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Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2213 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2022
Life Lessons aus dem Amazonas
Stewart, Pip

Life Lessons aus dem Amazonas


gut

Klappentext:

„Drei Monate lang kämpfte sich Pip Stewart im abgeschiedenen Guyana durch einen der unerforschtesten Dschungel dieser Welt. Mit Humor und Selbstironie erzählt sie von den täglichen Herausforderungen, denen sie und ihr kleines Team sich stellen mussten: vom Kampf mit Schlangen und wilden Stromschnellen, von Skorpionen und hungrigen Jaguaren. Aber auch von Glücksmomenten, der Erfahrung von Vertrauen und Selbstvertrauen. Mit nach Hause brachte sie einen fleischfressenden Parasiten. Und viele Erkenntnisse darüber, was im Leben wirklich wichtig ist. Ein packender Aufruf zu erforschen, was in uns schlummert, um aus der Abenteuerreise des eigenen Lebens das Beste herauszuholen“



Autorin Pip Stewart nimmt uns ganz persönlich auf ihre Reise des Lebens mit, die sie wohl so nie wieder erleben wird. Sie reiste in den wilden Dschungel und hat so manches erlebt. Wie andere kritische Stimmen schon schrieben, schwurbelt Stewart leider viel zu viel um den heißen Brei. Diese Art von Erzählung ist einfach nur anstrengend zu lesen und ja, es fiel mir schwer hier immer am Ball zu bleiben. Stewart ufert gern mal aus in ihren Erzählungen. Bei so manchen Situationen passt das auch, keine Frage, aber immer?! Sorry, aber das war mir zu viel. Ihre Eindrücke sind dennoch faszinierend und auch ihre kleinen Lektionen, die sie entweder selbst erkannt hat oder eben erleben durfte, geben dem Leser so einige Gedanken mit auf den eigenen Weg.

Dieses Geschichte ist eine Mischung aus Selbstfindung und Road-Tripp der besonderen Art. Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht. 2,5 neutrale Sterne hierfür.

Bewertung vom 27.09.2022
52 kleine & große Eskapaden im Emsland
Baecker, Sybille

52 kleine & große Eskapaden im Emsland


gut

Klappentext:

„Draußen unterwegs im Emsland und in der Grafschaft Bentheim



Abstecher. Ausflüge. Miniurlaube.



Ob wandern, radeln, paddeln oder in aller Ruhe die Natur genießen: 52 kleine und große Eskapaden machen Lust, die schönsten Ecken im Emsland zu entdecken. Für wenige Stunden, einen Tag oder ein Wochenende – unwiderstehliche Ausflüge ins Grüne warten. Urpferde besuchen, Moorleichen entdecken oder einen Steinkreis umrunden – es ist so einfach, mehr zu erleben als das Bekannte. Also ab nach draußen!“



Waren Sie schonmal im Emsland? Die Gegend ist definitiv eine Reise wert! Dieses aktuelle Eskapaden-Buch beleuchtet wieder eine Menge Ausflugstipps aller Art und je nach Gusto. Der Aufbau ist wieder wie in allen Eskapaden-Büchern dieser Reihe gleich: Abstecher, Ausflüge und Miniurlaube. So hat jeder Reisende die Möglichkeit so viel wie er kann zu entdecken wenn er im Emsland ist.

Die Ausflugstipps sind wieder liebevoll von der Autorin ausgesucht und beschrieben. Auch kleine Details wie Kunstinstallationen werden erwähnt, die man selbst vielleicht gar nicht so wahrgenommen hätte. Kleine Karten geben Wege vor zum erkunden, wandern oder genießen und auch Einkehrtipps werden benannt.

Dennoch gab es für mich einfach Schwächen in diesem Buch: die Grafschaft Bentheim gehört nicht mit zum Emsland! Kurzum: der hier vorgestellte Isterberg liegt nicht im Emsland genau wie Nordlohne! Zudem ist das Emsland einfach viel zu grob gezeichnet. Wenn man sich genauer damit befasst bzw. in der Gegend wohnt, weiß man das einfach bzw. kann diesen groben Fehler nicht wirklich dulden. Entweder geht es hier nur ums Emsland oder um die Grafschaft Bentheim. Beides ist etwas zu viel bzw. beide werden somit nicht wirklich würdig beleuchtet.

Ich vergebe hier 3 von 5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2022
Clara Schumann
Knechtges-Obrecht, Irmgard

Clara Schumann


sehr gut

Klappentext:

„Vom Vater wurde sie zum Wunderkind gedrillt und schon früh auf Konzerttournee durch ganz Europa geschickt. Später gelang es ihr, gegen seinen Willen ihre große Liebe Robert Schumann zu heiraten. Sie komponierte selbst und war eine ausgezeichnete Klavierpädagogin. Clara Schumanns Leben war alles andere als gewöhnlich und entsprach überhaupt nicht den Konventionen ihrer Zeit.



