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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2010
Das Spiel / Das Tal Season 1 Bd.1
Kuhn, Krystyna

Das Spiel / Das Tal Season 1 Bd.1


sehr gut

"Das Tal Season 1.1 Das Spiel" bildet den Auftakt einer Thriller-Reihe für ein jugendliches Lesepublikum. Season 1 wird allein bereits 4 Teile umfassen (Das Spiel, Die Katastrophe, Der Sturm, Die Prophezeiung), die im Abstand von 3 Monaten im Arena Verlag veröffentlicht werden. Interessierte Leser können sich also von Beginn an auf ein umfangreicheres Leseprojekt einstellen...

"Das Tal" ist und bleibt ein Jugendbuch. So wirkten einige Handlungsstränge konstruiert, was dem Lesevergnügen aber keinen und der Spannung nur einen geringen Abruch tat, und die Sprache ist eindeutig auf ein jugendliches Zielpublikum zugeschnitten. Die Figuren in dieser Geschichte sind so zahlreich wie verschieden. Einige der handelnden Personen wirkten recht blass auf den knapp 300 Seiten, was anhand der Anzahl von Handlungsstränge inklusive Rückblenden in die Vergangenheit der Hauptfigur Julia und ihres Bruders Robert, aber nicht weiter verwunderlich war. Gerade bei umfangreichen Reihen verschmerze ich die langsame Entwicklung der Figuren und einige blasse Nebencharaktere, da ich davon ausgehe, dass die fehlenden Komponenten noch für ausreichenden Stoff in den Fortsetzungen sorgen werden.
Zu Beginn fand ich die ganze Geschichte etwas wirr und abtrus und machte mir schon Sorgen, ob sich das Ganze in Richtung Aliens und außerterristisches Leben entwickeln soll, aber diese Sorge wurde mir glücklicherweise bald genommen und die Handlung entwickelte sich immer mehr zu einem spannungsgeladenen Thriller.
Die Charaktere kommen zum größten Teil sehr geheimnisumwoben, wenn nicht sogar unsympathisch daher, aber dieses Stilmittel hat mir sehr gut gefallen, da ich so keinerlei Sympathien entwickelt habe und eigentlich jedem inklusive den Hauptcharakteren misstrauisch gegenüberstand und so bis zur letzten Seite keinen blassen Schimmer hatte, wohin sich der Plot entwickelt und wer die Good oder Bad Guys sind.
Düster und mysteriös mit einem starken Cliffhanger am Ende, der das Warten auf Band 2 schier unerträglich macht. Krystyna Kuhn hat viele Fäden gesponnen und zu einem nervenzerreissenden Plot verstrickt, der in einer überaus düsteren Atmosphäre spielt. Die Fragen und Rätsel, mit denen sie den Leser am Ende von "Das Spiel" zurücklässt, sorgen mit ziemlicher Sicherheit dafür, dass dieser Fortsetzungsgeschichte in Romanform nicht vorzeitig die Luft ausgehen wird!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2010
Salzträume
Honisch, Ju

Salzträume


ausgezeichnet

Salzträume 2 schließt nahtlos an das Geschehen an, wo wir unsere Helden im ersten Band der Dilogie verlassen mussten. Um schneller ins Geschehen zurück zu finden ist der Geschichte eine zweiseitige Zusammenfassung "Was bisher geschah..." vorangestellt. Dies finde ich sehr vorbildlich vom Verlag und würde ich mir generell für Reihen wünschen, da man zwischen den einzelnen Bänden oftmals andere Sachen liest und wichtige Details einer Geschichte daher vergessen sind bis man zur Fortsetzung greifen kann, bedingt durch die langen Zeitspannen zwischen den Erscheinungsterminen.

Wiederum begleitet der Leser mehrere parallellaufende Handlungsstränge. Gekonnt spielt die Autorin hier mit dem Schicksal einer oder mehrerer Figuren, die im Toten Gebirge eingeschlossen sind. Einige Male scheint ein Zusammentreffen greifbar nahe, und wird dann doch im letzten Moment vom Schicksal unterbunden. Ich habe mit den guten und den bösen Figuren, mit den Menschen und den Fey mitgefiebert. Kaum ein Autor hat mich bisher in Hinsicht auf Charaktertiefe und Figurenvielfalt so begeistert wie Ju Honisch. Wo andere Autoren bereits daran scheitern, zwei oder drei Charakteren die nötige Dimension zu verleihen, um den Leser fesseln zu können und Identifikationsmöglichkeiten zu bieten, erschafft Ju Honisch locker mehrere Handlungsfäden mit zwei Buchseiten voller Charaktere, mit denen man sich allesamt identifizieren kann, und die einem beim Lesen ans Herz wachsen – sogar die Bösewichte hätte ich in dieser Geschichte nicht missen mögen!

