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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2017
Housesitter
Winkelmann, Andreas

Housesitter


ausgezeichnet

Ein irrer Mörder ist unterwegs. Er nistet sich bei Pärchen ein, die im Urlaub sind, entführt bei deren Rückkehr die Frau und erschlägt den Mann.
Was ist seine Motivation? Genau das muss Kommissarin Priska Wagner herausfinden. Allerdings eckt sie mit ihren unkonventionellen Ideen auch mal an und macht sich den ermittelnden Kommissar Scheurich zum Feind. Fortan ermittelt sie auf eigene Faust weiter und findet unerwartete Hilfe.

Wow, was für ein Buch! Und was für eine Idee. Es ist für Thriller-Autoren ja immer schwierig, neue Ideen zu haben. Winkelmann fällt das scheinbar nicht schwer. Ich bin jedes Mal gespannt auf sein neues Buch und wurde bisher noch nie enttäuscht. Seine Schreibweise ist mitreißend und flüssig. Teilweise spannt er den Leser ganz schön auf die Folter oder foppt ihn geradezu kurzzeitig. So ist auch dieses Buch wieder überaus kurzweilig und der Spannungsbogen durch die Entführungen sehr hoch. Man bangt als Leser mit den Frauen mit, vor allem mit dem ersten Opfer, Saskia, weil die schwanger ist. Und mit dem dritten, Nina, die als überaus tough und tapfer dargestellt wird.

Ein wenig übertrieben fand ich vielleicht die Art von Scheurich. Er benimmt sich irgendwie seltsam und so abweisend, unter Kollegen hilft man sich doch. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, abgesehen vom Ende, das zwar logisch war, aber auch ein klein bisschen in die Länge gezogen wurde.
Für mich wieder ein Highlight in meinem Lesejahr und der nächste Winkelmann steht schon auf der Wunschliste.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


gut

Ein neuer Band von Cecelia Ahern? Her damit! Mochte ich doch ihre bisherigen Bücher immer total gerne. „So klingt dein Herz“ ist allerdings keine richtige Liebesgeschichte. Sicher, ganz ohne Liebe geht es auch nicht, aber vorrangig dreht sich die Story um Laura, die nicht nur Tierstimmen nachahmen, sondern alle anderen Laute realtitätsnah imitieren kann. Ihr Leben beginnt eigentlich erst in dem Moment, als Solomon sie im Wald entdeckt. Ein besonderer Zauber wohnt ihr inne und ihr bisheriges Leben ist interessant genug, dass Solomons Freundin sie ins Fernsehen bringen will. Lebte Laura doch ganz allein im Wald, verlassen vom Rest der Welt. Doch wie wird sie in der Stadt zurechtkommen? Und wovon leben?
Ich war sehr schnell in der Story drin. Aherns Erzählweise ist flüssig und anschaulich und sehr zauberhaft. Das Buch ist gespickt mit schönen Metaphern und lädt an manchen Stellen wirklich zum Träumen ein. Teilweise hat es sich aber auch etwas in die Länge gezogen und ich konnte die Aufmerksamkeit, die ich zu Beginn des Buches entwickelte, nicht bis zum Schluss aufrechterhalten. Nimmt die Story doch so einen ganz anderen Verlauf, als ich gedacht hätte. Und mir fehlte einfach das Prickeln, die zarten Bande der Liebe, die die Bücher von Ahern sonst ausmachen. Kein Thema: Laura ist zauberhaft und mir vorzustellen, wie sie ihre Laute nachmacht hat mich erheitert und manchmal auch traurig gemacht. Aber der Zauber war durch die Realität schnell wieder dahin, denn Laura hatte es nicht einfach in ihrem Leben.
Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Kein Buch, über das man einfach drüber liest.

