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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2016
Die Attentäter
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


sehr gut

Ergreifende und sehr authentische Geschichte

Eine authentische und aufgrund ihrer Aktualität erschreckende Geschichte dreier Jugendlicher in Berlin.

Alain Cliff und Margarete sind Freunde. Sie leben in Berlin in einem Wohnblock. Cliff genießt leider keine behütete Kindheit und ist oft dem gealttätigen Vater ausgeliefert. Er sucht eine neue Orientierung und findet sie nach unterschiedlichen Versuchen im islamischen Glauben. Er ist bereit Berlin und die ganze Welt zu verändern. Er plant den Tag Des Blutes. Ein Attentat soll auf den Islam aufmerksam machen. Die beiden Freunde stehen ihm aber zur Seite und sind jederzeit bereit ihn aufzufangen. So entwickelt sich ein Wettlauf mit der Zeit, in dem die drei Hauptprotagonisten miteinander verknüpft sind und somit in großer Gefahr schweben...

Antonia Michaelis hat mit "Die Attentäter" einen fesselnden und absolut authentisch Einblick in das Leben von Jugendlichen geworfen. Wer hat sich noch nicht die Frage gestellt, wie ein Mensch dazu gebracht werden kann, alle menschlichen Werte über Bord zu werfen und unschuldige Menschen zu töten. Dies Ganze auch noch mit der Überzeugung etwas Gutes getan zu haben. Dieses scheinbar unvorstellbare Phänomen erklärt uns die Autorin mit ihrem lebendigen und absolut fesselnden Erzählstil. Sie beschreibt sehr emotional, wie leicht es sein kann, gestrandeten Personen, mit wenig Selbstvertrauen und von der Gesellschaft enttäuscht, ein solches Denken zun infiltrieren. Sie erzählt gleichzeitig den Kampf nahestehender Menschen, die diese Veränderung nicht akzeptieren können und wollen, einen fanantisierten Menschen von seinen Zielen wieder abzubringen. Dies erzeugt eine Spannung, die sich über die gesamte Geschichte erstreckt.

Insgesamt hat mich die Geschichte der drei Freunde sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. Die fiktive Geschichte scheint aus der Realität gegriffen zu sein, alles ist gut vorstellbar und das erzeugt ein beängstigendes Gefühl. Ich möchte daher "Die Attentäter" von Antonia Michaelis sehr gerne weiterempfehlen und mit guten vier von fünf Sternen bewerten.

Bewertung vom 30.09.2016
Loney
Hurley, Andrew Michael

Loney


sehr gut

Religiöse Besessenheit

Ein mysteriöser Roman mit einer sehr düsteren Atmosphäre und dem Thema einer religiösen Besessenheit.

The Loney ist die Endung eines Küstenstreifens in England. Ein trostloser Ort, dessen Bucht sich täglich schnell mit Wasser füllt und schon vielen Menschen zum Verhängnis wurde. Eine kleine Glaubensgemeinschaft zieht es in den 70er Jahren an diesen Ort, um dort für ein Mitglied der Gemeinde zu beten und auf dessen Heilung zu hoffen. Betroffener ist Andrew, auch Hanny genannt, der ältere zweier Brüder, der seit seiner Geburt noch kein Wort gesprochen hat. Die Mutter, welche fast schon einem religiösen Wahn erlegen ist, führt die Gruppe an. Ihr Fanatismus droht die Gemeinschaft zu teilen, aber in diesem Jahr geschehen noch weitere mysteriöse Gegebenheiten. Teilweise schon in Vergessenheit geraten werden sie durch den Fund eines menschlichen Kinderskeletts wieder wachgerufen. Was ist damals wirklich geschehen?

Andrew Michael Hurley gelingt es in seinem Roman "Loney" ein äußerst mystische und bedrückende Stimmung aufzubauen. Diese wird zum einen durch den unfreundlichen Ort und zum anderen durch die religiöse Versessenheit einzelner Personen der Gemeinde erzeugt. Der Schreibstil des Autors ist bildreich und fordert vom Leser die volle Aufmerksamkeit. Die Protagonisten werden sehr ausführlich beschrieben und es ergeben sich interessante Charaktere, die der Geschichte ihre Würze verleihen. Aus meiner Sicht gab es aber im Verlauf der Geschichte einige Längen, die es zu überbrücken galt.

