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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2018
Leere Herzen
Zeh, Juli

Leere Herzen


sehr gut

Welch ein Szenario...

Braunschweig, zur aktuellen Zeit (2017). Britta Söldner hat zusammen mit Babak Hamwi eine kleine Firma, welche die beiden reich gemacht hat. Das Geschäft mit dem Tod ist lukrativ für die beiden, sie, die den kühlen Kopf bewahrt und organisiert und er, der ein Informatikgenie ist. In unscheinbaren Räumen betreiben sie „die Brücke“, die mit der Zeit dann aber unliebsame Konkurrenz bekommt. Doch ahnen Britta und Babak in welcher Gefahr sie schweben?

Von Juli Zeh und ihren Büchern hatte ich schon einiges gehört, aber noch nichts wirklich von ihr gelesen bzw. kein Hörbuch gehört. Umso gespannter war ich nun auf „Leere Herzen“, was sich für mich nach einem etwas holprigen Start noch zu einer sehr spannenden Geschichte entwickelt hat.

Die Geschichte von „Leere Herzen“ war für mich bislang nicht so wirklich klar – und sie wird es auch erst nachdem man die erste CD gehört hat bzw. wird es im Laufe der zweiten CD. So bekommt man gute Einblicke in die Firma von Britta und Babak und wie hier ein lukratives Geschäft mit dem Tod aufgezogen wurde. Die Schilderungen sind unheimlich spannend und unterhaltsam, die Zeit vergeht beim Hören quasi wie im Flug.

Dachte ich bei der ersten CD noch kurzzeitig daran, dass ich das Hörbuch wohl abbrechen müsste, wenn nicht bald eine weitere Erläuterung* käme, so habe ich ab der zweiten CD das Hörbuch schnellstmöglich weiterhören wollen. (*Erläuterung im Sinne von - worum geht es denn eigentlich genau bei der Geschichte bzw. der Firma, die die beiden betreiben.)

Das Hörbuch wird von Ulrike C. Tscharre gelesen, die dem ein oder anderen sicher als Schauspielerin (z.B. Lindenstraße als Marion Beimer – allerdings nicht als die erste Marion) bekannt ist. Ihre Stimmte hat mir hier sehr gut gefallen, weil sie sehr angenehm anzuhören ist, außerdem ihre unterschiedlichen Betonungen, was es immer wieder recht abwechslungsreich gemacht hat. Meiner Ansicht nach ist das Hörbuch auch deshalb so geglückt, weil sie es gesprochen hat. Denn auch wenn es keine Einspieler mit weiteren Geräuschen gibt, eintönig ist das Hörbuch deshalb auf gar keinen Fall!

„Leere Herzen“ hat mir unheimlich gut gefallen, es war sehr spannend aber teilweise war es auch Angst machend. Das Szenario, das im Buch geschildert wird, ist teilweise für mich bedrückend gewesen. Es ist schon verrückt, wie man auf solche Geschichten kommt bzw. wieviel womöglich Wahres hier mit verarbeitet bzw. weiter phantasiert wurde. Das habe ich schon als durchaus auch heftig empfunden. Zum Lachen ist einem bei diesem Polit-Psychothriller wirklich kaum, eine ernste Geschichte, die aber eben sehr spannend und unterhaltsam erzählt ist. Es handelt sich hier auf keinen Fall um leichte Kost, dessen sollte man sich bewusst sein.

Gelegentlich hatte ich beim Hören das Gefühl, dass man manches auch ein bißchen zusammenfassen hätte können, also von der Geschichte her, hier war es dann so, dass ich kurzzeitig ein bißchen abgeschaltet habe, weil es mir zu ausschweifend war.

Für mich war es ein interessanter Einblick in die Welt der Geschichten von Juli Zeh, der sich absolut gelohnt hat. Ich wurde gut unterhalten, es war sehr spannend, wenngleich auch Angst machend in gewisser Weise. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 19.01.2018
Hotel D'Amour
Andresky, Sophie

Hotel D'Amour


gut

Eine elysische Performance.

