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Benutzername: 
dorli
Wohnort: 
Berlin
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2012
Die Pforten der Ewigkeit
Dübell, Richard

Die Pforten der Ewigkeit


ausgezeichnet

Apulien 1250. Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen liegt im Sterben. Kurz vor seinem Tod raunt er Hertwig von Staleberc eine geheimnisvolle Botschaft zu, die den jungen Ritter veranlasst, sich schnellstens ins Heilige Land zu begeben. Rudolf von Habisburch, der gern der nächste Kaiser werden möchte und alles daran setzt, diesem geflüsterten Geheimnis auf die Spur zu kommen, schickt dem jungen Ritter seine Schergen hinterher. Hertwig schafft es nicht, die Information dem eigentlichen Empfänger Olivier de Terme zu übermitteln, er wird niedergestochen, kann aber tödlich getroffen noch Andeutungen zu dem Geheimnis an den Ketzer Rogers de Bezers weitergeben. Dieser macht sich mit seinen Kumpanen Walter und Godefroy auf, Hertwigs Mission zu erfüllen.
Zur gleichen Zeit macht sich die Zisterzienserin Elsbeth mit einigen Novizinnen von Papinberc nach Wizinsten auf. Sie möchte ein Tochterkloster gründen, um Schwester Hedwig zu verstecken. Hedwig bringt sich durch die Verbreitung ihrer Visionen in Gefahr; der Bischof von Papinberc beschuldigt sie der Ketzerei.
In Wizinsten sieht die schöne Constantia mit Bangen ihrer Hochzeit entgegen. In ihr schlummert ein bitteres Geheimnis: ein grausames Ereignis, für das sie sich rächen will. Dabei schreckt sie auch nicht vor dem in Wizinsten alles und jeden beherrschenden Notar Meffridus Chastelose zurück.

In „Die Pforten der Ewigkeit“ gibt es zunächst mehrere, weitestgehend voneinander unabhängige Handlungsstränge. Aber trotz unterschiedlicher, ständig wechselnder Handlungsorte und einer Vielzahl an Personen konnte ich der Geschichte von der ersten Seite an gut folgen. Die Zusammengehörigkeit der einzelnen Handlungen wird mit jedem Kapitel deutlicher und die unterschiedlichen Inhalte fügen sich schließlich zu einem Ganzen zusammen.
Es geht sehr lebhaft zu in diesem Buch. Unzählige Ereignisse prasseln in einem fort auf den Leser ein, immer wieder gibt es interessante Begebenheiten, neue Erkenntnisse und Informationen; jede Kleinigkeit ist dabei wichtig. Aber selbst diese Fülle an Details macht keine Probleme, weil alles sehr gut durchdacht ist und sich nach und nach prima miteinander verbindet.
Dass man mit einer enormen Geschwindigkeit durch dieses spannende Buch gezogen wird, liegt vor allen Dingen an der eingängigen, humorvollen Sprache und an den fabelhaften Formulierungen Richard Dübells. Die Dialoge sind mit ganz viel Wortwitz gespickt, den Protagonisten wurden viele lockere Sprüche in den Mund gelegt, es gibt reichlich Situationskomik und auch so manche Slapstick-Einlage. Die Beschreibung eines hektischen, aus vollem Lauf gegen ein Fallgitter knallenden Graf Rudolf konnte mich dabei ebenso begeistern, wie die pfiffigen Äußerungen von Elsbeth oder die ständigen Frotzeleinen zwischen Rogers, Walter und Godefroy.
Die Figuren bilden eine bunte Mischung. Sowohl fiktive wie auch historische Personen werden facettereich dargestellt, selbst die Nebenfiguren wirken nicht oberflächlich. Die Guten sind nicht nur gut, sondern haben auch ihre Ecken und Kanten; genauso werden die Handlungen der Bösen so schlüssig und nachvollziehbar geschildert, das man ihnen so manches Mal zumindest einen Funken Sympathie für ihre Taten entgegenbringen kann.
Toll auch die Aufmachung des Buches. Auf dem Vorsatzblatt befindet sich eine Karte von Wizinsten. Vorbemerkungen beinhalten eine Liste mit Ortsnamen, wie sie in der damaligen Zeit wohl gebräuchlich waren und ein Personenregister – aufgeteilt nach fiktiven und realen Charakteren, wobei es zu jeder Person einen kurzen aber kennzeichnenden Satz gibt.
Am Ende des Buches befinden sich Anmerkungen zu den historischen Begebenheiten. Hier hat mir besonders gefallen, dass Seitenzahlen angegeben werden, die auf die entsprechenden Textstellen hinweisen.

