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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2020
Die Welt der wilden Tiere
Braun, Dieter

Die Welt der wilden Tiere


sehr gut

Teil 2 um die Tierwelt der Nordhalbkugel kennen zu lernen. Kunstvoll und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Dieses Buch widmet sich in drei Kapitel der fantastischen Welt der Tiere in Nordamerika, Europa und Asien

Eine außergewöhnliche und bildgewaltige Reise durch die Kontinente. Entdecke die Artenvielfalt der nördlichen Halbkugel!


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre


Illustrationen:

Die Illustrationen gefallen uns sehr: Es sind nicht die typischen Tierzeichnungen, die man in Kinderbüchern findet, und auch keine fotografischen Illustrationen.

Neben dem kunstvollen Zeichenstil ist beim kleinen Leser vor allem die Farbgestaltung sehr gut angekommen. Bunte Papageientaucher, farbenfrohe Schmetterlinge und Feuersalamander oder putzige Streifenhörnchen.

Auch das Inhaltsverzeichnis (kurioserweise am Ende des Buches) gibt es in Bildform, d.h. die Tiere sind mit kleiner Zeichnung, Name und Seitenzahl vertreten. Sortiert nach Auftritt im Buch.


Mein Eindruck:

Dieser Bildband ist - wie bereits der erste Teil "Die wilden Tiere im Süden" - vergleichbar mit einem kunstvollen Bilderbuch im Riesenformat für Groß und Klein.

Die vielen farbenprächtigen und abstrakten Zeichnungen laden zum Betrachten ein und kommen durch die Größe des Buches zusätzlich zur Geltung.

Die "Reise" ist erneut gut strukturiert und dank der Landkarte zu Beginn, kann man selbst entscheiden, auf welchem Kontinent, d. h. mit welchem Kapitel man startet.

In Nordamerika sind Puma, Eisbär, Streifenskunk, Waschbär, Langschwanzwiesel, Kojote, Klapperschlange und viele weitere bekannte und weniger bekannte Tierarten vertreten.

Weiter geht es mit den Tieren Europas Wildschwein, Reh, Höckerschwan, Feldhase, Elch uvm.).

In Asien endet die bildgewaltige Reise bei Goldfasan, Yak, Komoran, Japanmakak, Kragenbär, kleiner Panda und anderen.

Einziger Kritikpunkt ist, dass es zu vielen der im Inhaltsverzeichnis genannten Tiere keinerlei Hintergrundinfos gibt. An mangelndem Platz kann es kaum liegen, denn ein paar Fakten zum jeweiligen Tier wären noch daneben unterzubringen.

Die vorhandenen Texte sind zwar sehr kurz, aber informativ und unterhaltsam.

Die Einleitung fällt ebenfalls sehr knapp aus.

Da wir bereits "Dinosaurier" kennen, sind wir auch bei der "Die Welt der wilden Tiere im ..." zunächst von einer Mischung aus Bildband und Lexikon ausgegangen.

Ein paar Informationen mehr hätten den fünften Stern in der Bewertung gebracht.


Fazit:

Wunderschöne und kunstvolle Zeichnungen laden zu einer interessanten Reise durch drei Kontinente ein.

An einigen Stellen wünscht man sich mehr Infos, denn nicht zu jedem Tier gibt es Kurzbeschreibungen.



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Rezensiertes Buch: "Die Welt der wilden Tiere im Norden" von 2015

Bewertung vom 21.07.2020
Die Welt der wilden Tiere
Braun, Dieter

Die Welt der wilden Tiere


sehr gut

Großartiger Bildband um die Tierwelt der Südhalbkugel kennen zu lernen, abstrakt, detailliert und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Dieses Buch widmet sich in fünf Kapitel der fantastischen Welt der Tiere in Südamerika, Afrika, Asien, Australien und der Antarktis.

Eine außergewöhnliche und bildgewaltige Reise durch die Kontinente. Entdecke die Artenvielfalt der südlichen Halbkugel!


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre


Illustrationen:

Die Illustrationen gefallen uns sehr: Es sind nicht die typischen Tierzeichnungen, die man in Kinderbüchern findet, und auch keine fotografischen Illustrationen.

Neben dem kunstvollen Zeichenstil ist beim kleinen Leser vor allem die Farbgestaltung sehr gut angekommen. Bunte Papageien, farbenfrohe Frösche und ein tiefblauer Buckelwal im Mondschein.

Auch das Inhaltsverzeichnis (kurioserweise am Ende des Buches) gibt es in Bildform, d.h. die Tiere sind mit kleiner Zeichnung, Name und Seitenzahl vertreten. Sortiert nach Auftritt im Buch.


Mein Eindruck:

Dieser Bildband ist nicht nur groß und sehr schwer, sondern tatsächlich wie ein Bilderbuch im Riesenformat für Groß und Klein.

Die vielen farbenprächtigen und kunstvollen Zeichnungen laden zum Betrachten ein und kommen durch die Größe des Buches zusätzlich zur Geltung.

