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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2018
Berge des Wahnsinns (Folge 1 von 2) (MP3-Download)
Lovecraft, H.P.

Berge des Wahnsinns (Folge 1 von 2) (MP3-Download)


ausgezeichnet

New England 1930: Der Geologe William Dyer plant eine Expedition in die Antarktis. Nach anfänglichen Problemen mit der Finanzierung, wird Dyer das Geld von einer Stiftung bewilligt und die Forschungsreise kann beginnen. Mit dabei sind sein Assistent Larry Danforth, seine Kollegin Dr. Leni Lake, deren Assistentin Leslie Carroll, der Ingenieur Prof. Frank H. Pabodie und der Physiker und Meteorologe Prof. Atwood. Kurz nach ihrer Ankunft entdecken die Forscher seltsame Fossilien und die Biologin Dr. Lake unternimmt mit einigen Mitgliedern der Expedition eine weitere Tour bei der sie eine unbekannte Bergkette entdecken und eine unbekannte Lebensform.

Wie gewohnt inszeniert Titania auch diese Vorlage von H. P. Lovecraft gewohnt eindrucksvoll und atmosphärisch dicht. gerade am Anfang, als die Frauen zur Expedition stossen, gibt es eine ganze Reihe von unterhaltsamen Szenen, bei denen man sich ein Schumnzeln nicht verkneifen kann. Die chauvinistischen Ansichten von Dr. Dyer prallen auf die der emanzipierten Dr. Leni Lake und vermitteln gut den aufkommenden Feminismus dieser Zeit. Mit der Ankunft in der Antarktis wird das Hörspiel dann spannender. Seltsame Fossilienfunde, das eigenartige Verhalten der Schlittenhunde und dann die Entdeckung der unbekannten Lebensform steigern die spannende Atmosphäre stetig. Natürlich ahnt der Hörer, dass das Ganze nicht gut ausgeht und mit dem Ende von Teil 44 befindet sich die Geschichte an einem dramatischen Punkt, so dann man am Besten gleich mit dem 2. Teil der Doppelfolge weiter macht,

Fazit: spannende Umsetzung der Vorlage von H.P. Lovecraft, die von Titania wieder mit viel Atmosphäre und Liebe zum Detail in Szene gesetzt wurde.

Bewertung vom 26.11.2018
Das Haus des Richters (MP3-Download)
Stoker, Bram

Das Haus des Richters (MP3-Download)


sehr gut

Der Student Malcolm Malcolmson sucht Abgeschiedenheit und Ruhe um seine Studien zu betreiben und reist dazu in einen ihm fremden Ort. Eine verlassene Villa außerhalb des Dörfchens scheint genau der richtige Ort zu sein. Da ihm das Haus auch noch mietfrei vom Makler überlassen wird, scheint alles perfekt zu sein, doch nachts scheinen seltsame Dinge in dem Haus vorzugehen, Ratten trippeln durchs Haus und der bösartige Geist des Vorbesitzers treibt sein Unwesen.
Wie alle Folgen des Gruselkabinetts, so ist auch „Das Haus des Richters“ wieder sehr stimmungsvoll und atmosphärisch dicht in Szene gesetzt. Ein verlassenes Haus mit einer dunklen Geschichte und einem unheimlichen Vorbesitzer sind geradezu perfekte Zutaten für eine Schauergeschichte. Das unheimliche Heulen des Windes, das Trippeln der Ratten und das Knarren der Holzdielen erzeugen eine gruselige Stimmung, die sich immer mehr ihrem Höhepunkt nähert. Mag sein, dass sie Story an sich für heutige Verhältnisse nicht schauerlich genug ist, mir hat die düstere Atmosphäre aber gut gefallen. Wie Malcolm Malcolmson unweigerlich seinem Schicksal entgegen geht und auch gut gemeinten Ratschlägen gegenüber unzugänglich bleibt, das hat schon was Tragisches.
Die Sprecher sind wie immer hervorragend und tragen ein gutes Stück zum guten Gesamtkonzept bei. Wie schon gesagt sind die Effekte gut gelungen, bis auf die seltsamen Geräusche der Riesenratte, die ich beim besten Willen nicht mit so einem großen Tier in Verbindung gebracht hätte und die eher unfreiwillig komisch wirken als bedrohlich.

