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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2017
Fremde Tochter
Bussi, Michel

Fremde Tochter


sehr gut

In “Fremde Tochter” entwickelt Michel Bussi ein emotionales Familiendrama. Angesiedelt ist seine Geschichte auf der sommerlich heißen Insel Korsika mit seinen noch immer wilden Berglandschaften und den ebenso schroffen wie eigensinnigen Einwohnern. Von den gegenwärtigen Ereignissen, als seine Protagonistin Clotilde mit Mann und Tochter zum ersten Mal wieder Urlaub in der Heimat ihres Vaters macht, switcht Bussi immer wieder zurück zu den Tagebuchaufzeichnungen Clotildes, in denen sie ihre Eindrücke von den letzten gemeinsamen Tagen mit ihrer Familie im Jahr 1989 festhielt. Der Autor versteht es, eine emotional aufgeladene Familiengeschichte zu inszenieren, in der es an Liebe und Eifersucht, Ehrgefühl und Familiengeheimnissen wahrlich nicht mangelt. Und in deren Mittelpunkt Clotilde steht, die nach Jahren endlich so manche Wahrheit über ihre Leute erfährt. Lassen sie sich überraschen. Wer auf bewegende Familien-Geschichten vor grandioser Kulisse steht, ist hier ganz genau richtig.

Bewertung vom 26.09.2017
Gezeitenspiel / Nicolas Guerlain Bd.3
Cors, Benjamin

Gezeitenspiel / Nicolas Guerlain Bd.3


sehr gut

Im dritten Fall mit dem Personenschützer Nicolas Guerlain dreht sich alles um die jedes Jahr am 6. Juni stattfindenden Feierlichkeiten zum “D-Day”, der in Frankreich “jour J” genant wird. Seine Anschlagsgeschichte reichert Benjamin Cors geschickt mit Machenschaften des französischen Geheimdienstes und mit dem undurchsichtigen Agieren von Politikern ein, die aus dem geplanten Verbrechen Kapital schlagen wollen. Cors Held, der Bodyguard Nicolas, bekommt zwischenzeitlich endlich seine Julie wieder, doch der Autor lässt noch so manches Geheimnis um sie ungelüftet. Im temporeichen Finale versteht es Cors, in kurzen Kapiteln hin und her zu switchen und so die Spannung noch einmal merklich zu steigern. Und wieder einmal kann man in diesem Regionalkrimi das Meer quasi riechen und erfährt nebenbei so einiges über die geschichtliche Bedeutung der Normandie für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Europas von der Nazi-Diktatur. So ist “Gezeitenspiel” ein handwerklich gut gemachter Krimi aus Frankreich.

Bewertung vom 26.09.2017
Love like Blood
Billingham, Mark

Love like Blood


ausgezeichnet

“Love like Blood” ist der 14. Krimi von Marc Billingham mit seinem eigenwilligen Londoner Ermittler Tom Thorne. Dieses Mal wird er von der sonst fast übergenau und stets regelkonform arbeitenden Detective Inspector Nicola Tanner gefragt, ob er ihr ganz unkonventionell helfen kann. Billingham geht in seinem neuen Krimi auf die sogenannten Ehrenmorde ein und schaut dabei auch hinter die Kulissen der drei großen südasiatischen Religionen und Kulturen, die der Hindus, der Sikhs und der Moslems, und den dort oft sehr Ernst genommenen Familien-Ehrenkodex. Billinghams Story nimmt sehr schnell Fahrt auf und treibt uns durch eine hochspannende Handlung, die mit einigen Überraschungen aufwartet und so manches Vorurteil entlarvt. So ist “Love like Blood” ein wirklich guter Krimi aus London, der sich mit einem immer wieder aktuellen Thema auseinandersetzt. Ausgezeichnet gelesen von Uve Teschner.

Bewertung vom 26.09.2017
Verfolgung / Millennium Bd.5 (2 MP3-CDs)
Lagercrantz, David

Verfolgung / Millennium Bd.5 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Nachdem Stieg Larsson, der Autor der ersten drei Krimis um Lisbeth Salander und Michael Blomquist, überraschend starb, übernahm es der in Stockholm lebende Autor David Lagercrantz, die Story der beiden fortzusetzen. Und das ist ihm auch in seinem zweiten Thriller “Verfolgung” gut gelungen. Wieder eine spannende Story, die sich dieses Mal mit dem Thema Zwillinge insbesondere “Spiegelzwillinge” und den medizinischen und psychologischen Versuchen mit solchen Geschwistern auseinandersetzt. Immer wieder switcht der Autor zwischen seinen Akteuren hin und her und geht dabei explizit auf die Vergangenheit von Lisbeth ein. Vielleicht ist “Verfolgung” nicht ganz so intensiv geschrieben, wie Stieg Larssons Bände es waren, doch auch David Lagercrantz entwickelt ein fesselndes Szenario, das bis zur letzten Seite spannend bleibt. Wieder hervorragend gelesen von Dietmar Wunder, der deutschen Stimme von Schauspielern wie Daniel Craig oder Adam Sandler.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2017
Sag nicht, wir hätten gar nichts
Thien, Madeleine