Irmgard Knechtges-Obrecht zeichnet die Stationen ihres Lebens nach, von grandiosen Erfolgen als Konzertpianistin bis zu schweren Schicksalsschlägen, die sie früh zur Witwe und allein verantwortlich für ihre acht Kinder machten.

Friedrich Wieck: Das schwierige Verhältnis zum tyrannischen Vater

Clara und Robert Schumann: Eine vor Gericht erstrittene Ehe

Alleinerziehende Karrierefrau: Der Spagat zwischen Familie und Konzert

Johannes Brahms und Clara Schumann: Eine ungewöhnliche Freundschaft

Die faszinierende Künstler-Biografie jetzt als wbg Paperback

Vom Kinderstar zur Klavierprofessur: wie Clara Schumann die Musikgeschichte prägte



Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie mit neun Jahren: Clara Wieck war von Kindheit an harte Arbeit gewöhnt. Auch nach ihrer Heirat mit dem romantischen Komponisten Robert Schumann gab sie ihren Beruf nicht auf. Nach seinem frühen Tod war sie die Alleinverdienerin, die alles für eine standesgemäße Ausbildung ihrer Kinder- und Enkelschar tat….“



Clara Schuhmann war eine ganz besondere Frau. In dieser Biografie wird ihr Leben nochmal sehr intensiv beleuchtet, zumindest bestimmte Jahre. Die Autorin Irmgard Knechtges-Obrecht versucht ihr Wissen über Clara Schuhmann in kompakte 200 Seiten zu packen. Mit ihrer flüssigen Sprache und ihrem raschen Ton ist ihr das auch gut gelungen. Die vier Sterne gibt es von mir deshalb, weil hier wirklich alles recht „kompakt“ über Clara Schuhmann niedergeschrieben wurde. Dennoch wurden ein paar Parts entweder gar nicht oder stiefmütterlich behandelt aber das ist bei 200 Seiten auch kein Wunder. Es hätte Sinn gemacht entweder dieses Werk in zwei Teilen auf den Markt zu bringen oder eben ein Mal komplett alles Wissen hier einzubringen.

Mein Fazit: um sich grobes Wissen über dieses Künstlerin anzueignen ist dieses Buch wirklich zu empfehlen aber für mehr Tiefgang sollte es eine andere Lektüre sein.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
Das Fundament des Eisbergs
Moster, Stefan

Das Fundament des Eisbergs


ausgezeichnet

Zugegeben dieses Buch macht Lust auf die Kälte der Arktis und bietet dem Leser viele besondere Momente die Autor Stefan Moster mit uns gekonnt teilt. Seine Art über die Arktis zu schreiben gleicht in gewisser Weise einem Roadmovie aber hat auch viel biografisches, ja auch sachliches und geschichtliches aber dennoch bleibt Mosters Sicht immer im Blickfeld bzw. seine Sehnsucht zur Arktis ist hier der rote Faden. Das Buch hat einen gewissen Aufbau und dieser zieht sich wirklich gekonnt bis zum Schluss hin durch. Er hat eine schöne Gabe die Bilder, seine Bilder der Arktis den Lesern näher zu bringen. Wie der Klappentext schon sagt: man war da, obwohl man diesen Flecken Land nie betreten hat. Eine Schreibkunst die nur wenigen Autoren wirklich gut gelingt - Moster hat das wirklich genial geschafft.

Kurzum: ich vergebe 4,5 Sterne für diesen besonderen Reisebericht, der doch kein echter Reisebericht war.

Bewertung vom 25.09.2022
Das Bett mit dem goldenen Bein
Skujins, Zigmunds

Das Bett mit dem goldenen Bein


sehr gut

Klappentext:

„Zunte, ein lettischer Küstenort im ausgehenden 19. Jahrhundert: Noass Vējagals zieht es vom elterlichen Hof aufs Meer und in ferne Länder, während sein Bruder Augusts den heimischen Boden bestellt und mit Noass’ Frau einen Sohn zeugt. Dieser stirbt früh, derweil Noass’ leibliche Tochter Leontīne sich zur rebellischen Schönheit entwickelt und mit ihren Eskapaden nicht nur den eigenen Ruf aufs Spiel setzt. Davon unbeirrt fährt ihr Vater weiter zur See und häuft Reichtümer an, um der Familie ein großes Stadthaus zu bauen. Doch Hochzeiten, Kriege und Revolutionen treiben Kinder und Kindeskinder der Vējagali fort von Zunte. Jahrzehnte nach dem Bau seines Hauses stirbt Noass dort ganz allein, und im Ort verbreitet sich eine Legende: Seine Reichtümer müssen sich noch immer auf dem familiären Anwesen befinden, versteckt in einem hölzernen Bettpfosten.

