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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2010
Diebe im Olymp / Percy Jackson Bd.1
Riordan, Rick

Diebe im Olymp / Percy Jackson Bd.1


sehr gut

Mit viel Humor und Wortwitz erweckt Rick Riordan die griechische Götterwelt zu neuem Leben. Bereits der zu Beginn abgedruckte "Warnbrief" des Schriftleiters von Camp Half-Blood Hill vermittelt sehr gut den ironischen Stil, der in Percy Jacksons Abenteuer vorherrscht.
Durch Verwendung einer flapsigen und modernen Sprache zielt der Autor direkt auf das junge Zielpublikum seiner Bücher ab, hervorgehoben wird dies noch durch die gewählte Ich-Perspektive seines jugendlichen Helden Percy. Trotz des umgangssprachlichen Grundtons ist dieses Buch durch den gewählten Hintergrund auch für ältere Leser interessant. Rick Riordan lässt unzählige Götter und Titanen in Percy Jacksons erstem Abenteuer auftreten und unterstreicht den Bezug und die fundierte Recherche noch durch das umfangreiche Glossar im Anhang.
Die Figuren in diesem Roman sind zum Größtenteil hervorragend ausgearbeitet. Percy ist ein ganz normaler Jugendlicher mit Fehlern und Macken, sein Freund Grover ein immerhungriger Satyr, der die Lacher - meist ungewollt - auf seiner Seite hat, nur Annabeth - Tochter der Athene - die Begleiterin der beiden, erschien mir etwas blass und oberflächlich im Vergleich zu den anderen beiden Hauptprotagonisten. Neben diesen drei Jugendlichen - die durch die Erfüllung einer gefährlichen Aufgabe einen Krieg zwischen Zeus, Hades und Poseidon verhindern sollen - bietet das Buch eine lange Reihe interessanter und vielschichtiger Nebenfiguren: Percys Mutter, die unter der Beziehung zu ihrem Ehemann und Percys Stiefvater zu leiden hat, den Leiter des Camps: Dionysos, der Gott des Weines und viele mehr...
Während der Lektüre habe ich immer wieder gerne im Glossar geschmökert und mich an den reichhaltigen Details und ausführlichen Bezügen zur Götterwelt gefreut. Ganz nebenbei und mit viel Spaß lernt man beim Lesen etwas über die griechische Mythologie.
Percys erstes Abenteuer weist in meinen Augen nur ein Manko auf: zumindest für mich war einiges in der Entwicklung der Geschichte absehbar und damit kam bei mir keine richtige Spannung auf. Trotzdem konnte ich das Buch einmal angefangen kaum noch aus der Hand legen, weil der spritzige Schreibstil des Autors einfach ein gigantisches - oder sollte ich besser sagen: ein titanenhaftes - Lesevergnügen bietet ;o)
Das erste Abenteuer "Diebe im Olymp" ist in sich abgeschlossen. Ähnlich wie Harry Potters Abenteuer in Hogwarts endet Percy Jacksons Sommer mit der Rückkehr in sein "menschliches" Zuhause, aber mit der Aussicht auf ein weiteres spannendes Abenteuer im nächsten Camp...

Aufmachung des Buches:
Die Filmausgabe zum ersten Teil der Percy Jackson Reihe bietet die Möglichkeit zu einem günstigen Preis in die Serie hinein zu schnuppern.
Ergänzt wird die Geschichte im Mittelteil durch Farbfotos aus dem Film und einem Glossar rund um die griechische Götterwelt im Anhang.
Sammler der Reihe werden trotzdem die teurere Hardcoverausgabe passend zu den restlichen Bänden der Reihe bevorzugen.

Fazit:
Frischer Wind im Bücherregal: nach Zauberern und Vampiren halten nun die Götter und Titanen Einzug, aufgepeppt und modernisiert und damit reif fürs 21. Jahrhundert! Die Neuinterpretation von Rick Riordan weckt das Interesse an der griechischen Mythologie bei Jung und Alt!

