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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
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Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2016
Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3
Börjlind, Cilla;Börjlind, Rolf

Die Strömung / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.3


ausgezeichnet

Bereits der dritte Roman aus der Feder es Ehepaars Börjlind und auch dieser hat mich voll und ganz überzeugt
Ein Kind wird in einem Sandkasten ermordet, kurze Zeit darauf wird ein zweites Kind im Wald getötet. Olivia, die der Liebe wegen in den einsamen Küstenort „““ gezogen ist, wird mit dem Fall betraut. Doch was kann hier das Motiv sein? Fremdenfeindliche Hetzer wohnen im Dorf, haben die etwas gegen farbige Kinder und morden deshalb? Olivia bekommt Unterstützung von Tom, dem ein Buch mit alten Zeitungsausschnitten zu einem früheren Mord an einer Prostituierten in die Hände fällt. Hängen die Fälle zusammen? Die DNA des Mörders, die unter den Fingernägeln des einen Kindes gefunden wurde, legt dies zumindest nahe. Doch dann kommen Olivia und Tom auf eine ganz andere Spur – und die erweist sich als Fingerzeig in die Vergangenheit.

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Und ein Fall wie er rätselhafter nicht sein könnte. Als Leser tappt man mit den Ermittlerin im Dunkeln und hat auch keinerlei Verdacht, wer der Täter sein könnte. Erst sehr spät werden die Zusammenhänge enthüllt und der Mörder entlarvt. Doch auch hier haben die Autoren noch eine große Überraschung in petto.
Sehr gut gefällt mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten. Tom habe ich hier besonders ins Herz geschlossen. Der ehemalige Polizist, der auch eine Zeitlang auf der Straße gelebt hat. Endlich wird verraten, warum er seinen Beruf an den Nagel gehängt hat. Und ein zartes Pflänzchen der Liebe und Hoffnung enthüllt sich ihm. Es sei ihm gegönnt! Überhaupt mag ich die ganzen Protagonisten der Serie sehr gern. Olivia, Mette mit ihrer Tochter mit Down-Syndrom und selber gesegnet mit Diabetes, Tom und dann erscheint noch jemand Neues auf der Bildfläche, von dem man vielleicht in späteren Bänden noch mehr lesen wird.
Fazit: wer dieses Buch beginnt mag es nicht mehr weglegen bis zum Ende. Also, mit Kakao und Decke aufs Sofa kuscheln und loslesen!

Bewertung vom 09.03.2016
Ab heute heiße ich Margo
Stephan, Cora

Ab heute heiße ich Margo


sehr gut

Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Margo, die in kleinsten Verhältnissen aufwächst und durch eine Ausbildung die Flucht heraus sucht und Helene, die Fotografin, die Rebellin, die im Spanischen Bürgerkrieg in Gefangenschaft geriet.

Die Lebenswege der beiden Frauen kreuzen sich vielfach aber nicht immer geradlinig. Und nicht immer im besten Einvernehmen. Der Krieg hinterlässt seine Spuren bei beiden und meint es nicht immer gut mit ihnen.

Cora Stephan entwickelt ein fiktives Szenario, aber jeder Leser merkt, dass die Geschichte genau so hätte geschehen sein können. Die Charaktere leben durch die Beschreibungen, jede handelt nach bestem Ermessen und gestaltet so ein Stückweit ihr Leben selbst. Dieses aufzufangen ist der Autorin in meinen Augen sehr gut gelungen. Ein wenig viel Zufall spielte mir im Fall von Clara und Jana ins Spiel, aber besteht das Leben nicht aus Zufällen?

Das Buch umfasst ein ganzes Menschenleben, erzählt abwechselnd von Margo und Helene. Von ihren unbeschwerten Jugendjahren bis ins hohe Alter umspannt es alle Höhen und Tiefen, die man sich vorstellen kann und die das Buch recht authentisch machen. Das Buch hat über 600 Seiten, die sich aber schnell und fast wie von selbst lesen.