Die Umsetzung der Hörbuchfassung ist meines Erachtens sehr gut gelungen. Mit Steffen Groth konnte eine Stimme gewonnen werden, die der nicht einfachen Aufgabe, die besondere Atmosphäre wiederzugeben, gewachsen ist. Seine ruhige und hervorragend pointierte Stimme passt hervorragend zu dem anspruchsvollen Text. Auch hier war es nicht immer einfach dem Geschehen zu folgen, aber es erleichterte die Aufgabe enorm

Insgesamt handelt es sich bei "Loney" sicherlich um ein tiefgreifendes und und unheimliches Debut, welches aber aufgrund seiner Außergewöhnlichkeit die notwendige Aufmerksamkeit lohnt. Ich empfehle daher das Hörbuch gerne weiter, weise aber darauf hin, dass es nicht im Hintergrund konsumiert werden kann. Meine Bewertung lautet 4 von 5 Sternen!!

Bewertung vom 24.09.2016
Der Rache süßer Atem
Eichel, Christine

Der Rache süßer Atem


ausgezeichnet

De Racheengel

Ein Roman über eine unsichere und immer wieder betrogene Frau, bei der die andauernden Erniedrigungen zu einem eiskalten Rachefeldzug führen.

Sehnsüchtig wartet Maria auf eine Nachricht von ihrem Geliebten Tom, leider lange vergebens. Maria hat Angst, dass es ein Zeichen für das Ende der Beziehung ist und verdrängt den Gedanken immer wieder. Zu oft musste sie in ihrer Vergangenheit genau dieses Erlebnis ertragen und sie ist sich so sicher, dass es bei Tom diesmal anders ist. Als er ihr per SMS erklärt, dass sich ihre Wege trennen und sie kurz darauf von jemand anderem erfährt, dass er sich jetzt mit dem Gedanken einer Heirat umtut, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie geht zur geerbten Waffensammlung ihres Großvaters und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Bis ihr plötzlich der Gedanke kommt, doch lieber die Verursacher zu töten als sich selbst. Sie erstellt eine Todesliste von sieben Personen, die nun um ihr Leben fürchten sollten...

Christine Eichel beschreibt in ihrem Roman "Der Rache süßer Atem" sehr authentisch die Veränderung einer Frau, die in ihrem Leben immer wieder enttäuscht wurde. Der lebendige und sehr flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin hat mich schnell an das Buch gefesselt. Die Hauptprotagonistin Maria wird anfangs als ein wenig naiv und bemitleidenswert beschrieben und im Laufe der Geschichte wandelt sie sich durchaus nachvollziehbar zum rachsüchtigen Todesengel. Der Rachefeldzug ist aber nicht eine schlichte Aneinanderreihung blutiger Sequenzen, sondern Maria zelebriert diesen Racheakt mit ihren jeweiligen Opfern und gibt ihnen die Möglichkeit zur Reue. Dadurch entwickelte sie bei mir, trotz ihrer Rolle als Mörderin Sympathien und Verständnis, sie tötet quasi mit Stil. Die Spannung wird durch ihren kompetenten Gegenspieler Kommissar Tesoro aufgebaut. Gelingt es ihr, dem cleveren Ermittler zu entkommen? Wird sie ihre Liste abarbeiten können? So hält Christine Eichel die Spannung über das gesamte Buch aufrecht und das Finale wartet mit Überraschungen auf.

Insgesamt hat mir "Der Rache süßer Atem" auch als Mann(:-)) sehr gut gefallen. Die spannende Geschichte um eine gebrochene und wieder erstarkte Frau hat mir einige fesselnde Stunden bereitet, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit 5 von 5 Sternen bewerte!!!