Einige handlungstechnische Griffe haben mich dazu verleitet öfter in der Handlung nach vorne zu blättern – nur um meine Nerven zu schonen! Sonst bin ich nicht so neugierig... Aber die Kniffe und Wendungen, die Ju Honisch in ihre Geschichte hat einfließen lasen, haben mich jedes Mal aufs Neue überrascht!

Zum Glück muss man die lieb gewonnenen Helden und Antihelden nach Abschluss der beiden Salzträume Bände nicht gänzlich verlassen, das Abenteuer geht in die nächste Generation, wenn es im September heißt "Jenseits des Karussells".

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2010
Wir entdecken Italien, m. Audio-CD
Kruse, Max; Muszynski, Eva

Wir entdecken Italien, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Mit "Wir entdecken Italien" legt der Annette Betz Verlag einen sehr ansprechenden und hilfreichen Kinder-Reise- und Sprachführer vor, der es Kindern ermöglicht zusammen mit ihren Eltern auf spielerische Art und Weise ein fremdes Land und seine Sprache zu entdecken. Ich hoffe, Italien wird nicht das einzige Land bleiben, welches uns der Annette Betz Verlag auf diese zauberhafte und ansprechende Weise erkunden lässt!

Zum Buch:
Die einzelnen Seiten sind sehr hübsch und kindgerecht illustriert. Neben den einzelnen Passagen der Geschichte von Sven und seinen Eltern ist dokumentiert unter welchem Track die Episoden auf der beiliegenden CD zu finden sind.
Als Einstieg in den Reiseführer ist eine Landkarte Italiens mit den wichtigsten Städte und den dazugehörigen Inseln dargestellt.
Aber nicht nur die italienischen Städte und Inseln finden in diesem Buch Erwähnung, auch dem italienischen Essen, den schönen Künsten und der Geschichte Italiens sind mehrere Abschnitte gewidmet.
Den Abschluss bildet ein Sprachtrainer, der zugleich eine Zusammenfassung der auf der CD gehörten Vokabeln ist. Die Begriffe sind in fünf Rubriken unterteilt, es gibt Lektionen in: Erste Wörter, Essen und Trinken, Zählen, Verkehrsmittel und Richtungsangaben, Gastfreundlichkeit - so gerüstet kann der Italien-Urlaub kommen! Ergänzt wird der Vokabeltrainer durch eine Anmerkung zur Aussprache und einer Übersicht des CD-Inhalts.

Zur CD:
Die Sprecherin hat eine klare Aussprache und ist sehr gut verständlich. Nach jeder Lektion gibt sie den Kindern die Möglichkeit die erlernten Wörter nachzusprechen.
Aufgelockert wird der Audio-Sprachführer durch sehr schöne auf der Gitarre interpretierte italienische Kinderlieder und Auszüge der im Buch erzählten Geschichte von Sven, der gemeinsam mit seinen Eltern nach Italien fährt, um dort seinen Freund Gianni zu besuchen.

Fazit:
Rundum empfehlenswert! Selbst ich als Erwachsener hatte an diesem Reise- und Sprachführer meinen Spaß und habe neben den Vokabeln noch Neues über Land und Leute gelernt.
Die CD kann man auch sehr gut ohne begleitende Lektüre des Buches auf der Fahrt ins Urlaubsziel hören.