Im elysischen Zentrum der Lust in Berlin trifft man auf die verschiedensten Personen, die etwas mit Erotik zu tun haben, von geschäftstüchtigen Dominas, über Burlesque-Stripperinnen bis hin zu Personen, die den Maturabtionsworkshop besuchen. Das Haus führt Georgie, die es innerhalb der Familie vermacht bekommen hat, was jedoch zu Unstimmigkeiten führt. Was in diesem Haus in den wilden Zwanziger Jahren schon geschehen ist, von Nackttänzen, einer Flüsterkneipe und sonstigen Veranstaltungen darin – davon weiß sie nichts…

Mal wieder eine Lektüre der etwas anderen Art, nämlich einen erotischen Art zu lesen, habe ich als sehr abwechslungsreich empfunden. Der Einstieg ins Buch jedoch war nicht ganz so gut wie ich mir das vielleicht gewünscht habe, aber nun ja.

Der Schreibstil der Autorin ist soweit ganz angenehm zu lesen und auch inhaltlich gut verständlich. Großartige Fachbegriffe habe ich nicht gelesen, man liest – dem Buch entsprechend – natürlich eher Begriffe aus dem sexuellen Bereich. Entsprechend ist das Buch auch weiterhin sprachlich verfasst, da geht es schon durchaus vulgär zu bei der Sprache und es wird damit auch klar ausgedrückt, um welche Dinge es dabei geht – Sex vornehmlich, Befriedigung.

Interessanterweise hat die Autorin hier noch die Geschichte von Anita Berber, die es tatsächlich gegeben hat, ein wenig mit eingeflochten. Natürlich sind hier manche Dinge um sie herum erfunden, andere Sachen entspringen aber nicht ihrer Phantasie, sondern sind historisch wohl gar belegbar. Die Geschichte im Buch wechselt immer wieder von der Jetztzeit (2017) hin zur Zeit der 20er Jahre (1925 etc.). Da spielt sich dann auch eine Geschichte um das Haus D’Amour ab – und so ist es interessant zu lesen, welche Verknüpfung es hier wie gibt.

Dennoch hat mich das Buch leider nicht gänzlich überzeugen können, dafür war es mir teilweise dann auch einfach ein bißchen zu platt, zu einfach gestrickt. Denn die geschilderten Sexszenen sind sicher interessant zu lesen und vielleicht auch für den ein oder anderen anregend, teilweise habe ich das als doch ein wenig eintönig weil immer wieder sehr ähnlich und gleich empfunden – im Großen und Ganzen. Ich habe schon ähnliche Literatur gelesen, entsprechend habe ich hier eben einfach andere Geschichten als abwechslungsreicher empfunden. Auch war hier manches schon sehr speziell dargestellt worden, das elysische Zentrum und all die angebotenen Kurse etc. Sicher gibt es solche Sachen, aber manches wirkte auf mich ein bißchen übertrieben.

Alles in allem ist die Art und Weise wie hier die Geschichte mit der zeitlichen Abwechslung geschrieben wurde schon auch interessant und mal was anderes gewesen. Ich wurde durchaus gut unterhalten, es waren interessante Ansätze dabei, vor allem der historische Bereich war interessant, hier habe ich dann zwischendurch auch selbst nachgelesen wie sich manches ereignet hat. Vielleicht hatte ich mir hier einfach noch ein bißchen mehr erhofft, denn im gesamten war es für mich eine gute erotische Lektüre.

Von mir gibt es für dieses Buch 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 10.01.2018
Dieses bescheuerte Herz
Amend, Lars;Meyer, Daniel

Dieses bescheuerte Herz


ausgezeichnet

Als gäb’s kein Morgen mehr… oder: Was du jetzt nicht machst, kann sein, dass du es vielleicht nie machst.