Bewertung vom 29.06.2010
Die Nonne mit dem Schwert
Korte, Lea

Die Nonne mit dem Schwert


sehr gut

Den Titel des Buches "Die Nonne mit dem Schwert" finde ich persönlich etwas irreführend, da Catalina weder die Weihen zur Nonne empfangen hat, noch erwartet uns in diesem Roman eine Frau, sondern - zumindest zu Beginn – ein sehr junges Mädchen. Und keineswegs dreht sich der Großteil der Handlung um ihre Zeit in der königlichen Armee, wie einem der Klappentext vorgaukeln mag - der Weg dahin ist weit... und die Lebensgeschichte Catalinas noch viel ereignisreicher und farbenprächtiger.
Vieles in diesem Buch basiert auf Tatsachen. So hat nicht nur Catalina de Erauso wirklich gelebt, auch ihre Flucht aus dem Kloster und ihre Tätigkeiten als Page, Matrose, Gehilfe und Soldat sind historisch verbürgt. Noch weitere Faktoren dieses Romans beruhen auf Tatsachen, im Nachwort werden diese im Detail aufgeführt. Die Lücken in der Biographie Catalinas füllt die Autorin Lea Korte gekonnt mit schillernden und facettenreichen Weggefährten auf, die man bereits nach einigen Seiten nicht mehr missen möchte. Zwischen den historisch belegten Fakten und den hinzugedichteten Passagen entsteht kein Bruch, alles fügt sich homogen und schlüssig ineinander, so dass der Leser gar nicht sagen könnte, was in diesem farbenprächtigen Roman aus Catalinas Leben und was aus Lea Kortes Feder stammt, wenn dies nicht im Nachwort aufgeschlüsselt wäre.
Die Naivität Catalinas lässt einer älteren Leserin so manch graues Haar wachsen: manchmal möchte man sie kräftig durchschütteln, wenn sie von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert, genauso wenn sie ihrer großen Liebe Mikel quer durch die Welt folgt, ungewiss, ob sie ihn überhaupt wiederfinden wird, und immer mit dem Wissen, dass er sie für einen Mann hält. Dafür lässt sie andere Männer aus ihrem Leben scheiden, die ihre Maskerade durchschaut haben und ihr Liebe entgegenbringen. "Mädchen!!!" möchte man dann manchmal aufschreien und Catalina zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen. Dabei darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass hier die Geschichte eines erst 15jährigen Mädchen erzählt wird (über zehn Jahre hinweg), so dass man letztendlich immer Verständnis für Catalinas ständige Missgeschicke und ihre - zumindest auf den ersten Blick - Fehlentscheidungen aufbringt. Ihre kleinen Fehler und Marotten sind es dann auch letztendlich, die die Figur der Catalina in diesem Buch so absolut authentisch und liebenswert machen.
Das Romanende wickelt sich leider etwas im Zeitrafferformat ab. Wobei Catalina, im Vergleich zum Beginn der Geschichte, am Ende dieser 10-Jahres-Periode einfach nicht mehr so viel erlebt hat was ausführlicher zu erzählen lohnt, so dass das Ende den Leser insgesamt doch zufrieden aus der Handlung entlässt.
Neben Spanien sind auch die Zeit auf dem Meer und das Leben in Südamerika so farbenfroh und authentisch geschildert, dass einen beim Lesen richtiggehend das Fernweh packt!