Fazit: nicht von der Dicke des Buches abschrecken lassen, man merkt kaum, wie die Zeit vergeht – nur daran, dass die Protagonisten altern.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2016
Das zerstörte Leben des Wes Trench
Cooper, Tom

Das zerstörte Leben des Wes Trench


sehr gut

Wes Trench lebt in der Nähe von New Orleans und hilft seinem Vater beim Krabbenfischen. Doch die Ölkatastrophe von BP zerstört die Fanggründe und so nagen sie am Hungertuch. Gleichzeitig jedoch träumen sie von einem besseren Leben. Menschen kreuzen ihren Weg – alle am Rande des Untergangs und doch jeder voller Hoffnung: einen Schatz zu finden, durch Diebereien Reichtum zu erlangen oder durch den Anbau von Marihuana zu Geld zu kommen. Allesamt gescheiterte Existenzen und doch jeder ein Individuum mit Träumen und Sehnsüchten.

Der Roman beschreibt die Situation nach dem Ölleck von BP. Die Bayous von New Orleans haben sich gerade von der Überschwemmung erholt, schon ereilt sie das nächste Unglück. Die Shrimps werden immer kleiner, keiner kauft mehr Krabben aus den verseuchten Gewässern. Inmitten dieser heißen Umgebung wird die Verzweiflung, die die Menschen leben lebendig und spürbar. In den Nachrichten wurde ja immer ausführlich von dem Unglück berichtet, aber was sich daraus für die Einheimischen ergab, darüber hörte man nichts. Deshalb hat mir der Roman von Tom Cooper sehr gut gefallen. Er gibt der Katastrophe ein neues Gesicht. Seine Charaktere sind skurril, aber irgendwie dennoch liebenswert. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell und interessant. Die Kapitel handeln jeweils abwechselnd von Wes, Lindbergh, Grimes, den Zwillingen und dem Gaunerpärchen und enden jeweils mit einem kleinen Cliffhanger.

Bewertung vom 02.02.2016
Wir waren hier
Rademacher, Nana

Wir waren hier


sehr gut

In einer Welt, in der es nur noch heiß oder kalt gibt lebt Anna mit ihren Eltern. Zu essen gibt es nur selten etwas und Strom ist ebenfalls Mangelware. Doch Anna hat ein Laptop gefunden und kann so kommunizieren. Mit Ben, der sie treffen will. Erste zarte Gefühle deuten sich an, doch dann kommt alles ganz anders: Annas Eltern sterben und Anna ist auf sich gestellt. Zusammen mit Ben will sie ein neues Leben beginnen, was aber in dieser Welt gar nicht einfach ist. Anna wird in ein Heim gesteckt und Ben wird zur Zwangsarbeit in eine Fabrik verbannt. Schaffen es die Liebenden, sich wieder zu finden?

Dystopien gibt es mittlerweile ja wie Sand am Meer, aber diese hier sticht doch aus der Masse heraus wie ich finde. Der tägliche Kampf Annas ums Überleben, ihr Durchhaltewillen im Heim und ihr lebendiges, aber leicht aufmüpfiges Wesen, machen dieses Buch leicht lesbar und flüssig. Man bekommt sofort Sympathien für die beiden Protagonisten und fiebert mit ihnen mit. Auch die kleine Santje mit ihrer Flöte nahm mich gleich gefangen.
Kurze Kapitel und flüssige Sprache lassen den Leser gut in die Handlung abtauchen und machen das Buch zu einem schönen Lesevergnügen.

Bewertung vom 16.01.2016
Gedenke mein / Gina Angelucci Bd.1
Löhnig, Inge

Gedenke mein / Gina Angelucci Bd.1


sehr gut

Kommissar Dühnfort bekommt eine Pause.
Im aktuellen Fall von Inge Löhnig ermittelt Tinos Verlobte Gina in einem Cold Case. Vor 10 Jahren verschwand ein kleines Mädchen und ist nie wieder aufgetaucht. Bei der damaligen Ermittlung wurden offensichtlich Fehler begangen und so rollt Gina den Fall neu auf. Schnell stellt sie die richtigen Fragen und bekommt so eine ganz andere Sicht auf das Ganze. Lebt die kleine Marie vielleicht noch? Und wo hält sie sich auf?

