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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2012
Liebe auf den letzten Blick
Beck, Lilli

Liebe auf den letzten Blick


ausgezeichnet

Es war so schön angedacht. Zu viert in einer Oldie-WG, die bezahlbar ist. Mathilde, Irma, Amelie und Gustl ziehen zusammen, sie sind alle um die 60, sie kennen sich seit Jahren und sind miteinander befreundet.
Es dauert nicht lange, da bricht Irma aus dieser Gemeinschaft aus, weil sie heiraten will. Kurz darauf entschließen sich Gustl und Amelie ebenfalls auszuziehen, weil sie sich im Alter ineinander verliebt haben und ebenfalls ihr Heim für sich haben wollen.
Nun ist für Mathilde guter Rat teuer, denn sie hat die finanzielle Verantwortung für die große Wohnung und kann diese nicht allein bezahlen.
Zu allem Unglück gibt es da auch noch einen jüngeren Mann, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, aber der scheint nur Augen für die junge Sophie zu haben, die eine Treppe über ihr wohnt ...

Lilli Beck hat es sich zum Thema gemacht, über die ältere Generation zu schreiben.
Sie zeigt uns auf ihre Art, dass mit 60 noch lange nicht alle Messen gesungen sind. Es ist noch genauso gut möglich, sich zu verlieben und Herzklopfen zu spüren.

Um dem Seniorenheim zu entgehen, haben die vier Oldies Mathilde, Irma, Amelie und Gustl entschlossen, zusammenzuziehen und eine WG zu bilden. Wer jetzt denkt, da geht es ruhig und gesittet zu, der irrt. Dort finden sich die gleichen Probleme wie in anderen WG's, sei es eine Küche, die nicht aufgeräumt ist oder sei es ein Gebiss, das jede Nacht in einem Glas im Kühlschrank übernachtet.
Auf witzige und humorvolle Weise lässt uns Lilli Beck an dem Leben der vier teilhaben. Man fühlt sich dort auch als Leser wohl, denn auch wenn es Unstimmigkeiten gibt, die natürlich nicht ausbleiben, sind die vier herzlich zueinander und stehen einander bei.
Natürlich lässt auch die Liebe nicht lange auf sich warten. Der Leser nimmt Anteil an dem Für und Wider der Gedanken, mit denen sich Mathilde beschäftigt. Sie, die gerade erst 60 geworden ist, verliebt sich noch einmal. Ausgerechnet in einen jüngeren Mann, aber der scharwenzelt nur um die junge Mutter Sophie herum, die auch noch seine Kollegin ist. Wer soll da nicht auf dumme Ideen kommen, wenn deren Sohn öfter bei ihm übernachtet und er öfter als nötig bei Sophie anzutreffen ist. Wie gerne würde Mathilde an ein Happy-End glauben, aber die Zeichen stehen nicht gut. Sie ist alt, er jünger ... keine Chance.

Der Autorin ist es gelungen, aus einer übersichtlichen Konstellation von 4 Oldies in einer WG eine Gemeinschaft zu schaffen, in der es hin und her geht und in der immer was los ist. Die Geschichte entwickelt sich in einem Tempo, das keine Langeweile aufkommen lässt.
Als Leser freut man sich mit für diejenigen, denen das Glück im Alter noch einmal hold war und die einen Partner gefunden haben und man nimmt teil an den Sorgen und Nöten von Mathilde.

Für mich war es das Erstlingswerk von Lilli Beck, aber sicher nicht das letzte.