Außer jede Nacht feiern hat Lenny in seinem Leben noch nicht wirklich viel gemacht, ihn interessiert auch sonst nichts, denn sein Leben bekommt er von seinem Vater der Arzt ist finanziert. Nun, mit fast 30, soll sich das ändern, denn er hat es mit dem Locker-nehmen einfach übertrieben und so verpflichtet ihn sein Vater dazu, dass er sich um einen seiner Patienten kümmern soll. Der gerade mal 15jährige David ist seit seiner Geburt schon herzkrank und so steht nicht einmal fest, ob er seinen 16. Geburtstag noch erleben wird. Nun erstellt Lenny mit David eine Liste mit Dingen, die er schon immer einmal machen wollte, angefangen vom Kauf einer coolen Lederjacke bis hin zum Sportwagen fahren. Dabei wird immer wieder deutlich, wie das Leben von David am seidenen Faden hängt.

Da der Kinofilm zum Hörbuch ja gerade läuft, war mir doch schon ein bißchen was von der Geschichte bekannt, wenngleich ich bislang lediglich den Trailer gesehen habe bzw. eben die Filmbeschreibung gelesen habe. Umso gespannter war ich auf das Filmhörspiel, zumal ich diese Art von Hörspiel bislang noch nicht gehört habe.

Das Hörspiel beginnt für mich schon ziemlich genial – nämlich mit dem Song „Bangarang“ von Skrillex, der ziemlich laut daher kommt, der aber eine Eingangsszene mit Lenny beim Feiern beschreibt. Die Geschichte wir von einem Sprecher erzählt, wobei man dann immer wieder die Stimmen der verschiedenen Personen auch hören kann, d.h. Elyas M’Barek spielt ja im Film den Lenny, so hat man dann hier auch die Sprechszenen davon wohl hergenommen und passend mit ins Hörspiel geschnitten.

Überhaupt ist die Geschichte dadurch sehr lebhaft, was man auch an den zu hörenden Emotionen (wenn David sich ärgert, Freude, etc.) merkt – wobei der Sprecher dies auch immer noch einmal wunderbar beschreibt. Hier wurde wirklich ein toller Sprechertext verfasst, der die Emotionen so gut umschreibt und beim Hören wiedergibt.

Die Geschichte an und für sich hat mir auch gut gefallen, sie ist nie langweilig, da ja immer wieder etwas los ist, außerdem ist sie durchaus auch berührend. Ich wurde beim Hören wunderbar unterhalten, habe gelacht und aber auch durchaus mal schlucken müssen. Denn wie David mit dieser Situation umgeht, wie er klar sagt, dass ja jede Stunde seine letzte sein könnte, all das macht doch wieder bewusst, wie wir gesunden Menschen manche Sachen gar nicht so schätzen (können). Insofern gibt es auch eine tolle Botschaft, die diese Geschichte mit sich bringt.

Von mir gibt’s hier 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung für ein wirklich sehr unterhaltsames, lustig wie emotionales Filmhörspiel.

Bewertung vom 08.01.2018
Heilende Gewürze
Aggarwal, Bharat B;Aggarwal, Bharat B.

Heilende Gewürze


ausgezeichnet

Wertvolles Wissen über die verschiedensten Gewürze

Nicht nur in der Küche sind Gewürze sehr wertvolle und vor allem leckere Helfer, sorgen sie doch für einen guten Geschmack. Sie können noch viel mehr und verfügen über enorme Heilkraft, was Dr. Aggarwal seit Jahren am renommierten M.D. Anderson-Krebszentrum der Universität Texas herausgefunden hat. In dieser Gewürzbibel beschreibt er nun ausführlich die wichtigsten 50 Gewürze mit Anwendungsgebieten und sogar wissenschaftlichen Belegen, teilweise auch mit Rezept.

Gewürze spielen auch für mich eine große Rolle, vor allem bislang natürlich in der Küche, wo ich dank einem tollen Gewürzkochkurs schon selbstgemachte Gewürzmischungen verwenden konnte. Aber auch sonst mag ich Gewürze gerne – so mag ich es gerne, wenn zur Weihnachtszeit Nelken und Sternanis ein bißchen angenehmen Duft im Raum verbreiten. Über die verschiedenen Heilwirkungen war mir bislang sicher noch nicht soviel bekannt, von daher habe ich von diesem Buch überraschen lassen, was ich noch dazu lernen kann.