Das Buch begann mir etwas zu langsam, mir fehlte ein wenig der rote Faden und ein spannender Fall. Doch nach einiger Zeit war ich dann auch ganz gefangen und habe das Buch regelrecht verschlungen. Gina war auf der richtigen Spur, wenn auch einige falsche Fährten auf sie gewartet haben. Aber alles war immer schlüssig und logisch geschrieben, so dass man sich als Leser immer gut aufgehoben fühlte.
Zudem gab es wieder jede Menge Neuigkeiten rund um das Privatleben des Paares. Und als sich dann noch beide Fälle überschneiden durfte auch Tino, den ich sehr gern mag und der mir anfangs doch sehr fehlte, wieder mitmischen. Auch aktuelle Ereignisse finden Platz im Buch, was das Ganze noch lebendiger werden lässt.
Fazit: Tinos Fälle finde ich noch etwas gelungener, aber auch Ginas Ermittlung hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 10.01.2016
Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9
Läckberg, Camilla

Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für Erica Falck und ihren Mann Patrik.
Ein vermisstes Mädchen taucht plötzlich wieder auf – grausamst misshandelt. 4 weitere Mädchen sind noch verschwunden und so arbeitet die Polizei von Fjällbacka fieberhaft daran, diese Mädchen zu finden. Immer näher kommen sie dem Täter, allerdings bedarf es wieder ein wenig Unterstützung von Erica, die ein Buch über eine Frau schreibt, die ihren Ehemann ermordet hat. Sie findet den entscheidenden Hinweis, gerät aber selbst in Gefahr.

Ich mag es, wie die Autorin immer die Fälle von Patrick und Erica verknüpft! Auch wenn es etwas unrealistisch ist, aber stets gut passend und spannend. Überhaupt ein Krimi, bei dem die Polizei einmal sehr gut dargestellt ist und keine kaputten Kommissare daherbringt. Außer vielleicht den Chef, Mellberg, der immer etwas trottelig ist und für Erheiterung sorgt.
Da Frau Läckberg immer wieder mal falsche Spuren und Andeutungen in ihren Krimi einstreut, kam mir der Verdacht auf den Täter erst relativ spät. Leider blieb am Ende eine wichtige Frage offen, die ich gern geklärt gesehen hätte. Ansonsten hat mich dieses Buch wieder einmal sehr gut unterhalten, nicht zuletzt wegen der schon bekannten, und lieb gewonnenen, Charaktere.

Bewertung vom 10.01.2016
Sterbegeld / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.3
Winter, Judith

Sterbegeld / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.3


sehr gut

Der neue Fall von Mai Zhou und Emilia Capelli wird ihre größte Herausforderung. Ein Altfall und ein Korruptionsverdacht unter den Kollegen verlangt den beiden alles ab.
Eine Familie wird brutal ermordet, ein Verdächtiger schnell geschnappt, doch nach ein paar Monaten kommen Zweifel auf: War der Verdächtige wirklich der Mörder? Indizien deuten darauf hin, dass er nur vorgeschoben ist, bzw. ihm eine Falle gestellt wurde. Em und Mai knien sich in den Fall und finden schnell Beweise, die gegen einen Tatverdacht sprechen könnten. Gleichzeitig müssen sie einen Kollegen entlarven, der einen anderen Polizisten getötet hat.

Was für ein Buch! Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile. Man hält beinah den Atem an bei der anhaltenden Hochspannung, die uns Judith Winter hier bietet. Die Autorin webt ein dichtes Netz aus Spannung und Gefühlen. Der Cold Case ist logisch aufgebaut und sehr verständlich dargestellt. Em und Mai müssen ihre ganze Kombinationsgabe nutzen um diesen zu lösen und zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen.
Atemlos bin ich auch dem Handlungsstrang um Iris gefolgt, der toughen Frau, die sich aus einer sehr misslichen Lage zu befreien hat und darüber nicht verzweifelt.
Und dann ist am Ende alles doch ganz anders.
Was ich auch sehr mag ist die Kameradschaft zwischen den beiden Kommissarinnen, die sich langsam zusammenraufen. Immerhin sind sie inzwischen schon beim Du angelangt  Am Ende sind fast alle Fäden des Netzes verknüpft. Ein wenig schnell wurde der Cold case dann zum Schluss abgehandelt und ein Handlungsstrang bleibt mir dann doch noch offen. Aber vielleicht wird dieser in einer – hoffentlich bald folgenden- Fortsetzung, wieder aufgegriffen.