Wenn die Autorin sich eine Oldie-WG so vorstellt und sie die Absicht hat, später eine zu gründen, ich wäre gern mit dabei.
Ich hatte bei der Lektüre des Buches meinen Spaß und kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.08.2012
Naschmarkt
Koschka, Anna

Naschmarkt


ausgezeichnet

Dotti Wilcek ist eine Frau, die voll im Leben steht. Sie hat einen tollen Beruf bei einer österreichischen Zeitung. Dort ist sie die "Büchertante", sie liest und rezensiert Bücher, sie ist Single und sie besitzt eine Katze. Sie ist rundum mit sich und der Welt zufrieden und vermisst eigentlich nichts in ihrem Leben, nicht mal einen Mann.
Nun soll ausgerechnet sie eine neue Internetplattform testen, eine Datingagentur und darüber auf einem extra für diesen Zweck eingerichteten Blog berichten - 2 Monate lang. Alles sträuben hilft nichts, sie muss da durch. Der erste Beitrag, nachdem sie schon fast mit einer Kündigung rechnet, schlägt zu allem Unglück wie eine Bombe ein. Die Leserzahlen ihrer Zeitung explodieren, die Mailfächer sind voll, die Telefone stehen nicht still. Doch das ist erst der Anfang. Ihr bleibt nichts erspart, sei es ein Speeddating oder andere Kennenlernpartys, sie wird dazu verdonnert, diese zu testen und darüber zu berichten.
Zu all dem bekommt sie auch noch mysteriöse Nachrichten, nach denen sie handeln soll, aber wer erlaubt sich mit ihr diese Scherze und wer weiß Dinge aus ihrer Vergangenheit, über die sie nie geredet hat? ...

Unter dem Pseudonym Anna Koschka veröffentlicht Claudia Toman diesen humorvollen Roman.
Er führt uns in die Welt der Singles, den Ansichten, wie die Singles es selber sehen und wie die Umwelt sie aufnehmen. Da gibt es Stimmen, die behaupten, Singles sind allein, weil sie keinen mehr abbekommen haben oder sie wären zu faul zu suchen. Sie werden abgestempelt als Mauerblümchen. Aber es gibt auch die Fraktion, die gerne Singles sind.

Als die überzeugte Singlefrau Dotti eine Internetdatingagentur für ihre Zeitung testen soll, ist sie mehr als entsetzt und versucht alles, damit der Kelch an ihr vorbei geht... ohne Erfolg.
Mit klaren und bissigen Worten wird ihre Kolumne in der Zeitung veröffentlicht und schon die erste bringt die Gemüter in Wallung. Die Singles sehen in ihr ein Sprachrohr und stehen voll und ganz hinter Dotti und bekräftigen ihr Tun.

Dotti darf aber auch alles austesten und der Leser hat seinen absoluten Spaß daran, sei es ein Blind Date oder auch ein Speeddating.
Ihre Erfahrungen vermittelt sie an den Leser weiter, der sich denkt, wie schön, dass es jemand getestet hat, kann man somit für sich selbst schon mal abhaken.

Dieser Roman ist absolut auf die heutige Zeit abgestimmt. Der Leser ist mit online auf Twitter oder Facebook, tummelt sich in Foren und ist bei allen Aktionen live mit dabei, wenn es darum geht, Männer kennenzulernen.

Ebenso fehlt es in dem Buch nicht an Spannung und Romantik, denn wer will nicht letztendlich wissen, was das für mysteriöse Nachrichten sind, die Dotti von djfleming erhält. Woher weiß er soviel aus ihrer Vergangenheit. Wer steckt hinter all dem?
Interessant fand ich die Wege und Möglichkeiten, die der Unbekannte genommen hat, um seine Nachrichten zu vermitteln. Es erinnert an ein Puzzle und an Geocaching.

Schon während der Lektüre ging mir mehr als einmal der Gedanke durch den Kopf, was die Autorin wohl bei der Recherche alles erlebt haben mag, denn nicht alles kann man sich ausdenken.

Der Roman ist in der Ichform aus der Sicht von Dotti geschrieben, so dass man als Leser wirklich nah dabei ist, sei es während ihrer Dates oder auch bei ihren Tagträumen. Es macht Spaß, die symphatische und kein Fettnäpfchen auslassende Dotti zu begleiten.
Den Spaß, den die Autorin sicherlich beim Schreiben hatte, kann man fühlen, er springt einen förmlich an.