Der hervorragende Humor und herrlich ausdrucksstarke Figuren, aber auch immer wieder überraschende Wendungen im Verlauf der Geschichte bieten ein großartiges Lesevergnügen und lassen keine Langeweile aufkommen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2012
Starters / Callie Bd.1
Price, Lissa

Starters / Callie Bd.1


ausgezeichnet

Das schreckliche Ergebnis des Sporenkriegs: nur sehr alte Menschen (Enders) und junge Menschen (Starters) wurden rechtzeitig geimpft und haben überlebt. Um nicht in einem abscheulichen Waisenhaus untergebracht zu werden, kämpfen die 16-jährige Callie und ihr kleiner Bruder Taylor auf der Straße ums Überleben. Aber Taylor ist krank und Callie sieht als einzigen Ausweg an Geld zu kommen einen Vertrag mit der mysteriösen „Body Bank“. Durch einen in ihr Gehirn eingepflanzten Neurochip wird ihr Bewusstsein ausgeschaltet und das Gehirn einer reichen Ender übernimmt die Kontrolle über ihren Körper. Zunächst verläuft alles nach Plan, doch bei der dritten „Vermietung“ erwacht Callie früher als erwartet und findet sich nicht nur in einer ihr unbekannten Luxusumgebung wieder, sondern entdeckt auch, dass sie für einen furchtbaren Plan benutzt wird…

Lissa Price versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zu lesenden Schreibstil sehr geschickt, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Was für eine verrückte, ja gruselige Vorstellung, seinen Körper auf diese Art und Weise zu vermieten! Die erschreckende Erkenntnis: Wer genügend Geld hat, kann sich eben alles kaufen, sogar den Körper eines anderen Menschen! Aber Callie braucht das Geld, um ihren Bruder zu versorgen.
Der Autorin gelingt es prima, Callies Gedanken und Gefühle zu vermitteln, und ich kann Callies Ängste und Sorgen, und besonders ihre Zweifel an dem schmierigen Mr. Tinnenbaum und seiner Body Bank gut nachvollziehen. Auch die Brutalität, die auf der Straße herrscht, das skrupellose Vorgehen des Instituts und das achtlose Umgehen der Enders mit den jugendlichen Körpern wird hervorragend beschrieben.
Der gesamte Handlungsverlauf ist gut durchdacht und es gibt einige Wendungen in der Geschichte, die mich überrascht haben.

Insgesamt eine fesselnde Geschichte, die mich sehr gut unterhalten und die mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat.

Bewertung vom 21.03.2012
Die Eifelgräfin
Schier, Petra

Die Eifelgräfin


sehr gut

Die Eifel 1348. Als ihr Vater zur Unterstützung seines Lehnsherrn verreisen muss, wird Elisabeth von Küneburg bei Freunden auf Burg Kempenich untergebracht, da aufgrund von Erbstreitigkeiten und einer daraus drohenden Fehde ihre Sicherheit auf der elterlichen Burg nicht gegeben ist. Auch Elisabeths Verlobter Kunibert ist noch auf Reisen und kann nicht für ihren Schutz sorgen.
Auf Kempenich angekommen, begegnet ihr nicht nur der ungehobelte Johann von Manten, sondern ihr wird auch Luzia, Tochter eines freien Bauern, als Magd zur Seite gestellt. Schnell schließen die beiden jungen Frauen Freundschaft und entdecken, dass jede von ihnen einen Teil einer geheimnisvollen Reliquie besitzt. Dann kommt die Pest in der Eifel an…