Fazit:
Ein mitreissender historischer Roman über eine mutige junge Frau, die ihren Weg entgegen aller herrschenden Konventionen beschritten hat und außerdem die Geschichte einer Liebe, die auf den ersten Blick scheinbar zukunftslos ist.
Lea Korte überzeugt mit ihren beiden bisher erschienen Romanen derart, dass ich mich sehr auf ein weiteres historisches Abenteuer aus ihrer Feder freue!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2010
Stunde der Finsternis / Warrior Cats Staffel 1 Bd.6
Hunter, Erin

Stunde der Finsternis / Warrior Cats Staffel 1 Bd.6


ausgezeichnet

Nach der andauernden Bedrohung durch den verräterischen Kater Tigerstern und der todbringenden "Meute" aus "Gefährliche Spuren" wartet der finale Band tatsächlich noch mit einer Steigerung an Unheil und Gefahr für die KatzenClans des Waldes auf: der BlutClan, ein neuer Verbündeter Tigersterns im Kampf gegen die anderen KatzenClans!
Nach den letzten Entwicklungen im Vorgängerband ist Feuerherz nun der neue Anführer des DonnerClans und erhält den Namen Feuerstern. Die Sorge um seinen Clan und die anderen Katzen des Waldes lastet jetzt noch schwerer auf seinen Schultern und schon bald merkt er, dass der DonnerClan Verbündete braucht, um der neuen Gefahr durch den BlutClan gegenübertreten zu können.
Es ist soweit: mit "Stunde der Finsternis" habe ich den letzten Band der ersten Staffel um die Warrior Cats verschlungen. Von Band zu Band hat sich das Autorinnentrio alias "Erin Hunter" gesteigert, und auch wenn die offenen Handlungsstränge am Ende alle zu einem Abschluss kommen, freue ich mich doch sehr, dass die Reihe bereits in diesem Sommer mit einem Special Adventure weitergeht.
Zwei kleine Kritikpunkte möchte ich dennoch anbringen, auch wenn sie meinen positiven Gesamteindruck nur unwesentlich trüben: gegen Ende fand ich die Entwicklung Tigerstern und den BlutClan betreffend etwas abrupt, und das Verhalten der Clans gegenüber dem SternenClan – der Clan der Ahnen – war mir stellenweise zu pathetisch und salbungsvoll. Vielleicht stören sich andere Leser nicht daran, und ich habe es nur deshalb als zu extrem empfunden, weil ich kein gläubiger Mensch bin.
Die erste Staffel der Warrior Cats sollte man auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen, da die Handlung stetig aufeinander aufbaut und es sehr viele Hauptcharaktere unter den Katzen gibt, die man sonst leicht durcheinanderbringen kann.
Der sechste Band selbst hat allerdings ein in sich abgeschlossenes Ende, so dass man wahrscheinlich mit einer späteren Staffel der Warrior Cats einsteigen kann, ohne Kenntnis der ersten.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2010
Gefährliche Spuren / Warrior Cats Staffel 1 Bd.5
Hunter, Erin