Eingeteilt ist das Buch grundsätzlich in fünf Bereiche, die aber alle verschieden lang sind. So beginnt das Buch mit dem Kapitel über die Heilkraft der Gewürze, anschließend dem ausführlichsten Kapitel über heilende Gewürze, darauf folgt ein Kapitel mit speziellen Gewürzmischungen, anschließend Gewürze als Naturmedizin bis schließlich „Ressourcen“ den Abschluß im Buch macht. Anschließend gibt es noch einen Stichwort-, Krankheiten- sowie Rezept-Index, weitere Literaturhinweise, Wissenswertem über die Autoren und einem Abbildungsverzeichnis.

Das Buch ist wirklich sehr informativ und interessant, es war sehr spannend soviel über die verschiedensten Gewürze und deren Einsatz als Heilkraft zu erfahren. Die Einteilung in die verschiedenen Bereiche im Buch finde ich auch sehr geglückt, mit dem Krankheiten-Index bin ich jedoch nicht so glücklich. Sucht man hier nach der entsprechenden Erkrankung und erhält dann beispielsweise bei der Erkältung schon drei genannte Seiten, dann ist das ja schon wieder einiges an nachzulesendem Text. Wenn man dann dabei auf einen Text über Piment hingewiesen wird, auf dem Erkältung nicht direkt zu sehen ist, dann finde ich das ein bißchen nervig. Hier hätte ich mir teilweise ein bißchen mehr Hilfe erwartet – also eben auch ein Hinweis dann lediglich auf ein, zwei Gewürze die helfen und eine entsprechende Zubereitung. Man hat ja nicht immer die Zeit alles direkt so ausführlich zu lesen…

Dennoch hat mir das Buch alles in allem gut gefallen, es waren interessante Ansätze dabei, manche Sachen kann man sicher gut umsetzen und selbst verändern, bei manchen denke ich ist es nicht so einfach. Auch sehr schön fand ich, dass Rezepte für Gewürzmischungen angegeben waren, wo ich sicher nochmal welche ausprobieren werde.

Entsprechend vergebe ich hier 4 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 07.01.2018
Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!
Fritzsche , Anja Flieda

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!


ausgezeichnet

Sich selbst nicht so ernst nehmen und lachen hilft immer.

Oma Maria ist inzwischen 108 Jahre alt – und ein echtes Phänomen. Sie erlebte zwei Weltkriege, die Mondlandung – und surft inzwischen selbst im Internet. Zusammen mit ihrem Sohn Jochen und ihrer Enkelin Anja ist sie gerne unterwegs und kann so wohl auch noch Urlaube genießen. Sämtliche Geschichten und Erlebnisse mit ihrer Oma hat die Enkelin Anja in diesen Buch zusammengefasst.

Auf die Schilderungen aus dem Leben der 107-jährigen Oma Maria, die inzwischen ja schon 108 Jahre alt ist, war ich ziemlich gespannt. Auf den Aufbau des Buches und welche Erkenntnisse man daraus so mitnehmen kann. Und ich muss gleich vorwegnehmen, dass es mir unheimlich gut gefallen hat, das Buch.

