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Gavroche

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


sehr gut

Ein sehr emotionaler Auftaktband, der sich mit einer Kinderklinik zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigt, eine aufregende und neue Zeit für Krankenhäuser. Der Beginn ist schon sehr traurig. Nachdem erst so schön der sechte Geburtstag von Marlene gefeiert wird, stirbt die Mutter bereits ein paar Stunden später und Marlene und ihre kleine Schwester Emma sind Waisen. Sie fliehen in die Hauptstadt Berlin, um dem Waisenhaus zu entkommen, was jedoch nicht gelingt, wie wir aus der Rückschau erfahren. Dann gibt es einen großen Zeitsprung und die beiden Schwestern dürfen ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwestern in der Klinik Weißensee beginnen. Welch aufregende Zeiten! Nicht nur für Marlene und Emma, sondern auch für uns als Leser, die hier gute Einblicke in die Ausbildung und die Funktionsweise der Klinik erhalten. Aber auch über die Rolle der Frau und die allgemeine politische Situation erfährt man hier - gut eingebunden in das Romangeschehen - so einiges. Ich fand es gut, dass die beiden Schwestern so unterschiedlich sind und habe immer mitgefiebert, ein wenig mehr noch mit Marlene, die eindeutig im Mittelpunkt steht. Toller Schreibstil, tolle Geschichte - ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 15.12.2020
Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8


sehr gut

Dies ist nunmehr der 8. Teil der Joona Linna Reihe und es geht wieder rasant, actionreich und oftmals auch brutal ab. Und ja, Joona hat auch wieder quasi übermenschliche Kräfte und viel Glück, erholt sich von Verletzungen sehr schnell und schafft auch mit Verletzungen vieles, was andere unverletzt nicht schaffen würden. Aber das stört mich bei dieser Reihe nicht, denn die Bücher sollen mich unterhalten und nicht die Realität abbilden. Das Buch setzt kurz nach dem Ende des Vorgängers ein; dieses Mal gibt es kaum private Abschnitte, nur ganz am Anfang, aber auch nur kurz. Vielleicht beim nächsten Mal dann wieder mehr. Es geht hier um die Entführung von Mädchen, die unter unmenschlichen Bedingungen gehalten werden. Wichtigster Zeuge ist Martin, der allerdings schwer psychisch angeschlagen ist und sich nicht traut zu sprechen. Ein Thriller nach dem gewohnten Muster, der mich dennoch unterhalten hat.

Bewertung vom 10.12.2020
Wenn ich dich hole
Goerz, Anja

Wenn ich dich hole


gut

Ein kleiner Ort in Nordfriesland, ein abgelegenes Haus. Insa geht mit ihrer Schwiegermutter Grete einkaufen; der neunjährige Lewe hatte keine Lust mitzukommen und ist mit seinem Hund allein im Haus der Oma geblieben. Währenddessen sitzt der Vater, Bendix Steensen, in Heathrow fest. Sein Weiterflug hat Verspätung, dann verschlechtert sich das Wetter, es gibt Schnee und immer mehr Flüge werden abgesagt. Auch in Deutschland beginnt es zu schneien. Und Lewe kann seine Mama am Telefon nicht erreichen, was noch nie zuvor passiert ist. Und Bendix versucht vom Flughafen aus, etwas zu erreichen. Doch die Zeit schreitet voran und Lewe ist immer noch alleine - bis er nicht mehr alleine im Haus ist.
Eine Geschichte, die in die Vergangenheit zurück reicht, bei deren Lektüre es mir kalt wurde. Da ich gerne und viele Thriller lese, fand ich die Spannung hier eher mäßig. Das Ende kam dann sehr schnell.