Bewertung vom 16.08.2017
Underground Railroad
Whitehead, Colson

Underground Railroad


sehr gut

Ein sehr intensives Buch, dieses Underground Railroad.
Cora ist eine Sklavin im frühen 19. Jahrhundert und lebt mehr schlecht als recht auf einer Baumwollfarm. Als ihr die Gelegenheit zur Flucht geboten wird, greift sie zu, ohne zu wissen, was sie erwartet. Der erste Teil der Flucht in der Railroad gelingt noch gut. Ihr und ihrem Freund gelingt es, in einer anderen Stadt Zuflucht und Arbeit zu finden und wieder auf die Füße zu kommen. Leider reicht der Arm der Plantagenbesitzer weit und so müssen die beiden weiter fliehen.
Gleich im Vorwort erfahren wir, dass dieses Buch auf wahren Tatsachen beruht. Ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte wird beschrieben. Umso schöner zu erfahren, dass es auch sehr hilfsbereite Menschen gab, die den Farbigen bei ihrer Flucht halfen und sich selber in Gefahr brachten. Cora ist ein sympathischer Charakter und man bangt mit ihr mit als sie die Flucht antritt. Im Geheimen immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter, mit der sie noch ein Hühnchen zu rupfen hat.
Gleichwohl die Story hauptsächlich um Coras Flucht geht, wird in Nebenschauplätzen auch die Vorgeschichte der anderen Handelnden erzählt, was den Lesefluss manchmal etwas stoppt, oft aber auch enorm zum Vorwärtstreiben der Handlung beiträgt.
Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und für Coras Glück die Daumen gedrückt.

Bewertung vom 03.08.2017
Die Klasse
Rettinger, Dominik W.

Die Klasse


sehr gut

Zugegeben: ich war skeptisch, als ich das Buch angekündigt bekommen habe. Ein Politthriller? Wo ich mit Politik doch kaum was am Hut habe? Werde ich das Buch verstehen? Oft sind die ja so schwer oder kompliziert. Aber hier habe ich mich gleich gut aufgehoben gefühlt. Die ersten 100 Seiten vergingen wie im Flug. Ich war gebannt. Von der ersten Seite an ist der Spannungsbogen sehr hoch, flacht zwar ab und zu etwas ab, kommt aber schnell wieder auf seine Höhen zurück.
Zu den Protagonisten konnte ich allerdings keine Verbindung aufbauen. Auch keine Sympathien. Dazu waren sie zu schwammig und oberflächlich beschrieben. Was mir gut gefallen hat: dass man aus Adam keinen Superhelden machte, der im Alleingang mal eben die Bösen bekämpft. Der Autor legt Wert auf eine gewisse Authentizität und aus den Kämpfen gehen nicht allein die Guten als Sieger hervor. Apropos Gut und Böse: teilweise weiß man wirklich nicht, wer denn nun auf welcher Seite steht. Was aber – zum Glück – nicht darauf hinausläuft, dass der Leser ewig im Dunkeln tappt oder dass es Doppelagenten gibt, die schwer zu fassen sind.
Sehr rührend fand ich Bozena. Leider verschwand sie ab ungefähr der Mitte aus dem Buch und mir fehlt hier ein Stück weit noch, was aus ihr wurde. Das Ende ist dann auch ein wenig offen und hat mich dann doch noch ein wenig verwirrt. Hier wird noch schnell jede Menge Action und Fakten eingebaut, was nicht unbedingt zur Handlung passt.
Fazit: Nicht vom Klappentext abschrecken lassen. Das Buch hat eine Menge Potential und hat dieses auch größtenteils ausgeschöpft. Leser, die ein Buch voller Action suchen, kommen hier gut auf ihre Kosten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2017
Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


sehr gut

Der „Rechtsprecher“ stellt sich als Herr über Leben und Tod. Sehr sorgfältig hat er seine Opfer ausgesucht. Als erstes darf Darren Richards sich entscheiden, ob er selbst stirbt oder ob er seine Frau und sein Kind opfert. Sein nächster Leidtragender hat hingegen noch richtig Glück: als Banker darf er entscheiden ob er Vermögen oder Finger verliert.
Eine besondere Beziehung scheint der Täter zu Detektive Phil Brennan zu haben. So wird dieser auch mit der Aufklärung des Falles betraut. Nur – wo beginnt man? Der „Rechtsprecher“ ist ihm immer Meilen voraus. Doch dann trifft dieser auf den Anwalt Looker – und begeht seinen ersten Fehler.

