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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2613 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2021
Imkersterben
Brandt, Patricia

Imkersterben


sehr gut

Imker oder Bienen, wer stirbt zuerst?

Der Hohwachter Kommissar Oke Oltmanns ist sofort alarmiert, als der Förster und Imker Kurt Tietjen mit seinem Moped wegen eines gespannten Drahtes tödlich verunglückt. Bei seinen Nachforschungen entdeckt er, dass Tietjens Honig mit Glyphosat verseucht war. Schon bald gibt es ein weiteres Opfer aus der Bienen-Branche, beginnt jetzt neben dem Bienensterben auch noch das Imkersterben?

"Finales Ferienglück: Bau deinen Sarg in drei Urlaubstagen." Zitat Seite 34

Wer lässt denn Feuerwerkskörper in Bienenstöcke fliegen? Trieben hier Jugendliche ihr Unwesen oder wollte jemand dem Besitzer Tietjen schaden? Als Tietjen kurz darauf stirbt, scheint an dieser Sache einiges faul zu sein. Hobbyimker Kurt Tietjen war kein angenehmer Zeitgenosse, doch diesen Tod durch Genickbruch gönnt man niemandem. Oke Oltmanns und sein Kölner Kollege Vincent Gott ermitteln.

Oke ist nicht begeistert, dass seine Frau sich nun auch in der Fischbude vegan austobt. Bei den Touristen kommt es gut an, aber die Einheimischen bestehen weiterhin auf Fischbrötchen.

Vincent Gott, der aus Köln stammende Kollege, fühlt sich an der Ostsee recht wohl, seinen Dialekt legt er dennoch nicht ab. Dabei kann er auch Hochdeutsch, wie man beim Rezitieren eines Gedichtes von Christian Morgenstern bemerkt. Als Leser muss man ein wenig Sprachvermögen mitbringen, damit man seine Sätze auch richtig versteht. Aber gerade das gibt dem Krimi noch etwas Würze.

Die Kapitel werden aus Sicht verschiedener Protagonisten erzählt, diese Wechsel sind ungewöhnlich, doch es baut sich mit der Zeit ein Kennenlernen auf und die Handlung wird so aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus beschrieben. Die Personenfülle ist aber auch ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, denn ich hatte nicht von allen ein Bild im Kopf.

Das Thema Bienensterben ist in aller Munde, der massive Einsatz von Pestiziden ist dafür verantwortlich. Der Rückgang der Bienen hat viele Menschen aufgerüttelt, sich selbst als Hobbyimker zu versuchen. Patricia Brandt hat dieses Thema in den Mittelpunkt ihres Krimis gesetzt, im Nachwort erklärt sie Hintergründe zu sogenannten Fake-Honigen, die den Imkern wirtschaftlich schaden.

Das Buch liest sich durch den flüssigen und humorvollen Erzählstil schnell weg, was an Spannung fehlt, wird hier mit Regionalkolorit und Humor wettgemacht. Ich habe bei diesem Regionalkrimi häufig und laut lachen müssen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2021
Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16
Marly, Michelle

Romy und der Weg nach Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.16


ausgezeichnet

Der Wandel vom Sissi-Image zum Star Romy Schneider
Michelle Marlys Romanbiografie "Romy und der Weg nach Paris" ist ein Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" aus dem Aufbau Verlag.

»Ich will ganz französisch sein in der Art, wie ich lebe, liebe, schlafe und mich anziehe.« (Romy Schneider)

Bereits als Teenager ist Romy Schneider dank ihrer Rolle der "Sissi" ein Star und spielt sich in die Herzen einer großen Fangemeinde. Doch dieses "Sissi-Image" möchte sie ablegen. Als sie den damals unbekannten Alain Delon kennenlernt, verliebt sie sich in ihn. Ihre Familie ist gegen die Beziehung, doch Romy folgt Alain nach Paris. Zu dem Zeitpunkt ist Romys Karriere auf dem Tiefpunkt und irgendwann kriselt auch die Liebe zu Alain.