Ich empfehle diesen Roman auch an Nichtsingles gern weiter.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2012
Immer Ärger mit Opa
Kanitz, Brigitte

Immer Ärger mit Opa


ausgezeichnet

Nele, die vor 13 Jahren aus der Lüneburger Heide und vor ihrer chaotischen Familie geflüchtet ist, lebt nun zufrieden in München. Sie hat einen tollen Job und ist kurz davor, die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern.
Da steht eines Tages ihr Opa vor der Tür und will mit ihr reden, nur leider schafft er es nicht mehr bis in den 5. Stock und verstirbt im Treppenhaus. Von da an steht Nele ein klein wenig neben sich. Sie kann sich nämlich so gar nicht mehr daran erinnern, wie sie denn in den Besitz von Opas Urne gelangt ist, die sie nun nach Hause zu ihrer Familie bringen will. Um die teure Urne zu schützen, hat sie diese in den Koffer gepackt und Opa kurzerhand in eine Tupperdose umgefüllt, die sie während der Fahrt mit dem ICE nicht aus den Augen lässt. Und trotz aller Vorsicht steigt sie aus dem Zug und vergisst die Tupperdose im Zug. Bloß gut, dass sie noch weiß, wem sie die Dose in die Hand gedrückt hatte. Kann doch nicht so schwer sein, eine Hertha Kowalski in Hamburg zu finden. Laut Telefonbuch sind es ja nur 357.
Zu Hause angekommen, dauert es nicht lange, bis sie auf Karl Küpper, ihre Jugendliebe trifft. Er schafft es noch immer, ihre Schmetterlinge im Bauch tanzen zu lassen. Aber andererseits gibt es da noch Paul Liebling, den Anwalt ihres verstorbenen Opas ...

In ihrem Buch "Immer Ärger mit Opa" macht Brigitte Kanitz den Leser mit der Familie Lüttjens aus dem kleinen Dorf Nordergellersen bekannt. Nele, die vor dieser einnehmenden Familie vor 13 Jahren geflüchtet ist, muss nun dorthin zurück, um die sterblichen Überreste ihres Opas "nach Hause" zu bringen. Wenn auch ihre Familie liebenswert ist, ist sie doch anstrengend. Ihre Großmutter Grete, die ständig im Streit mit ihrer Schwester, der Großtante Marie, liegt, ihre Eltern, bei denen die Mutter sich eingeengt fühlt und die zeitweise ausbricht und ihr schwuler Bruder Jan, der in Hamburg als Friseur lebt.
Ihr Bruder Jan ist seit ihrer Kindheit ihr Vertrauter und ihn weiht sie auch ein um das Verschwinden der Tupperdose mit Opa. Er fragt nicht lange, sondern ist ihr bei der Suche behilflich.

Die Autorin versteht es meisterhaft, die Geschichte durch Irrungen und Wirrungen interessant zu halten. Es gibt jede Menge Geheimnisse in dieser Familie, die sich nach und nach offenbaren. Gerade denkt man, das wäre es jetzt gewesen, kommt etwas völlig Neues und Unvorhergesehenes, das den Leser in der Geschichte weitertreibt und ihn festhält.

Es ist eine Familie mit einigen kauzigen Charakteren, die aber absolut liebenswert sind. Man kann als Leser nicht anders, man muss sie einfach ins Herz schließen. Eine Familie, die, auch wenn dem ein oder anderen mal weh getan wird, doch zueinander steht und eine große Einheit bildet.