Die "Reise" ist gut strukturiert und dank der Landkarte zu Beginn, kann man selbst entscheiden, auf welchem Kontinent, d. h. mit welchem Kapitel man startet.

In Afrika sind Elefant, Gepard, Flamingo, Okapi, Warzenschwein, Löwe und viele weitere bekannte und weniger bekannte Tierarten vertreten. Weiter geht es mit den Tieren Südamerikas (Totenkopfäffchen, Faultier, Kolibri u.a.) über Asien (Pfau, Königstiger, Eisvogel, Tapir uvm.) bis nach Australien (Koala, Baumkänguru, Ameisenigel, Dingo u.a.). In der Antarktis endet die bildgewaltige Reise bei Kaiserpinguin, Dominikanermöwe, Buckelwal und anderen.

Einziger Kritikpunkt ist, dass es zu vielen der im Inhaltsverzeichnis genannten Tiere keinerlei Hintergrundinfos gibt. An mangelndem Platz kann es kaum liegen, denn ein paar Fakten zum jeweiligen Tier wären noch daneben unterzubringen.

Die vorhandenen Texte sind zwar sehr kurz, aber informativ und unterhaltsam.

Die Einleitung fällt ebenfalls sehr knapp aus.

Da wir bereits "Dinosaurier" kennen, sind wir auch hier zunächst von einer Mischung aus Bildband und Lexikon ausgegangen.

Ein paar Informationen mehr hätten den fünften Stern in der Bewertung gebracht.


Fazit:

Wunderschöne und kunstvolle Zeichnungen laden zu einer interessanten Reise durch fünf Kontinente ein.

An einigen Stellen wünscht man sich mehr Infos, denn nicht zu jedem Tier gibt es Kurzbeschreibungen, aber mit fast 150 Seiten ist das großformatige Buch schon ein kleiner Wälzer ;-)


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Rezensiertes Buch: "Die Welt der wilden Tiere im Süden" von 2014

Bewertung vom 20.07.2020
Kommissare mit Fell und Feder / Die Tierpolizei Bd.1
Böhm, Anna

Kommissare mit Fell und Feder / Die Tierpolizei Bd.1


ausgezeichnet

Ein lustiges und außergewöhnliches Polizei-Abenteuer über Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt mit wundervollen sw Illustrationen.

Inhalt:

Die Katzenbärin Flopson lebt wohlbehütet bei Frau Huppenschuh gemeinsam mit ihrem Freund Tjalle, einem kleinen Streifentenrek. Als dieser plötzlich verschwindet und die Wohnung verwüstet wird, wittert die Krimi-liebende Flopson ihren ersten echten Kriminalfall.

Um ihren Freund Tjalle zu finden und zu retten, verlässt sie ihren schützenden Käfig und lernt nach und nach Tiere kennen, die sie bei ihrer Suche unterstützen: Das Zwergpony Fridolin, die verletzte Blaumeise Meili und in einem schrottreifen Polizeiauto, den grummeligen Teddyhamster Jack.

Trotz ihrer Unterschiede raufen sich die vier Tiere zusammen, denn nur gemeinsam als "Die Tierpolizei" können sie den tierisch kniffligen Fall lösen und den kleinen Streifentenrek retten.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)
oder zum Selberlesen für geübte Leser, etwa ab 8 Jahren (normale Schriftgröße, Blocksatz, kurze Kapitel)


Illustrationen:

Der Stil von Ramona Wultschner gefällt sehr, denn die Charaktere wirken sehr dynamisch und sympathisch. Besonders ihre Mimik ist wundervoll getroffen. Vom mürrischen aber total niedlichen Teddyhamster Jack mit seiner Augenklappe über das etwas tollpatschige, zottelige Zwergpony Fridolin bis hin zum Kaninchen-Getümmel erkennt man gleich, wie viel Herzblut in den Details steckt.


Mein Eindruck:

Bereits beim Inhaltsverzeichnis fallen die lustigen Kapitelüberschriften auf z. B. "Das hast du jetzt davon!" oder "Wer uns nicht kennt, ist doof" sowie Wortschöpfungen wie "Erbsenböses!" oder "Finito Pippilito!".

Wortwitz und lustigen Wortveränderung sorgen auch während des (Vor-)Lesens immer wieder für Lacher. Kreationen wie "be-erbsen" (jemanden mit Erbsen bewerfen) oder "Fingerabdrückler" (Person, die Fingerabdrücke sichert) sind herrlich lustig und ziehen sich durch die ganze Geschichte.

Auch die vielfältigen Tierarten (Hand aufs Herz, wer hat schonmal von einem Streifentenrek gehört?) machen dieses Abenteuer besonders.

Die Charaktere sind so grundverschieden (tollpatschig, mürrisch, warmherzig), aber jeder für sich ist etwas ganz besonderes, hat das Herz am rechten Fleck und daher ergänzen sich die Mitglieder der Tierpolizei während der Ermittlungen so gut.

