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Benutzername: 
dorli
Wohnort: 
Berlin
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2012
Frettsack
Clausen, Murmel

Frettsack


sehr gut

Jens Fischer ist 37 und lebt mit Sven (34) in einer Wohngemeinschaft. Die beiden Männer wandeln mehr oder minder orientierungslos durchs Leben.
Jens sehnt sich nach Frau und Familie, hätte sein Leben gern besser unter Kontrolle und ärgert sich, seine beruflichen Möglichkeiten nicht genutzt zu haben. Er kommt mit nichts wirklich zu Potte, hält sich mit Messejobs über Wasser.
Sven hat immer wieder ausgefallene Ideen, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. So bringt er Jens nicht nur dazu, Samenspender zu werden, sondern schleppt auch ein Frettchenpärchen zwecks Züchtung der Pelztierchen an. Gleich der erste Versuch endet mit einem Unfall: Ein Frettchen krabbelt Jens das Hosenbein hoch und beißt ihn in den Sack. Dieser Biss ist nicht nur unglaublich schmerzhaft, sondern macht Jens zeugungsunfähig und beendet damit die gerade erst begonnene lukrative Karriere als Samenspender und beraubt Jens zukünftiger Vaterfreuden.
In seiner Verzweiflung will Jens die Empfängerin seiner letzten Samenspende ausfindig machen und bricht - unterstützt von Sven und dessen Bekannten Hondo - in die Samenbank ein.

Die Kurzbeschreibung zu „Frettsack“ von Murmel Clausen hat mich ein witziges Buch erwarten lassen und diese Erwartung wurde auch über weite Strecken des Romans erfüllt. In der zweiten Hälfte der Geschichte ging dem Humor ein wenig die Puste aus, denn ab hier hat Jens sein Ziel (die vermeintliche Mutter seines Kindes) vor Augen und beginnt mehr über sein bisheriges chaotisches Leben nachzudenken und sucht nach Auswegen aus seinem unbeständigen Lebensstil.
Besonders gefallen haben mir die Szenen mit Hondo. Mit seiner imposanten Erscheinung („schlecht gelaunter Haufen Muskelmasse“) und seiner herrlich direkten Art („Hey, halt’s Maul, okay?! Ich bring dich da rein und du bist still, oder ich häng dich, ey.“) bringt er Jens immer wieder auf Trab und sorgt damit beim Leser für gute Unterhaltung.
Die Geschichte ist durchweg mit viel Wortwitz gespickt und die zum Teil etwas derbe Ausdrucksweise passt gut zu den männlichen Protagonisten.

Eine amüsante Lektüre. Es hat Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 22.05.2012
Die Toten von Sandhamn / Thomas Andreasson Bd.3
Sten, Viveca

Die Toten von Sandhamn / Thomas Andreasson Bd.3


ausgezeichnet

Lina ist verschwunden. Nach dem Besuch bei einer Freundin ist sie nicht nach Hause zurückgekehrt. Thomas Andreasson wird nach Sandhamn gerufen, um die Vermisste zu finden. Doch der Fall erweist sich als schwierig. Auch 4 Monate später gibt es noch keine Spur von Lina.
Thomas gute Freundin Nora erfährt, dass ihr Mann Henrik sie betrügt. Kurz entschlossen fährt sie mit ihren Söhnen nach Sandhamn, um Abstand zu gewinnen und sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Beim Spielen im Schnee machen die Kinder eine grausige Entdeckung…
Viele Jahre zuvor. Thorwald erlebt eine schreckliche Kindheit: sein brutaler Vater misshandelt ihn, während seine Schwester rundum verwöhnt wird, seine Mutter wagt es nicht einzugreifen. Thorwald will nur noch weg von der Insel…