Die Art und Weise wie das Buch gegliedert ist, hat mir gut gefallen. So fängt das Buch im Jahr 2011 an, als Oma Maria 101 Jahre alt ist. Entsprechend ist das Buch in die weiteren Abschnitte bis 2017 aufgeteilt und so kann man aus jedem Jahr die verschiedenen Anekdoten bzw. Geschichten lesen.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, denn es ist gut verständlich und direkt geschrieben um was es jeweils wie geht. Bzw. sind die Unterhaltungen eben angenehm geführt worden, die im Buch so aufgeführt wurden. Immer wieder sehr amüsant und lustig, wie ich das selbst teilweise aus einer persönlichen Erfahrung mit einer Demenzkranken gemacht habe. (Hier ist es wohl so, dass die Oma mütterlicherseits an Alzheimer leidet; Oma Maria, die 107jährige Oma, ist bis auf ein bißchen Vergesslichkeit in dieser Hinsicht noch fit) Ebenso sind manche Schilderungen doch auch recht emotional, gehen einem direkt nahe. Manche der Anekdoten sind recht kurz, andere immer mal wieder etwas länger mehrere Seiten umfasst eine Schilderung aber kaum. Hier gibt’s auch immer eine kleine Überschrift dazu, so dass man vielleicht schon einmal weiß, was einen erwarten kann.

Es ist sehr schön zu lesen, wie sich Oma Maria im Leben noch zurecht findet und doch auch noch einige Unternehmungen immer wieder machen kann, obwohl sie selbst auch schon Operationen über sich hat ergehen lassen müssen. Ebenso interessant habe ich es empfunden zu sehen, wie sich hier die Familie, allen voran der Sohn Jochen und eben die Enkelin Anja, um die Oma kümmern. Manchmal wären kleine Einblicke in den Alltag der beiden noch interessant gewesen (wie ist das beruflich vereinbar bei Anja), aber es geht ja hauptsächlich um Oma Maria im Buch.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, es war eine wunderbare Unterhaltung, die zum größten Teil sehr amüsant aber auch interessant war. Natürlich gab es auch emotionale Schilderungen, all sowas kommt im Leben ja auch immer wieder vor. Alles in allem eine absolut tolle Lektüre, schöne Einblicke. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.01.2018
Morgen ist es Liebe
Maifeld, Monika

Morgen ist es Liebe


ausgezeichnet

Ein Roman der ein bißchen wie ein Rosamunde Pilcher-Film ist.

In einer eiskalten Winternacht verunglückt die junge Ärztin Alexandra in den Weinbergen mit ihrem Auto. Sie war gerade auf dem Heimweg von der Weihnachtsfeier zu ihrer Mutter. Bei dem Unfall wird sie bewusstlos und ihr Leben wäre wohl zu Ende gewesen, hätte da nicht ein Unbekannter eingegriffen und sie gerettet bevor ihr Auto in Flammen aufgegangen ist. Nun ist die Polizei auf der Suche nach dem Unbekannten, denn als Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr und Polizei eintreffen ist dieser spurlos verschwunden… Gerade in dieser winterlichen kalten Nacht will Martin Hallberg in den Weinbergen seinem Leben ein Ende setzen als es direkt vor seinen Augen zu dem Unfall kommt. Auch nach dem Unfall lassen ihn die Erinnerungen an die junge Frau nicht los und er ist besorgt um seinen dabei verlorenen Mantel, in dem ja noch der Abschiedsbrief steckt…

Allein der Titel des Buches und das schön gestaltete Cover haben mich direkt angesprochen, natürlich auch noch die Geschichte des Buches. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, das Buch liest sich sehr angenehm, eine locker-leichte Lektüre, die ich mal als „Frauenroman“ betiteln würde. Keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, angenehm zu lesen, wirklich toll.

Auch die Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen. Zu Beginn hat es vielleicht ein bißchen gebraucht bis ich so richtig im Lesen drin war, aber arg lange hat es nicht gedauert. Überhaupt wird die Geschichte nie langweilig, weil immer wieder etwas Neues passiert. Klar, manches kann man vorher erahnen bzw. man weiß als Leser, der ja die verschiedenen Seiten der Personen geschildert bekommt, eben doch ein wenig mehr als die Protagonisten im Buch. Zwischendurch hatte ich mal das Gefühl, das Buch wird wie so ein klassischer Rosamunde-Pilcher-Film. In diese Art geht das Buch vielleicht ja auch in gewisser Weise, aber für mich auf die sehr angenehme Art und Weise.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, eine schöne Geschichte die durchaus auch emotional ist, genauso aber an anderen Stellen sehr lustig und unterhaltsam. Es war ein schöner Ausflug nach Luxemburg, denn dort spielt die Geschichte zum Großteil. Gerade sprachlich fand ich es hier einmal interessant in den dortigen Dialekt bzw. die Mundart ein paar Einblicke zu bekommen. (Keine Angst, das versteht man alles.)