Bewertung vom 09.12.2020
Obsidian Castle: Der letzte Kristallsplitter (eBook, ePUB)
Haslinger, Cristina

Obsidian Castle: Der letzte Kristallsplitter (eBook, ePUB)


gut

Bay ist aufgeregt, denn sie ist nun 16 Jahre alt und darf ins Obsidian Castle, um dort ihre Ausbildung zu beginnen. Vielleicht erfährt sie dort mehr über ihre Mutter, die gestorben ist, als Bay erst fünf Jahre alt war. Alles ist ganz neu für sie, denn im Gegensatz zu den anderen Anwärter wurde sie nicht vorbereitet und hat von dieser Welt noch nie etwas gehört. Es gibt viele Geheimnisse, Liebschaften, eine Oberzicke mit ihren Anhängerinnen und den unvermeidlichen süßen Typen mit den Regentagsaugen - was mir zu oft betont wurde. Mir fehlte oft ein wenig die Tiefe und ich wäre gerne mehr hinter die Tore gekommen. Am Ende überstürzen sich die Ereignisse und mein Verdacht bestätigte sich hinsichtlich des Bösewichts. Fazit: ganz unterhaltsam, aber mit Luft nach oben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2020
Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10
Schorlau, Wolfgang

Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10


sehr gut

Georg Dengler ermittelt nunmehr bereits in seinem zehnten Fall. Und nun muss er auch noch von Stuttgart nach Berlin. Und das alles auch noch in Zeiten der Corona-Pandemie - also ein topaktueller Fall. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass die handelnde Zeit in das Jahr 2020 mit der alles beherrschenden Corona-Pandemie gelegt wird, sondern auch das Thema ist brisant und leider nur allzu bekannt: es geht um Gentrifizierung. Ein Immobilienhai, der mit seinen fiesen Methoden nicht nur Mietshäuser, sondern auch eine Kindertagesstätte schließen möchte, um an der Stelle ein schickes neues Haus für zahlungskräfitge Kunden bauen möchte. Dabei schreckt die Kröger AG nicht vor Ratten zurück. Und so ruft Silke, eine Freundin von Olga, diese zur Hilfe. Wie immer sehr gut recherchiert und die Problematik wird sehr deutlich, doch tritt der Unterhaltungsaspekt dabei auch nicht in den Hintergrund. Dengler hat es einfach drauf - bzw. Wolfgang Schorlau natürlich.

Bewertung vom 08.12.2020
Stille Nacht in der Provence (eBook, ePUB)
Rademacher, Cay

Stille Nacht in der Provence (eBook, ePUB)


sehr gut

Andreas ist Englisch- und Französischlehrer, Nicola ist Journalistin. Sie hat gerade ihren Job verloren, er hat seinen Enthusiasmus und seine Freude am Unterrichten verloren. Und auch um die Ehe der beiden steht es nicht mehr zum Besten. Die einzige Tochter studiert in Cambridge, die Studiengebühren sind trotz eines Stipendiums hoch. Weihnachten möchte sie nicht mit ihren Eltern verbringen. Und so nimmt Andreas sehr spontan das Angebot eines Kollegen an und reist mit Nicola nach Miramas-le-Vieux in die Provence. In der Hoffnung auf sonnige Weihnachten mit milden Temperaturen. Doch als sie ankommen, hat es bereits begonnen zu schneien, in dem Dorf scheint im Winter kaum jemand zu wohnen. Zum Glück hat wenigstens ein Restaurant geöffnet und ein Laden, in dem Santons verkauft werden, provenzalische Krippenfiguren. Es ist kalt, auch im Haus, es dauert, bis das Feuer im Kamin brennt. Aber es wird sicher alles gut. Doch dann stößt Andreas im eingestürzten Gewölbekeller des Hauses auf eine Leiche. Er läuft entsetzt los, um Hilfe zu holen. Doch als er zurück kommt, ist die skelettierte Leiche verschwunden. Hat er sich das alles nur eingebildet? Es wird immer merkwürdiger. Und auch der einzige Polizist vor Ort, Zulesi, hat ein Geheimnis. Andreas und Nicola fühlen sich immer auf der einen Seite immer unwohler, auf der anderen Seite überdenken sie ihr Leben und ihre Beziehung. Ein stimmungsvoller Provence-Krimi, bei dem man sich am besten warm einkuschelt, um nicht im Schnee zu versinken. Man merkt, dass Cay Rademacher ein Provence-Kenner ist. Die Beschreibungen sind sehr anschaulich. Der Krimi plätschert lange Zeit dahin, aber langweilig war mir dennoch nicht. Und am Ende wird ordentlich das Tempo angezogen. Eine tolle Mischung aus Krimi und Provence-feeling.