„Die Toten von Sandham“ ist der erste Roman, den ich von Viveca Sten gelesen habe und ich bin begeistert. Die Geschichte wird flüssig und spannend erzählt und ich fühlte mich direkt in das Geschehen hinein katapultiert.
Die Ermittlungen zu dem rätselhaften Verschwinden des Mädchens werden immer wieder unterbrochen von Kapiteln, die auf die Jahre 1899 bis 1962 zurückblicken. Gegenwart und Vergangenheit haben mich gleichermaßen gefangen genommen, und natürlich habe ich mich immer wieder gefragt, was diese Rückblenden wohl mit den aktuellen Vorkommnissen zu tun haben. Viveca Sten lässt die Verbindungen ganz langsam zu Tage treten, so dass ich bis zum Schluss miträtseln konnte und von den wirklichen Zusammenhängen am Ende überrascht wurde.
Der Autorin gelingt es prima, Gedanken und Gefühle zu vermitteln, und ich konnte zum Beispiel Thorwalds Ängste vor seinem Vater oder auch die Sorgen, die Linas Mutter sich nach dem Verschwinden ihrer Tochter macht, sehr gut nachvollziehen.
Auch die wunderschöne Meereslandschaft des Schärengartens wird hervorragend beschrieben, so dass ich mir die Schauplätze prima vorstellen konnte.

Ein toller Krimi, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat.

Bewertung vom 18.05.2012
Die Gewürzhändlerin
Schier, Petra

Die Gewürzhändlerin


ausgezeichnet

Koblenz 1351. Johann von Manten hat für seine Familie ein Stadthaus in Koblenz gekauft, um die kalten Wintermonate nicht auf der Burg verbringen zu müssen. Mit dabei ist natürlich auch Luzia, die Leibmagd von Elisabeth von Manten. Kaum in der Stadt angekommen, trifft Luzia auf den Koblenzer Kaufmann Martin Wied und erfährt, dass das magische Kruzifix, das ihre Familie mit der von Elisabeth verbindet, auch Martins Familie einschließt. Ein alter Schwur ihrer Ahnväter beinhaltet eine immerwährende gegenseitige Unterstützung und Freundschaft der Familien.
Nicht dieser alte Bund, sondern Luzias Fähigkeiten im Lesen und Rechnen veranlassen Martin, sie kurzfristig um Hilfe für seinen Verkaufsstand auf dem Koblenzer Jahrmarkt zu bitten. Luzias Interesse an Gewürzen und Handel ist schnell geweckt, ihr Verkaufstalent erweist sich als hervorragend, was ihr eine dauerhafte Stelle als Kaufmannsgehilfin im Hause Wied einbringt. Ihre Begabung bleibt anderen Händlern nicht verborgen, Neid und Missgunst unter den Kaufleuten wachsen – da bleiben Reibereien natürlich nicht aus…

Mit der „Gewürzhändlerin“, dem zweiten Teil ihrer „Kreuz-Reihe“, entführt Petra Schier den Leser in das spätmittelalterliche Koblenz und wartet mit einer wunderbaren Mischung aus Romantik, Humor und Spannung auf.
Mit ihrem lebendigen, flüssigen Schreibstil und ihrer wundervoll bildlichen Erzählweise hat die Autorin die besondere Atmosphäre der zu jener Zeit gerade aufstrebenden Handelsstadt aufleben lassen. Petra Schier schildert hervorragend, wie die Händler der Stadt das besondere Geschick, dass Luzia bei dem Verkauf von Gewürzen an den Tag legt, fürchten und daher versuchen, mit allerlei fiesen Machenschaften die neue Konkurrenz auszubooten. Dabei hat es mir außerordentlich gut gefallen, wie Luzia dem hinterhältige Intrigen spinnenden Ulrich Thal und dem sich mächtig aufplusternden Heinrich Boos ganz wortgewandt die Stirn bietet.
Obwohl schon von Anfang an klar ist, dass aus Luzia und Martin ein Paar werden wird, ist es das ganze Hin- und Her zwischen den beiden, dass die Geschichte so unterhaltsam macht. Besonders ihre zahlreichen Wortgefechte haben mich begeistert, dieses Geplänkel ist einfach herrlich.