Gefährliche Spuren / Warrior Cats Staffel 1 Bd.5


ausgezeichnet

Und wieder vollbringt es das Autorinnentrio alias "Erin Hunter" eine Steigerung an Spannung im Vergleich zum Vorgängerband zu schaffen!
Nahtlos schließt die Handlung an "Vor dem Sturm" an. Tigerkralle ist der neue Anführer des SchattenClans und heißt jetzt Tigerstern. Ob nun weniger Bedrohung von ihm ausgeht, weil er am Ziel seiner Wünsche - Anführer eines Clans zu sein - angelangt ist? Feuerherz traut ihm dennoch nicht über den Weg und projiziert sein Misstrauen auch auf die Jungen von Tigerstern, die beim DonnerClan aufwachsen.
Die Sorgen wachsen Feuerherz über den Kopf: Blausterns Verwirrtheit nimmt immer weiter zu, wie lange kann Feuerherz ihren desolaten Gesundheitszustand noch vor den anderen Clans verbergen? Der FlussClan fordert DonnerClan-Land als Gegenleistung für die Hilfe, die der FlussClan dem DonnerClan nach der Feuersbrunst gewährt hat und die verwirrte Blaustern will dem WindClan den Krieg erklären wegen Beutespuren und fremden Gerüchen auf dem DonnerClan-Terrain. Doch all das ist nichts im Vergleich zu der neuen Gefahr, die im Wald lauert. "Meute Meute, töten töten..." - was haben die Visionen zu bedeuten, die Rußpfote, der Heilerin des Clans, vom SternenClan geschickt werden?
Außer der kaum zu ertragenden Spannung, die sich von Seite zu Seite steigert, war für mich ein absolutes Highlight in diesem Band, dass Graustreif endlich wieder eine größere Rolle in der Geschichte einnimmt, denn nicht nur Feuerherz, sondern auch ich habe seinen Freund in den letzten Bänden sehr vermisst! Tigerkralle wird eine immer schlimmere Bedrohung die Katzen des DonnerClans und heckt in einem unfassbaren Grade Böses aus, dass einem beim Lesen kalte Schauer den Rücken hinunter jagen und Blaustern in ihrer Verwirrtheit hat mich manchmal derart wütend gemacht, dass ich sie am liebsten im Nacken gepackt und durchgeschüttelt hätte!
Auch wenn ich es nach dem fesselnden Abenteuer "Vor dem Sturm" nicht für möglich gehalten hätte, so hat mich das neue Abenteuer der Warrior Cats noch mehr gefesselt und mir die Katzen noch mehr ans Herz wachsen lassen!
Wenn ich das Buch nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln gelesen hätte, hätte ich sicherlich an einigen Stellen geheult… Es gibt mehrere recht brutale und/oder traurige Stellen, für ganz zart besaitete Seelen ist diese Reihe eher nichts.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2010
Vor dem Sturm / Warrior Cats Staffel 1 Bd.4
Hunter, Erin

Vor dem Sturm / Warrior Cats Staffel 1 Bd.4


ausgezeichnet

Dem Autorentrio alias "Erin Hunter" ist mit dem vierten Teil der Warrior Cats Reihe wiederum ein fulminantes und mitreissendes Abenteuer gelungen!
Feuerherz ist seit der Verbannung des Verräters Tigerkralle Zweiter Anführer des DonnerClans. Seine neuen Pflichten lasten schwer auf ihm, umso mehr, als das die Anführerin des Clans - Blaustern - den Verrat ihres ehemaligen Zweiten Anführers psychisch nicht zu verkraften scheint - überall sieht sie Feinde und Verrat, sie vernachlässigt darüber sich selbst und ihre Pflichten gegenüber dem Clan.
Doch nicht nur die Sorgen um den Clan und ein schlimmes Feuer kosten Feuerherz all seine Kraft, darüberhinaus hat er familiäre Probleme zu bewältigen, da nun sein Neffe Wolkenpfote vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens steht: ist er wirklich für ein Leben im Wald geschaffen oder zieht es ihn zurück in sein altes Hauskätzchenheim?
Die Autorinnen der Warrior Cats Reihe schaffen es gekonnt Probleme und Schwierigkeiten, die man auch als Mensch kennt, auf Katzen zu projizieren.
Besonders fesselnd sind natürlich die Unsicherheit des Clans nach Verbannung des verräterischen Tigerkralle oder das bedrohliche und fast alles vernichtende Feuer, aber noch besser hineinfühlen konnte ich mich in die Episoden zwischen Feuerherz und seinem Neffen Wolkenpfote. Die ersten Schritte ins Erwachsenenleben, die Zerrissenheit zwischen den sicheren Wurzeln der Kindheit und der unsicheren Zukunft im Clan, den Dickkopf, den man auf Biegen und Brechen durchsetzen will und das man oft nur aus Fehlern lernt, sei es, weil man sich dem Willen der Erwachsenen widersetzt oder weil man hinter deren Rücken agiert - eine tolle Geschichte, lehrreich, spannend und kaum aus der Hand zu legen! Ich freue mich sehr, dass ich noch einige Abenteuer im Wald vor mir habe...