Ein tolles Buch, das man ratzfatz gelesen hat, zumindest ging es mir so – ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Entsprechend kann ich hier eine absolute Empfehlung aussprechend und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.01.2018
Ich kam, sah und reanimierte
Stirkat, Falk

Ich kam, sah und reanimierte


ausgezeichnet

Leben und Tod liegen nirgendwo sonst so eng beieinander.

Das Buch gibt Einblicke in den Alltag eines Notarztes, wobei Falk Stirkat hierbei nichts beschönigt oder gar verschweigt, er schildert seine Einsätze und dabei gemachte Erfahrungen. Im Buch erläutert er außerdem immer wieder die verschiedenen medizinischen Fachbegriffe bzw. wie manches vonstatten geht und gemacht wird.

Bereits mit „Ich kam, sah und intubierte“ hat Falk Stirkat einen Bestseller geliefert – und da mir dieses Buch bereits bekannt war, war ich nun auf das zweite Buch dieser Art sehr gespannt.

Die Art und Weise wie er seine erlebten Notarzteinsätze schildert finde ich als sehr angenehm zu lesen, eine sicherlich nicht unbedingt leichte Lektüre, aber soweit gut verständlich, keine ellenlangen Sätze, etc. Geht es mal um medizinische Fachbegriffe oder warum was wie getan wird, dann erläutert er das immer wieder in Fußnoten, so dass man hier also selbst quasi kein Wissen im medizinischen Bereich braucht.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel eingeteilt, so wird in elf Kapiteln von den verschiedensten Einsätzen berichtet, beispielsweise auch von ungeklärten Notfällen, also welchen, die es auch bleiben, außerdem von psychosomatischen Notfällen sowie Kindernotfällen bis hin zu „Standardnotfällen“. Sämtliche Ereignisse im Buch sind aber so verfremdet, dass sich die entsprechenden Patienten keinesfalls wiederfinden können.

Mir hat dieses Buch gut gefallen, die Schilderungen habe ich als sehr interessant und aber auch informativ empfunden, habe wieder ein Stück neues Wissen auch für mich mitgenommen. Es sind zwar durchaus auch schlimme Einsätze die im Buch geschildert werden, dennoch gibt es aber auch immer wieder Lichtblicke – und natürlich auch erfolgreiche Einsätze. Wer sich generell mit dieser Thematik auseinandersetzen mag, dem gefällt dieses Buch sicher auch, zumindest ist das mein Eindruck vom Buch. Mir hat der Stil gefallen, es ist durchaus nie langweilig und langatmig geschrieben, sondern durchaus sehr lesenswert erzählt.

Entsprechend kann ich hier eine absolute Empfehlung aussprechend und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.12.2017
Ich war mein größter Feind
Neuhauser, Adele

Ich war mein größter Feind


ausgezeichnet

Die Biografie, eine wunderbare Gelegenheit, eine Person näher kennenzulernen.

Die Schauspielerin Adele Neuhäuser wird 1959 in Griechenland geboren - als Kind eines griechischen Vaters und einer österreichischen Mutter wächst sie in gewisser Weise zwischen zwei Welten auf. Die Eltern trennen sich, als sie gerade einmal neun Jahre alt ist - und sich selbst dazu entschließt, dass sie beim Vater wohnen möchte. Die Zerrissenheit sowie die Schuldgefühle, die sie dadurch hat bringen sechs Selbstmordversuche mit sich, jedoch versöhnt sie sich mit den Jahren mit sich selbst. Im Buch erzählt sie all das mitsamt tiefen Einblicken in ihr Privatleben sowie in ihren Werdegang als Schauspielerin - bin hin zum heutigen Dasein als Schauspielerin im Tatort, im Fernsehen.