Bewertung vom 01.12.2015
Eismädchen / Alice Quentin Bd.3
Rhodes, Kate

Eismädchen / Alice Quentin Bd.3


gut

In London verschwindet alle paar Tage ein Mädchen. Nach kurzer Zeit tauchen die Kinder wieder auf: tot. Genau dasselbe Muster wie Jahre zuvor. Doch der Täter sitzt in der Psychiatrie. Wer ahmt ihn nach? Psychologin Alice Quentin wird in den Fall gezogen und soll dem damaligen Mörder einen Namen entlocken. Doch dieser mauert und so kommen die Ermittler keinen Schritt voran.
Parallel wird das Verschwinden und der Aufenthaltsort des letzten entführten Mädchens erzählt. Was der Täter mit ihr macht und wie sie sich damit arrangiert, um am Leben zu bleiben. Wird sie noch rechtzeitig gerettet werden können?

Das Buch beginnt gleich mit einem Kracher: ein kleines Mädchen wird von einem Mann in einem Lieferwagen entführt. Herzzerreißend, vor allem weil sie aus dem Fenster noch sieht, wie ihr Opa sie abholen will, sie kann sich aber nicht bemerkbar machen. Dieser Prolog hat mich gleich gefangen genommen und mir haben immer die Stellen im Buch am besten gefallen, in denen die Rede von Ella und ihrem Entführer ist. Die restliche Handlung trat für mich zu sehr auf der Stelle. Alice‘ verschmähte Liebe zu Detective Burns, ihre One-Night-Stands mit Tom, die Gespräche mit Kinsella, die sehr an Sterling und Lecter erinnerten, konnten mich anfangs nicht sehr fesseln. Erst das Ende habe ich wieder verschlungen, das kam überraschend und war sehr spannend.
Normalerweise steige ich nicht mitten in Serien ein und vielleicht fand ich mich deshalb auch manchmal etwas verloren in der Handlung. Vor allem hätte mich interessiert, was es mit Alice‘ Bruder auf sich hatte und wie ihre Beziehung zu Burns verlief. Ich denke, es ist nicht verkehrt, wenn man zuvor die ersten beiden Teile liest.

Bewertung vom 01.12.2015
Der Glühwürmchensommer
Paris, Gilles

Der Glühwürmchensommer


sehr gut

Victor Beauregard schreibt ein Buch. Über diesen seltsamen Sommer, der ihn schwer beeindruckt hat.
Victor ist erst 9 Jahre alt, die Eltern leben getrennt und die Mutter hat nun eine Freundin. „Meine zwei Mütter“ nennt Victor diesen Zustand. Den Sommer verbringen die drei am Meer, in einem Apartment, das Victors Vater geerbt, aber nie betreten hat, weil es ihn an seine verunglückte Schwester erinnert. Doch kann das der wirkliche Grund sein? Victor stößt während des Sommers auf ein Geheimnis, das er sich nicht auszudenken gewagt hätte.
Recht poetisch fand ich das Buch und wurde daran erinnert, dass es früher tatsächlich sehr viele Glühwürmchen gegeben hat und man die leider viel zu selten sieht. Überrascht war ich über die Schilderung des Regens, der ein paar Meter über der Erde verdampft ist. Und sehr schön fand ich die zarte Liebelei von Victor und Justine und die Schmetterlinge, die sich immer auf Victor gesetzt haben. Solch kleine, schöne Details machen das Buch zu etwas Besonderem.
Anfangs plätschert die Handlung eher so vor sich hin und man weiß nicht, worauf alles hinauslaufen wird. Als aber die Zwillinge auftauchen, war ich gefangen und wollte nun unbedingt wissen, was es mit diesen beiden und Victors Vater auf sich hat. Victor wirkt in meinen Augen etwas sehr ernst und erwachsen, mir fehlt ein wenig das Kindliche. Aber nur so kann die Handlung funktionieren, denn durch seine ernsthafte Art verleitet er die Baronin dazu, ihm von früher zu erzählen und kommt dem Geheimnis seines Vaters erst dadurch näher.
Und wer weiß? Vielleicht wird Victors Traum ja am Ende noch wahr – bei all den seltsamen Vorzeichen!
Ein zauberhaftes Buch!
Und ein zauberhaftes Cover, das einen von Sonne, Strand, Meer und der eigenen Kindheit träumen lässt.