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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2010
Karl-Theodor zu Guttenberg
Bayern, Anna von

Karl-Theodor zu Guttenberg


ausgezeichnet

Es ist schon ein wenig riskant von diesem Mann eine Biografie zu veröffentlichen und auf den Umschlag Minister zu schreiben. Wenn es auch in dieser Minute so aussieht als bleibe der Verteidigungsminister, der als erster deutscher Politiker den Afghanistaneinsatz mit dem Wort "Krieg" titulierte, in der Merkelregierung.

Interessant und spannend liest sich das Leben des derzeit beliebtsten Politikers der Deutschen. Wir lernen zu Guttenberg als kleinen Jungen kennen, zu einer Zeit als sein Großvater im Deutschen Bundestag als Abgeordneter zu Zeiten Ludwig Erhards am Rednerpult stand.

Die Autorin ist dem Politiker und vor allem der Frage nach seiner Beliebtheit auf der Spur, dabei hatte es viele Kritiker gegeben. Sie hatten seine fehlenden Erfahrungen auf wirtschaftlichem Gebiet kritisiert. Aber diese Kritiker sind verstummt und nicht einmal der linke Blätterwald stürzt sich auf den Aristokraten zu Guttenberg. Aber was ist nun das Geheimnis seiner Beliebtheit?

Ich denke die Autorin hat recht. Man merkt diesem Politstar an, dass er das glaubt was er sagt und das er auch meint was er sagt und das er am nächsten Tag nicht etwas völlig neues auf dieselbe Frage sagt. Zu Guttenberg strahlt Selbstbewusstsein und Kompetenz aus, das ist in Deutschland nicht selbstverständlich, also hängt sich das politverdrossene Volk an ihn. Dieser Mann ist aber auch der Beweis dafür, das die Massen sehr wohl an Politik interessiert ist, es bedarf lediglich begabter Politiker und von denen gibt es halt höchstens eine handvoll.

Dieses Buch zeigt den Politiker und den Privatmann Karl - Theodor zu Guttenberg. Ich wünsche beiden, dass die Macht sie nicht korrupt werden lässt. Dieses Buch wird sicher ein Renner werden.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

17 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2010
Monika Mann
Andert, Karin

Monika Mann


ausgezeichnet

Ich schlage dieses Buch zu und denke welch ein Leben. Diese erste Biografie überhaupt über Monika Mann ist zuerst einmal ein Meisterwerk der Autorin Karin Andert. Sie hat eine sehr leise und feinfühlige Biografie über "das vierte der sechs ungeratenen T.M. - Kinder" geschrieben.

Sehr viel Recherche muß nötig gewesen sein um so genau und einfühlend von der Kindheit der Monika Mann und ihrer Stellung innerhalb ihrer Familie schreiben zu können. Wie die Autorin dies umsetzt ist einfach grandios. Sie schildert ganz einfach Station für Station das Leben der so oft Unbeachteten und dabei kommt eine atemberaubende Lebensgeschichte heraus.

Als der Wind die Mann 1954 in Capri an Land gespült hatte, lagen noch viele sehr wichtige Schaffensjahre vor ihr. Stellenweise erscheint es mir als spräche Monika Mann aus diesem Buch heraus, selten geschieht dem Leser so wenn er eine Biografie liest.

Dieses Buch enthält auch das New Yorker Tagebuch der Monika Mann aus dem Jahre 1945. Zum einen in der englischen Originalfassung und auch in deutscher Übersetzung.

Dieses Buch ist so etwas wie eine Wiedergutmachung an Monika Mann und dies war notwendig. Monika Mann gehört in eine Reihe mit den großen Literaten des letzten Jahrhunderts. Spätestens mit dieser wunderbaren Biografie kommt niemand mehr an Monika Mann vorbei.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2010
Folter, Pranger, Scheiterhaufen
Schild, Wolfgang

Folter, Pranger, Scheiterhaufen


ausgezeichnet

Um die Rechtssprechung im Mittelalter geht es in diesem prächtigen Buch, mit seinen vielen zum Teil ganzseitigen Bildern. Gerade sie geben ein eindrucksvolles Bild aus der Zeit in der Gottesurteil und irdische Rechtssprechung zum Teil eng miteinander verwoben waren.

Ausgerechnet ein Jurist hat es geschrieben. Er listet bereits im Inhaltsverzeichnis die wichtigsten Themen auf. Selbstverständlich steht an erster Stelle das christlich - religiöse Rechtsverständnis. Es gab den rechtlichen und richtenden Gott in einer Person. Aber auch Gottesfrieden und den Teufel als Rechtssubjekt.

Im folgenden geht der Autor mit dem Kapitel Das lebenspraktische Recht, in den Alltag der Menschen damals hinein. Von der Rechtsstellung und der Ehre und auch von der Öffentlichkeit der Hinrichtung berichtet Wolfgang Schild.

Das rechtliche Verfahren heißt das dritte Kapitel. Hier beschreibt der Autor die Vielgestaltigkeit der Verfahren im Mittelalter. Es wurde zwischen Klage -, Verklage -, Anklage -, und Inquisitionsverfahren unterteilt.

Ob nun der Angeklagte später als Rechtsverletzer, Friedensverbrecher, landschädlich oder Teufelsbündner gebrandmarkt wurde, war für ihn keinesfalls unerheblich. Worin die Unterschiede bestanden erfährt der Leser im vierten Kapitel.