Diese Romanbiografie lässt uns einen Blick auf das Leben von Romy Schneider zwischen 1958 bis 1961 werfen. Sie war 1958 bereits berühmt durch ihre Darstellung der Sissi. Doch Romy war dieses Wiener-Mädel-Image leid, sie möchte als Charakterdarstellerin arbeiten, dafür Schauspielunterricht nehmen und ihren eigenen Weg gehen. Aus bestimmten Gründen, die man im Buch nicht näher erfährt, ich vermute es waren finanzielle Gründe, erwarteten Romys Mutter und der Stiefvater von ihr, diese Erfolgsserie der Sissi weiter zu verfolgen. Aber Romy wollte erwachsen werden, den bürgerlichen Vorstellungen entfliehen und eigene Wege gehen. Die Liebe zu Alain wurde zu dem Zeitpunkt ihr Rettungsanker.

Michelle Marly lässt uns in Romys Gedanken blicken und zeigt wie die junge Frau erwachsen wird und ihre eigene Persönlichkeit entwickelt. Anfangs wird sie von ihrer Familie gegängelt, finanziell ist sie abhängig vom Stiefvater, der ihr Geld verwaltet. Romy wünscht sich mehr Unabhängigkeit, sie nabelt sich ab, entscheidet sich für ihre Liebe zu Alain und springt unter Visconti für französische Filme sogar ins kalte Wasser, denn als junge Schauspielerin muss sie sich erst einen Ruf erarbeiteten. Sie wird vom Lebensstil der Franzosen mitgerissen, nimmt Sprachunterricht, lässt ihre langen Haare abschneiden und übernimmt auch äußerlich mit Kleidung von Coco Chanel ein anderes Image. Alles ohne die Unterstützung ihrer Familie, Romy beißt sich durch und wird ein Star in Frankreich.

Das Pariser Leben spürt man in den Beschreibungen der Stadtansichten und im Lebensstil nach. Romys neues Image ist Luchino Viscontis Einfluß zu verdanken und ihr neues Auftreten als elegante Dame mit Stil keiner geringeren als Coco Chanel, die in Romy eine Grande Dame gesehen hat. Zu diesem Zeitpunkt, also auf dem Höhepunkt ihres Imagewechsels endet der Roman. Leider, muss ich sagen, denn ich hätte gern noch mehr über ihr nachfolgendes Leben erfahren.

Dem flüssigen und eingängigen Schreibstil Michelle Marlys kann man wunderbar folgen, man kommt ihr sehr nahe und erhält Romys Erlebnisse und die jeweilige Szenerie mit Hintergrundwissen und Zeitgenossen realistisch aufgezeigt.

Als Charakter wird Romy Schneider als Frau mit Selbstzweifeln vorgestellt, eine Frau auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Sie war eine empfindsame Person, die ihren Beruf liebte und sich mit sehr viel Energie dafür engagierte. Das war nicht immer einfach, Erfolg und Misserfolg liegen oft nah beieinander.

Besonders interessant ist wie immer das erhellende Nachwort der Autorin, dort erfährt man weitere Angaben über das Leben von Romy Schneider.

Es war mir ein großes Vergnügen, diese Lebensphase Romy Schneiders von der kleinen Sissy zur französischen Dame begleiten zu dürfen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2021
Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald
Kaiser, Maria Regina

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald


ausgezeichnet

Eine wunderbare Hommage an eine beeindruckende Frau und große Geschichtenerzählerin

Astrid Lindgren (1907-2002) feierte schon zu Lebzeiten Bestseller-Erfolge mit ihren Büchern, die die Kinderliteratur revolutionierten. Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter und viele weitere haben unser aller Kindheit geprägt und uns gezeigt, wieviel Stärke und Mut Kinder besitzen können. Doch das Leben der Autorin verlief alles andere als beispielhaft und war von schlechten Erfahrungen, familiären Sorgen und Melancholie geprägt. Ihre Kindheit verlief glücklich, mit 18 Jahren wurde Astrid ungewollt schwanger, zog nach Stockholm und verbrachte viele Jahre in Armut.

