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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Xirxe
Wohnort: 
Hannover
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 869 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2009
Elementarteilchen
Houellebecq, Michel

Elementarteilchen


sehr gut

Ein gut geschriebener, jedoch ausgesprochen trostloser Lesestoff (siehe Inhaltsangabe) - jede kleine Hoffnung auf ein bisschen Glück für die Protagonisten dieses Buches wurde nach wenigen Seiten wieder zerstört. Mehrfach wollte ich das Buch weglegen, aber dann war ich doch zu neugierig ob nicht wenigstens einem der Brüder ein kleines Lebensglück auf Dauer vergönnt sein möge.
Alles nur reine Phantasie? Ich weiss nicht... Auch wenn das Buch keine Freude im herkömmlichen Sinn beim Lesen bereitet - zum Nachdenken regt es auf jeden Fall sehr an. Und das ist mehr, als viele Bücher können!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Dreh dich nicht um / Grant County Bd.3
Slaughter, Karin

Dreh dich nicht um / Grant County Bd.3


sehr gut

Wie auch in ihren ersten beiden Büchern 'Belladonna' und 'Vergissmeinnicht' sind Sara, die Kinderärztin und nebenberufliche Gerichtsmedizinerin und Jeffrey, ihr Ex-Mann und Polizeichef die Hauptfiguren dieses Romans. Hinzu kommt noch Lena, Ex-Polizistin, die in 'Belladonna' auf grausamste Art und Weise gefoltert und missbraucht wurde. Die psychischen Folgen dieses Verbrechens und ihre Auswirkungen auf Lena werden von der Autorin erschreckend anschaulich dargestellt. So entsteht eine Art 'Parallelgeschichte', die aber mehr und mehr zum tragenden Element der Story wird. Insgesamt ist dieser Thriller bei weitem nicht so 'blutrünstig' und grausam wie die beiden ersten, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Slaughter erreicht sogar, dass die buchstäblich letzte Seite noch einen wirklichen Überraschungseffekt bietet.
Die Sprache ist schlicht, so dass sich das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchlesen lest (wenn man 4-5 Std. Zeit am Stück hat :-)).
Negativ fiel auf (das geht aber an den Verlag und nicht an die Autorin), dass immer wieder Personalpronomen fehlen und auch Personennamen verwechselt wurden (Scooter spricht, heisst aber plötzlich Andy).
Alles in allem: wirklich spannende Unterhaltung ohne großen Anspruch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Vergiss mein nicht / Grant County Bd.2
Slaughter, Karin

Vergiss mein nicht / Grant County Bd.2


sehr gut

Wie auch in ihrem ersten Buch 'Belladonna' ist der Stil einfach und schlicht, nichts Herausragendes. Dennoch spannend bis zum Ende, auch wenn diesmal im Vergleich zum Vorgänger relativ viel Nebenhandlung eingebaut ist. Polizistin Lena, die in Belladonna selbst Opfer war, versucht mit ihrer Situation klar zu kommen, was sich als recht schwierig gestaltet. Die Tatsache, als Vergewaltigungsopfer trotz aller Umstände gegen ihren Willen Lust erfahren zu haben, bringt sie an den Rand eines Suizidversuchs und lässt sie einem Opfer/Täter in diesem Buch gefährlich nahe kommen. Diese seelische Tortur und Marter wird sehr einfühlsam geschildert und ich habe teilweise heftig mitgelitten. Wie auch schon der Vorgänger ist dieser Thriller nichts für schwache Gemüter: Slaughter bewegt sich wieder an der Grenze des guten Geschmacks, wobei Kindesmissbrauch als Thema an sich bereits schwer verdaulich ist. Wer also eher sanftere Krimi-/Thrillerkost bevorzugt, sollte die Finger hiervon lassen. Ansonsten gute und spannende Unterhaltung ohne größere Ansprüche.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2009
Belladonna
Slaughter, Karin

Belladonna


sehr gut

Sprachlich bietet Slaughter sicherlich nicht gerade das beste Niveau, eher schlicht und einfach - spannend ist das Buch trotzdem. Die geschilderten Grausamkeiten ließen mich das Buch ab und zu aus der Hand legen, um zwei Minuten später jedoch gleich wieder weiterzulesen. Besonders eindrucksvoll fand ich den Teil über das zweite Opfer: die Scham, Verzweiflung..... und die daraus resultierende Reaktion.
Positiv überrascht war ich zudem noch von einem ganz anderen Teil des Krimis: Während der Schilderung der Beziehung der Hauptpersonen musste ich immer wieder mal denken: 'Ja, genau so ist es.' bzw. 'Ach, das kenne ich auch.' Wer also sein Augenmerk nicht nur ausschließlich auf den Thrillerpart richtet, findet durchaus auch Lesenswertes zum Thema Mann/Frau :-).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2009
Anleitung zur Langsamkeit
Röthlein, Brigitte

Anleitung zur Langsamkeit


ausgezeichnet

Die Autorin bringt eine Menge an (scheinbar) wahren Beispielen für ein nicht so glückliches Leben, die sie mit Hintergründen aus der Wissenschaft anreichert. Das Spektrum reicht dabei über Psychologie, Biologie, Meteorologie und noch einiges mehr, aber immer in leicht verständlicher Form.
Sehr schön finde ich ihre Tipps, die sie im Text immer wieder dazwischenstreut. Sie sind meist kurz gefasst und entsprechend leicht anzuwenden. Bsp.: 'Essen Sie nie im Stehen' oder 'Singen macht glücklich. Wenn Sie das nächste Mal in der Dusche sind oder allein im Auto sitzen, singen oder pfeifen Sie, so laut Sie können.'
Alles in allem, sehr hilfreich und alltagstauglich!!!