Bewertung vom 30.07.2010
Wilder Zauber / Hex Hall Bd.1
Hawkins, Rachel

Wilder Zauber / Hex Hall Bd.1


ausgezeichnet

Mit "Hex Hall: Wilder Zauber" ist Rachel Hawkins der rasante Auftakt in eine neue Fantasy-Reihe gelungen.
Nach einem missglückten Liebeszauber wird Sophie Mercer an ein Internat für magische Wesen, sogenannte Prodigien, geschickt: Hecate Hall oder Hex Hall, wie es von den Schülern genannt wird.
"Hex Hall" spielt in der realen Welt, ähnlich wie Harry Potter, und gerade solche Fantasy-Reihen liebe ich besonders, weil ich in diese halbfantastischen Welten mit realem Bezug am Besten eintauchen kann, was einem in diesem Fall durch die Ich-Perspektive von Sophie noch erleichtert wird. Durch die gewählte Erzählperspektive und die Vielfalt an magischen Wesen, die in diesem Debütroman auftreten, mag die eine oder andere Person kürzer kommen als es wünschenswert wäre, aber da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, hat es mich nicht weiter gestört, da die Nebencharaktere in den Folgebänden sicherlich noch weiter ausgebaut werden.
Rachel Hawkins hat einen ironischen und witzigen Schreibstil und geizt nicht mit Seitenhieben auf andere Reihen des Fantasygenres, so findet u.a. Harry Potter Erwähnung, an den man beim Lesen sowieso schnell denkt, da es in diesem Plot ja ebenfalls um ein Zaubererinternat beziehungsweise Zaubererschule geht.
Besonders gut gefallen hat mir die Idee der Autorin, dass magische Wesen von Engeln abstammen. Diejenigen Engel, die sich nach dem großen Krieg nicht entscheiden konnten, ob sie sich Gott oder Lucifer anschließen sollten, wurden aus dem Himmel verbannt. Aus dieser Gruppe haben sich drei unterschiedliche Arten von magischen Wesen entwickelt: Elfen, Gestaltwandler und Hexen. Das es aber nicht nur diese drei von Engel abstammenden magischen Wesen gibt, zeigt sich sehr bald im weiteren Verlauf der Geschichte. Bei Sophies Zimmergenossin handelt es sich um einen lesbischen Vampir und Sophies Hexenabstammung birgt noch das eine oder andere dunkle Geheimnis, dass nach und nach aufgedeckt wird...
Die Leichtigkeit der Geschichte zwischen Liebelei für den Schulschwarm, den Intrigen anderer Schülerinnen, und Sophies anfänglicher Unzulänglichkeit echten Zauber zu erwirken, wird immer mehr überlagert von einem düsteren Schatten. Hecate Hall dient nicht nur als Besserungsanstalt für auffällig gewordene magische Wesen, sondern auch zum Schutz vor dem L´Occhio di Dio - dem Auge Gottes - das es sich zum Ziel gesetzt hat alle Prodigien vom Antlitz der Erde zu tilgen...
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, der das Warten auf die Fortsetzung beinahe unerträglich macht.

Fazit:
Ein Buch zum Lachen, zum Mitfiebern, zum Gruseln: ein zauberhafter Mix aus Mädchenroman, abenteuerlicher Jugendfantasy und Hexenverfolgung... Wann ist endlich März 2011, damit ich Sophies zweites Abenteuer "Dunkle Magie" verschlingen kann???
Ein echter Pageturner, den man einmal angefangen nur ungern aus der Hand legen möchte.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2010
Zwischen den Nebeln / Elfenseele Trilogie Bd.2
Harrison, Michelle

