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Bella von www.bellaswonderworld.de
Wohnort: 
Karlsruhe
Über mich: 
Ich bin 31 Jahre alt und mein größtes Hobby ist das Lesen. Ich verschlinge alle möglichen Titel querbeet durch die verschiedensten Genres. Meine Leseleidenschaft teile ich mit anderen Lesebegeisterten auf meinem Blog www.bellaswonderworld.de

Bewertungen

Insgesamt 1143 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2010
Hexendreimaldrei
Toman, Claudia

Hexendreimaldrei


ausgezeichnet

Beschreibung:

Olivia hat ihren Märchenprinz gefunden und ist zu seiner Hochzeit eingeladen allerinds als Gast und nicht als Braut, wie sie es sich gewünscht hätte. Verzweifelt rettet sich Olivia vor der Trauung auf das stille Örtchen, wo sie das erste Mal einer Tütüfee begegnet und sogleich einen Wunsch frei hat, doch ihr Wunsch nimmt ein ungeahntes Ausmaß an, denn ihr Wunsch dass ihr Traumprinz zu einem Frosch wird geht tatsächlich in Erfüllung. Nun setzt Olivia alles daran den Frosch wieder zu einem Prinzen zu machen wobei sie sich gegen einen großen Hexenzirkel beweisen muss...

Meine Meinung:

Claudia Tomans Debütroman "Hexendreimaldrei" ist eine gelungene Mischung der Genre Chick Lit, Fantasy/Mystik und Krimi. Protagonistin ist die symphatische Wiener Schriftstellerin Olivia Kenning, die wie wohl jede Frau, auf der Suche nach ihrem Traumprinzen ist. So trägt es sich zu, dass Olivia in einem Literaturcafè ihrem Prinzen begegnet, doch oh Schreck dieser ist bereits mit einer anderen zusammen und es kommt noch schlimmer, er lädt Olivia zu seiner Hochzeit mit dieser anderen ein. Als Olivia einer männlichen Tütüfee begegnet und einen Wunsch frei hat beginnt ein spannedes Abenteuer.

"Hexendreimaldrei" ist in verschiedene Abschnitte unterteilt "Vorspiel", "Der Frosch", "Die Hexen" und "Nachspiel", die Titel der einzelnen Abschnitte verraten ja auch schon um was es geht, zuerst bekommt man eine Einleitung wie es zu alldem kam bei "Der Frosch" wird es schon langsam spannend denn Olvia packt den zum Frosch verwandelten Prinzen ein und ab mit ihm nach London um dort Hilfe bei den Hexen zu suchen nach und nach kommt nun auch die Überleitung zu den Hexen und schlussendlich die letzten Worte im "Nachspiel". Sehr gut hat mir gefallen das Claudia Toman in den Kapiteln zwischen den Zeiten springt, so befindet man sich in einem Kapitel mit dem Frosch in London und im nächsten zurückversetzt in der Kennenlernphase zwischen Olivia und dem Prinzen. Diese Zeitsprünge haben "Hexendreimaldrei" für mich noch spannender gemacht und mir auch viel Spielraum für eigene Überlegungen gelassen.

Die Charaktere in "Hexendreimaldrei" sind mir alle von Beginn an super symphatisch, vor allem aber Olivia hat es mir angetan Mit viel Charme und wickelt sie mich um den kleinen Finger. Natürlich spielt auch der Prinz, der wie in den Grimmschen Märchen namenslos bleibt eine große Rolle, wobei er diese die meiste Zeit über in Froschform verbringt. Nund zu Olvias Freundinnen Sorina, Mona etc. die sind einfach toll! Ich glaube jede Frau würde sich solche Freundinnen wünschen die immer zu einem halten und in den verwegensten Situationen einem ohne groß zu Fragen zur Hilfe eilen. Da "Hexendreimaldrei" nun aber kein gewöhnlicher Chick Lit Roman ist sondern mit phantastischen Elementen gespickt ist gibt es auch solche Persönlichkeiten wie z. B. die Tütüfeen, Hexen und ein sprechende Shakespearestatue, diese ausergewöhnlichen Figuren geben dem Roman, meiner Meinung nach die richtige Schärfe.

"Hexendreimaldrei" ist schon nach einigen Kapiteln zu einem richtigen Pageturner geworden, denn ich musste einfach wissen wie es Olivia ergeht und ob sie nun doch noch ihren Märchenprinzen bekommt...das Ende kommt unausweichlich näher und unsere Heldin muss sich nachdem sie da Hexendreimaldrei gelöst hat diesen auch stellen um ihren Frosch befreien zu können. Nun möchte ich euch allerdings nicht zuviel verraten, wer weiß vielleicht bleibt der Frosch ja Frosch...