Bewertung vom 14.09.2016
Der Todesprophet
Karlden, Chris

Der Todesprophet


ausgezeichnet

Ein absolut spannendes und temporeiches Thriller-Debüt aus Berlin.
Ben Weidner musste ein traumatisches Erlebnis in Äthiopien durchleben, welches sein Leben völlig auf den Kopf gestellt hat. Es gelingt ihm nicht das Erlebte zu verarbeiten und in der Folge verliert er seinen Job und seine Familie. Eines Tages findet er die Leiche einer Frau und die ersten Untersuchungen der Polizei weisen auf ihn als Täter hin. Als kurze Zeit später ein zweites Opfer gefunden wird und wieder alle Indizien auf Ben als Täter hinweisen, ergreift er die Flucht und versucht nun selber seine Unschuld zu beweisen. Er weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ihm das Schlimmste noch bevorsteht...
Chris Karlden hat mit "Der Todesprophet" ein geniales Thrillerdebüt geschrieben. Mit seiner lebendigen und temporeichen Sprache hatte er mich schnell an die Geschichte gefesselt. Von Beginn an baut der Autor hervorragend die Spannung auf und hält sie über die gesamte Länge des Buches aufrecht, um dann in einem fulminanten und aus meiner Sicht überraschenden Finale zu enden. Immer wieder scheinen die Flucht und die Recherchen des Hauptprotagonisten Ben Weidner erfolglos zu verlaufen, bis er wieder auf neue Spuren stößt. Dabei baut Chris Karlden in seiner sehr clever konzipierten Story eine sehr beklemmende und düstere Atmosphäre auf und überrascht immer wieder mit plötzlichen Wendungen. Das Ende der Geschichte läßt auf eine Fortsetzung hoffen und ich kann nr hoffen, dass es auch dazu kommt.
Insgesamt hat mir "Der Todesprophet" ein paar spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit 5 von 5 Sternen bewerte.

Bewertung vom 12.09.2016
Cooper
Rathgeb, Eberhard

Cooper


gut

Eine Parabel über das Schicksal einer jungen Familie.

Die Eltern einer vierköpfigen Familie beschließen eine Wochenendehaus in einer einsamen Gegend zu kaufen. Die Kinder werden mit dem ersten Besuch überrascht und alle erleben sehr schöne Tage in ihrem neuen Heim. Während der Vater sich mit den beiden Töchtern zum naheliegenden See aufmacht, bleibt die Mutter zurück und kümmert sich um das Haus. Währenddessen erleidet sie eine Attacke, die Spuren bei der ganzen Familie hinterläßt. Nach langen Kampf soll das Haus allerdings nicht verkauft werden und es kommt zu einem zweiten Besuch, ein Besuch mit Folgen...

Eberhard Rathgeb erzählt die Geschichte "Cooper" in einem anspruchvollen und teilweise poetischen Schreibstil. Dies hat mich zunächst fasziniert und mich irgendwie in einen Sog geszogen, so dass ich immer weiterlesen musste. Das Buch hat sich mir aber leider nie wirklich erschlossen. Es hat mich zunächst nachdenklich zurückgelassen und ich habe versucht für mich zu erschließen, was der Autor ausdrücken wollte. Zu einem wirklichen Ergebnis bin ich auch nach dem Studieren unterschiedlicher Bewertungen nicht vorgedrungen. Die Atmosphäre in dem Buch ist sehr düster und beklemmend, was auch schon in dem, aus meiner Sicht sehr gelungenen, Cover angedeutet wird und der außergewöhnliche Schreibstil hat bei mir positive Eindrücke hinterlassen.

Insgesamt konnte mich Cooper nicht überzeugen, was aber durchaus daran liegen kann, dass ich den Autor nicht verstanden habe. Für den tollen Schreibstil gebe ich drei von fünf Sterne!!

Bewertung vom 29.08.2016
sweet & salty
Kirchherr, Jo;Martens, Andrea

sweet & salty


ausgezeichnet

In diesem interessanten Kochbuch ist der Titel Programm. Auf unterschiedlichster Art und Weise werden die scheinbar unpassenden Geschmacksrichtungen sazig und süß miteinander komniniert.

Die Aufmachung des Kochbuches ist aus meiner Sicht hervorragend gelungen. Die Speisen werden auf sehr gelungenen Bildern dargestellt und laden zum Nacheifern ein. Die Zubereitung der Gerichte bereitete mir zumindest bei den bisher nachgekochten Rezepten kein Problem. Die Zutaten sind nicht zu exotisch und die Gerichte leben von den tilweise gewagten Kombinationen. Manchmal will man nicht wirklich glauben, dassdas Ergebnis munden kann, aber genau dies macht das Buch auch aus.

So verwunderten mich zu Anfang Rezepte wie "Waffeln mit Chili con carne und Schokolade" oder "Toasst Muffins mit Ei und salzigen Karamellstreuseln" und es kam mir auch zunächst nicht in den Sinn diese auszuprobieren. Aber, nachdem ich weniger gewagte Projekte wie "Brotaufstrich mit Datteln, Speck und Mandeln" oder "Brezel-Käse-Auflauf mit Pflaumenmus" zubereitet hatte und das Ergebnis micht überrascht und begeistert hatte, traute ich mich auch hier heran. Das Ergebnis war wieder verblüffend und die Originalität ließ mich auch bei Gästen nochmals richtig punkten. Ausgeschrieben sind die Rezepte als Frühstücksvarianten, was ich teilweise für doch zu gewagt halte, aber wann man die Speisen zu sich nimmt, hängt von jedem selber ab.