Zwischen den Nebeln / Elfenseele Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Statt Tanya spielt nun Red die Hauptrolle im zweiten Teil der Elfenseele-Trilogie. Die Autorin schafft es dabei sehr geschickt das aktuelle Abenteuer von Red mit Rückblenden in ihre Vergangenheit zu verbinden. In diesen Einblicken von Reds Vergangenheit erfährt der Leser Näheres über den Tod ihrer Eltern und die Entführung ihres Bruders James durch die Feen.
Obwohl Red diesesmal die Hauptakteurin ist, werden die liebgewonnenen Charaktere aus dem ersten Band nicht vernachlässigt. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn Red in der Menschenwelt versucht die Furcht erregende Aufgabe des Königs der Elfen zu lösen, werden auch Tanya und Fabian wieder voll in die Handlung einbezogen, da sie Red bei der Erfüllung ihres Auftrags helfen. Außer den bereits bekannten Charakteren aus "Hinter dem Augenblick" Florence, Warwick und einigen Elfenwesen, lernen wir neue interessante Nebenfiguren kennen: allen voran die etwas wirr wirkende neue Haushälterin auf Elvesden Manor, Nell, die noch eine wichtige Rolle im Geschehen spielt und die bereits in Reds Vergangenheit entscheidend zu der Entwicklung der Dinge beigetragen hat. Diese Enthüllung ist eine große Überraschung für den Leser. Mit einer solchen Beeinflussung des Geschehens durch Nell hätte ich zu Beginn der Geschichte nicht gerechnet. Außerdem erfährt man sehr viel mehr über Fabians Vater Warwick, als dies im ersten Band der Fall war, ebenso Details aus seiner Vergangenheit und warum Elfen in seinem Leben eine große Rolle spielen. Die größte Überraschung hält dennoch der Charakter von Red bereit. Diese Überraschung lässt letztendlich, trotz des in sich abgeschlossen Endes, den größten Raum für Spekultationen bzgl. des Inhalts des letzten Bandes der Trilogie.
Reds Aufgabe in der Menschenwelt wurde mir im Vergleich zum Rest der Geschichte zwar etwas zu schnell abgehandelt, trotzdem hat mich dieser Band noch mehr gefangen genommen als die Geschichte, die in "Hinter dem Augenblick" erzählt wird.
Mir gefällt das traditionelle Bild das Michelle Harrison von den Elfen und Feen zeichnet außerordentlich gut. Obwohl die Geschichte dem jugendlichen Publikum entsprechend einen sehr geradlinigen Handlungsaufbau besitzt, sorgen die schmückenden Details und die fantasievollen Figuren dennoch für große Lesefreude bei älteren Lesern.

Aufmachung des Buches:
Das Konterfei, auf dem passend zum ersten Band gestalteten Umschlagbild, könnte mit seinen roten Haaren die Hauptfigur Rowan "Red" Fox darstellen.
Die Initialen, die durch Zierrat hervorgehobenen Buchstaben am Beginn jedes Kapitels, stammen von der Autorin persönlich.
Auch wenn mir die deutschen Cover sehr gut gefallen, finde ich die englischen mit der ausgeschmückten 13 noch schöner. Auf jeden Fall passen sie besser zum Inhalt der Trilogie, denn sie heißen: "Thirteen Treasures", "Thirteen Curses" und "Thirteen Secrets".
Leider wurden die Titel in der deutschen Übersetzung nicht beibehalten, ich finde sie wesentlich aussagekräftiger in Bezug auf die "13 Schätze" als die deutschen Titel, die meiner Meinung nach, wenn überhaupt, nur einen unwesentlichen Bezug zum Inhalt der Bücher haben.

Fazit:
Das verträumte Elfenmärchen, das mit "Hinter dem Augenblick" seinen Anfang genommen hat, geht noch spannender und atmosphärisch dichter weiter!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2010
Hinter dem Augenblick / Elfenseele Trilogie Bd.1
Harrison, Michelle

Hinter dem Augenblick / Elfenseele Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Michelle Harrison hat mit "Hinter dem Augenblick" einen großartigen Auftakt zu einer neuen Elfenreihe vorgelegt. Nicht alles in dieser Geschichte ist neu, aber wunderschön erzählt! Die Elfen treten in den unterschiedlichsten Formen auf. Unter anderem gibt es einen Abflussbewohner, eine Gestaltwandlerin, die sich in einen Raben verwandeln kann, eine Herdfee und Kobolde. Die Charaktere zeichnen sich durch großen Einfallsreichtum und eine liebevolle Darstellung aus. Die Elfenwesen sind nicht immer niedlich und nett, sondern zum Teil richtig hässliche und boshafte Geschöpfe. Man kann sich beim Lesen sehr gut in die beiden Kinder Tanya und Fabian hineinversetzen und die geheimnisumwobenen weiteren Bewohner von Elvesden Manor sorgen für einen anhaltenden Spannungsbogen. Man merkt zwar, dass Tanyas Großmutter und Warwick ein Geheimnis vor den beiden Kindern hüten, aber um was es sich handelt kann man bis kurz vor Ende der Geschichte nicht erahnen. Tanya ist ein sehr nettes Mädchen, das man gerne auf ihrem Abenteuer begleitet. Obwohl ihr die Elfen nicht immer wohl gesonnen sind, kümmert sie sich doch um sie und hilft ihnen nicht nur einmal aus einer Notlage heraus. Aber auch Fabian mit seiner Wissbegierigkeit ist mir schnell ans Herz gewachsen. Sehr authentisch ist die entstehende und wachsende Freundschaft zwischen den beiden geschildert.
Michelle Harrisons Schreibstil ist nicht gehetzt oder auf Effekthascherei aus, sondern eher ruhig und altmodisch und passt so perfekt zu der englischen Landschaft, in der das Geschehen angesiedelt ist, ebenso wie die stimmungsvollen Namen wie Henkerswald oder Tickey End. Trotzdem kommt Spannung auf, da die Autorin immer wieder neue Hinweise einstreut oder Rätsel aufgibt. So spinnt sie unter anderem einen Faden über die Entstehung der Jahreszeiten, die ihren Ursprung in der Elfenwelt haben und einem Geheimnis der "13 Schätze", dass in diesem Band allerdings noch nicht aufgelöst wird.
Obwohl einige kleinere und größere Geheimnisse einen Bogen zum zweiten Teil der Elfenreihe "Zwischen den Nebeln" schlagen, ist "Hinter dem Augenblick" doch weitestgehend in sich abgeschlossen.
Sehr ungewöhnlich fand ich den der Geschichte vorangestellten Prolog, da er nichts aus der Vorgeschichte erzählt, sondern einen Abschnitt wiedergibt, den man später in der Geschichte am Ende des elften Kapitels wieder findet.