Selbst der dauerhaft grummelige Teddyhamster wird irgendwann zahm, ganz nach dem Motto "harte Schale, weicher Kern".

Katzenbärin Flopson und ihr Team ermitteln aber nicht nur auf eigene Faust, sondern ziehen Schlüsse wie die Profis. Kindgerecht werden Begriffe wie "Tatort" oder "Tatwaffe" erklärt bzw. anschaulich beschrieben, wie man Fingerabdrücke nimmt.
Man kann wunderbar mitraten oder im Dunkeln tappen. Spaß macht es auf jeden Fall.

Das Detektivabenteuer liest unterhaltsam und ist zugleich lehrreich: Neben der entstehenden Freundschaft und dem Zusammenhalt ist immer wieder Hilfsbereitschaft ein großes Thema.


Fazit:

Ein spannendes und lustiges Polizei-Abenteuer zum Miträtseln. Zudem lehrreich dank altersgerechter und humorvoller Vermittlung von Themen wie Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit.

Die Mitglieder der Tierpolizei wachsen schnell ans Herz und die wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen spiegeln die Handlung sehr gut wider.

Ein Lesevergnügen für kleine und große Spürnasen sowie für Mädchen und Jungen und ein wunderschöner Start in eine neue Buchserie.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer der ungewöhnlichen Polizei-Truppe.


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Rezensiertes Buch "Die Tierpolizei - Kommissare mit Fell und Feder" aus dem Jahr 2020

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2020
Pia & Poppy und der verschwundene Professor / Pia & Poppy Bd.1
Reschke, Katharina

Pia & Poppy und der verschwundene Professor / Pia & Poppy Bd.1


ausgezeichnet

Ein lustiges und spannendes Abenteuer zweier außergewöhnlicher Mädchen in toller Urlaubs-Kulisse und mit wundervollen sw Illustrationen.

Inhalt:

Endlich Sommerferien! Pia Blau freut sich schon lange auf den Urlaub an der Ostsee und besonders auf das Wiedersehen ihrer Clique, den "Seemöven".

Aber ihre Eltern sorgen dafür, dass sich ihr wunderschöner Sommerurlaubstraum in Luft auflöst. Denn kurz vor der Abreise eröffnen sie ihr, dass es wegen eines Jobangebotes für Pias Vater zunächst einmal vier Wochen nach San Francisco geht.

Obwohl dort Pias Oma lebt, ein Keksgeschäft führt und berühmt ist für ihre "Tasty Cookies", beschließt das Mädchen, die Stadt, die Leute und überhaupt alles schlecht zu reden und zu hassen.

Doch dann trifft sie Poppy! Und plötzlich geraten die beiden Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in ein atemberaubendes Abenteuer.


Altersempfehlung:
ab 8 Jahren


Illustrationen:

Zu Beginn jedes Kapitels findet sich eine Zeichnung der Golden Gate Bridge und alle paar Seiten kleine bis mittlere Illustration, manchmal sogar ganzseitig Die schwarz-weiß Illustrationen spiegeln die Atmosphäre sehr gut wider.

Der Zeichenstil von Anne-Kathrin Behl ist modern und detailliert. Die Gestaltung der Personen gefällt sehr, denn die Charaktere wirken dynamisch und sympathisch. Ihre Mimik ist zauberhaft und wundervoll getroffen.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist einfach und altersgerecht, fesselnd und mitteißend. Gleich zu Beginn wird man direkt in Pias Gefühlschaos gezogen. Wir groß ist ihre Enttäuschung, dass sie nicht wie geplant mit ihren "Sandmöven" im Meer baden, am Strand spielen und Pommes essen wird.

Die Zehnjährige ist ein zurückhaltender Typ, unvorhergesehene Planänderung machen ihr Angst.

Poppy, das barfüßiges Hippie-Indianer-Mädchen, dagegen ist frech und fröhlich, geheimnisvoll und immer auf der Suche nach Abenteuern.

Immer wieder werden die unterschiedlichen Charaktere der beiden deutlich und trotzdem - oder gerade deswegen - sind die beiden ein tolles Team. Zu sehen, wie ihre Freundschaft wächst und Pia mutig über ihren Schatten springt, ist wunderschön.

Liebevoll gestaltet sind auch die Nebenfiguren z. B. Großmutter Maple, die nicht nur köstliche Kekse backt, sondern zudem immer Rat weiß und Pia den Rücken freihält, oder die als "grumpy" von allen bezeichnete Nachbarin Lissy, deren Vergangenheit unglaublichen Geschichten beinhaltet.

Auch in den beschriebenen Schauplätzen steckt viel Liebe zum Detail: die "Villa Futura", in der Familie Blau während ihres Aufenthaltes wohnt, ist ein Wunderwerk der verrückten Technik.
Dummerweise hat diese so ihre Tücken, was zu lustigen Situationen führt und gleichzeitig der Grund für die Reise nach San Francisco ist. Pias Vater hat den Auftrag erhalten, sämtliche Fehler auszubügeln. Der Erfinder der vielen Maschinen und Funktionen der Villa, Professor Grey, ist von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden und konnte sein Werk nicht fertigstellen.