Für diesen unterhaltsamen Roman, der mich zum schumzeln und auch zum Tränen verdrücken gebracht hat, vergebe ich 5 von 5 Sterne.

Mein Fazit:

Ein zauberhafter Roman voller Liebe und Überraschungen!

Bewertung vom 24.11.2010
Das Gespenst von Canterville, 1 Audio-CD
Wilde, Oscar

Das Gespenst von Canterville, 1 Audio-CD


ausgezeichnet

Beschreibung:

Schon seit langer Zeit spukt der Geist von Sir Simon de Canterville in Form eines Geistes im Schloss, und vertrieb mit seinen Streichen und Schwerzen schon Generationen von Bewohnern in die Flucht.

Doch das Unheil in Form der neuen Bewohnerfamilie Otis naht. Die aufgeweckte amerikanische Familie halten nicht viel von den englischen Gespenstergeschichten und begegnet dem Gespenst mit Optimismus und Freude. Sir Simon de Canterville hat absofort nichts mehr zu lachen, denn die quirligen Kinder von Mr. Otis haben sich so einiges ausgedacht um dem Gespenst das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das Gespenst will nichts anderes mehr als endlich zu sterben...

Meine Meinung:

"Das Gespenst von Canterville" ist wohl eines der beliebtesten und bekanntesten Märchen Oscar Wildes. Die Hörspieldarstellung des Bayrischen Rundfunks im Hörverlag ist durch die tolle Inzenierung von Schauspielern wie Philip Moog, Peter Fricke und Rufus Beck eine gelungene Darstellung des Klassikers gelungen. Mit einem Augenzwinkern durchlebt man die liebevoll gestaltete Gespenstergeschichte, die das Aufeinandertreffen zweier Welten ausmacht. Hier geschieht das ganze in Form des Einzugs einer amerikanischen Familie in ein englisches Schloss mit traditionsbewusstem Gespenst.

Die 65 Minuten lange Hörspielversion hat mich gespannt das detailreich gestaltete Märchenwerk Oscar Wildes verfolgen lassen. Durch das Einbauen verschiedener Geräuscheffekte entsteht eine gruselige Athmoshäre, die Kinder zum fürchten bringt. Aber auch erwachsenen Hörern wird es durch die moralischen Anspielungen Wildes nie langweilig, besonders da die Geschichte einem des öfteren ein Schmunzeln abverlangt.

Eine wirklich Gelungene Hörspieldarstellung, die meiner Meinung 5 von 5 Grinsekatzen verdient hat!

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Bewertung vom 24.11.2010
Böses Blut
Lassiter, Rhiannon

Böses Blut


sehr gut

Beschreibung:

Eine verborgene Tür führt zum Geheimnis eines Spiels, dass sich vor langer Zeit drei junge Mädchen ausgedacht haben und das die Figuren ihrer Phantasie real werden lies. Das Spiel muss zu Ende gespielt werden, doch das Haus mit der verborgenen Tür steht schon seit langem leer. Die Phantasiefiguren treiben im Wald hinter dem Haus jedoch weiter ihr Spiel und fordern immer noch Opfer ein die aus Namen, Träumen und verborgenen Wünschen bestehen.

Als einige Jahre später eine Pachtwork Familie mit vier Kindern ihre Ferien in dem Haus mit der verborgenen Tür verbringt, stoßen die Kinder auf das Spiel und geraten mitten hinein...bis das Spiel auser Kontrolle gerät und beendet werden muss.

Meine Meinung:

Das Jugenbuch "Böses Blut" der jungen Autorin Rhiannon Lassiter zieht einen schon durch die tolle Covergestaltung magisch an. Weiter geht es mit der überaus ansprechdenden Seitenaufmachung, denn durch das ganze Buch hinweg ziehen sich dunkle Ornamente, die perfekt zum Thema des Buches passen.

Gespannt was mich in "Böses Blut" erwarten wird, wagte ich mich auf die ersten Seiten. Alles beginnt, wie so oft, recht harmlos. Die Autorin stellt eine Patchworkfamilie mit vier Kindern vor, zwei Jungs Roley und John, die recht gut miteinander auskommen und zwei Mädchen Cat(riona) und Kat(herine), die durch ihre verschiedenen Wesenarten und ihren gleichen Spitznamen immer wieder aneinander geraten. Um die Wogen zu glätten beschließt die freundliche Familie in dem verlassenen Haus, dem Haus in dem die Mutter von John und Kat ihre Kindheit verbracht hat, ihre Ferien zu begehen.