"Die Eifelgräfin“ beginnt mit einem ruhigen und beschaulichen Burgleben. Eine wunderschöne Geschichte, so richtig herrlich zum Zurücklehnen und Genießen. Der flotte und angenehm leicht zu lesende Schreibstil hat mich ruckzuck in die Geschichte reingezogen und mich mit den Protagonisten leben und leiden lassen. Da ist zunächst das besondere Verhältnis zwischen der adligen Elisabeth und der intelligenten und wissbegierigen Luzia, das nicht dem üblichen Herrin-Dienstmagd-Verhältnis entspricht, sondern sich im Verlauf der Handlung immer mehr zu einer Freundschaft entwickelt. Auch das Geplänkel zwischen den beiden Sturköpfen Elisabeth und Johann sorgt für gute Unterhaltung.
Richtig klasse beschrieben wird der Beginn der Pest, wie sie sich langsam anschleicht, den ganzen Alltag völlig umkrempelt und wie unvorbereitet und hilflos die Menschen dieser schrecklichen Krankheit gegenüberstehen.
Vermisst habe ich in diesem Roman die herrlichen Dialoge, die mir in der Aachen-Trilogie so sehr gefallen haben. Die haben den Büchern einen besonderen Pep gegeben, der mir hier ein bisschen gefehlt hat.

"Die Eifelgräfin“ ist eine wunderbare Liebesgeschichte vor einer interessanten historischen Kulisse. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 14.03.2012
Schattenfehde
Leue, Alf

Schattenfehde


sehr gut

Hessen 1461. Der 16-jährige Berthold Graychen muss überstürzt sein Elternhaus verlassen, als ihm während der Verbrennung seines als Hexer verurteilten Freundes Franz eine Vision heimsucht. Diese mysteriöse Gabe bringt auch ihm den Ruf eines Hexers ein und er gerät in das Visier des machtgierigen Vogtes Etzelroth.
Berthold erwartet eine abenteuerliche und gefährliche Reise, in deren Verlauf er treue Freunde und Verbündete findet, die ihm auf der Suche nach der Wahrheit, die hinter seinen Vorahnungen steckt, begleiten und unterstützen.

Seinen ersten historischen Roman lässt Alf Leue vor dem Hintergrund der Mainzer Stiftsfehde spielen und wartet dabei mit einer gut recherchierten und spannenden Geschichte auf.
Die Beschreibungen der Charaktere sowie der Ereignisse und Handlungsorte sind so gut gelungen, dass man von der ersten Seite an mitten im Geschehen ist. Besonders die im Verlauf der Handlung immer wieder auftauchenden Vorahnungen und rätselhaften Träume Bertholds tragen deutlich zur Spannung bei und machen den Leser immer wieder neugierig auf die kommenden Ereignisse. Auch wenn so mancher Kampf, den Berthold dabei auszufechten hat, sehr glatt abläuft, kommt an keiner Stelle in der Geschichte Langeweile auf und es macht Spaß, den jungen Mann und seine Freunde auf ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten.
Die Sprache ist angenehm schnörkellos, der Roman lässt sich daher leicht und flüssig lesen. Außerordentlich gut gefallen haben mir das sehr schön gestaltete Kartenmaterial sowie die zum Inhalt passenden Zeichnungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2012
Misfit
Skovron, Jon

Misfit


ausgezeichnet

Jael Thompson wächst bei ihrem strengen Vater auf, ihre Mutter starb, als Jael noch ein Baby war. Durch ständige Umzüge hat Jael kaum Freunde, sie ist eine Außenseiterin. An ihrem 16. Geburtstag erhält sie von ihrem Vater ein Amulett, das ein dämonisches Geheimnis birgt und Jaels Leben von Grund auf verändern wird.