"Das starke Mädchen stemmt alles" Zitat Seite 246

Maria Regina Kaiser bringt uns sehr unterhaltsam in zahlreichen Episoden das facettenreiche Leben und die Erfolge der Autorin näher und lässt uns einen Blick auf Astrid Lindgren als Mensch werfen.

Astrids Leben war nicht einfach, es gab viele schwierige Phasen, wie die frühe Mutterschaft, eine Ehe mit einem alkoholkranken Mann und der Einfluss des Krieges. Sie lebte anfangs noch am Existenzminimun, arbeitete im Verlagsgeschäft, schrieb unermüdlich Kinderbücher, in die auch Persönliches einfloß und feierte damit große Erfolge. Außerdem fand Astrid Lindgren noch Zeit und die Kraft, sich politisch für Kinderrechte und eine gewaltfreie Erziehung, für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Was für ein Leben, was für eine Schaffens- und Willenskraft und dabei so bescheiden, engagiert und demütig. Man kann ihr einfach nur dankbar sein und sie bewundern.


Diese Biografie liest sich lebendig, glaubhaft und unterhaltsam, alle fiktiven Stellen orientieren sich dicht an der Realität und man kann den einzelnen Lebens-Stationen Astrid Lindgrens einfach nur gebannt folgen. Es entsteht ein umfassender Eindruck von dieser Persönlichkeit, wir erleben ihre Lebensstationen, lernen ihre Kinder, Weggeführten und Freunde kennen und kommen Astrid Lindgren sehr nahe.

Ein umfangreiches Nachwort und ein Anhang mit Bildern zu Leben und Werk Lindgrens vervollständigen dieses Buch.

Eine große Empfehlung für alle Astrid Lindgren Fans, denn mit diesem Buch kommt man ihr ganz nah.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2021
Ich dachte schon, du fragst mich nie
Engelmann, Gabriella

Ich dachte schon, du fragst mich nie


gut

Locker-leichter, mit Humor gewürzter Unterhaltungsroman

Sophie Hartmann ist ein Familienmensch und lebt in Hamburg, ihre Tochter Pauli ist im Pubertätsalter und hat Liebeskummer, die ältere Tochter Liv möchte mit Sophie das Cook-Up "Liv's" eröffnen. Leider passiert kurz vor der Restauranteröffnung ein Unfall, bei dem sich Liv die Hand bricht, nun muss ein Koch gefunden werden, sonst bleibt die Küche kalt.

Marc ist Unternehmensberater, lebt auf Mallorca und erholt sich in Hamburg von einer Panikattacke. Bei seinem Besuch in neu eröffneten Restaurant erfährt er, dass die Köchin im Krankenhaus ist und die Küche geschlossen ist. Er möchte gerne helfen, kommt ins Gespräch mit Sophie und meint sie zu kennen, doch woher?

Bei diesem Roman kommt Urlaubsfeeling auf, denn Sophie hat mit ihrer Schwester Geli vor kurzem auf Mallorca Urlaub gemacht. Das Lebensgefühl, die kulinarischen Leckerbissen und die Landschaft abseits von Ballermann lassen die Sonne scheinen und wecken Urlaubssehnsucht. In diesem Urlaub ist Sophie auch Marc begegnet, den sie sehr attraktiv findet, aber auch nach fünf Jahren als Witwe immer noch nicht frei für eine Beziehung ist.

Als Marc im "Liv's" hört, dass ein Koch gesucht wird, bietet er sich als leidenschaftlicher Hobbykoch an, einzuspringen. Damit ist die Möglichkeit einer wachsenden Romanze mit Sophie gelegt. Wechselseitig erzählt mal Sophie und mal Marc. Sophie muss erst wieder lernen, auf die Liebe zu vertrauen und verheimlicht Marc einiges und auch Marc hat noch Überraschungen im Ärmel. Beide Figuren konnte ich so näher kennenlernen, aber sie blieben etwas blass und wurden mir leider nicht sonderlich sympathisch. Die Handlung dreht sich um Sophies Familie und die erwartete Liebesbeziehung zu Marc und spielt sich in den Locations Hamburg und Mallorca ab.

Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und leicht zu lesen und wird durch einige witzige Details am Kapitelanfang humorvoll aufgepeppt. Dazu gehört die Auflistung der jeweiligen Kühlschrankinhalte in den Wohnungen, genauso wie die Nennung bekannter Zitate und Sprüche wie "Liebe ist die beste Medizin", die mit Gegensprüchen der Figuren witzig angezweifelt oder widerlegt werden.

In dieser Geschichte passiert wirklich viel, man springt von einer Nebenhandlung zur nächsten, die sehr ins Detail auserzählt werden. Es gibt einige konstruiert wirkende Zufälle, damit wird die Handlung etwas unrealistisch und mir wurde der Spaß an der Geschichte etwas verleidet. Im Ganzen ist dieser Roman eine heitere Urlaubs-Unterhaltung mit Familienleben, Liebe und Mallorca-Atmosphäre.

Als reine Frauenlektüre mit dem Urlaubsfeeling gut zu empfehlen.

Bewertung vom 26.03.2021
Das Museum des Meeres
Trinick, Loveday;White, Teagan

Das Museum des Meeres


ausgezeichnet

Mit diesem Buch kann man auch nachts ins Museum

"Das Museum des Meeres" von Loveday Trinick mit Illustrationen von Teagan White erscheint im Prestel Junior Verlag.

71% der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. In diesem museumsartig aufgebauten Buch kann man entdecken, welche Bewohner in den Ozeanen der Welt leben. Wir reisen in die Ökosysteme des Arktischen, Atlantischen, Indischen, Pazifischen und Südlichen Ozeans!

Auf großformatigen Tableaus mit liebevoll und detailgetreu gezeichneten Gouache- und Aquarellmalereien der Illustratorin Teagan White sind – wie in einem Aquarium – Korallen, Quallen, Rochen, Schildkröten, Delfine, Wale und vieles mehr zu sehen. Jedes Kapitel befasst sich mit einer Gattung oder einem Lebensraum wie Nesseltiere, Säugetiere, Fische oder Korallenriffe.

Was für ein wundervolles, überdimensional großes Sachbuch zum Thema Meere und Ozeane!

"Das Museum des Meeres" ist aufgebaut wie ein Museum, es hat neun Säle (Kapitel) und am Schluss eine Bibliothek mit Stichwortverzeichnis und Literaturangaben zum Weiterlesen.

Im Eingangsbereich werden die Tiefenzonen des Meeres und die Meeresströmungen gezeigt und mit Sachtext näher erklärt.

In den Sälen werden vorgestellt: Plankton, Nesseltiere, Weichtiere und Stachelhäuter, Gliederfüßer, Fische, Säugetiere, Vögel, Reptilien und abschließend das Weltmeer und der Mensch.

Die Sachtexte enthalten viel Wissenswertes über die Meeresbewohner und unterschiedlichen Lebewesen, aber auch wichtige Anmerkungen zu den Folgen des menschlichen Handelns. So begreifen Kinder die Ozeane als Ökosysteme, die es zu schützen gilt.

In diesem Buch kann man wunderbar blättern und die Gouache- und Aquarellmalereien bewundern. Absolut naturgetreu wirken die Bilder vom kleinsten Plankton, über die wunderschönen Seeanemonen, Krebstiere und Muscheln, Schnecken und Stachelhäuter, zu denen die Seesterne gehören.

Wunderschön anzusehen sind auch die Korallenfische, Rochen und Haie und die verschiedenen Säugetiere wie Wale, Robben und Seekühe.