Schon der Einstieg in die Geschichte fiel sehr leicht: der Schauplatz in einer alten Fabrik, das wimmernde Baby und die Armbrust – Gänsehautfeeling pur. Carver lässt seine Leser mit dabei sein, mitten im Geschehen. Manchmal möchte man sich gern die Augen zuhalten, liest aber mit einem leichten Schauder weiter. Ich finde Thriller, in denen die Ermittler es mit so überaus schlauen Tätern zu tun haben, besonders gut. Dieses Katz- und Maus- Spiel finde ich immer total herrlich. In diesem Fall ist der Täter sogar besonders überheblich und fordert die Ermittler direkt heraus.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der schon mal Appetit auf den nächsten Band mit Esposito und Brennan macht.

Bewertung vom 09.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

Es ist Nacht in Berlin. Ein gelber Porsche Targa hält vor einem Krankenhaus und setzt zwei Babys aus. Zwillinge. Targa und Yella.
30 Jahre später: Targa ist auf der Suche nach ihrem Vater, sie lebt unstet in einem alten VW Bus und bringt ihr Leben nicht so recht auf die Reihe. Erst als ihr Kollege Lundt sie auf ein Verbrechen ansetzt, gewinnt sie etwas Freude. Ein Mörder sammelt letzte Worte von Mädchen und stellt diese online auf seinen Blog. Targa kommt ihm nahe, zu nahe…
Von Anfang an weiß man um den Täter. Die Story ist also etwas anders aufgebaut als Who-done-it Thriller. Dennoch fiebert man mit Targa mit. Ihre Art erinnert ein wenig an Lisbeth Salander aus den Stig Larsson Büchern. Sie schert sich kaum um Konventionen, geht ihren eigenen Weg. Und man muss sie einfach mögen. Kräftig schmunzeln musste ich bei der Szene wie sie sich Sandman nähert – eine tolle Szene!
Das Ende ist dann etwas hektisch und irgendwie fand ich die Handlung um den Sträfling nicht passend. Ansonsten ein Thriller, der in Atem hält, ein paar Längen aufweist und am Ende die ein oder andere Frage offen lässt.
Das Buch ist der Start einer neuen Serie des Ehepaares B.C Schiller.

Bewertung vom 02.07.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


sehr gut

Peter Gallert und Jörg Reiters Erstlingswerk hat mich überrascht. Ich habe schon viel davon gehört und nur Positives. Als ich das Buch zum Geburtstag bekam habe ich mich sehr gefreut. Und wurde nicht enttäuscht. Die Story liest sich sehr flüssig und schlüssig und den Pfarrer mochte ich gleich sehr gern. Er kümmert sich! Schaut nicht weg. Auch wenn er durch seine unkonventionellen Methoden nicht überall gleich gut angesehen ist.

Der Fall, den Polizeiseelsorger Bauer übernimmt hat mir auch sehr gut gefallen. Die Zusammenhänge kommen erst nach und nach ans Licht und waren überraschend und heavy. Die Autoren nehmen kein Blatt vor den Mund und lassen ihre Protagonisten leiden, aber ohne dass das Blut in Strömen läuft. Dennoch bauen sie Spannung auf und auf den letzten Seiten mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Bewertung vom 01.07.2017
Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1
Wilhelm, Uwe

Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1


gut

Ein irrer Mörder geht um in Berlin: er schneidet Frauen Körperteile ab und füttert sie damit. Am Tatort hinterlässt er jeweils ein Tuch in verschiedenen Rottönen. Staatsanwältin Helena Faber wird mit dem Fall betraut, gerät aber schnell selbst ins Visier des Täters.
Das Buch beginnt gleich sehr spannend und rasant mit dem ersten Mord. Eine Prominente wird auf der „Goldelse“ tot aufgefunden. Leichte Schauder rinnen dem Leser über den Rücken als er die näheren Umstände präsentiert bekommt. Die Jagd auf den Mörder beginnt – und der wiederum ist auch weiter auf der Jagd. Er hat nämlich einen Fehler gemacht! Durch diesen Fehler kann er entlarvt werden und hier baut der Autor weiter Spannung auf.
Leider sind einige Szenen etwas langatmig geraten. Die Vorlesungen des Professors oder manche Beschreibungen fand ich einfach viel zu lang und habe diese auch überflogen. Am Ende klebte ich jedoch wieder an den Seiten. Auch wenn der Täter schon nach ¾ des Buches bekannt war und ich mir nicht vorstellen konnte, was jetzt noch passiert, hat mich der Autor dann doch mit spannenden Wendungen überrascht .

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2017
Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2
Obermeier, Manuela

Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2


sehr gut

Eine Tote im Wald, eine zerrüttete Familie, Scheidung und Gewalt.
Aus diesen Zutaten webt Michaela Obermeier einen spannenden Krimi, dem zu folgen dem Leser nicht schwer fällt.
Als im Wald eine tote Frau gefunden wird, wird Kommissarin Toni Stieglitz an den Tatort gerufen. Die Suche nach dem Täter entpuppt sich als schwierig, fast unmöglich. Rechtsmediziner Mulder macht dann jedoch eine überraschende Entdeckung, die dem Fall eine ganz neue Wendung gibt.
Michaela Obermeier schreibt sehr flüssig und spannend. Ihre Charaktere sind gut herausgearbeitet und man empfindet Sympathie oder Antipathie, genau wie gewollt. Der Spannungsbogen ist von Anfang an recht hoch, flaut aber zwischendurch etwas ab. Ein wenig trübte die frühe Auflösung, die zwar etwas versteckt und beinah nebenbei fiel, das Lesevergnügen, denn die Jagd nach dem Täter war somit für mich erledigt und auch die weitere Suche etwas überflüssig.
Auch die private Seite der Ermittlerin kommt nicht zu kurz und der Leser ist mehr als geneigt, ihr das neue Glück zu gönnen.
Ich kenne den ersten Teil der Serie nicht, fühlte mich zwischendurch auch ein klein wenig verlassen, weil doch einige Rückschlüsse auf den ersten Band fielen, die ich nicht ganz verstand. Es wurde aber alles zufriedenstellend aufgeklärt und man kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Da mir der Fall so gut gefallen hat, schaue ich mich jetzt auch noch nach Obermeiers Debutroman „Verletzung“ um.

Bewertung vom 17.06.2017
Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Ein Leichenfund im Wald ruft Kommissar Dühnfort auf die Platte. Verdächtige gibt es genug, aber keiner lässt sich eindeutig überführen. Dühnforts Ermittlungen führen zu einem zweiten Mord. Aber erst als eine weitere Frau verschwindet, verdichten sich die Erkenntnisse. Wird es ihnen gelingen, diese Frau noch zu retten bevor auch sie sterben muss?

Mein absolutes Highlightbuch dieses Jahr! Ich habe förmlich an den Zeilen festgeklebt. Unerwartete Wendungen und spannende Szenen – wieder einmal ist es Inge Löhnig gelungen, ein Buch zu schreiben, das fesselt. Die Geschichte bietet Rückblicke auf das Leben einiger Charaktere, die es dem Leser schwer machen zu verstehen, warum Menschen so handeln können. Und der auch ihn ins Grübeln bringt: wer war der Täter? Denn Motive hatten sie scheinbar alle.
Währenddessen bereiten sich Dühnfort und seine Frau Gina auf die Geburt ihres ersten Kindes vor. Doch eine Untersuchung ergibt Zweifel an der Gesundheit des Fötus. Sehr schön eingebettet in die Handlung des Krimis ist das Privatleben des Kommissars und man fühlt sich schon fast wie ein Familienangehöriger, wenn man die anderen Bücher von Löhnig gelesen hat.
Fazit: LESEN!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.