Aufmachung des Buches:
Die träumerische Umschlaggestaltung passt hervorragend zu der Elfengeschichte und erweckt den geheimnisumwitterten Wald, der Elvesden Manor umgibt, zum Leben. Das Mädchen auf dem Cover könnte sowohl Tanya als auch das vor fünfzig Jahren verschwundene Mädchen darstellen.
Die Initialen, die durch Zierrat hervorgehobenen Buchstaben am Beginn jedes Kapitels, stammen von der Autorin persönlich.

Fazit:
Ein verträumtes Elfenmärchen, dass sowohl seine lustigen als auch seine düsteren Momente hat und Spaß und Spannung für kleine und große Leser bietet!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2010
Blutiges Erwachen
Smith, Roger

Blutiges Erwachen


ausgezeichnet

Roxy ist vor Jahren als mehr oder weniger erfolgreiches Model in Kapstadt gestrandet. Der Wunsch nach Sicherheit und finanzieller Unabhängigkeit hat sie in die Arme und anschließende Ehe mit Joe getrieben. Diese Ehe war nie Liebe und mittlerweile ist sie zum Vorhof der Hölle geworden. Was liegt also näher als nach einem Überfall den eigenen Mann mit der Pistole der Gangster zu erschießen? Ein wahnwitziger Auftakt zu einer blutigen Jagd durch die Ghettos von Kapstadt!

Eigene Meinung:
"Blutiges Erwachen" ist zwar nach dem gleichen Strickmuster wie Roger Smiths Debütroman "Kap der Finsternis" konzipiert, nichts desto trotz ist ihm auch hier wieder ein gnadenlos guter Thriller gelungen!
Das Knabberzeug sollte man bei der Lektüre dieses Romans im Schrank lassen, wenn man nicht Gefahr laufen will, dass einem das Essen bei den ausführlichen Schilderungen von regelrechten Ausweidungen menschlicher Körper wieder hoch kommt.
Roger Smith legt mehrere rote Fäden aus, die im Laufe der Handlung miteinander verstrickt werden. Ex-Model Roxy, Billy "Barbie" Afrika, Ex-Cop und Söldner, Kleinkriminelle, korrupte Cops und ein skrupelloser Mörder, den man kaum noch als Mensch bezeichnen kann, reichen sich in diesem Plot die Klinke in die Hand. Hier gibt es keine von Grund auf guten Charaktere, irgendwie hat jeder Dreck am Stecken, das einzige unschuldige Wesen ist ein kleiner Junge, dessen Mutter sich mit einem neuen Liebhaber abgesetzt hat und der deswegen seinen Vater auf Polizeistreife begleiten muss.
Der Leser ahnt zwar, dass die meisten von Roger Smiths Charakteren nur im Abgrund enden können, und der Weg dorthin ist erschreckend und partiell absehbar, aber man kann sich der Faszination trotz allem nicht entziehen...

