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Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2016
Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
Bell, Anna

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ


sehr gut

Ein locker-flockiges Buch für nette Sommertage.
Joseph macht mit Abi Schluss und die fällt in ein tiefes Loch. Als ihr eine Liste in die Hände fällt, die Joseph geschrieben hat und die seine Wünsche enthält, will Abi die Liste für sich abarbeiten um ihn zurückzuerobern. Doch da stehen Dinge darauf, die ihr alles abverlangen: Surfen, auf einen Berg steigen, einen Halbmarathon laufen – und sich von einem Turm abseilen. Mit Höhenangst! Doch tapfer meistert Abi alle Herausforderungen mit Hilfe des netten Ben. Und ihre Taktik scheint aufzugehen: Joseph kommt zurück. Aber will Abi ihn überhaupt noch haben?

Zugegeben: sehr vorhersehbar. Aber das schmälert den Lesegenuss in keinster Weise. Ein richtig nettes Frauenbuch über Freundschaft, Verliebtsein und das Überwinden seiner Ängste.

Abi ist anfangs ein kleines, verschüchtertes Mädchen, das sich im Laufe der Herausforderungen zu einer toughen Frau wandelt. Die Wandlung geht in meinen Augen etwas zu flott, aber das gibt dem Roman die passende Würze. Nette Dialoge und die überaus flüssige Schreibweise runden den Roman perfekt ab und machen ihn zu einem netten Lesevergnügen für zwischendurch.

Mir hat vor allem der Ausflug nach Paris gefallen und Abis erste Fahrversuche mit dem Fahrrad. Herrlich! Hier hat sich so richtig das Kopfkino eingeschaltet und bei manchen Szenen musste ich doch sehr schmunzeln oder gar laut herauslachen. Die Charaktere verstehen sich alle sehr gut und gehen entsprechend launig miteinander um. So etwas in einem Roman zu lesen ist immer ein besonderes Vergnügen.

Fazit: Auch wenn man fast schon weiß, wie es ausgeht eine nette Handlung!

Bewertung vom 23.05.2016
Was ich euch nicht erzählte
Ng, Celeste

Was ich euch nicht erzählte


ausgezeichnet

Wie konnte das passieren?
Als Lydia verschwindet ändert sich das ganze Leben der Familie Lee. Zuerst wird von einer Gewalttat ausgegangen, doch der Nachbarsjunge, der zuletzt mit ihr zusammen war, schweigt. Lydias Bruder Nath verdächtigt ihn, Lydia etwas angetan zu haben. Doch dann empfindet die Polizei auf Selbstmord. Unfassbar! Wo Lydia doch so behütet und geliebt aufgewachsen ist.
Zu geliebt?
Nach und nach enthüllen sich im Verlauf der Rückblicke Dinge, die die Eltern nicht so gesehen haben. Doch hat sich Lydia wirklich selbst etwas angetan oder war es ein Unfall?

Ein klarer Fall von Überforderung? Oder doch etwas ganz anderes? Ein Buch, das viele Fragen aufwirft, diese aber auch alle zufriedenstellend beantwortet. Eine Mutter verschwindet – und das hat Folgen. Für die ganze Familie, aber vor allem auf Lydia. Eine Mutter will ihre Träume durch ihre Tochter leben – doch das kann nicht gut gehen!
Dieses Buch ist ein Highlight in meinem Lesejahr 2016. Klar und unverschnörkelt geschrieben, kraftvoll und ausdrucksstark erzählt. Und die Charaktere sind alle sehr plastisch dargestellt. Ich konnte mich in jeden von ihnen problemlos hineinversetzen. Da ist die Mutter, die will dass ihre Tochter ein schöneres Leben hat – und darüber aber das Wohl ihrer Kinder vergisst. Da ist die zweite Tochter, die kaum Beachtung findet und dennoch ihren Weg findet. Der Sohn, der raus will aus der Familie und der Nachbarsjunge, der jeden Tag ein anderes Mädel abschleppt – und doch ein Geheimnis mit sich herumschleppt.
Auch die Geschichte hat mich an sich sehr fasziniert. Eine Geschichte um Eltern und Kinder. Um das Verstehen und Verstanden werden in einer Familie. Eine Geschichte, die Eltern zum Nachdenken bringt und vielleicht auch mal dazu, bei ihren Kindern nicht allzu ehrgeizig zu sein und diese ihren eigenen Weg gehen zu lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2016
Remember Mia
Burt, Alexandra