„Misfit“ hat mich mit seinem wunderschönen Cover angelockt und bei mir auf den ersten Blick ein „will haben“ ausgelöst. Überhaupt, die ganze Aufmachung des Buches ist klasse und rundum gelungen. Und was noch besser ist: Der Inhalt hält diesem ersten Eindruck mehr als Stand. Ich bin einfach begeistert von diesem Buch.
Jon Skovron hat einen rasanten Schreibstil, man fliegt regelrecht durch die Geschichte.
Auch wenn ich mir die eine oder andere Szene etwas ausführlicher gewünscht hätte - so lernt Jael an einem einzigen Nachmittag ihre dämonischen Fähigkeiten zu beherrschen und anzuwenden - bin ich doch von dem flotten Handlungsverlauf fasziniert. Neben Jaels fast explosionsartiger Entwicklung von einem scheuen und verschlossenen Mädchen zu einer mutigen, starken Heldin hat mir die positive Wandlung ihres strengen und gefühlsarmen Vaters sehr gut gefallen.
Der Autor hat ganz geschickt Zeitsprünge in diese moderne Highschool-Story eingebaut, so dass man einige Hintergründe zu Jaels dämonischer Familiengeschichte erfährt. Außerdem hat Jon Skovron die Handlung mit vielerlei Anspielungen und Hinweisen auf Mythologie und Religion gespickt; nicht übertrieben, sondern interessant und unterhaltend. Der Humor kommt nicht zu kurz und eine Prise Romantik ist auch vorhanden.

Ein spannender, schnell zu lesender Roman, von dem ich mir unbedingt eine Fortsetzung wünsche.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.02.2012
Der Mord des Jahrhunderts
Collins, Paul

Der Mord des Jahrhunderts


ausgezeichnet

New York 1897. Die ganze Stadt ist in Aufruhr, es werden in Wachstuch eingewickelte Leichenteile gefunden. Die Vermutung, diese seien das Werk von Medizinstudenten, wird schnell widerlegt. Die schrecklichen Funde entpuppen sich als mysteriöser Mordfall, bei der die Identifikation der Leiche unmöglich scheint, denn der Kopf bleibt trotz zahlreicher Hinweise unauffindbar. Vielfältige Spuren lassen den Schluss zu, dass es sich bei dem Toten um William Guldensuppe handelt, wahrscheinliches Opfer einer Beziehungstat.

Anhand dieses spektakulären wahren Kriminalfalls schildert Paul Collins die Entwicklung des Boulevardjournalismus. Dafür fasst er chronologisch die Ereignisse aus mehreren Tausend Zeitungsartikeln zu einer spannenden Berichterstattung zusammen und vermittelt dabei Seite um Seite, wie rasant das Zeitungsgeschäft ist. Fast atemlos stürmt man mit den Reportern durch die Stadt, hetzt von Spur zu Spur, prescht von einer Sensation zur nächsten. Die Polizei gerät dabei immer mehr ins Hintertreffen, die Ermittlungen sind fest in Hand der Zeitungen, Journalisten sind allgegenwärtig. Eine Tatsache, die mich sehr verblüfft hat. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Polizei bei Mord dermaßen das Heft aus der Hand nehmen lässt.

Collins benutzt eine nüchterne, emotionslose Sprache und trifft damit genau den richtigen Ton für diese aufregende Jagd. Auch wenn sich über ein Dutzend Zeitungen an der Fahndung beteiligen, findet der eigentliche Wettstreit zwischen den Zeitungsmogulen Josef Pulitzer (NY World) und William Randolph Hearst (NY Journal) statt. Es geht um die größte Auflage, die Aufklärung des Mordes ist hierbei Mittel zum Zweck. Beide Verleger haben schnell erkannt, dass es die Sensationsnachrichten sind, die die Käufer anlocken (Zitat Hearst: „Die Öffentlichkeit zieht es vor, unterhalten statt informiert zu werden“). Ob es dabei gelungen ist, in dem Mordfall die Wahrheit ans Licht zu bringen, wird wohl nie ganz geklärt werden können.

Paul Collins ist mit „Der Mord des Jahrhunderts“ ein fantastisches Werk gelungen – ein Kriminalfall vereint mit einem Stück Zeitungsgeschichte, fesselnd und spannend erzählt.