Bewertung vom 20.10.2009
Ein Mann im Haus
Hahn, Ulla

Ein Mann im Haus


sehr gut

Eine Frau trennt sich von ihrem verheirateten Liebhaber, der sie über Jahre hinweg immer wieder damit hingehalten hat, seine Frau bald zu verlassen. Soweit nichts Außergewöhnliches, doch sie nimmt auf eine besondere Art und Weise Rache: Sie fesselt ihn (für ca. zwei Wochen ?) an ihr Bett und genießt es, dass er ihr völlig ausgeliefert ist. Für all die Demütigungen und Verletzungen, die er ihr in dieser Affäre zugefügt hat, rächt sie sich nun auf unterschiedliche Art und Weise. Einerseits kümmert sie sich liebevoll um sein körperliches Wohlergehen, wäscht ihn, kocht für ihn usw. macht ihm somit klar, wie schön sie es gemeinsam hätten haben können. Andererseits zerfetzt sie vor seinen Augen gemeinsame Erinnerungen, befriedigt sich an ihm ohne ihm 'Erlösung' zu verschaffen, sagt ihm all die Dinge die schon ewig an ihr nagen und und und. Mit jeder Rachemaßnahme schafft sie es, sich ein Stück von ihrem Geliebten zu lösen.
Amüsantes Werk, manchen vielleicht zur Nachahmung empfohlen :-) ?

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2009
Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück / Hector Bd.1
Lelord, François

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück / Hector Bd.1


weniger gut

Grundsätzlich: eine nette Idee. Wer ist nicht auf der Suche nach dem Glück und hätte gerne etwas Hilfe dabei? Völlig neue und überraschende Erkenntnisse sind jedoch nicht zu erwarten, im Großen und Ganzen sind wohl alle Ratschläge, Empfehlungen in irgendeiner Form schon in anderen Büchern erschienen.
Wirklich gestört haben mich zwei Dinge: Zum einen, dass es auf der Suche nach dem Glück scheinbar dazugehört, sich bei jeder Gelegenheit zu verlieben und eine Affäre zu beginnen (immerhin mit einem ganz kleinen schlechten Gewissen gegenüber seiner Freundin daheim). Ist das die Quintessenz? Gehe ausser Haus, koste dein Leben aus ohne Rücksicht auf das/die Zurückgebliebene/n um das wahre Glück zu finden?
Wesentlich störender fand ich jedoch die Sprache: Das gesamte Buch ist in einem Ton verfasst, der an einen Erwachsenen erinnert, der versucht, Kindern etwas nahe zu bringen. Wenn ich mir vorstelle, jemand würde versuchen sich auf diese Art und Weise mit mir zu unterhalten, wäre das Gespräch nach spätestens 5 Sätzen beendet.
Fazit: Idee gut, Umsetzung schlecht.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2009
Einfach glücklich
Klein, Stefan Isidor

Einfach glücklich


sehr gut

Ach du je, und noch ein Ratgeber für 'Glückliches Leben'. Aber dieses Büchlein unterscheidet sich doch sehr von den meisten bisher erschienen Ratgebern (vermute ich zumindest). Zwar gibt es auch hier manche der üblichen, immer wieder auf's Neue zitierten Lebensweisheiten (wenn auch nur wenige) und manche der gemachten Vorschläge ('Gönnen Sie sich eine Massage' oder so ähnlich) hat man so oder so ähnlich schon anderweitig gehört oder gelesen.
Schwerpunkt sind jedoch die entsprechenden neurologischen und/oder psychologischen Erklärungen, weshalb ein bestimmtes Handeln, Denken usw. den Menschen glücklich oder unglücklich macht. Das Ganze ist verständlich geschrieben und gut nachvollziehbar. Und wie man von der Schule her schon weiss: Dinge, die man richtig verstanden hat, lassen sich deutlich einfacher umsetzen bzw. anwenden.
In diesem Sinne: Dem Glücklichsein steht nichts (oder zumindest nicht mehr viel) im Weg.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2009
Der Biß des Skorpions
Sussman, Paul

Der Biß des Skorpions


sehr gut

Auch wenn der Titel und das Buchcover suggerieren, hier handle es sich um einen der vielen historischen Krimis mit exotischem Hintergrund - Teile der Story könnten kaum aktueller sein (obwohl das Buch bereits 2005 erschienen ist). Zu Beginn werden mehrere Erzählstränge aufgebaut, die sich scheinbar zusammenhanglos nebeneinander weiterentwickeln.
In Ägypten untersucht Inspektor Khalifa den Tod und das undurchsichtige Leben eines Piet Jansen, der in einem Zusammenhang mit einem vor 15 Jahren geschehenen Mord zu stehen scheint. In Jerusalem recherchiert die Journalistin Layla über de Relincourt, einen Kreuzfahrer der einen geheimnisvollen Schatz in Jerusalem entdeckte, an dem auch Adolf Hitler Interesse zeigte. Die Aktivitäten der Krieger Davids, einer extrem radikalen Siedlerbewegung werden ebenso beschrieben wie die Anwerbung von palästinensischen Selbstmordattentätern durch Anhänger des mysteriösen palästinensischen Al-Mulatham, der einen Feldzug gegen die Israelis führt.
Wie sich all dies und mehr zusammenfügt, schildert Sussmann auf spannende Art und Weise und gewährt zudem einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt von Juden, Palästinensern und Arabern während eines Konflikts, in dem jeder sowohl Opfer wie auch Täter ist.
Alles in allem ein Thriller, der sich deutlich von der üblichen Krimidurchschnittskost abhebt.