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2010
Die große Wörterfabrik
Lestrade, Agnès de

Die große Wörterfabrik


ausgezeichnet

Kirsche... Staub... Stuhl... Oder: Ich habe mich in dieses Buch verliebt! In wunderbar poetischen Bildern und einfachen Worten vermittelt dieses Wunderwerk eines Bilderbuches, das keine großen Gesten oder Worte vonnöten sind, um wahre Gefühle zu zeigen.

Die ersten Bilder zeigen eine recht düster wirkende Stadt, über allem erhebt sich ein großes dunkles Bauwerk: die Wörterfabrik!
Man muss die Wörter in Geschäften kaufen und schlucken, um sie aussprechen zu können. In der Fabrik werden die unterschiedlichsten Wörter hergestellt in verschiedenen Sprachen. Manche Wörter sind wertvoller als andere. Wer kein Geld hat, um sich Wörter zu kaufen, durchsucht die Mülleimer, aber dort findet man meistens nur HUNDEKACKA und HASENPIPI. Im Schlussverkauf bekommt man BAUCHREDNER oder ZIERHASEL, aber was macht man damit? Manchmal fliegen Wörter durch die Luft, die Kinder fangen sie dann mit ihren Schmetterlingsnetzen ein. Paul hat drei Wörter gefangen: KIRSCHE, STAUB, STUHL, die wird er Marie zu ihrem Geburtstag schenken, denn Paul hat Marie furchtbar lieb. Ob er damit eine Chance hat gegen den reichen Oskar, der für Marie ICH LIEBE DICH VON GANZEM HERZEN, MEINE MARIE. EINES TAGES, DAS WEISS ICH, WERDEN WIR HEIRATEN gekauft hat???

Dieses Bilderbuch ist mitnichten nur für Kinder geschrieben worden. Es ist ein Buch für Menschen jeden Alters, die poetische Geschichten lieben oder jemand ganz Besonderem eine Freude damit bereiten wollen.
Wer ein poetisches Buch zum Verschenken sucht, und nicht immer wieder zu Klassikern wie "Der kleine Prinz" oder "Rosalie und Trüffel" greifen will, findet hier eine wunderschöne Alternative, die im Nu die Herzen ihrer Leser erobern wird, da bin ich mir sicher!
Wenn man am Ende der Geschichte von Paul und Marie angelangt ist, gibt es nur eine Möglichkeit, um es mit Pauls Wörterfund aus einem Mülleimer zu sagen: NOCHMAL!

Aufmachung des Buches:
Das Buch hat eine quadratische Form. Die Illustrationen gehen immer über eine Doppelseite. Im Laufe der Geschichte gewinnen die Bilder immer mehr an Farbe, wobei die Illustratorin fast ausschließlich mit Grautönen für die Tristesse und Rottönen für die Liebe auskommt. Die Schrift ist in zwei verschiedenen Größen gedruckt, wobei wichtige Wörter und Aussagen durch den Wechsel der Schriftgrößen hervorgehoben werden. Oskars und Pauls Liebesworte an Marie sind in komplett anderen Schriftarten gedruckt. Hier kommen Oskars Worte sehr kalt und laut beim Leser an, Pauls Worte aber zart und verspielt. Diese Spielereien mit der Typographie zeigen auf unkonventionelle Weise, dass es nicht auf den Inhalt von Worten, sondern auf die Gefühle ankommt, mit denen sie vermittelt werden.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2010
Der Palast des Poseidon / Chroniken der Weltensucher Bd.2
Thiemeyer, Thomas