Sag nicht, wir hätten gar nichts


sehr gut

Mit “Sag nicht, wir hätten gar nichts” gelingt Madeleine Thien eine Familiensaga, die einen tiefen Einblick in die jüngere chinesische Geschichte gibt. Es geht um die kommunistische Revolution von Mao Tse Tung Ende der 40-er Jahre, um die brutale Kulturrevolution, die ab 1966 zehn Jahre lang das gesamte Land umkrempelte und die gebildeten Schichten, wie Ärzte, Lehrer und Künstler eliminierte, ins Exil trieb oder in Umerziehungslager steckte, und um das Tian'anmen-Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking, wo 1989 nach Protesten gerade von jungen Leuten Panzer auffuhren und die Demonstrationen brutal niederwalzten. Auf diesen geschichtlichen Hintergründen baut die Autorin die Geschichte der jugendlichen Marie auf, die nach dem Selbstmord ihres Vaters immer mehr über ihre Familie erfährt, in der viele Musiker waren. Der Weg ist steinig, denn bei ihren eigenen Recherchen und dem Stöbern in den geretteten Notizbüchern des Pianisten Kay stolpert sie immer wieder über sprachliche Barrieren; Marie hat die Sprache ihrer Vorfahren nie richtig gelernt. So ist “Sag nicht, wir hätten gar nichts” eine bewegendes Drama, das zeigt, wie Musik immer auch als politisches Instrument wirken kann, das trotz Verboten und Verfolgung in den Menschen weiterlebt, sie verbindet und ihre Ideen weiterträgt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


ausgezeichnet

Feinen Grusel, viel Fantastisches und nichts geringeres als die Frage nach dem ewigen Leben - dies alles verbindet Stefan Bachmann in seinem Fantasyroman miteinander. Dabei switcht er immer wieder zurück in die Vergangenheit zu den Ereignissen der französischen Revolution und zu dem geheimnisvollen Vorhaben des Herzogs de Besoncourt, der für seine Familie einen riesigen unterirdischen Palast anlegen ließ. Jeweils eine junge Frau erzählt diese Story aus der Ich-Perspektive, im Jahr 1790 die junge Aurelie, in der jetzt-Zeit die 17-jährige Anouk aus New York City. Der Autor jagt seine jungen Protagonisten Will, Lilly, Jules und Anouk in hohem Tempo durch seine packende Geschichte und durch ein mysteriöses Labyrinth, in dem jeder Raum eine andere Falle für die ahnungslosen Besucher bereit hält. Herausgekommen ist ein temporeicher, fantasievoller Spannungsroman, der seinen finsteren Plot perfekt mit Leben füllt.

Bewertung vom 19.09.2017
Die Kinder
Dorn, Wulf

Die Kinder


ausgezeichnet

Wulf Dorn hat sich einen exzellenten Namen mit unheimlichen Storys gemacht. Schon bei "Die Nacht gehört den Wölfen" oder "Mein böses Herz" wusste der Autor, wie man die Neven vibrieren lässt. Das gelingt ihm auch bei „Die Kinder“ wieder. Eine düstere Geschichte mit immer mehr mysteriösen Vorfällen lässt uns Leser lange im Dunkeln, was eigentlich wirklich hinter den Ereignissen steckt. Dabei versteht es Dorn, von der ersten bis zur letzen Seite explosive Spannung mit feinem Horror zu verbinden. Gruselig, packend und psychologisch ausgefuchst erzählt von Wulf Dorn.

Bewertung vom 19.09.2017
Nach dem Schweigen
Drews, Christine

Nach dem Schweigen


sehr gut

Christine Drews schafft mit „Vor dem Schweigen“ einen Familienthriller, der zwar in London spielt, aber ohne große Bezüge auf die Millionenmetropole auskommt. Geschickt baut sie eine Story auf, die zunächst wie ein klassischer Who-done-it daherkommt, sich jedoch zum grandiosen Familiendrama auswächst. Immer mal wieder wechselt sie dabei die Erzählperspektive und bezieht auch Außenstehende ein, um die Varianten ihres Vorgehens zu erweitern. Im Mittelpunkt steht jedoch die frisch gebackene Unternehmenserbin Saskia, die bald erkennen muss, dass in dieser Familie nichts ist wie es scheint - und dass sie sich nur auf sich selbst verlassen kann. So ist „Vor dem Schweigen“ ein unterhaltsamer Krimi, der mehr als einmal mit guten, unvorhergesehenen Wendungen überrascht

Bewertung vom 19.09.2017
Die Perfekten / Rain Bd.1
Brinkmann, Caroline

Die Perfekten / Rain Bd.1


ausgezeichnet

Caroline Brinkmann gelingt mit „Die Perfekten“ eine sehr unterhaltsame und packende Jugend-Fantasy-Dystopie, in deren Mittelpunkt die ebenso pfiffige wie sympathische Rain steht. Mit vielen überraschenden Wendungen erzählt uns die Autorin ihre ungewöhnliche Geschichte und nimmt uns mit in eine Welt, in der die Bevölkerung strikt eingeteilt ist. Die berufliche und soziale Zukunft jedes Menschen hängt hier allein von seinen Genen ab, und niemand hat die Chance, seine Klasse durch Leistung oder glückliche Umstände zu verlassen. Nur die angeblich genetisch perfekten „Gesegneten“ schweben über allen und stellen die Herrscher der Welt. Sehr plastisch beschreibt Brinkmann, wie sehr sich die selbsternannte Adelsklasse vor Veränderungen fürchtet und versucht, ihre Macht durch immer drastischere Sicherheitsmaßnahmen zu bewahren. So ist „Die Perferkten“ spannend-unterhaltsame, aber auch humorvolle All-Age-Fantasy, die manchmal gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt scheint - denn die angeblich Besseren gibt es überall.