Bewertung vom 02.12.2020
Die Romanfabrik von Paris
Husemann, Dirk

Die Romanfabrik von Paris


sehr gut

Ich habe bereits ein Buch von Dirk Husemann gelesen und war von seinem Fantasiereichtum, seinem Schreibstil und der Geschichte begeistert und somit war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk. Dieses Mal entführt uns der Autor in die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Paris (später geht es auch noch nach London und sogar bis nach Sankt Petersburg). Im Mittelpunkt der Geschichte steht zum einen die Gräfin Anna von Dorn, die leider mittellos ist und so ihr Geld als Lehrerin verdienen muss. Und dann natürlich die Hauptperson: Alexandre Dumas, dem Erschaffer der Drei Musketiere oder dem Grafen von Monte Christo. Doch hier in diesem Buch gerät er in arge Bedrängnis. Eine gut erzählte Geschichte, die angemessen die Sprache des 19. Jahrhunderts imitiert und die gut unterhält.

Bewertung vom 02.12.2020
Bären füttern verboten
Elliott, Rachel

Bären füttern verboten


sehr gut

Sydney Smith steht im Mittelpunkt dieses Buches, denn alle anderen Charaktere, die hier vorkommen und deren Geschichte wir erfahren oder die wir gewissermaßen ein Stück weit ihres Lebensweges begleiten, treffen auf sie oder standen schon vorher in einer Beziehung zu ihr. Sydney ist Freerunnerin und zu ihrem 47. Geburtstag traut sie sich endlich wieder nach St. Ives. Ihre Lebensgefährtin findet das außerordentlich befremdlich. Sydney wollte noch nie ihren Geburtstag feiern, doch nun verreist sie ganz alleine. Was steckt dahinter? Sehr viel, wie wir Leser im Laufe des Buches erfahren. Und auch, wie die Personen zusammenhängen. Eine gelungene Geschichte und ein toller Schreibstil. Eine Geschichte, die mich zum Nachdenken angeregt hat. Aber auch eine Geschichte mit so einigen skurrilen Charakteren und schon ein wenig britisch - im positiven Sinn.

Bewertung vom 02.12.2020
Asterix - Der Goldene Hinkelstein
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Asterix - Der Goldene Hinkelstein


gut

Bei diesem Asterix-Band handelt es sich um einen, der ursprünglich als Schallplatte erschienen ist und nun auch auf deutsch erhältlich ist. Die Konzeption als booklet ist natürlich eine andere als die eines DINA4formatigen Comic-Bandes und das merkt man auch bei der Aufteilung. Worum es geht? Um einen Barden-Wettstreit zu dem natürlich auch Troubadix möchte, in der festen Überzeugung, dort den Goldenen Hinkelstein zu gewinnen. Um die Katastrophe abzumildern oder zu verhindern, bittet Asterix den Häuptling Majestix, den Barden zu begleiten. Und natürlich darf auch Obelix dann nicht fehlen. Soweit so gut. Die Zeichnungen sind genial wie immer. Doch die Dialoge und Texte, puh, das war einfach nichts für mich. Die Sprache war so ungeschliffen und "gewollt". Natürlich auch ungewohnt, da es keine Sprechblasen gab, aber dennoch war ich sehr enttäuscht davon.

Bewertung vom 01.12.2020
Das Schattentor / Ministry of Souls Bd.1
El-Bahay, Akram

Das Schattentor / Ministry of Souls Bd.1


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 1850 und befinden uns in London. Dort treffen wir auf Jack, einen angehenden Soulman. Ein Soulman ist jemand, der die Seelen Verstorbener auf die "andere Seite" geleiten soll. Jacks erster Auftrag geht auch sofort schief. Denn die Toten sind gar nicht alle tod. Im Buckingham Palace trifft er auf Naima, doch dann zwingen ihn die Umstände oder sein Übermut oder was auch immer zu einer Dummheit. Er befördert Naima in die Zwischenwelt. Und so lernen wir beim Lesen nicht nur das victorianische London näher kennen, sondern auch eine fantastische Zwischenwelt. Akram El-Bahay hat interessante Charaktere erschaffen in dieser Welt, die beim Lesen vor meinen Augen entstand. Allein der Protragonist "schwächelte" etwas. Ich bin gespannt auf den Abschluss dieser Dilogie.