Die fantastisch gemalten Bilder sind einfach eine Augenweide und dank der verständlichen Texte und Bildlegenden gibt es eine Menge über die Unterwasserwelt zu erfahren. Es weckt das Interesse für die Meere, lässt Kinder über manche Folgen nachdenken ist als Grundlage für ökologisches Verständnis sehr hilfreich. Sinnigerweise wurde dieses Buch klimaneutral produziert.

Dieses Buch hat ein sehr großes Format von 27 mal 37 cm, das hat den Vorteil, dass die Bilder richtig wirken können und auch mehrere Kinder vor dem Buch sitzen und es betrachten können.

Die Säle wecken Interesse an der Unterwasserwelt und gleichzeitig wird detailliertes Fachwissen altersgerecht vorgestellt. Aber auch Erwachsene können hier Neues entdecken oder dazulernen und es ist ein Buch für die ganze Familie.

Kurzweilige Präsentation als Museumsreise durch die interessante Unterwasserwelt mit großartigen Illustrationen. Es ist eine großartige Erfahrung und eine tolle Idee für Zuhause. Und solche Unternehmung ist als Abwechslung immer willkommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2021
Mein Abc der Natur / Deine-meine-unsere Welt Bd.3
Edwards, Nicola

Mein Abc der Natur / Deine-meine-unsere Welt Bd.3


ausgezeichnet

Robustes Bilderbuch über das erste Abc

Für Kinder ab drei Jahren werden hier die Buchstaben des Alphabets gezeigt, jeweils in Groß- und Kleinschreibung und mit einem prägnanten Bild aus der Natur. Die Buchstaben werden in Fingerspuren aus Filz ausgeführt, die die Kinder nachspüren können. Die haptische Wahrnehmung lässt im Wortsinne begreifen und verleitet zum Nachspüren der Buchstaben.


Kinder lernen täglich Neues und das mit allen Sinnen. Dieses Buch gibt ihnen einen Eindruck, aus welchen Buchstaben sich das Alphabet zusammensetzt, es zeigt mit Pfeilen, wie sie geschrieben werden und macht damit neugierig auf eigene Schreibversuche.

Das Buch ist sehr robust aus dicker Pappe, die Fingerspuren der Buchstaben sind mit Filz unterlegt und die Naturbilder sind ausgesprochen realistisch dargestellt und zeigen Motive, die kleinen Kindern schon geläufig sind. So wird Lautmalerei mit den Buchstaben verbunden und Kinder lernen die Anfangsbuchstaben sprachlich und optisch zu verbinden. Die Fingerspuren kann man nachfahren, genau wie man den Buchstaben auch schreibt.

Sehr schön bunt präsentieren sich hier Tiere und Dinge aus der Natur in Verbindung mit nachfühlbaren Fingerspuren, die Kinder zum Schreiben und Lesen lernen animieren.



Dieses Buch führt mit Fotos aus der Natur in die Welt des Alphabets ein und macht neugierig auf das Schreiben.

Bewertung vom 26.03.2021
Ein Traum aus Schaum (Badebuch)
Archan, Isabella

Ein Traum aus Schaum (Badebuch)


ausgezeichnet

Amüsante Mordsgedanken in der Wanne
Der Kurzkrimi für die Badewanne "Ein Traum aus Schaum" von Isabella Archan erscheint bei Edition Wannenbuch.

Wer gerne ein Schaumbad nimmt und nebenbei liest und nun noch ein Buch zur Unterhaltung sucht, ist mit diesem kurzweiligen Badekrimi gut bedient. Das Buch ist wasserfest, was in der Wanne ja auch ganz praktisch ist. Wellige, feucht gewordene Bücher braucht kein Mensch und Büchermenschen erst recht nicht.