Ein rundum gelungener Roman, der mir ein paar wunderschöne Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 12.05.2012
Stunde Null / Homelanders Bd.1
Klavan, Andrew

Stunde Null / Homelanders Bd.1


sehr gut

Der 18-jährige Charlie West wacht in einem Raum an einen Stuhl gefesselt auf. Er ist allein. Er wurde gefoltert. Und er kann sich nicht erinnern, wie er in diese schreckliche Lage gekommen ist! Als er hört, wie zwei Männer die Anweisung erhalten, ihn zu töten, setzt er alles daran, sich zu befreien. Ihm gelingt in letzter Sekunde die Flucht, doch damit ist dieser Alptraum für Charlie noch lange nicht zu Ende…

Andrew Klavan hat einen lockerleichten und angenehm zu lesenden Schreibstil und wartet hier mit einer rasant erzählten Geschichte auf, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Dem Autor ist es gelungen, die Spannung durchweg auf einem hohen Niveau zu halten.
Inhaltlich hat mich dieses Buch jedoch nicht vollends überzeugt. Während ich im ersten Teil des Buches Charlies Ausbruch aus seinem Gefängnis und die Flucht durch den Wald gespannt verfolgt habe und bei den immer wieder eingeflochtenen Rückblenden ganz neugierig nach einem kleinen Hinweis gesucht habe, der Charlies prekäre Lage erklären würde, hat meine Begeisterung im zweiten Abschnitt nachgelassen. Denn hier werden seine Handlungen, die immer allesamt irgendwie gelingen, langsam unglaubwürdig. Sowohl körperlich wie auch emotional müsste er nach allem, was er durchleiden musste, völlig am Ende seiner Kräfte sein, dessen ungeachtet macht er aber immer weiter. Dieses unermüdliche Voranschreiten wirkt auf mich sehr unrealistisch, denn Charlie hat nun mal nicht die Konstitution eines Superhelden, sondern ist ein ganz normaler Jugendlicher, der eine Ausbildung in Karate hat.
Außerdem habe ich den amerikanischen Patriotismus, den Charlie an den Tag legt, als sehr übertrieben empfunden.
Nicht gestört hat mich das sehr offene Ende dieses Buches, da die Geschichte als Serie angelegt ist und ich diesen ersten Band als eine Grundlage für alle weiteren Bände sehe.

Bewertung vom 08.05.2012
Im Land des Feuerfalken
Peters, Julie

Im Land des Feuerfalken


ausgezeichnet

Neuseeland, 1907. Die Schwestern Sarah und Josie O’Brien wachsen getrennt voneinander auf. Sarah bei ihrer Großmutter in Kilkenny, dem Stammsitz der Familie und Josie bei ihrer Mutter in einer Hütte im Wald. Das Leben der beiden Mädchen ist zunächst ausgeglichen und glücklich.
Als in Europa der 1. Weltkrieg ausbricht, sehen sich auch die Männer aus Kilkenny in der Pflicht und Jamie O’Brien, sein Bruder Finn, sein Schwager Aaron sowie Jamies Freund Robert Gregory machen sich auf, für den Bündnispartner Großbritannien zu kämpfen – optimistisch, nach ein paar Monaten siegreich wieder in der Heimat zu sein.
Doch es kommt anders: Der Krieg dauert mehrere Jahre und nicht nur die Männer leiden, sondern auch die Frauen ringen fernab des Kriegsschauplatzes mit den bis nach Neuseeland reichenden Auswirkungen des Krieges. Als der Krieg dann endlich zu Ende ist, ist für die O’Briens nichts mehr so, wie es einmal war…

„Im Land des Feuerfalken“ ist der zweite Teil von Julie Peters’ Neuseelandsaga um die Familie O’Brien. Ein in sich abgeschlossener Roman, der auch ohne Kenntnis des ersten Teils für mich sehr gut verständlich war, auch wenn mich anfangs die familiären Beziehungen der O’Briens ein wenig verwirrt haben. Nachdem diese kleine Hürde überwunden war, war ich sehr schnell gefesselt von den Erlebnissen der einzelnen Protagonisten, habe mit ihnen gelitten und dabei miterlebt, wie unterschiedlich die Auswirkungen des Krieges von den einzelnen Familienmitglieder verkraftet wurden.