Fazit:
Mit einer Mischung aus Ekel und Faszination habe ich Roger Smith auf einem Höllentrip durch die südafrikanischen Cape Flats begleitet.
Keine kuschelige Couchlektüre und ganz bestimmt keine Empfehlung für das nächste Urlaubsziel, aber ein mitreißender Thriller der die Grundlage zu einem Drehbuch geben könnte, nach dem sich Regisseure wie Quentin Tarantino die Finger lecken!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2010
Lilienrupfer
Velden, Marie

Lilienrupfer


ausgezeichnet

"Lilienrupfer" ist eine Hommage an die schönen Künste. Die Hauptprotagonistin Undine arbeitet am Theater, die Autorin hat als ihren fiktiven E-Mailpartner einen berühmten Sänger gewählt und darüberhinaus findet man im Roman viele Zitate und Verweise auf Werke der Literatur, manchmal offensichtlich, von Zeit zu Zeit versteckt oder nur für Insider als solche erkennbar. So denkt Undine beispielsweise "Allerdings hatte mir niemand versprochen, ich würde auf einen Leo Leike treffen", nachdem sie auf Anraten ihres Freundes Till im WWW auf Männersuche geht. Der tiefere Sinn dieses Gedanken geht einem nur auf, wenn man Daniel Glattauers E-Mailromane "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" gelesen hat, in denen die Protagonistin Emmi E-Mails von eben diesem Leo Leike erhält und sich im Laufe ihres andauernden Schriftverkehrs in ihn verliebt.
Nicht nur durch dieses Zitat werden beim Lesen von "Lilienrupfer" Erinnerungen an die beiden erfolgreichen E-Mailromane von Glattauer wach. Auch die E-Mailkorrespondenz von Undine an Robbie Williams lässt zunächst an diese beiden Bücher denken, doch dann entwickelt sich "Lilienrupfer" plötzlich in eine ganz andere Richtung weiter.
"Lilienrupfer" ist untergliedert in zwei Teile und einen Epilog. Der erste Teil besteht aus der einseitigen E-Mailkorrespondenz von Undine, der zweite Teil ist nur hie und da von einer E-Mail gespickt. Was sich anfangs noch wie ein Frauenroman nach bewährtem Schema liest, in dem eine Mittdreißigerin ihre Gedanken und Sorgen dem WWW statt einem Tagebuch anvertraut, entwickelt schon nach kürzester Zeit einen unwiderstehlichen Sog, so dass ich dieses Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Es wird zu einer Spielerei mit Fiktion und Realität, nicht nur der zweite Teil, sondern gerade der Epilog hält eine außergewöhnliche Überraschung für den Leser bereit und ich beneide jeden, der die Lektüre dieses außergewöhnlichen Romans noch vor sich hat!
Besonders in Undine und ihre Gedankengänge und Handlungsweisen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, da durch ihre E-Mailkorrespondenz im Prinzip ihr Innerstes nach außen getragen wird. Wohingegen mir Christian etwas fremd und unnahbar blieb, zuerst durch seinen unbegreiflichen Rückzug und anschließend durch den Kunstgriff, den die Autorin im weiteren Verlauf ihrer Geschichte vollbringt.
Bevor ich dieses Buch zerrede, weil ich ihm mit meiner Rezension sowieso nicht im Mindesten gerecht werden kann, schließe ich mit einem Zitat von Maugham, welches dem zweiten Teil der Geschichte vorangestellt ist und eigentlich all das sagt, was gesagt werden muss:

Nichts in der Welt hat Bestand,
und wir sind Toren, wenn wir verlangen,
dass etwas dauern solle,
aber noch törichter sind wir,
wenn wir es nicht genießen,
solange es dauert.

William Somerset Maugham
"Auf Messers Schneide"

Aufmachung des Buches:
Ein wunderschönes verspieltes blumiges Design, welches in hervorragender Weise Grundidee und Titel des Buches aufgreift und interpretiert. Die Covergestaltung spielt eine wichtige Rolle innerhalb der Geschichte, genauso wie die Herkunft des Titels.
Das Zusammenspiel von Inhalt, Titel und Cover, und damit die Übertragung des Bildes einer gerupften Lilie auf Undines Zeit mit Christian, ist der Autorin auf verblüffende und grandiose Weise gelungen.

Fazit:
Dieser Roman lädt zunächst zum Träumen ein, um den Leser anschließend umso härter auf den Boden der Tatsachen fallen zu lassen.
Das kreative Ende der Geschichte lässt Raum für Fantasie und eigene Interpretationen. Sprachlich und inhaltlich ein literarisches Kleinod!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.