Mal wieder eine Biografie lesen, und das von und über eine Frau, die ich als Schauspielerin sehr mag, ist mir doch die sympathische Bibi Fellner aus dem österreichischen Tatort sehr ans Herz gewachsen. Hier dann einmal tiefer hinter die Fassade der Schauspielerin Adele Neuhauser blicken zu dürfen - einfach wunderbar!

Die Biografie ist sehr angenehm geschrieben, ein Schreibstil, bei dem man immer und immer einfach weiter lesen möchte, das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen möchte. Es ist sehr verständlich geschrieben, dennoch aber hat es einen gewissen Anspruch. Einfache Lektüre sieht anders aus, denn allein inhaltlich ist das Leben von Adele Neuhauser nicht einfach gewesen.

Sie erzählt dies alles sehr ehrlich, macht kein Geheimnis daraus, dass ihre Laufbahn als Schauspielerin so erst einmal nicht von ihren Eltern für sie geplant war, vielleicht auch direkt zu Beginn nicht so lief, wie sie es sich selbst gewünscht hätte. Auch dass familiär nicht immer alles Eitel Sonnenschein war, damit geht sie sehr offen um, dennoch verliert sie nie ein böses Wort, sondern scheint sehr versöhnt mit der Situation zu sein. (Trennung der Eltern, später die Trennung von ihrem Mann bzw. Vater ihres Sohnes Julian)

Überhaupt habe ich die Biografie als sehr Mut-machende Erzählung empfunden, es war schön zu lesen, wie doch alles immer wieder weitergeht, egal wie düster manche Situation gerade aussieht.

Interessant ist es, wenn man dann noch erfährt, an welchem Theater sie gespielt hat, das man selbst schon kennt aus Besuchen dort - und dass es ihr dort wohl sehr gut gefallen hat. (Was ich absolut nachvollziehen kann, denn das Markgrafen-Theater in Erlangen ist einfach ein wunderschönes Theater.) Ebenso war es sehr interessant zu lesen, wie sie ihrem Bruder mit einer Stammzellenspende geholfen hat und dazu in einem Krankenhaus in Stuttgart war.
Manchmal hat man da selbst immer wieder das Gefühl, dass die Welt doch einfach sehr klein ist.

Mich hat die Biografie von Adele Neuhauser sehr beeindruckt, ich habe soviel über diese wunderbare Schauspielerin erfahren, was mir bislang gar nicht bekannt war. Auch der Stil, wie sie schreibt, ist einfach toll, außerdem sind im Buch immer wieder Fotos abgedruckt, die Adele in den verschiedenen Jahren zeigen, Fotos, auf denen sie mit ihrer Familie zu sehen ist, Fotos, auf denen ihre Familie abgebildet ist. All das macht die Biografie noch einmal mehr lebendiger, denn man bekommt hier einen wunderbaren Einblick in ihr Leben, was ja doch auch alles etwas sehr privates ist.

Mir hat diese Biografie sehr gut gefallen, wer sich für Adele Neuhauser interessiert oder auch einfach mal einen Blick hinter die Fassade werfen möchte, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, vergebe 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2017
Thinner Leaner Stronger
Matthews, Michael

Thinner Leaner Stronger


weniger gut

Ein weiblicher Körper darf aber doch Kurven haben…

Mit diesem Buch unterstütz der Fitnesscoach Michael Matthews Frauen auf dem Weg zur Traumfigur, all das ohne Diätenwahn und Fitnessmärchen. Der Autor hat jahrelang sämtliche Trainingsmethoden und die neuesten Ernährungstrends ausprobiert, jedoch mit nur geringem Erfolg. Entsprechend hat er sich damit beschäftigt, wie Muskelauf- und Fettabbau funktionieren und außerdem einen eigenen Trainings- und Ernährungsplan aufgestellt. Dann stellten sich schnell die gewünschten Ergebnisse ein, dies vermittelt er nun alles im Buch, damit man mit den enthaltenen Fitnessplänen und dem jeweiligen Hintergrundwissen erfolgreich sein kann.