Schon nach kurzer Zeit in dem mysteriösen Haus ereignen sich unglaubliche Dinge, Cat findet in ihrem Zimmer eine unheimliche Vodoo Puppe mit echtem Menschenhaar und Kat(herine) stößt auf ein verborgenes Zimmer das in einen angrezenden Schuppen führt. Dort entdeckt sie Bücher ihrer Mutter, in denen Namen ausgelöscht sind, und ein altes Notizbuch mit dessen Hilfe sie mehr über die unheimlichen Namensauslöschungen herausfindet.

In "Böses Blut" geht es vordergründig um die Hassszenen zwischen den beiten Cats, welche im Haus mit der verborgenen Tür immer schlimmer werden. Einzig Roley und John versuchen zwischen den beiden Mädchen zu vermitteln. Doch da ist es schon zu spät, die Kinder stürzen in ein Spiel das außer Kontrolle geraten ist und werden zu hilflosen Figuren, die den real gewordenen Phantasiefiguren aus dem Spiel ausgeliefert sind. Mit viel Fantasienreichtum haucht Rihannon Lassiter ihrem Roman Leben ein und verleiht ihm durch mysteriöse Vorkomnisse einen leicht gruseligen Touch. Besonders spannend finde ich das erkunden der schön ausgearbeiteten Phantasiewesen die in "Böses Blut" ihr Unwesen treiben.

Die Sprache in diesem düsteren Jugendroman ist recht einfach gehalten, was mich aber weiters nicht gestört hat, denn durch sein rasantes Fortschreiten baute sich immer mehr Spannung auf, und schon bald konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Das Ende kommt nach einigen unerwarteten Wendungen doch noch zu Stande, einzig ein Detail daran hat mich gestört...welches ich hier jedoch nicht verraten möchte, da ich euch sonst zuviel verraten würde ;)

"Böses Blut" ist ein wirklich schöner Jugenroman, mit einer düstern und mystischen Seite und schön ausgearbeiteten Charakteren. In "Böses Blut" erfährt man viel über die Ängste und Gefühlte der Kinder und das schwierige Zusammenleben einer Patchworkfamilie, außerdem wurden auf eine fesselnde Art und Weise die verschiedensten Phantasieelemente eingewebt. Ich vergebe daher 4,5 von 5 Sterne für Rhiannon Lassiters Werk.

Mein Fazit:

Ein spannender Jugendroman der einen mit seiner düstern Gruselatmosphäre zu fesseln vermag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2010
Der letzte Paladin
Finn, Thomas

Der letzte Paladin


gut

Beschreibung:

Der gefallene Erzstellar Astronos will die Welt ins Dunkel stürzen und versetzt alle Bewohner Astarias in Schrecken. Durch einen mysteriösen Zufall gerät Fabio, der Knappe eines Paladins, mitten in die erschreckenden Geschehnisse. Zusammen mit der schönen Sternendeuterin Celeste nimmt Fabio den Kampf gegen Goblins, Sternenvampire und dicht verknüpfte Verschwörungen auf...

Meine Meinung:

Da ich schon immer einmal etwas von dem bekannten Fantasyautor Thomas Finn lesen wollte, und mir eine Freundin schon von den Nebelchroniken des Autors vorgeschwärmt hat, habe ich mir nun "Der letzte Paladin" aus der Reihe "Die Wächter von Astaria" vorgenommen. Gespannt und mit hohen Erwartungen beging ich nun die ersten Kapitel.

Der Leser wird zunächst mit den handelnden Charakteren bekannt gemacht und nach und nach in die Geschichte Astarias eingeführt. Sehr verwirrend hierbei fand ich die ähnlichen Namensvergabe, die mich während des gesamten Romanes immer wieder über meine eigenen Zunge stolpern lies, und es mir schwer machte die einzelnen Namen immer richtig zuzuordnen. Die Hauptcharaktere konnte ich mir durch die tolle und detaillierte Ausarbeitung von Thomas Finn allerdings ziemlich gut einprägen. Gespannt auf die Abenteuer die den Hauptprotagonisten Fabio zu bewältigen hat traute ich mich auf die nächsten Seiten vor.