Brigitte Kanitz ist es gelungen, die Lüneburger Heide in ihrem Charme auferstehen zu lassen und den Leser daran teilhaben zu lassen. Man hat als Leser das Gefühl, vor Ort zu sein und alles live mitzuerleben.
Das Buch sprüht nur so vor Leben, auch wenn der Anlass alles andere als das ist. Voller Witz und Humor beschreibt sie die Familie Lüttjens und alle Ereignisse, die vom Tod des Opas bis zu deren Begräbnis stattfinden. Es fehlen auch Rückblicke in die Vergangenheit nicht, so dass der Leser erfährt, wie es dazu kam, dass Nele aus diesem Dorf geflüchtet ist.

Ich habe während des Lesens dümmlich vor mich hin gegrinst oder auch mal laut gelacht. In die Protagonisten kann man sich sehr gut hineinversetzen und hat seinen Spaß daran.

Schon das gelungene Cover zieht den Leser an und suggeriert ihm Spaß beim Lesen.
Das Buch hält, was Cover und Klappentext versprechen... Spaß pur.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.07.2012
Tal der Tausend Nebel
Jordan, Noemi

Tal der Tausend Nebel


sehr gut

Als Eliza und ihre Mutter auf die Insel Kauai übersetzen wollen, passiert ein Unglück. Eliza fällt aus einem der Boote und wird sofort von einem Hai attackiert, der sie lebensgefährlich verletzt. Nur durch das beherzte Eingreifen von Kelii kann sie überleben.
Eliza und ihre Mutter kommen aus Hamburg, wo sie nach dem Tod des Vaters alles hinter sich gelassen haben, um künftig bei ihrem Onkel auf der Insel Kauai, einer hawaiiischen Insel, ihr Erbe anzutreten. Vater und Onkel haben dort in eine Zuckerrohrplantage investiert.
Es ist geplant, dass Eliza dort einen älteren, ihr sehr unangenehmen Plantagenbesitzer heiraten soll. Sie aber verliebt sich in Kelii, einem Hawaiianer. Diese Liebe jedoch darf nicht sein, denn sowohl die Weißen wie auch die Ureinwohner sind gegen eine Vermischung der Rassen.
Der Plantagenbesitzer fühlt sich brüskiert und rächt sich fürchterlich an Eliza...

Noemi Jordan, die selbst mit Hawaii durch Heirat verbunden ist, legt hier einen Roman vor, aus dem die Liebe zu diesem Land auf jeder Seite spricht.
Sie erzählt die Liebesgeschichte der deutschen Eliza mit dem hawaiischen Kelii, die zum Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Parallel dazu verläuft eine Liebesgeschichte zwischen der deutschen Maja mit hawaiischen Wurzeln und dem Hawaiianer Keanu im 21. Jahrhundert. Eliza und Maja sind durch Träume durch die Zeit miteinander verbunden.

Sehr einfühlsam bringt die Autorin dem Leser die Charaktere der Protagonisten nahe. Es fällt dem Leser leicht, die Protagonisten ins Herz zu schließen.
Sie erzählt sehr ausführlich über die Unterschiede in der Gesellschaft und die Okkupation der Inseln durch die Weißen. Man kann die Spannungen, die innerhalb des Landes existieren, förmlich spüren.
Sehr ausführlich geht Noemi Jordan auf die Kultur Hawaiis ein, erzählt auch sehr plastisch über die Schönheiten der Inseln. Als Leser hat kann man den Wasserfall und die Landschaften sehr gut im Kopfkino aufbauen, man riecht förmlich das Wasser und spürt die Atmosphäre um sich herum.
Sehr detailliert erzählt die Autorin über die heimische Heilkunst der Kahuna. Diese sind ein Art Schamane, die durch Zeit und Raum wandeln können. Was daran Wahrheit bzw. Fiktion ist, vermag man als Leser nicht festzustellen, denn die Autorin beschreibt deren Wirken sehr glaubhaft.
Wunderbar gelungen empfinde ich die Verknüpfung zwischen den Jahrhunderten durch die Träume bzw. Visionen von Eliza und Maja. Als Leser findet man sich sehr gut in der Zeit zurecht, da die Kapitel mit Zeitangaben versehen wurden.