FaziT: stimmungsvolle Geschichte, die nicht immer ganz logisch ist, aber wie vom Gruselkabinett gewohnt gepflegte Gruselunterhaltung bietet.

Bewertung vom 26.11.2018
Der Sandmann (MP3-Download)
Hoffmann, E.T.A.

Der Sandmann (MP3-Download)


gut

Nathanael wurde als Kind Zeuge, wie sein Vater bei einem alchemistischen Experiment ums Leben kam. Die Schuld dafür gab der Knabe dem verhassten Coppelius, der seinen Vater regelmässig besuchte und der für ihn und seine Geschwister mit dem Sandmann identisch war, einem Unhold der Kindern Sand in die Augen streut bis sie bluten und deren Augen schließlich herausgepickt werden. Jahre später, als Nathanael studiert trifft er Coppelius wieder und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Wie man es von Titania nicht anders kennt, ist auch die 42. Folge des Gruselkabinetts auf hohem Niveau produziert, tolle Sprecher, die die einzelnen Charaktere lebendig werden lassen, eine hervorragende Musikuntermalung und eine eindringliche Geräuschkulisse tragen zur stimmgien Atmosphäre bei. Die Story an sich hat mir persönlich aber nicht ganz so gut gefallen, wie einige andere des Gruselkabinetts. Einiges wirkt sehr überzogen und unlogisch, der neurotische und durch sein Kindheitserlebnis traumatisierte Nathanael verliebt sich in eine Art Roboter und ist logischen Argumenten nicht mehr zugänglich, die Verknüpfung mit dem Alchimisten Coppelius hätte doch etwas weiter ausgebaut werden können um dem Ganzen etwas mehr Intensität zu verleihen und was eigentlich Nathanaels Vater mit der ganzen Angelegenheit zu tun hatte, hat sich mir nicht so wirklich erschlossen. Ich kenne die Originalgeschichte von E.T.A. Hoffmann nicht, kann also nicht beurteilen, wie eng man sich hier an die Vorlage gehalten hat oder ob etwas wesentliches weg gelassen wurde. Zum Ende hin steigert sich die Story aber zu einem dramatischen Finale, das die Story dann doch noch einmal heraus reißt.

FaziT: Insgesamt nette Unterhaltung, aber es gab eindeutig wesentlich bessere Geschichten im Gruselkabinett.

Bewertung vom 21.11.2018
Einäugige Echse
Hiaasen, Carl

Einäugige Echse


sehr gut

Der 14 jährige Richard lebt mit seiner Familie in Florida, als seine nur 9 Tage ältere Cousine Malley mit dem wesentlich älteren Talbo Cock abhaut, ahnt er, dass sich seine Cousine richtig in Schwierigkeiten gebracht hat. Als er am Strand den Ökoterroristen Skink ausgräbt, der auf diese Weise Schildkröteneierdiebe dingfest machen will, rät ihm der schrullige Kerl dringend, seine Cousine zu suchen. Das ungleiche Paar begibt sich auf einen schrägen Roadtripp quer durch Florida, um die umtriebige Malley zu finden und aus ihrer brenzligen Lage zu befreien.