Die neugierige Poppy zieht Pia auf der Suche nach dem Professor in ein fantastisches, witziges und außergewöhnliches Abenteuer.

Die anschaulich beschriebene Kulisse (Golden Gate Bridge, Seelöwen am berühmten Pier 39 uvm.) und die traumhafte Atmosphäre bescheren dem Leser zudem unvergleichliches Urlaubsfeeling.

Von mir gibt es eine nach "Tasty Cookie" duftende Leseempfehlung für alle kleinen und großen Detektive mit Fernweh!
Band 2 erscheint vorraussichtlich im März 2021 und steht bereits auf unserer Wunschliste!


Fazit:

Ein zeitloses, spannendes und lustiges Abenteuer zum Miträtseln in einer traumhaften Kulisse mit außergewöhnlicher Charakteren.

Pia und Poppy wachsen schnell ans Herz und die wunderschönen schwarz-weiß Illustrationen spiegeln die Handlung sehr gut wider.

Ein sommerliches Lesevergnügen für kleine und große Spürnasen!


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Rezensiertes Buch "Pia und Poppy und der verschwundene Professor" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 20.07.2020
Die drei ??? und der dunkle Taipan
Buchna, Hendrik

Die drei ??? und der dunkle Taipan


gut

Ein wenig Grusel, Schnitzeljagd und Nostalgie. Aber alte Bekannte und skurrile Nebencharaktere retten die durchschnittliche Story kaum.

Inhalt:

Im Detektivalltag von Justus, Peter und Bob herrscht gerade eine Flaute.

Ein überraschender Besuch von Allie Jamisons scheint zunächst Abwechslung zu verschaffen. Doch leider hat Allie die drei Fragezeichen nicht aufgesucht, um sie mit einem neuen Fall zu beauftragen.

Stattdessen benötigt sie dringend einen Hundesitter, weil sie als Praktikant bei der Rocky Beach Today einer interessanten Story auf der Spur ist.

Zerknirscht sagen die drei Detektive Justus, Peter und Bob ihre Hilfe zu.

Ein unerwarteter Anruf aus dem Gefängnis katapultiert sie kurze Zeit später in einen mysteriösen Fall:

Geheimnisvolle Orte, rätselhafte Botschaften, sonderbaren Diebstähle und ein Grauen erregendes Monster!

Plötzlich schweben die drei Freunde selbst in größter Gefahr!


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Mein Eindruck zur Buchreihe (Charaktere):

Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen und gehört. Gleiches gilt auch für Sonderbände.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und jeder der drei Fragezeichen hat seine Stärken und Schwächen. Bei ihren Ermittlungen ergänzen sie sich perfekt. Auch findet jeder Leser mindestens einen Detektiv, mit dem er sich identifizieren und so beim Fall mitfiebern kann.

Fast alle ihre Fälle beinhalten sonderbare Phänomene und mysteriöse Ereignisse.


Meine Meinung zum "dunklen Taipan":

Die Geschichte ist Vorlage zur Live Tour im Jahr 2019. Buch und Umsetzung in ein Live-Hörspiel stimmen zum großen Teil überein. Wer bereits die Tour oder den Live-Mitschnitt kennt, wird bei der Lektüre des Buches wenige Überraschungen erleben.

Die Handlung ist durchschnittlich und das Abenteuer wird nur durch die vielen Anspielungen auf alte Fälle und die verrückten Nebencharaktere gerettet:

- Allie Jamison, die wie üblich kein Blatt vor den Mund nimmt und Justus Jonas immer wieder die Stirn bietet. Sie ist mutig und handelt auf eigene Faust. Bei diesem Charakter schwanke ich - auch nach Jahren noch - zwischen Sympathie (wegen ihrer großen Klappe) und genervt sein (stellenweise ist sie einfach nur anstrengend).

- Queeny, Allies Zwergpinscher, der zwar kaum zu Wort kommt, aber an Peter einen Narren gefressen hat (oder vielleicht auch umgekehrt) und dessen - stille - Anwesenheit immer wieder für witzige Situationen sorgt.

- Mr. Torsvan der Inhaber vom gruseligen Morley House, der sehr überzogen dargestellt und aufgrund seiner verrückten Art wiederum herrlich witzig und schräg ist.

Die Handlung ist stellenweise langatmig und unspektakulär und besteht hauptsächlich aus der mit Gruselelementen gespickten Schnitzeljagd bzw. missglückten Vereitelungen weiterer Diebstähle.

Auf konkrete Anspielungen, alte Fälle oder weitere alte Bekannte der drei Detektive möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen, um nicht zu spoilern. Denn natürlich liegt die Ursache des ganzen Spuks irgendwo tief in der Vergangenheit der drei Fragezeichen.

Wem die Story gefällt und wer eine Extraportion Gänsehaut liebt, dem empfehle ich den Live-Mitschnitt der Tour.