Ich für mich habe mittels diesem Roman eine ganze Menge über das Leben und die Kultur von Hawaii gelernt. Für mich war es ein Eintauchen in eine mir völlig fremde Welt, wenn man mal von den Klischees absieht, die man aus dem Fernsehen kennt. Hawaii präsentierte sich hier von einer Seite, von der ich nichts wusste und die ich nicht kannte. Die Probleme, die Hawaii hat, wurden sehr gut beschrieben und machen nachdenklich.

Das Buch von Noemi Jordan ist unterhaltsam und sehr informativ und auf alle Fälle wert, weiterempfohlen zu werden. Bei der Bewertung ziehe ich ein Pfötchen ab, da es ein paar Längen hatte, die man hätte kürzer fassen können.
Über das Buchcover braucht man sicher keine Worte verlieren, das spricht für sich und ist ein absoluter Hingucker.
Im November diesen Jahres kommt die Fortsetzung des Buches heraus "Insel der schwarzen Perlen", auf die ich mich schon jetzt freue.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2012
Schwarze Seele, schneeweisses Herz / Dark Queen Bd.1
Derting, Kimberly

Schwarze Seele, schneeweisses Herz / Dark Queen Bd.1


sehr gut

Irgendwann in der Zukunft in dem Land Ludania. Charlie ist 17 Jahre alt und in die Kaufmannsklasse hineingeboren worden.
Das Klassensystem wurde durch die diktatorische Königin geschaffen.
Die Gesellschaft ist in Klassen unterteilt und jede hat für sich eine eigene Sprache. Untereinander können sie sich durch eine Universalsprache verständigen. Es ist bei Todessprache verboten, eine der anderen Sprachen zu sprechen oder zu verstehen.
Charlie ist etwas Besonders, denn sie versteht alle Sprachen, muss das aber ihr Leben lang verbergen, damit sie nicht angezeigt und getötet wird.
Das Land ist im Aufbruch begriffen, Rebellen wollen die Königin stürzen und suchen nach der Einen, die eine Nachfahrin aus dem Uraltgeschlecht der Königinnen kommt.
Die Königin, die inzwischen stark gealtert ist, sucht ebenfalls nach der Einen, um sie für ihre Zwecke zu nutzen, denn sie hat keine weiblichen Nachfahren vorzuweisen und das Amt der Königin kann nur an weibliche Königsnachfahren weitergegeben werden.
Alles konzentriert sich plötzlich auf Charlie, die selbst arglos ist, warum sie plötzlich gejagt wird.
Wem kann sie trauen? Xander, dem Rebell oder Max, dem Mann vom Militär? ...

Kimberly Derting zeigt uns hier eine düstere Zukunft irgendwo im ehemaligen Amerika. Klassen wurden geschaffen und bei Strafe ist es verboten, die Sprache einer fremden Klasse zu sprechen.
Das Land wird von einer diktatorischen bösartigen Königin geführt, der die Grausamkeiten, die in ihrem Namen verübt werden, Genugtuung geben.
Im Untergrund machen sich Rebellen bemerkbar, die die Königin stürzen und ihre eigene Königin auf den Thron setzen wollen.
Die Suche nach dieser Einen ist sehr schwierig, denn wo soll man suchen.
Die Protagonistin Charlie ist eine Tochter aus der Kaufmannsklasse, die die seltene Gabe besitzt, alle Sprachen zu sprechen. Sie lebt ihr Leben lang mit der Gefahr, entdeckt zu werden. Sie ist ihrem Schulfreund Aron und ihrer Freundin Brooklynn eine sehr gute Freundin. Mit beiden verbringt sie viel Zeit. Ihre kleine 4-jährige Schwester Angelina beschützt sie, wo immer es geht. Charlie ist ein ruhiger besonnener Typ.
Als Max, einer vom Militär, mit seinen beiden Kumpels auftaucht, ist sie in Aufruhr, einerseits sprechen sie eine Sprache, die sie noch nie gehört hat, andererseits fühlt sie sich zu Max hingezogen.
Max, der ebenfalls von der ruhigen Art ist, fühlt sich ebenfalls zu Charlie hingezogen. Welche Ziele er noch verfolgt und was es mit ihm auf sich hat, entwickelt sich erst im Laufe der Geschichte.