Bei der „einäugigen Echse“ handelt es sich um ein Jugendbuch und das sollte man beim Lesen auch immer im Hinterkopf behalten. Wer die anderen Bücher des Autors kennt, könnte sonst womöglich enttäuscht sein. Auch diese Geschichte ist abgedreht, voll skurriler Begebenheiten und schräger Charaktere, aber es ist eben doch in vielen Bereichen „entschärft“ was natürlich dem jugendlichen Publikum geschuldet ist.
Der 14 jährige Richard führt als Ich-Erzähler durch die Geschichte und schildert die Ereignisse rückwirkend. Angepaßt an die Zielgruppe, ist der Schreibstil leicht, locker und sehr amüsant und auch erwachsene Leser können sich dabei bestens unterhalten.
Sicher, die Story ist viel zu abgedreht um durchgängig glaubhaft zu sein, aber hinter all den bizarren Geschehnissen, gelingt es dem Autor hervorragend seine Botschaft für Umwelt und Naturschutz zu vermitteln und nebenbei noch eine kurzweilige Story zu erzählen, dabei trägt Skink, durch seine eigenwillige, verschrobene und exzentrische Art zum großen Unterhaltungswert bei.
Fans von Carl Hiaasen werden vermutlich schon die Bekanntschaft von Skink gemacht haben, dem ehemaligen Gouverneur, der eigentlich Clinton Tyree heißt und auf seine unnachahmliche Art die Natur retten will. Schmuddelig, mit Duschhaube auf dem Kopf, einem Glasauge und Vogelschnäbeln im Bart, wirkt er mehr als sonderbar, aber es ist immer wieder eine Freude, ihm bei seinen bizarren Aktionen zu folgen.
Stimmungsvolle Naturbeschreibungen vermitteln nicht nur ein stimmiges Bild von Florida, sondern sorgen auch für das passende Setting rund um Richards Abenteuer.


FaziT: Witzig und voll schräger Begebenheiten erzählt der Autor hier die Geschichte eines bizarren Roadtripps und versieht das Ganze nicht nur mit seinem bissigen Humor, sondern liefert auch auf unterhaltsame und kurzweilige Weise die Botschaft, sich für Umwelt und Naturschutz einzusetzen und kritisiert auch deutlich den amerikanischen Lifestyle.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2018
Insel der tödlichen Rätsel (MP3-Download)
Duschek, Markus

Insel der tödlichen Rätsel (MP3-Download)


gut

Der Hilferuf eines gewissen Simenon führt C. Auguste Dupin und seinen Freund Edgar Allen Poe auf eine abgelegene, einsame Insel, auf der angeblich ein Monster umgehen soll. Doch zunächst entdecken die beiden Ermittler nur die Leiche ihres Auftraggebers, die am Mast eines Schiffes hängt. In der Jacke des Toten finden sie die Aufforderung, den Mörder zu finden, sonst würden sie die Insel nicht lebend verlassen. Es beginnt eine merkwürdige Schnitzeljagd, die weit in die Vergangenheit führt.

Seit einigen Jahren, sind C. Auguste Dupin und sein Freund Poe ein fester Bestandteil der Serie „Sherlock Holmes & Co.“ und lösen dort im Wechsel mit anderen berühmten Ermittlern spannende, neue Fälle. Gesprochen werden die beiden dabei von Manfred Lehmann (Dupin) und Uve Teschner (Poe). Nun hat dieses Ermittlerduo also eine eigene Serie bekommen, die hier mit Folge 1 „Insel der tödlichen Rätsel“ startet. Der Serienauftakt hat bei mir aber doch etwas zwiespältige Gefühle hinterlassen. Zum einen wird sehr stark auf die alten Fälle aus Sherlock Holmes & Co. Bezug genommen, wer die Serie nicht kennt, gerät hier doch etwas ins Hintertreffen da er von einigen Vorgängen gar keine Ahnung hat, zum anderen hat die Folge doch einige Längen und wirkt stellenweise ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Gut gefallen hat mir hingegen die düstere etwas unheimliche Atmosphäre, die die Folge von Anfang an beherrscht und auch bis zum Ende durchgehalten wird. Der Spannungsbogen hätte aber deutlich gestrafft werden können, erst zum Ende, dass dann leider auch recht abrupt ist, zieht die Spannungskurve deutlich an.
An der Sprecherriege kann man wirklich nichts aussetzten, neben den beiden Hauptfiguren, wird auch der Rest der agierenden Personen ganz hervorragend gesprochen. Als Erzähler führt Douglas Welbat auf ruhige und doch souveräne Weise durch die Folge. Der etwas zwielichtige Moulin wird von Peter Weis dargestellt, der seinen Charakter wirklich gelungen darstellt. Weitere Sprecher sind Wolfgang Condrus, Michael Pan und Kerstin Draeger und mit Bustillo, gesprochen von Peter Weis kommt eine weitere Figur aus einem „alten Fall“ mit in die Folge.
Musik und Geräuschkulisse sind stimmig, werden aber insgesamt recht dezent eingesetzt.