Remember Mia


gut

Mia ist verschwunden! Doch was ist passiert? Als Mias Mutter nach einem Unfall aus dem Koma erwacht fehlen ihr die Erinnerungen. Sie weiß nur, dass ihre Tochter aus der verschlossenen Wohnung verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sie getötet und irgendwo verscharrt hat. Doch Estelle gibt nicht auf und in psychologischer Behandlung kommen nach und nach ihre Erinnerungen wieder. Ein perfides Spiel kristallisiert sich heraus.

Gleich zu Anfang war ich total fasziniert von der Handlung. Ein Kind verschwindet aus einer Wohnung, die mit Riegeln von innen gesichert ist. Wie soll das gehen? Gespannt las ich weiter und wurde ein wenig enttäuscht. Die Handlung wirkte konstruiert und unglaubwürdig. Welche Mutter zeigt die Entführung ihres Kindes nicht an? Zumal Estelle schon auf der Polizeiwache war!
Das Buch ist in Ich-Form, aus Estelles Sicht geschrieben. So ist der Leser manchmal genauso verwirrt wie sie. Mir hat gut gefallen, dass schön deutlich wurde, wie Estelle mit ihrer schreienden Tochter überfordert war und überall Hilfe suchte, aber nirgends auf Verständnis traf. Auch der Ehemann von Estelle war mit der Situation überfordert und hat Estelle schlussendlich im Stich gelassen.
Die Handlung wechselt sich in zwei Ebenen ab: Die Jetztzeit und – in Erinnerungen – was tatsächlich geschah. So bleibt das Buch doch recht spannend und häppchenweise klären sich die Geschehnisse. Anfangs erinnerte mich das Buch an Romane von Joy Fielding, doch da wäre dann der Ehemann der Böse gewesen, der alles eingefädelt hat, weil seine Geliebte keine Kinder bekommen kann. So viel sei schon mal verraten: er ist es nicht. Stattdessen webt Burt eine Geschichte, die stellenweise recht glaubhaft klingt, allerdings etwas überzogen dargestellt.
Fazit: recht locker zu lesender Krimi ohne besonderen Tiefgang. Jedoch mit einigen Wendungen und spannenden Passagen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2016
MINDEXX
Stock, Katharina

MINDEXX


sehr gut

Nach vier Jahren kommt Nathalie nach Hause zurück. Vorher war sie vier Jahre verschwunden. Sie will nicht recht mit der Sprache heraus, wo sie war. Denn sie trägt ein Geheimnis mit sich. Wenn sie dieses verrät gerät sie in Gefahr. Als aber Bekannte von ihr sterben fasst sie Vertrauen in einen Klassenkameraden, verliebt sich in diesen und verrät ihm, was sie belastet und was sie erlebt hat. In Wirklichkeit ist sie bei ihrer Familie nur versteckt, allerdings sind ihre Häscher ihr schon auf den Fersen. Und auch die Entführer wollen sie nicht in Ruhe lassen.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert: Nathalies Rückkehr, wie Nathalie sich Jan anvertraut und Nathalies Zurückgehen. Diese Einteilung ist sehr gut gelungen und macht das Buch spannend. Anfangs lernen wir die Charaktere kennen, alles ist etwas geheimnisvoll und erst im zweiten Teil wird aufgeklärt, wie es Nathalie ergangen ist. Zuerst ihre Entführung, die Qualen, bis sie der Familie vertraut, schließlich der letzte Auftrag, der sie in Gefahr bringt. Das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, aber es wirkt glaubhaft durch Nathalies Integrität und durch die Konditionierung durch die Familie.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und anschaulich und man fühlt sich in der Handlung gleich heimisch. Die Idee einer Pille, die die Gedächtnisleistung steigert war für mich auch sehr neu und gut beschrieben. Nathalies Ängste im Keller kamen für mich auch sehr gut rüber, wenn sie auch etwas distanziert beschrieben wurde. Allerdings konnte ich mir durch den guten Schreibstil immer gut vorstellen, was gerade geschah und durch die Bilder vor meinen Augen hatte ich dann doch des Öfteren Mitleid mit dem Mädel. Schließlich ist sie erst 13. Noch ein Kind!
Störend fand ich aber, dass es keine Kapitel gibt. So springt die Handlung manchmal von einem Absatz zum nächsten auf den folgenden Tag oder es wird nur lapidar erwähnt, dass jetzt mehrere Wochen vergangen sind. Wieso teilt man das Buch hier nicht in einzelne Kapitel ein? So wird der Lesefluss etwas gehemmt. Zudem stören mehrere Rechtschreib – und Zeichensetzungsfehler, hier kann der Lektor in meinen Augen noch einiges nachbessern.