Inhaltlich geht es um eine Frau, die sich nach einem arbeitsreichen Tag zur Entspannung gerade ein Schaumbad eingelassen hat. Doch noch ehe sie ihren Fuß ins warme Wasser tauchen kann, taucht ihr Mann auf. Und schwupps, sitzt er im Badewasser. Möchte man die Wanne teilen? Mit dem jungen Ehemann vielleicht noch gerne, aber der ältere Göttergatte entwickelt dann doch schon einige Marotten und das Schaumbad wäre eher ein Albtraum. Da kommen Mordsgedanken auf, die tiefe Blicke in die eheliche Seele zulassen. Kann dieses Badeerlebnis gut ausgehen? Ich verrate es nicht, bade-lest es doch selber!

Der Erzählstil von Isabella Archan lässt an einen Sketch denken, die Gedanken einer Frau sind frei und ihre Mordsgelüste auch.

Meine volle Empfehlung für diese tolle Buch-Idee, die amüsant zu lesen ist, für eine spannende Überraschung gut ist und eine wirklich saubere Angelegenheit. In österlichem Gelb auch eine tolle Idee für das Osternest.

Bewertung vom 25.03.2021
Expedition Polarstern - Dem Klimawandel auf der Spur
Weiss-Tuider, Katharina

Expedition Polarstern - Dem Klimawandel auf der Spur


ausgezeichnet

Interessanter Blick hinter die Kulissen der Forschungsreise der Polarstern
Im cbj Verlag erscheint das Kindersachbuch "Expedition Polarstern - Dem Klimawandel auf der Spur" von Katharina Weiss-Tuider und Christian Schneider. Es empfiehlt sich ab dem Alter von 10 Jahren.

Wo unser Klima entsteht: Eine Forschungsreise ins Herz der Arktis

Ein Jahr lang dauerte die große Arktisexpedition des deutschen Forschungseisbrechers »Polarstern«. Das Schiff driftete, angedockt an eine Eisscholle, in extremer Kälte und monatelanger Dunkelheit durch das Nordpolarmeer. Die internationale Polarexpedition MOSAIC ist ein multinationaler Einsatz, das Forscherteam aus über 600 Crewmitgliedern und Wissenschaftler*innen aus über 20 Nationen sammelte wichtige Daten, die zeigen sollen, wie sich die Veränderungen in der Arktis auf das Weltklima auswirken. Denn die Polarregion gilt als sogenannte Klimaküche, hier erwärmt sich die Temperatur schneller als sonst irgendwo auf der Erde.

Die Forschungsreise der »Expedition Polarstern« fand von September 2019 bis Oktober 2020 statt. In diesem Buch wird von den Wissenschaftlern und ihren Forschungszielen berichtet, es stellt auch das historische Vorbild von Nansens Nordpol-Tour mit der Fram vor, erklärt Treibhauseffekte, klärt über Meereis-Fakten auf und zeigt interessante Auszüge aus dem Expeditions-Logbuch.

Doch zuerst muss man wissen, wie entsteht das Klima? Wie wirkt sich die Wetterküche der Arktis auf die klimatischen Bedingungen der Erde aus? Und welche Daten kann dieses Expedition sammeln?

Besonders anschaulich wird das Wissen durch die zahlreichen Fotos und wunderbaren Bilder begleitet, die das Erscheinungsbild sehr unterhaltsam aufwerten.

In diesem Buch erlebt der Leser das Abenteuer Nordpolarmeer durch die unterschiedlichen Teams aus nächster Nähe mit und erfährt vielseitiges und verständlich erklärtes Hintergrundwissen, das über das arktische Geschehen, über die globalen Auswirkungen und über die Expedition an sich aufklärt. Sehr interessant ist der Bericht über den typischen Arbeitsalltag im Eis und erstaunlich sind die verschiedenen Ausprägungen von Eis, verschiedenen Wolkenausprägungen und die sich die Lebewesen in dieser Wildnis an die extremen Verhältnisse angepasst haben. Man kann viel dazulernen, erfährt welche Auswirkungen bisherige Veränderungen gegen den Klimawandel haben und dass sogar am Nordpol Plastik gefunden wird.