Fazit:

Ein Abenteuer mit Gruselelementen, welches jedoch nur aufgrund seiner vielen nostalgischen Andeutungen und skurrilen Charaktere funktioniert.

Die Handlung selbst ist leider nur guter Durchschnitt.


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Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen und der dunkle Taipan" gebundene Ausgabe aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 18.07.2020
Rille aus dem Luftschacht
Siebold, Maike

Rille aus dem Luftschacht


ausgezeichnet

Eine spannende und überraschende Geschichte mit Herz und Charme erzählt und wunderschön illustriert.

Inhalt:

Ausgerechnet Hausarrest!

Roderich versteht nicht, warum seine Eltern ihm wegen eines lausigen blauen Briefes sofort für vier Wochen in der Wohnung behalten müssen.

Was soll denn aus seinem Fußball-Training werden.

Als er stattdessen mürrisch im Flur kickt, hört er sonderbare Geräusche. Ein Geist? Vor Schreck lässt er seinen geliebten Fußball liegen. Wie er den wohl wieder zurückerhält?

Vielleicht möchte der Geist den Fußball gegen etwas anderes eintauschen?

Mutig geht Roderich der Sache auf den Grund und erlebt eine Überraschung.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren

(normal große Schrift, Blocksatz und kurze Kapitel)


Bei Antolin gibt es ein passendes Quiz zum Buch.


Illustrationen:

Fast auf jeder Doppelseite findet sich eine kleine bis halbseitige schwarz-weiß Illustration, um die Handlung aufzugreifen bzw. zusammenzufassen.

Der Zeichenstil insbesondere die Gestaltung der Charaktere gefällt sehr. Die Mimik ist einfach nur herrlich komisch und sorgt für Lacher. Rilles rotzfreche und trotzdem liebenswerte Art wird zeichnerisch ebenso gut eingefangen wie Roderichs ängstliche Erkundungen bei Nacht.

Der Hausmeister Waschmaschinski ist von allen Nebenfiguren unser Favorit: eine richtige Type, herzensgut und mit riesigem Schnurrbart und Trainingsanzug ein Hausmeister wie man ihn sich vorstellt.


Mein Eindruck:

Eine außergewöhnliche Geschichte voller Hilfsbereitschaft, Mut und wahrer Freundschaft. Die Liebe zum Detail wird immer wieder deutlich dank ungewöhnlicher Handlungsorte und herrlich skurriler und liebevoll ausgearbeiteter Charaktere sowie originellen oder außergewöhnlichen Namen wie Hausmeister Waschmaschinski oder Rüpel Klatsche.

Der Schreibstil ist altersgerecht und führt mitreißend durch das rätselhafte Abenteuer. Die einzelnen Situationen sind so lebhaft und witzig geschildert, dass man als Leser mitten im Geschehen steckt oder aber im Luftschacht.

Mit dem Protagonisten Roderich fühlt man sogleich mit und auch Rille schließt man schnell ins Herz. Zwischen den beiden entwickelt sich nach anfänglicher Scheu eine wunderbare Freundschaft.

Es fließen aber auch Themen wie Mobbing oder Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in die Geschichte mit ein. Besonders bei den Hänseleien und Schikanen der Gang und des Rüpels Klatsche (welcher tatsächlich einen an der selbigen hat) bleibt es trotz aller Gemeinheiten altersgerecht und Roderich beweist Mut und Courage. Dass alles aber ein gutes Ende nimmt, bringt zusätzlich zur Hauptgeschichte mit Happy End und wundervollem Schlusswort die Geschichte zu einem runden Abschluss.

Was es mit dem Fahrstuhl-Geist auf sich hat, wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Wer dieses Rätsel lösen möchte, muss selbst zum Buch greifen ;-)

Wir geben für diese außergewöhnliche Geschichte und ihre liebenswerten Charaktere eine klare Leseempfehlung:

für Jungen wie Mädchen, zum Selbstlesen oder Vorlesen!


Fazit:

Eine witzige und spannende Geschichte, die neben ihren vielseitigen, sympathischen Charakteren auch mit Rätseln und Überraschungen besticht.

Die modernen schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Handlung sehr gut und geben den außergewöhnlichen Charakteren ein Gesicht.

Eine wunderbares Abenteuer für Jungen und Mädchen über Freundschaft und Hilfsbereitschaft und zugleich ein gelungenes Debüt der Autorin!


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Rezensiertes Buch "Rille aus dem Luftschacht" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 13.07.2020
Jeder Tag ein Abenteuer / Juli Löwenzahn Bd.1
Schmachtl, Andreas H.

Jeder Tag ein Abenteuer / Juli Löwenzahn Bd.1


ausgezeichnet

Lustige und spannende Abenteuer eines kleinen, pfiffigen Kaninchens mit zauberhaften und farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Kennst du schon Juli Löwenzahn?

Das kleine Kaninchen lebt mit seinen Eltern und enorm vielen, älteren Schwestern unter einer Hecke am Bach.