Sarah versucht pflichtbewusst den Haushalt in Kilkenny Hall aufrechtzuerhalten, heiratet einen Mann, den sie nicht liebt, der sie nicht glücklich machen kann.
Josie verlässt die Schule, sie will Malerin werden, ist auf der Suche nach ihren maorischen Wurzeln und lässt sich auf einen viel älteren Mann ein.
Jamie, einst ein fröhlicher junger Mann, kann die Schrecken des Krieges nicht verwinden. Er hat einen Arm verloren, ertrinkt fast in Selbstmitleid, ihm fehlt jeglicher Antrieb, sein Dasein wieder lebenswert zu machen.

Julie Peters lässt den Leser alle Schicksale ihrer Protagonisten sehr intensiv miterleben: Wie all ihre Träume auseinanderzubrechen drohen, wie jeder Einzelne versucht, sein persönliches Unheil zu überwinden und letztendlich lernt, das Beste aus seiner Situation zu machen und nach vorn zu blicken.

Ein sehr emotionaler Roman, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 19.04.2012
Clockwork Spiders
Bomann, Corina

Clockwork Spiders


ausgezeichnet

London 1888. Die 17-jährige Lady Violet Adair soll, wie es in Adelskreisen so üblich ist, eine gute Partie machen und möglichst vorteilhaft heiraten.
Obwohl sie sich dieser Verpflichtung und dem damit einhergehenden Verhalten durchaus bewusst ist, fühlt sie sich in der Welt der Technik um einiges wohler und beschäftigt sich lieber mit ihren Erfindungen als mit neuen Kleidern. Als während eines von ihren Eltern veranstalteten Balls ein Mord geschieht, wird aus der Erfinderin auch eine Detektivin, und mit reichlich Spürsinn und Butler Alfred an ihrer Seite macht Violet sich an die Aufklärung des Falls.

Alles was ein spannendes Steampunk-Abenteuer ausmacht, begegnet mir in diesem Buch. Es ist Corina Bomann gelungen, mich in eine Stadt zur Zeit Königin Victorias zu entführen, in der Dampfschwaden und das Getöse der stampfenden Maschinen vorherrschen. Überall gibt es interessante mechanische Erfindungen, einige davon vom Bösewicht entwickelt und als ganz übles Mordwerkzeug genutzt.
Mit Violet hat die Autorin eine selbstsichere, mutige Hauptfigur erschaffen, die auch vor hohen Persönlichkeiten nicht kuscht. Violet kann sich durchzusetzen und prescht wann immer es nötig ist mutig voran und ist in ihrem Tatendrang kaum zu bremsen.
Dabei gefällt es mir sehr gut, dass sie auch Fehlschläge hinnehmen muss und ihr nicht alles wie von Zauberhand gelingt („Ich bin nur eine Erfinderin und dazu noch eine lausige“ S.361). Aber sie lässt sich von Misserfolgen nicht entmutigen und macht munter weiter. Mit ihrer bisher besten Erfindung, einem Stromschläge austeilenden Schirm, setzt sie dabei so manchen Widersacher schachmatt.
Die Romantik darf in solch einer Geschichte natürlich auch nicht fehlen, diese bleibt aber im Hintergrund. Durch die mysteriöse Vergangenheit von Butler Alfred und die lange Zeit im Unklaren bleibenden Absichten eines rätselhaften Generals mit Augenklappe bekommt die Geschichte zudem eine geheimnisvolle Atmosphäre.
Der Handlungsverlauf ist rasant und bleibt durchweg spannend, das Buch sorgt rundum für kurzweilige Unterhaltung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2012
Das Ende der Unschuld
Abbott, Megan

Das Ende der Unschuld


ausgezeichnet

Die dreizehnjährigen Nachbarsmädchen Lizzie und Evie wachsen miteinander auf, teilen alles, es gibt keine Geheimnisse zwischen ihnen, sie erleben scheinbar eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit. Doch dieser Eindruck täuscht. Als Evie eines Tages nach Schulschluss nicht mehr nach Hause kommt, muss Lizzie feststellen, dass sie ihre Freundin nicht so gut kennt, wie sie angenommen hat.