FaziT: Die Idee, Dupin und Poe eine eigene Serie zu geben, ist durchaus interessant und die beiden Ermittler haben auch sicher das Potenzial dazu, doch wirkt die erste Folge etwas unausgereift, die Handlung teilweise zu überkonstruiert um wirklich glaubhaft zu sein und das offene Ende trägt auch nicht dazu bei, den Hörer wirklich zufrieden zu stellen. Die hervorragenden Sprecher machen die Folg aber insgesamt ganz kurzweilig und wecken doch die Neugier auf die nächsten Teile.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2018
Northanger Abbey (Folge 2 von 2) (MP3-Download)
Austen, Jane

Northanger Abbey (Folge 2 von 2) (MP3-Download)


sehr gut

Im zweiten Teil des Hörspiels reist Catherine mit den Geschwistern Tilney auf deren Landsitz und hier kommt dann zum ersten Mal die Namengebende Northanger Abbey ins Spiel. Die Freude über die Einladung wird etwas getrübt durch General Tilneys seltsames Verhalten, auch seine Kinder scheinen sich ins einer Gegenwart anders zu benehmen und schon bald vermutet Cathrine ein dunkles Geheimnis hinter dem Tod von General Tilneys Frau.
Wirklich schauerlich wird es auch diesmal nicht, dafür gibt es typisch für eine viktorianische Romanze diverse Verwicklungen, Intrigen und Verwirrungen, die am Ende dann aber doch gut ausgehen.
Insgesamt eine romantische viktorianische Liebesgeschichte, die mit viel zeitgemäßem Charme aufwartet. Wer sich drauf einläßt und den fehlenden „Grusel“ nicht vermißt, bekommt hier eine nette Gesellschaftsstudie, die wie immer hervorragend produziert und in Szene gesetzt ist.

FaziT: eine eher ungewöhnliche Doppelfolge für das Gruselkabinett, weil die Story an sich gar nicht in die Kategorie „Grusel“ fällt. Wenn man davon absieht und sich auf die Geschichte einläßt, bekommt man eine hervorragend gesprochene und stimmig in Szene gesetzte viktorianische Romanze, die mit reichlich Intrigen und Verwicklungen aufwartet.

Bewertung vom 21.11.2018
Northanger Abbey (Folge 1 von 2) (MP3-Download)
Austen, Jane

Northanger Abbey (Folge 1 von 2) (MP3-Download)


sehr gut

Die junge Catherine Morland ist eine begeisterte Leserin von Schauerromanen, bietet ihr eigenes beschauliches Leben als Pfarrerstochter doch wenig Aufregung. Das ändert sich als sie von einem befreundeten Ehepaar ihrer Eltern in den Kurort Bath eingeladen wird. Dort trifft sie auf den jungen Henry Tilney und seine Schwester Elinor.

Die recht romantische Geschichte aus der Feder von Jane Austen wurde hier stimmig und mit viel viktorianischem Flair umgesetzt. Das Problem ist nur, dass Northanger Abbey vom Thema her nicht wirklich in die Reihe „Gruselkabinett“ paßt und vermutlich viele Hörer hier etwas ganz anderes erwarten und dementsprechend enttäuscht sein werden. Ich hab ja eh ein Faible für die viktorianische Zeit, von daher hat mir das Hörspiel gut gefallen und meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen, denn wie üblich ist die Story sehr gut produziert und die Sprecher verleihen ihren Figuren Tiefgang. Die leicht gestelzt wirkenden Dialoge spiegeln schön den Zeitgeist wieder und vermitteln einen Eindruck von der damaligen Gesellschaft.

FaziT: mehr eine romantische Gesellschaftsstudie als ein Gruselhörspiel, wer sich aber für die viktorianische Gesellschaft begeistert, der wird hier seine Freude haben.

Bewertung vom 21.11.2018
Der Tempel (MP3-Download)
Lovecraft, H.P.