Das letzte Kapitel ist wohl das, welches größtes Interesse erregt. Die Grausamkeit der Strafen wird beschrieben. Von der bekannten Todesstrafe, über Verstümmelungsstrafen bis hin zu Ehrenstrafen und Strafen zu Haut und Haar waren unsere Vorfahren ziemlich einfallsreich und grausam. Sie waren dies nicht, weil sie besonders grausam oder unmenschlich waren, sie glaubten so ihrem Auftrag nach Ordnung nachzukommen.

Geschichtsinteressierte Leser werden dieses Buch mit Interesse verschlingen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2010
Schöpfung außer Kontrolle
Olsberg, Karl

Schöpfung außer Kontrolle


ausgezeichnet

Es ist wie immer. Wenn es um die Schöpfung geht, gehen die Meinungen auseinander. Kommt dann eine Evolutionsdebatte und gar noch der Name Richard Dawkins hinzu, gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder man lehnt sich zurück und weidet sich am Anblick sich heiß redender Leute oder man begibt sich selbst in den Ring.

Warum ist das vorliegende Buch so umstritten? Der Hamburger Karl Olsberg promovierte über Anwendungen künstlicher Intelligenz und er warnt uns in seinem Buch vor dem immer mehr an technischen Fortschritt. Ja er fragt uns: Sind wir eigentlich noch die Herren dieser Technik oder hat sie uns nicht längst fest im Griff?

Damit trifft der Autor für mich eindeutig das Thema unserer Zeit und spricht sicher vielen Lesern aus der Seele. Olsberg bringt beim Schreiben Fantasie und Humor mit. Er definiert mutig den Begriff "lebendig". Das mag sicher einige verärgern. Mir gibt es sehr zu denken, wenn in unsere allgemeingültige Definition für "lebendig" sogar unsere Dienstleister, wie zum Beispiel das Auto und der Virus im Computer einzuordnen sind. Ich bin erschrocken über die Tabelle auf Seite 132. Da sollte schon das Nachdenken einsetzen.

Wenn die technische Entwicklung so weitergeht und ich bin überzeugt davon, dass sie nur durch Nachdenken unsererseits über die Folgen an unserer Schöpfung gebremst werden kann und in andere Bahnen gelenkt werden kann, dann möchte ich diese Welt in 100 Jahren gar nicht mehr sehen.

Egal wieviele Zitate und wieviele wenn und abers sich die Leserschaft dieses Buches noch um die Ohren haut, für mich war es eine spannende Lektüre. Einiges sehe ich jetzt mit anderen Augen. Karl Olsberg öffnet Augen und will dass wir nachdenken und uns über die Konsequenzen unseres Tuns im klaren sind.

Für mich ist der Autor im positiven Sinne ein Mahner. Solche Leute hatten es immer schwer, aber sie werden dringender denn je gebraucht.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 13.06.2010
Kinder und Christentum
Lutterbach, Hubertus

Kinder und Christentum


ausgezeichnet

Der Autor geht der spannenden Frage nach, wo liegen die eigentlichen Wurzeln für die Wertschätzung der Kinder begründet. Dabei gelangt er für mich zu erstaunlichen Antworten.

Lutterbach geht in seinen Ausführungen stets weit zurück in die Menschheitsgeschichte. Egal ob Stichworte wie Babyklappe, Mehrwert der Kinder oder auch die Waisen - und Findelkindersorge fallen, sie alle gehen auf christliche Einflüsse bzw. Anregungen zurück. Der Autor geht mitunter zurück bis ins Alte Testament.

Spannend ist auch das Kapitel zu lesen in dem es um die moderne Volksschule geht. Es gab eine regelrechte kirchliche Bildungsoffensive. Professor Lutterbach beschreibt wie Kloster -, Bischofs - und Presbyterialschulen entstanden.

Auch das Verbot der Kindstötung und die Ablehnung sexueller Gewalt gegenüber Kindern gehen auf christliche Initiativen zurück.

Eindrucksvoll zeigt Professor Hubertus Lutterbach von der Universität Duisburg - Essen, dass es vor allem christliche Einflüsse waren die den Schutz des Kindes in den Vordergrund stellten und immer wieder vorantrieben.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 13.06.2010
Ein Chinese auf dem Fahrrad
Magnus, Ariel

Ein Chinese auf dem Fahrrad


ausgezeichnet

In diesem Roman treffen sich argentinisches Temperament und fremde mystische chinesische Lebenswelt. Eine literarisch gesehen ungewöhnliche Verbindung, aber sehr reizvoll zu lesen.

Ein junger Argentinier wird in der argentinischen Hauptstadt in das dortige chinesische Viertel entführt. Der Chinese Li entführt ihn aus dem Gerichtsgebäude heraus, um seiner Verurteilung als Brandstifter zu entgehen.

Im Hause von Li lernt der Entführte, mit Namen Ramiro, ein völlig neues Leben kennen. Angefangen bei Sitten und Bräuchen des Alltags, bis hin zum essen, ja selbst die fremde Religion beginnt ihn zu beschäftigen.

Sogar der Liebe begegnet er in Form der jungen schönen Yintai. Ramiro erfährt in diesem Haus, welches in seinem vertrauten Buenos Aires steht, das dort zugleich eine ihm bis dahin fremde Welt existiert.

Beim lesen werde ich daran erinnert, dass es auch in Deutschland große Städte mit solchen Vierteln gibt und ich mir nicht sicher bin, ob ich dort für drei Wochen auf Probe leben möchte.

Dieser Roman war ein den Horizont erweiterndes Leseerlebnis.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.