Bewertung vom 23.02.2012
Du bist kein Werwolf
Caspers, Ralph;Henning, Christine

Du bist kein Werwolf


ausgezeichnet

„Du bist kein Werwolf: Eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät“. Nun, anfangs habe ich mir gedacht: Naja, was soll an diesem Pubertätsratgeber schon so besonders sein? Sind doch alle gleich. Jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, denke ich: Wow! Dieser Ratgeber ist anders – er ist einfach klasse!
Ich erwarte von einem guten Ratgeber, dass er unkompliziert ist, meine Sprache spricht, möglichst auf alle Fragen eine Antwort hat und mir darüber hinaus Tipps gibt.
Das alles bekomme ich in diesem Buch: Es ist klar und übersichtlich gegliedert, Tabellen und Infokästen ergänzen die Texte. Es hat eine lockere jugendliche Sprache mit Worten, die nicht belehren sondern auf eine unterhaltsame Art und Weise informieren. Es werden meiner Meinung nach alle für Jugendliche wissenswerten und wichtigen Themen bezüglich Liebe und Sex aufgegriffen und erläutert, dazu gibt es immer wieder Tipps und Anmerkungen. Nicht nur die körperlichen Veränderungen und die Unsicherheiten, die diese mit sich bringen, werden angesprochen, sondern auch das seelische Durcheinander, das die Pubertät verursacht, wird beschrieben und erklärt.
Mich als Mutter hat dieser Ratgeber überzeugt, ich werde ihn meinem Kind mit gutem Gewissen empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2012
Der Frühling / Hyddenworld Bd.1
Horwood, William

Der Frühling / Hyddenworld Bd.1


gut

Der 6-jährige riesengeborene Hydde Jack ist Hoffnungsträger bei der Erfüllung einer alten Prophezeiung. Da die Eigenschaft „Riese“ in der Hyddenwelt gleichbedeutend mit einem Todesurteil ist, soll Jack in der Menschenwelt aufwachsen. Hier begegnet er der gleichaltrigen Katherine, die er bei einem durch die bösen Fyrd als Autounfall getarnten Anschlag gerade noch so vor dem Flammentod retten kann. Jack selbst erleidet übelste Verbrennungen. Nach dem Unfall vergehen 10 Jahre, bis Jack und Katherine sich wiedertreffen. Kurz darauf wird Katherine von den Fyrd entführt und Jack macht sich auf in die Hyddenwelt, um sie zu retten…

Die Geschichte hat mich gleich von der ersten Seite an mitgerissen. Leider hielt dieser Sog nicht durch das ganze Buch an, denn nach einem guten Drittel verliert sich die Spannung immer mehr. Was bleibt, ist eine nette Geschichte mit schönen Beschreibungen, die mich mitnehmen auf eine Reise in eine fantastische Welt. Dort begegnet man liebevoll gestalteten Charakteren, die aber leider nicht in der Lage sind, der Geschichte den nötigen Schwung zu verleihen. So wurde das Lesen Seite um Seite immer zäher und zum Ende hin auch langweilig.
Schade, nach der Leseprobe war ich sehr neugierig auf dieses Buch, weil mir die Idee der zwei in sich verschlungenen Welten sehr gut gefallen hat. Aber überzeugt hat es mich letztendlich nicht.

Bewertung vom 12.02.2012
Die Rückkehr des Fremden
Alexander, Tamera

Die Rückkehr des Fremden


ausgezeichnet

Colorado-Territorium 1867/1868. Kathryn und Larson sind seit 10 Jahren verheiratet. Aber ihre Ehe verläuft vollkommen anders, als Kathryn gehofft hatte, besonders ihre Kinderlosigkeit macht ihr schwer zu schaffen. Als Larson in einer stürmischen Winternacht plötzlich verschwindet, beginnt nicht nur für Kathryn eine schwere aber auch erkenntnisreiche Zeit…

Die Geschichte ist richtig schön geschrieben. Ein Liebesroman mit einem dezenten christlichen Hintergrund, wunderbar intensiv erzählt. Kathryn und Larson lernen in den vielen schwierigen Monaten, in denen sie voneinander getrennt sind, mehr über sich selbst und den Partner, als es ihnen bisher während ihrer langjährigen Ehe gelungen ist. Beide erkennen, wie wichtig Liebe und vor allen Dingen Vertrauen sind. Bis zu dieser Erkenntnis müssen Kathryn und Larson jedoch viele Unwegsamkeiten und Hindernisse beschreiten, bei denen ihnen besonders ihr tiefer Glaube hilft, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Ein Buch, das mich berührt und Seite um Seite auf ein gutes Ende hat mitfiebern lassen.