Wenn Juli nicht gerade mit seinen Freunden in den Wald-und-Wiesen-Kindergarten geht, übernachtet er bei seinen Großeltern, spielt mit seinen Schwestern, lernt Schleife binden und schwimmen, rettet einen Frosch und will hoch hinaus.

Es gibt so viel zu entdecken: Was hat Opa Löwenzahn wohl gespielt, als er so klein war wie Juli? Welches Geheimnis verbirgt sich im verfallenen Haus? Etwa ein Gespenst?

Jeden Tag erlebt Juli ein neues aufregendes Abenteuer!


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren (kurze Geschichten, kleine Schrift, Blocksatz), jedoch thematisch eher für jüngere Leser (Kindergartenkinder)


Illustrationen:

Zahlreiche zauberhafte Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Auf jeder Doppelseiten finden sich mindestens eine kleine bis mittelgroße Zeichnung, teilweise sind sogar Szenen ganzseitig dargestellt.

Der Zeichenstil gefällt sehr und dank der fröhlichen Farbgebung wirken die Charaktere lebendig.

Viele kleine zusätzliche Bilder und insbesondere die ganzseitigen Szenen laden zum Entdecken ein. Julis Kinderzimmer, welches gleich mehrfach vertreten ist sowie die Bücherei und der Krämerladen sind hierfür gute Beispiele.


Mein Eindruck:

Dies ist unser erstes Abenteuer mit Juli Löwenzahn und wir sind ohne Vorwissen gut zurecht gekommen. Für Neulinge stellt sich Juli im ersten Kapitel kurz vor.

Die einzelnen Geschichten sind durchschnittlich sechs Seiten lang, so dass man sie - insbesondere bei jüngeren Kindern - sehr gut zum abendlichen Vorlesen nutzen kann.

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und vor allem mit Juli können sich die Leser sehr gut identifizieren. Das kleine Kaninchen ist aufgeweckt, clever, mutig und wächst über sich hinaus. Insbesondere, wenn die Erwachsenen ihm mal wieder etwas nicht zutrauen.

Die Abenteuer sind kindgerecht, spannend und humorvoll erzählt und immer wieder wird der Leser (Zuhörer) direkt angesprochen.
Freundschaft und Zusammenhalt sowie Naturverbundenheit werden hier großgeschrieben. Alltägliches wie ein Einkauf, der Besuch der Bücherei, ein Krankentag im Bett oder Julis Geburtstag werden thematisch genauso wie Streit und Versöhnung, Verlust des Lieblingskuscheltiers und das ewige "Das kannst du nicht! Dafür bist du noch zu klein!" altersgerecht in spannende Abenteuer verpackt.

Ein wunderbares Vorlesebuch für Abenteurer und fürs Herz!

Fazit:

13 spannende, lustige und abenteuerliche Geschichten.

Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen sorgen für ein tolles Leseerlebnis und die sympathischen Charaktere verzaubern auf Anhieb.

Ein großartiges Vorlesebuch für Kindergartenkinder.


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Rezensiertes Buch "Juli Löwenzahn - Jeder Tag ein Abenteuer" aus dem Jahr 2015

Bewertung vom 13.07.2020
Irgendwo ist immer Süden
Kaurin, Marianne

Irgendwo ist immer Süden


ausgezeichnet

Herzerwärmend, einfühlsam und lehrreich: eine Achterbahnfahrt und gleichzeitig eine unglaublich unterhaltsame Sommerlektüre.

Inhalt:

Ina versteckt sich bei strahlendem Sonnenschein und hitzerekordverdächtigen Temperaturen in ihrem winzigen Zimmer, während ihre Klassenkameraden täglich neue Fotos vom exotischen Traumurlaub posten.

Wie ist sie nur in diesen Schlamassel hineingeraten?

Am letzten Schultag berichten alle Mitschüler von ihren großartigen Reiseplänen: Italien, Kreta, Paris, Spanien, Rhodos, Dubai ...

Als Ina an der Reihe ist, hört sie sich selbst plötzlich sagen, dass sie dieses Jahr in den Süden fährt. Sie kann gar nicht aufhören zu schwärmen von all den schönen Dingen, die sie dort erleben wird.

Doch ihre Mutter ist arbeitslos und an eine Urlaubsreise ist gar nicht zu denken.

Also versteckt sich Ina in ihrem Zimmer und lässt alle im Glauben, sie wäre im Süden.

Werden die schlimmsten Sommerferien vielleicht doch zu den besten?


Altersempfehlung:

ab 11 Jahre


Meine Meinung:

Die Geschichte erzählt Ina selbst im Präsens in der Ich-Form, so dass der Leser schnell Teil ihrer Gedanken- und Gefühlswelt wird.

Das Leben ist für die 11 1/2 Jährige wirklich nicht leicht: ihre Mutter ist depressiv und arbeitslos, weswegen die beiden in eine kleine Sozialwohnungen ziehen mussten. Ina ist für ihr Alter bereits sehr erwachsen und trägt Verantwortung. Sie erfindet Ausreden, um Geburtstagen fernzubleiben, da kein Geld für Geburtstagsgeschenke übrig ist, sie schwindelt ihrer Mutter wunderschöne Tage mit Freundinnen am Badesee vor, damit die Mutter sich nicht sorgt.