"Der letzte Paladin" spielt in der magischen Landschaft Astarias, die der Autor durch seinen schönen Erzählstil zum Leben erweckt. Im Vordergrund steht Fabio, der Knappe eines Paladins, der von seinem Herr getrennt wird und nun zusammen mit der Sternendeuterin Celeste einige Abenteuer bewältigen muss. Leider muss ich sagen, dass ich mir etwas mehr Spannung erwartet hätte und mir einfach das gewisse Etwas an Thomas Finns Geschichte von Astaria gefehlt hat. Kindern von 12-14 Jahren dürfte dieser Fantasyroman allerdings gut gefallen.

Im großen und ganzen ist "Der letzte Paladin" zwar unterhaltsam, aber dadurch das ich immer wieder über die massig einfließenden Namen gestolpert bin und mir eben das gewisse Etwas gefehlt hat vergebe ich nur 3,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 24.11.2010
Die Zombies
Plischke, Thomas

Die Zombies


ausgezeichnet

Beschreibung:

Fressen und gefressen werden - Die Zombies kommen!

Lily Young ist Doktorandin der Anthropologie und beschäftigt sich bei ihrer Doktorarbeit mit den lebenden Untoten, sprich Zombies. Die lebenden Toten werden oft als unheimliche, dumme und gierige Menschenfresser angesehen. Doch Lily ist davon überzeugt, dass mehr hinter dem Zombie-Mythos steckt als man auf den ersten Blick ahnt.

Alst Lily den gutaussehenden Victor kennenlernt wird sie selbst über Nach zu einen Zombie und erfährt am eigenen Leib was es heißt ein Untoter zu sein. Was sie nicht weiß, ihre große Liebe Gottlieb gehört einem Clan von Zombiejägern an und ist diesen dicht auf der Spur...

Meine Meinung:

Thomas Plischkes Zombie-Epos "Die Zombies" ist der erste Fantasy-Roman in dem ich über Zombies lese und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor hat mit seinem Werk eine tolle Herangehensweise an diesen Mythos bewiesen.

Alles beginnt ganz harmlos, man lernt die junge Doktorandin Lily und dessen bester Freund Gottlieb kennen. Das einzige was auf den ersten Blick Interesse weckt ist Lilys Studienfach und das Thema ihrer Abschlussarbeit. Langsam wird der Leser in die Mythologie der Zombies in den verschiedensten Kulturen eingeführt. Als Lily auf der Beerdigung ihres geliebten Großvaters den attraktiven Victor kennenlernt und sich mit ihm verabredet wird sie selbst über Nacht zu einem Zombie. Äußerst plastisch und emotional beschreibt Thomas Plischke die Gefühle und Gedanken die Lily als Zombie erlebt. Man wird regelrecht mitgerissen in die Welt der Untoten. Besonders gut gefällt mir die Sichtweise aus der die Zombies einem näher gebracht werden. Plötzlich sind sie nicht mehr die unheimliche und dumme Wesen die gefühlslos durch die Gegend staksen sondern Geschöpfe mit Gefühlen die Einsamkeit und Liebe empfinden.

"Die Zombies" wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, wodurch immer mehr Spannung aufgebaut wird bis hin zu einem apokalyptischen Ende bei der sich Zombies und deren Jäger gegenüberstehen. Der erste Erzählstrang erzählt von Lily und wie sie zu einem Zombie wird und nun nur noch das Monster in ihr sieht. Im zweiten Strang wird der Charakter von Gottlieb näher aufgegriffen und von seinem Erbe in Deutschland erzählt. Der dritte Erzählstrang kommt erst ziemlich spät zum greifen und erzählt von einem kleinen schottischen Dorf in dem Menschen in einer Art Gemeinschaft mit den Untoten leben. Thomas Plischke erzählt in jedem dieser Handlungsstränge aus der Sichtweise der betreffenden Personen Lily, Gottlieb und Ben, was dem Roman eine tiefgehende Vielschichtigkeit verleiht und mich sehr fasziniert hat.

Thomas Plischkes Fantasyroman "Die Zombies" ist jedoch nichts für schwache Nerven da die actionreich geladene Story des öfteren durch ihre detaillierten Beschreibungen eine ziemlich blutige Seite zeigt. Meine Horrorvorstellungen der Zombies wurde auf jeden Fall erfüllt und des öfteren wurde ich durch die unvorhersehbaren Wendungen im Roman völlig überrascht. Dieser Zombie-Epos verdient 5 von 5 Sterne.