Insgesamt hat mich "Sweet & Salty - Frühstück für den ganzen Tag positiv überrascht und mir völlig neue Ideen für die Küche gebracht. Den Autoren Andrea Martens und Jo Kichher möchte ich für die tollen Ideen danke, indem ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten 4 von 5 Sternen bewerte. Sicherlich aufgrund seiner Andersartigkeit eine Bereicherung für die Küche.

Bewertung vom 08.08.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


sehr gut

Unerwartete Begegnungen
Ein spannender Thriller, in dem eine Familie in ihrem abgelegenen Haus entflohenen Sträflingen ausgeliefert ist.

Sandra lebt abgeschieden von der Zivilisation in einem neuen und modernen Haus mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy. Das Leben erscheint ihr perfekt, bis eines Tages ungebetener Besuch erscheint. Zwei entflohene Häftlinge, Nick und Harlan, dringen gewaltsam ins Haus ein und nehmen die Familie gefangen. Der erfahrene Bergsteiger Ben soll ihnen Ausrüstung und einen Plan für ihre Flucht erstellen. In der Hoffnung, so die Täter schnell wieder los zu werden, stellen sie alles zusammen. Leider ist in der Zwischenzeit ein Schneesturm aufgezogen, so dass die Beiden weiterhin bei der Familie bleibt und die Situation zunehmend aus dem Ruder läuft. Der Kamp ums Überleben beginnt...

Jenny Milchmann lässt ihren Thriller in einer entlegenen Berggegend spielen, was dem Buch zum einen Atmosphäre verleiht und zum anderen ein perfektes Szenario für einen tollen Thriller bietet. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, temporeich und lässt sich sehr flüssig lesen. Die Spannung wird nach und nach gut aufgebaut und immer wieder durch neue Wendungen aufrechtgehalten. Im Laufe des Buches musste ich mich allerdings über kleinere Längen hinweglesen, hier wäre weniger vielleicht doch ein wenig mehr gewesen. Die Story ist gut aufgebaut, der Bezug zu Geschehnissen in der Vergangenheit wird gekonnt hergestellt und das Finale ict gut nachvollziehbar. Zum Ende hin hätte die Autorin aus meiner Sicht die Spannung weiter in die Höhe treiben können, die Auflösung kam dann ein wenig unspektakulär daher. Nichts desto trotz hat mir Night Falls ein paar spannende Lesestunden beschert.

Insgesamt handelt es sich bei dem Buch um einen soliden Thriller mit einigen Längen, den ich aber dennoch gerne weiterempfehle möchte. Ich bewerte das Buch nit 4 von 5 Sternen!!!

Bewertung vom 03.08.2016
Grado im Regen / Kommissarin Degrassi Bd.1
Nagele, Andrea

Grado im Regen / Kommissarin Degrassi Bd.1


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Kriminalroman mit sehr viel Tiefgang.
Angelina Marie ist eine ältere und scheinbar verwirrte Frau. Sie sieht mit an, wie eine Frau, die ihr als Meerjungfrau erscheint, in den Fluten des Meeres ertrinkt. Niemand nimmt ihre Wahrnehmungen ernst, außer der Kommissarin Maddelena Degrassi, die nach einer Leiche im Wasser oder an den Ufern suchen lässt. Plötzlich verschwindet eine zweite Frau und der öffentliche Druck wird stärker, die Fälle schnellstmöglich zu lösen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Andrea Nagele hat mit "Grado im Regen" einen außergewöhnlichen Kriminalroman geschaffen. Sie legt in dem Buch den Schwerpunkkt nicht auf ein Verbrechen sondern auf die Charaktere, deren Zusammenspiel und die Atmosphäre vor Ort. Wie der Titel schon verrät regnet es in einer Tour in Grado, was die Autorin nutzt, um eine trostlose und irgendwie traurige Atmosphäre einzufangen. Die Protagonisten werden interessant dargestellt und charakterisiert. Sie tragen mit ihrem Auftreten und ihren einzelnen Schicksalen zum Gelingen des Buches bei. Die Spannung entsteht hier nicht durch blutrünstige Taten, die durch Recherchen aufgedeckt werden sondern durch die Personen, ihren Gefühlen und ihren Beziehungen zueinander. Das Buch hat mich so in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Auch das Finale ist passend und gut nachvollzieh-bar und weckt bei mir die Hoffnung auf eine Fortsetzung.
Für mich war "Grado im Regen" eine Lesehighlight und ich möchte das Buch sehr gerne an Personen weiterempfehlen, die einen Kriminalroman aus einer anderen Perspektive kennenlernen möchten. Ich bewerte das Buch mit voll verdienten 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.07.2016
Blinde Sekunden
Rüther, Sonja