Ein handliches oder gar dünnes Buch ist „Thinner Leaner Stronger“ definitiv nicht, das sei mal vorweg gesagt, falls man auf ein handliches Buch mit Informationen im kurzen, knappen Stil gehofft hat.

Im Buch erläutert der Autor in verschiedene Abschnitte und Kapitel eingeteilt zuerst einmal die Grundlagen, weiterhin dann wie wichtig die innere Einstellung ist, generelles zur Ernährung sowie zum Training, noch ein wenig zu Ergänzungsmitteln und ein paar Tipps zum Einstieg in das Ganze.

Der Aufbau des Buches ist meiner Ansicht nach eher ein wenig „Amerikanisch“, so dass der Autor immer wieder erst einmal sich selbst loben muss bzw. dann erzählen muss, um was es im Buch geht, statt direkt zum Punkt zu kommen. Hier hätte man doch einige Seiten sparen können, ebenso mit der Aufführung von verschiedenen Begriffen, die erläutert werden (Körperfettanteil, Bio-Lebensmittel, Mineralstoffe, Dehydrierung, u.v.m.). Es ist interessant, wie der Autor mit verschiedenen Irrtümern aufräumt („Gigantische Gewichte bringen Erfolg“, „wer gut trainiert muss nicht auf die Ernährung achten“).

Unterstützt werden seine Aussagen immer wieder mit vorher-nachher-Fotos von Frauen, die bevorzugt im knappen Sportop oder Bikini abgebildet sind – vorher mit einer schlanken, tollen Figur, nachher mit Sixpack – und ggf. weniger Oberweite (wirkt zumindest so auf mich).

Im Ernährungsteil ist es dann so, dass zwar gute Lebensmittel ausführlich erläutert werden, auch verschiedene Ernährungspläne aufgeführt werden, jedoch leider nicht mit Rezepten umgesetzt werden. Sinnlos finde ich beispielsweise dann Angaben, dass man sich mittags einen Salat zubereiten soll, der aus einer halben Salatgurke (i.O.) sowie einer halben Karotte und einer halben Tomate (plus Putenfleisch) besteht. Eine halbe Tomate – und eine halbe Karotte… solche Überbleibsel finde ich unnötig, zumal eine Tomate dann auch durchaus an Geschmack verliert.

In einem weiteren Kapitel findet man dann Abbildungen über die verschiedenen Übungen, die man machen soll, um den Körper zu trainieren. Sicher ist Gewichtheben sinnvoll, die Zeichnungen finde ich jedoch nicht sonderlich optimal, meiner Ansicht nach wäre es gut, wenn hier wichtige Sachen (in die Knie gehen, Beine bzw. Knie durchstrecken, etc.) noch besser sichtbar dargestellt werden. So sind die schwarz-weiß-Zeichnungen auf einen weißen Hintergrund gedruckt, der allerdings nicht gänzlich weiß ist, sondern wie „altbackenes“ Papier wirkt (als hätte der Kopierer Flecken drauf gemacht). Über die Nahrungsergänzungsmittel möchte ich lieber kein Wort verlieren, denn ich finde, dass man auch ohne solche Pulver und Co. effektiv sein sollte.

Mich hat dieses Buch leider eher enttäuscht als großartig etwas gebracht. Der Ansatz hat mir generell gut gefallen, auch die optische Aufmachung für jedes Kapitel, das mit einem durchaus motivierenden Zitat eines bekannten Menschen gestaltet ist, fand ich sehr ansprechend.

Das enthaltene Wissen im Buch ist sicher nicht verkehrt und für manche Leser auch sehr hilfreich, ich finde es jedoch ein wenig übertrieben, wenn Frauen mit einem Sixpack herum laufen (außer es ist einer, der unter dem Arm eingeklemmt heim transportiert wird, dann freut sich Mann sicher… ;) ).