Es liegt an jedem von uns, den Klimawandel aufzuhalten, hier wird erklärt, was jeder Einzelne tun kann und wie wir die Arktis schützen können, weil sie unsere Zukunft darstellt. Für kleine und große Forscher gleichermaßen interessant.

Dieses Buch zeigt ein faszinierendes Forschungsabenteuer in der Arktis, das die Auswirkungen auf den Klimawandel untersucht, vorstellt und aufklärt. Es inspiriert und macht neugierig auf Forschung und Experimente.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2021
Alsterschwan
Seemann, Regine

Alsterschwan


ausgezeichnet

Spannende Ermittlungen um ein brisantes und erschreckendes Thema
Spannende Ermittlungen um ein brisantes und erschreckendes Thema

Der Kriminalroman "Alsterschwan" von Regine Seemann ist der dritte Band der Reihe um das Ermittlerduo Brandes und Kurtoğlu, der 2020 im Gmeiner Verlag erschien.

Der seit Wochen vermisste Fynn taucht blutüberströmt auf einer Halloween-Party auf, doch es ist kein Kostüm, kurz darauf bricht er tot zusammen. Er flüstert rätselhafte letzte Worte, die nach Nikolaus und Schwänen klingen. Kann das ein Hinweis auf die ebenfalls vermissten Jugendlichen Fenja und Yannick sein? Die Hamburger Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu übernehmen die Ermittlungen und müssen unter Zeitdruck die verschwundenen Jugendlichen finden.


Alsterschwan ist mein erstes Buch der Autorin, es lässt sich eigenständig und ohne Vorwissen der Reihe lesen und alle wichtigen Personen lernt man gut kennen.

In diesem Krimi werden zwei Handlungsstränge miteinander zu einer runden Geschichte verknüpft. Da sind einmal die aktuellen Ermittlungen im Fall des toten Fynn. Wir erleben ein ungleiches Ermittlerteam, das sich gut ergänzt. Einige Einblicke ins Privatleben unterhalten prima und entwickeln die Charaktere weiter, so lernt man die Frauen gut näher kennen. Im zweiten Strang tauchen wir in die 70iger Jahre ein und erleben wie schwer erziehbare Jugendliche in einem seltsam wirkendem Landheim untergebracht werden und dort täglich Spritzen erhalten. Welche Medikamente das sind, wird den Jugendlichen nicht mitgeteilt. In diesem Heim macht sich sofort ein gruseliges Gefühl breit und deshalb habe ich diesen Erzählstrang auch besonders fesselnd erlebt.

Mich hat auch der rasante Schreibstil mitgerissen, Regine Seemann erzählt bildhaft und ausgesprochen lebendig und lässt ihre Charaktere sehr authentisch und mit charakterlichen Eckpunkten versehen zu wiedererkennbaren Figuren werden. Die Ermittlerinnen ergänzen sich dank ihrer unterschiedlichen Art perfekt und verschmelzen zu einer Einheit. Die Polizeiarbeit erlebt man mit den Gedanken und Befürchtungen der Ermittlerinnen hautnah mit und kann sich selbst an der Tätersuche beteiligen.

Am meisten konnte mich der erschreckend anmutende Fall überzeugen. Nach und nach verknüpfen sich die beiden Handlungstränge und legen den Blick auf einen illegalen Medikamentenmissbrauch frei, der die Testpersonen ebenso skrupellos wie menschenverachtend ausnutzt. Das ist ein brisantes Thema, bei dem mir sofort die Impfstoffentwicklung gegen Coronaviren im Hinterkopf aufkommt.

Regine Seemann ist es hervorragend gelungen, die Mischung auch Krimiermittlung, Privatleben der Ermittlerinnen und den gruseligen Einblick in die Vergangenheit zu einer runden Story zu verknüpfen. Der Spannungsbogen hält sich auf durchgängigem Niveau und steigt am Ende noch einmal zu einem fesselnden Finale an. Die Gedanken an das Medikamententhema haben mich auch nach der Lektüre noch lange beschäftigt.