Blinde Sekunden


sehr gut

Ein fesselnder Thriller über Liebe und Bessenheit, sowie den Grenzen, an die Menschen bereit sind zu gehen.

Ein Serientäter treibt in HAmburg sein Unwesen. Er entführt gutaussehende Frauen aus 5-Sterne Hotels, welche dann 119 Tage später tot aufgefunden werden. Kommissar Rieckers, der nicht offiziell an dem Fall arbeitet, sieht hier seine Berufung und stellt eigene Untersuchungen an. Seine langjährigen Erfahrungen schützen ihn jedoch nicht davor, immer wieder in Sackgassen zu landen und der Fall scheint ungeklärt in den Akten zu verschwinden. Die unermüdliche Suche des Liebhabers des letzten Opfers führt den Kommissar aber immer wieder zurück zum Fall, der ihn auch persönlich zunehmend in Beschlag nimmt.

Sonja Rüther hat mit dem Thriller "Blinde Sekunden" eine vielschichtige und komplexe Geschichte geschrieben, die mich als Leser an das Buch gefesselt hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Sie arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln, was der Story mit den damit verbundenen Perspektivwechseln zusätzliches Tempo verleiht. Kommissar Rieckers strahlt eine große Ruhe und Besonnenheit aus, was ihm bei mir direkt viele Symathiepunkte einbrachte. Die Spannung wird im Verlauf des Buches zunemend aufgebaut und ich wusste nachher nicht mehr, wer nun auf der Seite des Gesetzes stand und wer nicht. Diese Ungewißheit und Spannung wird bis zum überraschenden Finale aufrechtgehalten und ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Insgesamt war ich gut unterhalten und möchte "Blinde Sekunden" gerne weiterempfehlen. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen

Bewertung vom 28.05.2016
Luther und der Pesttote
Jasmund, Birgit

Luther und der Pesttote


ausgezeichnet

Spannender Geschichtsunterricht
Ein fesselnder und spannender Roman aus dem 16. Jahrhundert mit einem wahren Hintergrund.
Die Stadt Wittenberg wurde im Jahre 1517 von der heimtückischen Pest heimgesucht. Viele Menschen fallen der Krankheit zum Opfer, so dass das Verschwinden des Studenten Tamme ebenfalls mit dem Pesttod erklärt wird. Lediglich seine Verlobte Almuth glaubt nicht an die Erklärung und beginnt mit der Suche nach dem Verbleib von Tamme. Dabei spricht sie auch mit Martin Luther und bittet ihn um Hilfe. Dieser wiederum muss nach der Veröffentlichung seiner 95 Thesen bald selbst auf der Hut sein, da nach seinem Leben getrachtet wird.
Birgit Jasmund gelingt mit "Luther und der Pesttote" ein hervor-ragender und fesselnder historischer Roman. Sie konnte mich mit ihrer lebendigen und bildreichen Sprache schnell in die damalige Zeit versetzen. Die Hauptprotagonistin Almuth wird sympathisch und für die damalige Zeit sehr selbstbewusst und aufopferungsvoll dar-gestellt. Die Autorin vermischt in ihrem Roman sehr geschickt historische Fakten, die sehr gut recherchiert erscheinen, mit eignen Fiktionen zu einem Ganzen. So schafft sie eine Spannung die über das ganze Buch aufrechtgehalten werden kann und den Leser an die Geschichte bindet. Der gelungene Schreibstil von Birgit Jasmund liest sich sehr flüssig und trägt zum Lesevergnügen bei. Das Nachwort der Autorin rundet das gelungene Buch ab und gibt ihm noch einmal zusätzliche Authentizität.
Insgesamt war "Luther und der Pesttote" für mich einen spannend Reise in die Vergangenheit, die ich gerne an Liebhabern gut recherchierter historischer Bücher weiterempfehlen möchte und mit verdienten 5 von 5 Sternen bewerte.

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