Megan Abbott hat diesen Roman ganz raffiniert aufgebaut. Schnell fängt sie den Leser mit der spannenden Handlung um die vermeintliche Entführung Evies ein. Man will unbedingt wissen, was da passiert ist und wo Evie ist. Und man fragt sich natürlich, was Mr. Shaw mit ihrem Verschwinden zu tun hat.
Mit dem Beginn von Lizzies Spurensuche verschiebt sich der Fokus der Geschichte und plötzlich stehen die Entwicklung und das Heranwachsen der beiden Mädchen im Vordergrund. Die Autorin lässt Lizzies mit der unverfälschten Sprache eines Kindes erzählen. Von den Vorgängen im Hause Verver, von dem Aufruhr in der Stadt, von Lizzies Entdeckungen während der Suche nach Evie. Auch an ihren Erinnerungen und an ihrer Schwärmerei für Mr. Verver lässt sie den Leser teilhaben.
Mit jeder Entdeckung, die Lizzie während ihrer nächtlichen Steifzüge macht, weicht ihre unbekümmerte Kindheit ein Stückchen weiter zurück und man kann miterleben, wie sich peu à peu die Erkenntnis bei Lizzie einschleicht, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Ganz langsam begreift sie, welche Dramatik wirklich hinter Evies Verschwinden steckt.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die sich ändernde Sichtweise und die Verwirrung, die die Wandlung zum Erwachsensein für Lizzie und Evie mit sich bringt, zu vermitteln.
Die Art, wie Megan Abbott diese beiden unbefangenen und unwissenden Mädchen auf ganz unterschiedliche Weise erwachsen werden lässt, hat mich sehr berührt und nachdenklich gestimmt.

„Das Ende der Unschuld“ ist ein spannend verpackter, sehr tiefgründiger Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2012
Mörderisches Wiedersehen / Leah & Louis Bd.2
Meltz, Olivia

Mörderisches Wiedersehen / Leah & Louis Bd.2


gut

Heidelberg. Karin Rütter engagiert die Privatdetektive Leah und Louis, damit diese ihren spurlos verschwundenen Ehemann Maik finden. Gleichzeitig hat Jens Schröder, Polizist der Heidelberger Mordkommission und ehemaliger Kollege von Leah und Louis, einen Mord- und einen Selbstmordfall aufzuklären. Schnell stellt sich heraus, dass es Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden von Maik Rütter und den beiden Todesfällen gibt. Der Verlauf der Ermittlungen führt Leah und Louis nach Wien. Hier scheinen die aktuellen Fälle einen bereits 25 Jahre zurückliegenden Ursprung zu haben.

Dieser Krimi beginnt mit einem packenden Prolog. In Bratislava wacht ein Mann aus einem Koma auf und weiß weder wer noch wo er ist. Nach dieser fast dramatischen Eröffnung habe ich einen spannenderen Verlauf der Handlung erwartet, empfand die Entwicklung aber eher als Durchschnitt.
Das Buch lässt sich mit seinen kurzen Kapiteln zügig lesen, doch waren mir die Dialoge zu oberflächlich. Selbst die eingestreuten Witze sind schon älteren Datums und konnten nicht viel zum Schwung der Story beitragen. Hinzu kommen einige eher unnötige Nebenhandlungen und ein viel zu glatter Ablauf der Ermittlungen.
Schade, man hätte aus der Grundidee für diesen Krimi und dem sehr sympathischen Ermittlerduo einiges mehr machen können.