Der Tempel (MP3-Download)


sehr gut

In den Kriegswirren 1917 versinkt U-Boot U 29 vor der Küste Yucantans. Zuvor hatte das U-Boot den feindlichen Frachter „Victory“ versenkt und der Kapitän weigerte sich, Überlebende an Bord zu nehmen. Später entdeckte die Besatzung einen toten Seemann im Wasser mit fremdländischen Zügen, als die Leiche untersucht wird, finden die Matrosen eine aus Elfenbein gefertigte Statue eines Lorbeer-bekränzten Jünglingshauptes bei dem Toten. Leutnant Klenze nimmt die Statue an sich und das U-Boot setzt seinen Kurz fort. Doch schon bald häufen sich seltsame Vorkommnisse an Bord. Einige Matrosen haben schreckliche Visionen, es kommt zu Selbstmorden und schließlich meutert die restliche Mannschaft und nur der Kapitän und Leutnant Klenze bleiben zurück, doch auch für sie beginnt der Alptraum erst.

Wie gewohnt wird auch diese Geschichte aus der Feder von H.P. Lovecraft wieder gewohnt gut und professionell als Hörspiel umgesetzt. Die beklemmende und unheimliche Stimmung bezieht sich aber mehr durch die klaustrophobische Atmosphäre, die an Bord des untergegangenen U-Bootes herrscht als durch eine besonders gruselige Handlung. Nachdem die Mannschaft das Schiff verlassen hat, wird ein Großteil des Hörspiels vom Kapitän und seinem Leutnant bestritten. Die beiden werden von Erich Räukert und Dennis Schmidt-Foß gesprochen, die ihre Sache ausgesprochen gut machen und den beiden Charakteren viel Tiefgang verleihen. Je mehr sich die Geschichte ihrem Ende zu neigt, um so bedrückender und beunruhigender wird die Stimmung. Hier ist den Produzenten ein wirklich dichter Klangteppich aus Musik und Geräuschen gelungen, der den Hörer quasi in die Geschichte hineinversetzt und die Atmosphäre fühlbar macht.

FaziT: gewohnt hochwertig produziert, überzeugt auch „Der Tempel“ mit einer atmosphärisch dichten Stimmung und tollen Sprechern.

Bewertung vom 21.11.2018
Die Spinne (MP3-Download)
Ewers, Hanns Heinz

Die Spinne (MP3-Download)


ausgezeichnet

Paris 1910: an drei aufeinanderfolgenden Freitagen erhängen sich im kleinen Hotel Stevens drei Gäste am Fensterkreuz von Zimmer 7, ohne das es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Medizinstudent Richard Bracquemont will dem Rätsel auf den Grund gehen und läßt sich weder vom zuständigen Kommissar noch Madame Dubonnet, der Besitzerin des Hotels davon abbringen, Zimmer 7 zu beziehen und zunächst scheint auch alles gut zu gehen.

Vor diesem Hörspiel war mir Hanns Heinz Ewers völlig unbekannt, daher kenne ich auch die Originalgeschichte, der das Hörspiel zu Grunde liegt nicht, trotzdem ist es Titania wieder mal gelungen, einen Stoff dramaturgisch wunderbar umzusetzen und eine phänomenale Stimmung zu erzeugen. Sicher ist der Stoff an sich nicht so unheimlich oder gruselig wie bei anderen Folgen des Gruselkabinetts, der Gruseleffekt ist hier eher subtil und hintergründig, aber Richards Besessenheit und später seine Hörigkeit Clarimonde gegenüber werden wunderbar greifbar. Da die Geschichte fast vollständig in Form von Tagebucheintragungen von Richard in Ich-Form vorgetragen wird, kann man hier die sich ändernden Emotionen und Gefühle hautnah miterleben. Simon Jäger, der Richard Bracquemont spricht, ist hier eine außergewöhnliche Leistung gelungen, die vollständig überzeugt.

Fazit: wieder wird eine dichte und sehr stimmige Atmosphäre erzeugt, was inzwischen schon ein Markenzeichen der Reihe ist und Sprecher und Musikuntermalung tun ihr Übriges um auch die 38. Folge zu einem Highlight zu machen.