Die Geschichte ist eine Dystopie. Wie es zu den vorhandenen Zuständen kam, wird leider nicht erwähnt, so dass der Leser an dieser Stelle leider im Unklaren bleibt. Das hätte mir den Zugang zum Buch ein wenig erleichtert. So wird der Leser in eine Zeit katapultiert, die schwer nachzuvollziehen ist.
Was mir ebenfalls fehlte, war eine Erklärung, was es mit der Königin auf sich hatte, woher das Böse kam und wie es so stark werden konnte.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, das Buch ließ sich gut und flüssig lesen. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Charlie beschrieben, bei Abweichungen werden diese durch eine Zwischenüberschrift des Namens gekennzeichnet.
Eine düstere Geschichte, die fasziniert.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2012
Mädchen in weiss
Close, Jennifer

Mädchen in weiss


sehr gut

Sie sind junge Mädchen und knüpfen während ihrer Zeit im College Freundschaften fürs Leben.
Isabella, Mary und Lauren sind drei von ihnen, die immer auf der Suche sind. Auf der Suche nach dem idealen Job, auf der Suche nach Mr. Right. Und sie pflegen ihre Freundschaften nicht nur untereinander, sondern auch auch zu vielen anderen Freundinnen.
Das hat zur Folge, dass man, wenn eine von ihnen heiratet, dann auch als Brautjungfer glänzen darf.
Bei der ersten Hochzeit ist alles noch neu und aufregend, aber je älter sie werden, um so öfter wird geheiratet, da kann es schon mal passieren, dass es in Stress ausartet und die Mädels so gar keine Lust mehr verspüren, zur Hochzeit zu gehen.
Immer wieder steht die Frage im Raum, bin ich mit dem richtigen Mann zusammen?
Sie beobachten andere Pärchen, die sich finden und können vieles nicht nachvollziehen. Wie kann man jemanden anziehend finden, der jeden Tag den gleichen Pullover anzieht? Wie kann es sein, dass sich Ellen, eine Freundin von ihnen, immer nur zu hässlichen Männern hingezogen fühlt, obwohl sie selbst gut aussieht?

Die Mädels treffen sich, betrinken sich, quasseln über Gott und die Welt.
Die Autorin lässt den Leser die Frauen ca. 10 Jahre lang begleiten. Viele Entscheidungen werden getroffen, für den richtigen Ehepartner, den richtigen Job, wo man leben möchte.

An vielen Einzelgeschichten kann der Leser teilhaben. Da erfährt man z.B. von einem Mädchen namens Abby, die von ihren Eltern behauptet, dass diese Hippies wären und komisch. Die gehen abends mal eben auf die Pirsch, weil der Nachbar seine Pfauen frei laufen lässt.
Oder der Leser erlebt die Vorbereitungen zu einer Hochzeit, die Kristi feiern will. Sie kann nicht genug Partys und Geschenke einsammeln, so dass es mehr als 5 Junggesellinnenpartys gibt, bei denen die Brautjungfern anzutreten und die Organisation zu übernehmen haben.

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die wiederum in sehr kurze Abschnitte gegliedert sind. Trotzdem es sehr viele Protagonisten beinhaltet, läuft die Freundschaft zwischen Isabella, Mary und Lauren als roter Faden durch das Buch.
An den Schreibstil der Autorin musste ich mich erst gewöhnen, die Erzählweise machte auf mich den Eindruck von kurz und knapp gehalten.

Jennifer Close hat hier ein Buch geschaffen über Freundschaften und das Erwachsen werden.