Mit Alsterschwan ist der Autorin ein sehr fesselnd geschriebener Krimi gelungen, der Medikamentenversuche mit ganz anderen Augen betrachten lässt. Diese Reihe werde ich weiter im Auge behalten. Von mir eine Leseempfehlung für alle Krimileser*innen.

Bewertung vom 24.03.2021
Stürme des Lebens / Die Insel der Wünsche Bd.1
Jessen, Anna

Stürme des Lebens / Die Insel der Wünsche Bd.1


sehr gut

Herzergreifende Geschichte und ein gelungener Auftaktband der Helgoland-Reihe
"Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens" ist der Auftakt der Heldoland-Trilogie von Anna Jessen aus dem Goldmann Verlag.

Hamburg 1887: Tine Tiedkens lebt mit ihren 10 Geschwistern und ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen. Nachdem Tines Vater bei einem schrecklichen Unfall sein Bein verloren hat, ist die finanzielle Not groß. Tine verdient etwas als Blumenmädchen dazu, doch das Geld reicht vorn und hinten nicht. Sie trifft einen Helgoländer Hotelier, der in ihr den Wunsch von einem Leben mit einer gutbezahlten Arbeit als Zimmermädchen weckt. Sie nimmt ihr Schicksal in die Hand und wagt ihr Glück auf der Insel.

Wir begleiten die Protagonistin Tine Tiedkens, wie sie aus ihrer Armut entflieht und sich mutig aus ihrem alten Leben löst den Schritt ins Unbekannte wagt. Auf Helgoland findet sie eine Anstellung als "Mädchen für alles" in einer Pension und damit scheint sie endlich auf dem Glücksweg zu sein, doch auch hier werden einige Steine in den Weg gelegt, die sie erst mühsam und mit viel Fleiß, Freundlichkeit und Stärke überwinden muss. Und es zahlt sich aus, mit viel Willensstärke und Tatkraft wird sie schliesslich Hausdame in einem angesehenen Hotel. Dort verliebt Tine sich in den sympathischen Hotelbesitzer Henry Heesters, das Glück scheint nun endgültig auf ihrer Seite zu sein, aber das Schicksal schlägt erneut grausam zu.

Bei diesem Roman erlebt man wie Tine vom unerfahrenen Mädchen zu einer starken Frau heranreift. Was sie alles erlebt, berührt mich sehr und ich habe mit ihr gelitten, gehofft und mitgefiebert. Die Geschichte liest sich sehr anrührend, sie entführt uns in die Zeit der unüberwindbaren Unterschiede von Arm und Reich und zeigt gleichzeitig den geschichtlichen Werdegang Helgolands. Als Bade- und Kurort ließen sich die Wohlhabenden damals schon in der Sommerfrische verwöhnen. Die Atmosphäre der Insel und die wechselhafte Geschichte dieser strategisch so wichtigen Insel werden wunderbar eingefangen. Jahrelang kämpften Briten, Dänen und Deutsche um die Vormachtstellung.
Der Erzählstil ist bildhaft beschreibend, sehr detailreich und liest sich angenehm flüssig weg. Viele Szenen werden mir etwas zu ausführlich ausgeschmückt, wodurch aber auch ein umfassendes Bild entsteht, das das Zeitgeschehen gut darstellt.

Die Charaktere sind zahlreich und doch werden sie so liebevoll und eingängig beschrieben, dass man sie gut vor Augen hat. Tine ist die sympathische Heldin, der man von Anfang an nur Gutes gönnt und ihr eine Zukunft in Wohlstand und Glück wünscht.

Anna Jessen hat mit vielen Wendungen und schicksalshaften Fügungen den Roman interessant gestaltet und so immer wieder überraschende Momente eingebaut, denen man gefesselt folgt. Für mich ist dieser Roman ein sehr ergreifendes Buch, den ich gerne gelesen habe.


"Die Insel der Wünsche" ist ein fesselnder und unterhaltsamer Auftaktband vor der Kulisse Helgolands.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.