Fazit: Das Erstlingswerk von Katharina Stock wirkt sehr durchdacht und man merkt ihr die Lust am Schreiben an.

Bewertung vom 01.04.2016
Das Mohnblütenjahr
Bomann, Corina

Das Mohnblütenjahr


sehr gut

Ein schöner Titel, der auch zum Inhalt des Buches passt.

Nicole Schwarz ist frisch von ihrem Freund getrennt – weil sie sich unbedingt ein Kind gewünscht hat und nun schwanger ist, David hingegen kein Kind möchte. Als sie bei einem Ultraschalltermin erfährt, dass ihr Kind vielleicht einen ererbten Herzfehler hat, macht sie sich auf die Suche nach der Geschichte ihres Vaters, die ihre Mutter ihr immer verheimlicht hat.

Die Geschichte ist in zwei Erzähltstränge aufgebaut: Nicoles Suche nach ihrer Vergangenheit und die Geschichte ihrer Mutter, die in den 1970er Jahren zu einem Austauschjahr in Frankreich war. Im Mittelpunkt steht die Deutsch-Französische Feindschaft, die in meinen Augen etwas übertrieben dargestellt war. Auch wenn es sie, lt Nachwort der Autorin, sicher so ähnlich gegeben hat. Nicole erfährt von ihrer Mutter nun mehr über ihren Vater, und beschließt diesen zu suchen. Nun ja, das war für mich auch etwas viel des Guten, typisch heile Welt, passt aber recht gut in einen Frauenroman. Die ganze Zeit habe ich mir überlegt, wie die Autorin wohl die Kurve bekommt und ob das Kind am Ende wirklich krank ist oder nicht. Hier fand ich es sehr gut gelöst, alles andere wäre mir zu unglaubwürdig vorgekommen.
Fazit: eine etwas seichte Liebesgeschichte, die durch Rückblicke in die Vergangenheit lebt und dadurch etwas Mitreißendes erhält.

Bewertung vom 01.04.2016
Alex & Ich (eBook, ePUB)
Winter, Amalia

Alex & Ich (eBook, ePUB)


gut

Elena hat ein hartes Leben hinter sich. Das ändert sich, als sie Alexandr kennen- und lieben lernt. Die große Liebe wird durch ein eigenes Kind gekrönt, doch dann holt Elena ihre Vergangenheit wieder ein. Kann Alex sie da herausholen?

Für mich teilt sich das Buch in 3 Teile: das Kennenlernen, die Beziehung und am Ende die Entführung.
Allerdings wurde mir jetzt nicht wirklich klar, was dieses Buch letztendlich sein soll: Liebesgeschichte? Krimi? Ich würde mich für die Liebesgeschichte entscheiden, mit Krimieinschlag. Allerdings wirkt Letzterer schon sehr konstruiert und passt auch nicht wirklich zur Handlung. Die Liebesgeschichte fand ich schön und gelungen, die hätte man eher ausbauen und dafür die Sache mit dem Gangster sein lassen können. Die wirkt unausgereift und wie eingeschoben. Überhaupt kam mir das Buch etwas vor wie ein Schulaufsatz. Kurze Sätze, ebenso kurze Kapitel und auch recht einfache Sprache.
Auch die Charaktere bleiben etwas stereotyp: die wunderschöne Elena, der starke Alexander und der böse „Pate“ Tony.
Wenn man keine großen Erwartungen an diesen Roman hat, dann ist dieser ein netter Zeitvertreib für einen Sonnennachmittag. Denn länger braucht man für die wenigen Seiten dann doch nicht