Bewertung vom 08.02.2012
Zirkel / Engelsfors Trilogie Bd.1
Elfgren, Sara B.; Strandberg, Mats

Zirkel / Engelsfors Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Engelsfors. Eine Stadt in Schweden. Trist und öde ist es hier, die Zukunftsaussichten sind gering, das Leben ist langweilig.
Hier gehen Vanessa, Minoo, Anna-Karin, Rebecka, Ida und Linnéa aufs Gymnasium. Sie mögen einander nicht, jede lebt in einer eigenen Welt, jede kämpft mit ihren ganz persönlichen Alltagsproblemen. Bis eines Tages die Eintönigkeit durchbrochen wird: ein Mitschüler begeht Selbstmord in der Schule. Oder war es Mord? Plötzlich geschehen seltsame Dinge, die Mädchen werden eines Nachts von einer geheimnisvollen Kraft in den nahen Wald gezogen. Hier erfahren sie, dass sie Hexen sind, die Auserwählten, der Zirkel! Sie erhalten besondere Kräfte und müssen kämpfen – gegen das Böse, das in Engelsfors eingezogen ist. Und es gilt: nur gemeinsam sind sie stark – für die sechs ganz unterschiedlichen Mädchen die größte Hürde…


Ich mag Geschichten, bei denen der ganz normale Alltag plötzlich durch etwas Unerklärliches aus den Fugen gerät. Und genau darum geht es in diesem Buch – in einer kleinen Stadt dümpeln die Tage monoton vor sich hin, bis die trostlose Atmosphäre von rätselhaften Ereignissen durchbrochen wird.

Elfgren/Strandberg verzichten auf langatmige Umschreibungen und Schnörkel, ihr Schreibstil ist gradlinig, ja fast nüchtern. Abwechselnd und sehr ausgiebig lassen die Autoren die Teenagerinnen aus ihrem Leben erzählen, von ihren Problemen, ihren Wünschen, ihren Sorgen. Dabei werden ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Eigenschaften besonders deutlich hervorgehoben. Und man merkt schnell, diese sechs mehr oder weniger starken Individualisten unter einen Hut zu bringen, scheint selbst mit einer gehörigen Portion Magie nicht leicht zu werden.
Es gefällt mir richtig gut, dass die Mädchen während des gesamten Handlungsverlaufs ihrem jeweiligen Wesen treu bleiben und bis zum Schluss keine wirklichen Freundinnen werden, aber trotzdem, wenn auch widerstrebend, erkennen müssen, dass sie nur mit gebündelten Kräften gegen das Böse bestehen können.

Es hat mich anfangs verdutzt, dass nicht alle Mädchen gleichzeitig gleichstarke Kräfte verliehen bekommen, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es viel interessanter war, die unterschiedlichen Entwicklungen und den Umgang der Mädchen mit der Magie zu beobachten. Dabei waren die Reaktionen auf die neuen Begabungen grundverschieden. Da wurden die neuen Möglichkeiten fast spielerisch austestet und erkundet oder sogar schon für eigene Belange eiskalt ausgenutzt; Angst vor dem, was da auf sie zukommt war ebenso gegenwärtig, wie die Weigerung, die magischen Fähigkeiten überhaupt anzunehmen.

Wurde von den Mädels sehr umfassend und eingehend berichtet, haben mir an anderer Stelle Details gefehlt. Gerne hätte ich mehr über den Hausmeister Nikolaus erfahren, da er eine wichtige Figur zu sein scheint. Auch der Rat der magischen Gemeinschaft bleibt ziemlich im Dunklen und hätte meiner Meinung nach mehr Beachtung finden können. Aber da es sich ja um eine Trilogie handelt, hoffe ich hier auf mehr Einzelheiten im zweiten oder dritten Teil.

Zu dem Buch gibt es auch eine interessante Webseite mit umfangreichen Infos: www.zirkel-trilogie.de

Ohne Zweifel ein fabelhafter Auftakt zu einer spannenden Trilogie. Engelsfors hatte mich voll im Griff. Es hat Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, nicht nur für Jugendliche eine großartige Lektüre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.