Sie ist eine liebenswerte und authentische Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt.

Auch der Neue in ihrer Klasse ist ein Außenseiter: er lebt ein paar Wohnungen weiter, trägt die alte Kleidung seines alkoholkranken Vaters auf. Seine Mutter hat sie verlassen und ein neues Leben und eine neue Familie. Auch für ihn ist eine Urlaubsreise nur ein ferner Traum.

Vilmar ist es auch, der Ina eines Abends am Fenster erwischt. Da er selbst keine Freunde hat, schlägt er vor, dass sie beide im "Süden" Urlaub machen statt den Sommer gelangweilt alleine zu verbringen. Denn irgendwo ist immer Süden. Und so bauen sie sich ein paar Meter südlich der Wohnungen ihr eigenes Ferienresort. Inmitten des chaotischen Scherbenhaufens ihres Lebens schaffen sie sich ihre eigene heile Welt und werden beste Freunde.

Aber Ina ist hin- und hergerissen, ihr Gefühlschaos wird einfühlsam und ohne Wertung deutlich. Immer wieder taucht ihr Leitsatz "Freunde finden, die einen hochziehen und nicht runter" auf. Sie möchte so gerne zu den "coolen" Kids dazugehören und um jeden Preis gefallen.

Sie verletzt aber durch ihre Lügen und ihr Verhalten schlussendlich die Menschen, die ihr tatsächlich wichtig sind und gut tun. Zudem trifft sie falsche Entscheidungen, die ihr anschließend die Augen öffnen für die wichtigen Dinge.

Schließlich war sie so beschäftigt damit, was andere denken, dass sie vollkommen vergisst, was sie eigentlich selbst denkt.

Auch sprachlich ist die Erzählung ein Lesevergnügen. Zahlen- und Wortspielereien ziehen sich durch Inas Geschichte. Beispielsweise lernt sie, dass es nicht ausreicht, dass man Entschuldigung sagt, sonder es ist wichtig, dass man Entschuldigung tut.

Eine einfühlsame und warmherzige Geschichte, die aufgrund der Themen wie Mobbing, soziale Ausgrenzung, Lügen und wahre Freunde auch als Schullektüre (etwa Klasse 6) sehr zu empfehlen ist.


Fazit:

Eine warmherzige und wundervolle Geschichte über wahre Freundschaft, erste Liebe, Lügen und soziale Ausgrenzung.

Zudem ein sommerliches Abenteuer zum Lachen, Weinen, Träumen mit liebenswerten und authentischen Protagonisten!


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Rezensiertes Buch: "Irgendwo ist immer Süden" aus dem Jahr 2020

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2020
Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat


sehr gut

Eine kurzweilige und witzige Geschichte ohne Tiefgang voller kaputter Wasserkocher und lustiger Fehler.

Inhalt:

Während beim letzten Großeltern-Tag die Oma durch ein schlichtes "klick-klick" das ganze Internet lahmgelegt hat, treibt nun Opa seine drei Enkel fast in den Wahnsinn.

Hatte Tiffany, die jüngste der drei Kinder, nur besser auf den Opa aufgepasst.

Opa stellt den niegelnagelneuen Retro-Wasserkocher auf den Herd. Schließlich hat er das früher im dem Wasserkessel genauso gemacht.

Es kommt wie erwartet: das Plastik schmort und schmilzt und verbreitet einen fürchterlichen Gestank im ganzen Haus.

Zum Glück haben alle tolle Ideen, wie man sich im Garten die Zeit vertreiben kann.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre

Das Schriftbild ist groß, die Textmenge übersichtlich und daher bereits für geübte Leseanfänger geeignet.


Illustrationen und Covergestaltung:

Schuldbewusst blickt der Opa vom Cover während die Enkel zwischen Kichern und "nicht schon wieder"-Blick schwanken.

Das Buch ist wunderschön und farbenfroh illustriert. Der Zeichenstil gefällt sehr. Auf jeder Doppelseite finden sich große und kleine Illustration, die das Gelesene spiegeln und weiterspinnen. Witzige Details wie Fische auf Opas Pullover oder Hose fallen oft erst beim zweiten Lesen auf.


Mein Eindruck:

Da wir von „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ begeistert waren und immer wieder über die Charaktere und die Geschichte schmunzeln und lachen mussten, durfte natürlich auch das Abenteuer mit Opa in der Hauptrolle einziehen.

Dank Vorbestellung bei der Buchhandlung des Vertrauens sogar pünktlich zum Erscheinungstag.

Obwohl beide Geschichten in sich abgeschlossen sind, empfiehlt es sich trotzdem, vorweg das erste Buch zu lesen. Denn immer wieder wird auf Omas Abenteuer verwiesen oft wie ein Insider-Witz und auch die Charakter sind die gleichen.