Mein Fazit:

Ein gelungener Zombie-Epos der blutige Spannung garantiert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2010
Der Minnesänger
Pieper, Tim

Der Minnesänger


sehr gut

Beschreibung:

Hartmann von Aue ist der zweitgeborene Sohn des unfreien Lehnsherrn Dankwart, als sechsjähriger erhält er das Privileg einer Ausbildung am Kloster. Hartmann lernt trotz der strengen Regeln am Kloster seine Ausbildung zu schätzen und bestreitet tapfer seine Lehrjahre zu beginnen. Als er in den Ferien nach Aue zurückkehrt verliebt er sich in die Nachbarstochter Judith, zurück im Kloster erlernt Hartmann das Harfenspiel um Judith bei seiner Rückkher ein Minnenlied darbieten zu können. Doch bis es soweit ist gehen Jahre ins Land, Judith wird währenddessen mit dem freien Bauern August vermählt der sie schikaniert und misshandelt.

Jahre voller Gefahren, Hoffnungen und Sehnsüchte vergehen bis Hartmann und Judith sich wieder begegenen. Um ihrer Liebe endlich eine Chance geben zu können muss sich Hartmann jedoch im Kampf gegen August beweisen...

Meine Meinung:

Tim Pieper hat mir seinem historischen Debütroman "Der Minnesänger" ein kleines Meisterwerk erschaffen. Eindrucksvoll schildert der Autor die Hintergründe des Hochmittelalters im 12. Jahrhundert, seine Hauptfiguren sind Hartmann (der zweitgeborene Sohn eines unfreien Lehnherrs), der sich durch seine Ausbildung im Kloster am Hof Berthold des IV als Schreiber und Berater beweisen kann und sich der Dichtung von Minneliedern verschreibt, und Judith die schon früh verheiratet wird und sich später für die Kunst der Heilerinnen begeistert. Die bildgewaltigen Handlungsorte des Romans ist ein kleines Dörfchen namens Aue vor den Pforten Freiburgs, das Kloster Sankt Georgen sowie der herzogliche Hof Berthold des IV in Freiburg.

In "Der Minnesänger" erzählt Tim Pieper eine beeindruckende Geschichte eines Sängers und einer Heilerin, sehr schön finde ich dass der Autor mit der Geburt von Hartmann und der Kindheit der beiden Hauptfiguren seinen historischen Roman beginnt. In einem flüssigen Schreibstil lässt Tim Pieper seine Handlungsorte an Farbe gewinnen und durch seine facettenreiche Beschreibung der Charaktere haucht er seinen Figuren Leben ein. Schnell fühlt man sich in die handelnen Figuren ein und wird wie magisch auf eine Reise ins Mittelalter und der derzeitigen Gesellschaft mitgerissen. Man begleitet Hartmann auf die Klosterschule wobei der Charakter immer mehr heranreift und sich zu einem Musik liebenden Schriftgelehrten entwickelt. Aber auch Judiths Lebensweg verliert man dabei nicht aus den Augen, eindrücklich schilder der Autor was für eine untergeordnete Rolle die Frauen im Mittelalter gespielt haben, und wie sie oftmals als Eigentum der Männer behandelt werden. Judith wird in ihrer Ehe immer wieder von ihrem Mann gedemütigt, unterdrückt und schließlich auch misshandelt.

Als Hartmann und Judiths Wege sich kurzfristig in Aue kreuzen verlieben sie sich ineinander und Judith schöpft Hoffnung. Schon bald sind die beiden wieder getrennt und Judith erlernt bei Hartmanns Mutter Agnes eine ausführliche Ausbildung als Heilerin, in der sie vollkommen aufgeht. Die vielseite Geschichte von Tim Piepers "Der Minnesänger" wird noch in einige andere Richtungen verfolgt, indem man nähres von Hartmanns Eltern Dankwart und Agnes erfährt und auch von Judiths Mann August. Ich bin wirklich begeistert wie Vielschichtig dieser historische Roman ist und wie gut der Autor immer wieder in andere Persönlichkeiten schlüpft und den Handlungsverlauf aus jeglichen Sichtweisen beleuchtet.

"Der Minnesänger" ist in drei Abschnitte aufgeteilt von denen mir die beiden ersten Abschnitte hervorragend gefallen haben. Im Abschnitt drei laufen alle Handlungsstränge zusammen auf das Ende hinzu. Mein einziger Kritikpunkt an diesen Roman erstreckt sich auf diesen letzten Abschnitt. Viel zu schnell werden die angebrochenen Handlungen zum Ende getrieben, und ich hätte mir gewünscht etwas mehr über die Kreuzzüge mit Hartmann zu erfahren.

Mein Fazit:

Ein bildgewaltiger historischer Roman der mich mit seiner Vielschichtigkeit in den Bann gezogen hat!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.