach den diversen seltsamen Vorkommnissen ein anderes Ende, das nicht so sang und klanglos ausläuft. Ansonsten ist die Story wieder gewohnt stimmungsvoll in Szene gesetzt, es baut sich durchaus eine gewisse unheimliche Atmosphäre auf, die sich im Verlauf der Geschichte auch weiter steigert, daher ist man dann von dem unspektakulären Ende um so mehr enttäuscht.
Die Sprecher sind gewohnt gut gewählt und machen ihre Sache hervorragend. Die einzelnen Charaktere werden sehr lebensecht verkörpert und man nimmt ihnen ihre Rollen voll und ganz ab. Auch die musikalische Untermalung trägt wieder zur stimmungsvollen Untermalung bei und schafft eine stimmige Atmosphäre, die an das 19. Jh. erinnert.

FaziT: wie gewohnt ein atmosphärisch dichtes Hörspiel, dessen unspektakuläres Ende aber irgendwie nicht überzeugen kann!

Bewertung vom 30.11.2018
Das Gespenst von Canterville (MP3-Download)
Wilde, Oscar

Das Gespenst von Canterville (MP3-Download)


sehr gut

Die amerikanische Familie Otis möchte mit ihren 4 Kindern das Schloss Canterville kaufen. Lord Canterville ist zunächst nicht willens, den Herrensitz zu verkaufen, da dort ein Gespenst umgeht, doch die Amerikaner glauben nicht an Geister und schlagen alle Warnungen des Lords in den Wind. Schon bald zieht die 6 köpfige Familie in das Schloß und macht die Bekanntschaft von Sir Simon de Canterville, der als Gespenst durch das Schloß geistert.

Wie gewohnt ist auch Oskar Wildes Geschichte vom Gespenst von Canterville hochwertig und professionell in Szene gesetzt worden, allerdings ist dieses Hörspiel eher unterhaltsam und launig als gruselig! Gespenst Sir Simon de Canterville hat es mit den neuen Bewohnern sehr schwer, denn die sind reichlich resistent gegen sein Kettenrasseln, sein Stöhen und Ächzen und die stets wider kehrenden Blutflecken auf der Tischplatte sorgen mehr für Unmut als für Angst. Besonders die wilden Zwillinge Timmy und Jimmy, die dem armen Geist mit immer neuen Streichen zu setzen, bringen den Hörer dazu Mitleid mit dem armen Gespenst zu haben.
Als Gruselhörspiel taugt das vorliegende „Gespenst von Canterville“ gar nicht, wenn man es als nette und unterhaltsame Gesellschaftsstudie sieht, kann man sich hier aber humorvoll unterhalten.


FaziTT: zum gruseln gibt’s hier wenig, aber wie gewohnt besticht die stimmige Atmosphäre und der hochkarätige Sprechercast sorgt für gute Unterhaltung

Bewertung vom 28.11.2018
Inspector Swanson und die Frau mit dem zweiten Gesicht / Inspector Swanson Bd.5
Marley, Robert C.

Inspector Swanson und die Frau mit dem zweiten Gesicht / Inspector Swanson Bd.5


ausgezeichnet

London 1894: in den Salons der feinen Gesellschaft haben spiritistische Sitzungen, Geisterbeschwörungen und Hellseher Hochkonjunktur. Besonders das Medium Louisa Balshaw ist in der Gesellschaft gefragt, da die junge Frau Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen kann. Inspektor Swanson interessiert das zunächst wenig, er ermittelt im mysteriösen Todesfall eines Straßenjungen in Covent Garden. Erst als eine Spur genau zu dem Haus führt, in dem Louisa und ihr Bruder leben und ihre Seancen abhalten, wird der Inspektor auf das Medium aufmerksam.

Im inzwischen 5. Fall für den Chief Inspektor trifft der Leser auf eine Reihe bekannter Figuren. So sind neben dem Chief Inspektor auch Frederick Greenland, Oskar Wilde und Arthur Conan Doyle wieder mit dabei und unterstützen auch die Ermittlungen. Doch die heimliche Hauptfigur des Buches ist diesmal der 9 jähre Straßenjunge Billy, genannt Badger, der in dem Fall eine zentrale Rolle spielt, ist er doch der Freund des am Anfang ermordeten Meg. Badger ist pfiffig und hat viel von seinem Freund gelernt, auch wenn er für Mr. Specs, der ihm Unterkunft und Logis gewährt als Taschendieb und Informationsbeschaffer arbeiten muß, so will er doch wissen, was mit seinem Freund passiert ist und dazu beschreitet er ungewöhnlich Wege.
Der Krimifall braucht ein wenig um an Fahrt aufzunehmen, dafür erfährt man recht viel über Seancen und Geisterbeschwörungen, was natürlich dem Thema geschuldet ist und der ganzen Geschichte auch einen etwas unheimlichen Touch verleiht. Das Ganze ist aber unterhaltsam und informativ verpackt, so dass hier keine Langeweile aufkommt. Das Medium Louisa Balshaw gibt dem Inspektor zunächst Rätsel auf, glaubt die junge Frau doch fest an ihre Gabe und beteuert glaubhaft, dass die Geister zu ihr sprechen würde. Ein versierter Krimileser kann hier schon ahnen, wie sich alles auflöst, aber die Geschichte bietet noch genug Wendungen und Überraschungen, insbesondere was das Mordmotiv und die Mordmethode betrifft, so dass man über die Vorhersehbarkeit einiger Entwicklungen durchaus hinwegsehen kann.
Gekonnt läßt der Autor das viktorianische London auferstehen und zeichnet ein dichtes und plastisches Bild dieser Zeit, wobei nicht nur die eleganten Salons und Stadthäuser der Reichen vor den Augen des Lesers erscheinen, auch die düsteren Viertel von London wie Seven Dials oder die Situation der vielen Straßenkinder wird hier mit einem guten Schuß Sozialkritik thematisiert, so dass ein dichtes und stimmiges Bild der Zeit entsteht. Nebenbei erfährt man auch einiges über die damaligen Ermittlungsmethoden der Polizei und die beginnende Forensik.
Seine Charaktere hat der Autor mit Charme und individueller Ausstrahlung ausgestatte, sie sind in ihrer Zeit verhaftet und wirken dadurch glaubwürdig und authentisch. Wie schon gesagt ist diesmal die eigentliche Hauptfigur der kleine Badger, der sich mit seiner Pfiffigkeit und seinem Mut in das Herz des Lesers schleicht, doch auch das Wiedersehen mit den anderen Charakteren macht einfach Freude.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung der Serie um Inspektor Swanson, die ich Fans von viktorianischen Krimis uneingeschränkt empfehlen kann.

FaziT: ein stimmiger viktorianischer Krimi, der gut recherchiert mit lebendigen Figuren, viel zeitgemäßem Lokalkolorit und einem spannenden Krimifall überzeugt.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.