Auch der Aufbau ist ähnlich gestaltet:

Die Großeltern passen in den Ferien erneut auf ihre Enkel auf. Oder ist es eher umgekehrt?

Gleich zu Beginn muss man dem Opa zugute halten, dass der Wasserkocher im Retro-Design einem Flötenkessel aus seiner Jugend tatsächlich zum Verwechseln ähnelt. Niedergeschlagen bedauert er immer wieder, dass es ein Versehen war.

Nach und nach kommen die "Versehen" der anderen ans Licht und so auch weitere defekte Wasserkocher.

Die Geschichte lebt durch diese und andere Wiederholungen und auch der knappe und witzige Erzählstil (mit entsprechendem Rhythmus beim Vorlesen) machen dieses Kinderbuch aus.

Was ich allerdings vermisse sind Seitenhiebe/Gesellschaftskritik und eine Moral. Opas Schusseligkeit (Portemonnaie im Kühlschrank, Salz statt Fischfutter im Aquarium) wird nicht weitergehend erläutert. Das Potential (in Richtung Demenz o.ä.) ist da, wird aber nicht genutzt. Als Schlussfolgerung ein "Jeder macht Fehler!" ist mir daher zu oberflächlich gehalten.

Anspielungen auf andere Werke von Marc-Uwe Kling (Notizzettel oder Nachrichtenverläufe über Schnapspralinen und falsch zugeordnete Zitate) sucht man leider vergebens.

Auch wurde eher geschmunzelt als herzhaft gelacht. Vielleicht hat die geniale Geschichte „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ mit ihrer skurrilen und völlig abstrusen Idee die Messlatte einfach viel zu hoch gelegt.

Für Fans von Marc-Uwe Kling und Fans der "klick-klick"-Oma und alle diejenigen, die es werden wollen, gebe ich aber trotz einiger Kritikpunkte eine Leseempfehlung!


Fazit:

Ein Lesespaß für Groß und Klein und eine kurzweilige Fortführung mit Opa in der Hauptrolle.

Leider ist die Botschaft des Buches zu schlicht gehalten, es fehlt an Tiefgang und der sonst üblichen Seitenhiebe auf die Gesellschaft.


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Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat" aus dem Jahr 2020

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2020
Immer ist was, weil sonst wär ja nix
Sting, Kai Magnus

Immer ist was, weil sonst wär ja nix


ausgezeichnet

Herrlich lustig, überspitzt und skurril mit ein wenig Kritik und einem "So schaut's aus"-Erlebnis.

Inhalt:

Kai Magnus Sting ist Kabarettist mit Leib und Seele. Er beobachtet die großen und kleinen Katastrophen des Alltags, die jeder nur allzu gut kennt.

Mit dem Leitsatz "Immer ist was!" führt er durch Rubriken wie "Immer ist was mit der Familie." oder "Immer ist was mit den Nachbarn." und natürlich "Immer ist was mit der ständigen Begleiterin."

Immer ist das was, nie läuft alles rund!


Mein Eindruck:

In den thematisch gegliederten 33 Kurzgeschichten nimmt der Autor sich selbst, seine Verwandtschaft und viele andere Dinge aufs Korn.

Von irrwitzigen Dialogen mit Paketboten, Bäckereifachangestellten oder lauten Nachbarn über einen Besuch beim Zahnarzt, der mit einer Kernsanierung endet, geht es weiter zur Familie.

Die typischen Dialoge bei Familienfeiern werden auf die Spitze getrieben und sorgen für Lacher. Die bildliche Sprache und die vielen Vergleiche lassen einen zusätzlich schmunzeln.

Kai Magnus Sting gibt "Von Höcksken auf Stöcksken Telefonate" mit alten Tanten oder Kaffeekränzchen mit selbigen so detailliert wieder, dass man glaubt, selbst dabei zu sein. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem man zum Schluss kommt, dass man auch so eine Tante Frieda hat.

Die bunte Mischung aus Familie, Alltag, Partnerschaft über Urlaub bis hin zur Shoppingtour und Vergleiche Früher/Heute ist vielseitig und unterhaltsam.

Einen Geheimtipp, wie die Katastrophen umschifft oder gemildert werden, hat Kai Magnus Sting natürlich auch nicht, aber der Leser leidet und freut sich mit, wenn verfahrene Situationen ad absurdum geführt werden. Oft findet man sich oder andere in den Geschichten wieder und denkt, dass einen selbst es zum Glück so schlimm nicht erwischt hat.

Die CD mit dem passenden Live-Mitschnitt kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Typische Floskeln und Dialekte wie "Hömma, samma ...", "Komma, Omma!" oder "Steckst nicht drin!" kommen so noch mehr zur Geltung. Beim Lesen hatte ich immer sofort die Stimme im Ohr.


Fazit:

Eine gelungene Mischung verschiedener Alltagssituationen, skurril und überspitzt, herrlich witzig und bildlich beschrieben.


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Rezensiertes Buch: "Immer ist was, weil sonst wär ja nix" aus dem Jahr 2014