Der Palast des Poseidon / Chroniken der Weltensucher Bd.2


ausgezeichnet

Vergesst Indiana Jones, die Forschergruppe um Carl Friedrich von Humboldt ist zurück! Dieses mal auf den Spuren von Jules Verne wandelnd, führt es von Humboldt, Oskar, Charlotte, Eliza und Wilma in die Untiefen des Meeres.
Thomas Thiemeyer entführt seine Leser nach "Die Stadt der Regenfresser" zum zweiten Mal in ein farbenprächtiges Abenteuer, das mich wiederum an alte Klassiker im Bereich der Literatur aber auch des Films erinnert hat. "Der Palast des Poseidon" entpuppt sich als wahres Wunderhorn an fantastischen Einfällen, mit Einschlägen aus dem Bereich der Science Fiction, untermauert von historisch fundierten Ereignissen. Die Reihe um die Weltensucher ist eine generationenübergreifende Serie, die ihresgleichen sucht! Für junge und ältere, weibliche oder männliche Leser, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch wenn im Vordergrund die abenteuerliche Suche nach dem vermeidlichen Seeungeheuer in den griechischen Gewässern rund um Santorin steht, so ist ferner für einen Hauch Romantik gesorgt, durch die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen Oskar und von Humboldts Nichte Charlotte anbahnt und der weiblichen Konkurrenz durch die Erfindertochter Océanne, die Charlotte ihren Oskar streitig machen will, und als typische französische Femme fatale nichts anbrennen lässt ;o) Kiwi Wilma kommt in diesem Buch ganz besondere Rolle zu. Durch eine pfiffige Erfindung Charlottes entwickelt sie sich immer mehr zu einem gleichwertigen Mitglied des Forschertrupps und schleicht sich in das Herz jeden Lesers, falls sie sich dort nicht schon seit Band eins einen Platz erobert hat ;o)
Ältere Leser werden mit Sicherheit genauso wie ich in Kindheitserinnerungen schwelgen an die großen Kinoklassiker wie "20.000 Meilen unter dem Meer" oder - von dem direkten Bezug zu den Borg aus Star Trek abgesehen - "Das schwarze Loch". Der Bezug zu Jules Vernes Klassiker ist von Anfang an offensichtlich, der Bezug zu Star Trek bzw. "Das schwarze Loch" wird dem Leser erst zu einem späteren Zeitpunkt der Geschichte klar, aber über dieses Geheimnis verrate ich an dieser Stelle nichts. Übrigens baut Thomas Thiemeyer geschickt eine kleine Hommage an den Autoren Jules Verne ein, indem er den begeisterten Leser seiner Abenteuerromane Oskar bei dem Erfinder Hippolyte Rimbault auf ihn treffen lässt. Verne lässt sich von Rimbault eine Yacht bauen. Oskar unterhält sich mit dem sympathischen Mann begeistert über seinen Lieblingsroman "20.000 Meilen unter dem Meer", ohne zu wissen, dass er dem Autoren dieses Buches gegenübersteht.
Außer den bekannten Forschern, die man bereits im ersten Abenteuer ins Herz geschlossen hat, tummeln sich in der Geschichte wieder eine Menge neue charismatische Charaktere. Allen voran der ausgebuffte und skrupellose Assassine "Der Norweger", der von Humboldt und seine Freunde über mehrere Länder hinweg verfolgt und ihnen einen gnadenlosen Kampf auf Leben und Tod liefert! Natürlich entkommen unsere Helden auch aus den ausweglosesten Situationen, aber ich denke, damit verrate ich kein großes Geheimnis, da bereits feststeht, dass die Chroniken der Weltensucher auf mindestens 5 Bände ausgelegt sind.
Das Ende der Geschichte hält außer dem Ausgang des mysteriösen Tiefseeabenteuers noch einige andere Überraschungen bereit und entlässt den Leser voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer und ein Wiedersehen mit den lieb gewonnenen Helden!
Das Buch ist wie bereits der erste Band in der dritten Person geschrieben. Ortswechsel und Zeitsprünge werden immer direkt am Kapitelanfang gekennzeichnet, weswegen man der Handlung immer aufs Beste folgen kann.

Fazit:
Abenteuerkino für den Lesesessel - Indiana Jones und seine Kollegen müssen sich warm anziehen, wenn Thomas Thiemeyer seine Forschergruppe auf Mission schickt!

2 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.