Zigmunds Skujiņš erzählt überbordend und mit feinem Schalk vom wechselvollen Schicksal des lettischen Volks. Seine liebevollen, fein ausgearbeiteten Figurenzeichnungen weisen ihn als großen Menschenfreund und -kenner aus.“



Die Geschichte von Zigmunds Skujiņš hat zugegeben etwas mystisches, etwas das nach der alten Seefahrer-Zeit schreit und dennoch recht modern in unsere Zeit passt. Sein Ton in dieser Geschichte enthält viel teils versteckten Humor und ja, damit muss man als Leser in bestimmten Situationen umgehen können aber auch kalte Töne. Sein Hauptprotagonist Noass gibt gewisse Rätsel auf aber wiederum kann man gewisse Situationen seines Handelns verstehen. Seine Stoischkeit aber geht beim lesen wirklich an die Substanz. Wie hätte man selbst reagiert, wenn man zu erfahren bekommt, dass die eigene Frau ein Kind mit dem eigenen Bruder bekommt? Aber so ist das nunmal wenn man sich für die See entscheidet. Ist das aber wirklich so? Zigmunds Skujiņš gibt dennoch hier und da den Lesern Raum für eigene Gedanken. Die braucht man auch. Die Geschichte spinnt sich weiter und der rote Faden wird hier und da immer wieder neu gespannt, bekommt einen neuen Faden ohnendabei zu dick oder zu überladen zu wirken. Skujiņš nutzt hier und da gekonnt Metaphern um der Situation ein anderes Bild zu geben und dennoch weiß der Leser genau was er meint.

Fazit: ein besonderes Werk mit dem gewissen Anspruch an die Leserschaft. 4 von 5 Sterne hierfür.

Bewertung vom 25.09.2022
Die Magie der Eulen
Darlington, Miriam

Die Magie der Eulen


schlecht

Was erwarten Sie von einem Buch das „Die Magie der Eulen“ heißt? Sie erwarten Magie und wollen etwas über Eulen „lernen“, stimmt‘s? Autorin Miriam Darlington hat sich da aber etwas arg verzettelt in ihrem Buch. Hier und da finden wir etwas zum Thema (das muss man aber ganz genau suchen), mal eine Zeichnung, aber leider keine Bilder. Wir finden hier weder Steckbriefe noch detaillierte Informationen zu den verschiedenen Eulen-Arten, dafür aber Berichte über Darlingtons Familienleben mit all ihren Sorgen und Nöten. Ihre Art der Beschreibung ist recht detailliert und der Leser erfährt hier so einiges was ihn eigentlich überhaupt nicht zu interessieren hat und man sucht vergeblich weiter nach der Magie der Eulen - leider ohne Erfolg.

Fazit: der Klappentext verwirrt total und ja, meine Erwartungen an dieses Buch waren komplett andere.

Wer also etwas über Eulen wissen möchte, sollte sich bei richtigen Eulen-Experten oder in der Fachliteratur informieren. Dieses Buch hier ist nämlich nichts von beiden. 1 von 5 Sterne.

Bewertung vom 25.09.2022
Ostseeglück
Eden, Stephanie

Ostseeglück


gut

Klappentext:

„Viele Jahre ließ die Ostseeküste mit ihren sanften Sandstränden, rauen Steilküsten und knallgelben Rapsfeldern Stephanie Eden an den Wochenenden den Stress der Großstadt vergessen. Nach der Geburt ihrer Zwillingstöchter folgt sie schließlich ihrem Herzen und wagt mit ihrer Familie einen Neustart im Norden.



Ihr Ziel: mit Begeisterung und Leidenschaft zu arbeiten und ein nachhaltiges Leben im Rhythmus mit der Natur zu führen. Stephanie Eden baut ihre eigene Imkerei an der Ostsee auf und berichtet gefühlvoll und mit viel Humor von ersten Erfolgen sowie herben Rückschlägen. Die Bienen lehren sie dabei, dass nicht alles im Leben planbar ist. Zugleich erfährt sie, wie erfüllend es sein kann, sich vom ständigen Streben nach mehr zu verabschieden und mit ganzer Aufmerksamkeit bei sich zu sein.



So hat Stephanie Eden für sich und ihre Familie eine neue Heimat geschaffen, zwischen duftenden Rapsfeldern und summenden Bienen. Angekommen an ihrem Sehnsuchtsort bereut sie es an keinem einzigen Tag, ihre Komfortzone verlassen und einen Neubeginn gewagt zu haben. Bis plötzlich ungeahnte Herausforderungen auftauchen und sie vor eine Entscheidung stellen: Was ist wirklich wichtig im Leben?“



Der Verlag beschert mit diesem Band eine weitere Geschichte rund um die Reihe „Sehnsuchtsorte“. Hier lernen wir Stephanie Eden kennen und sie erzählt uns ihre Lebensgeschichte. Schnell wird deutlich wie wohl sie sich nun endlich fühlt und welches Glück sie gefunden hat mit ihrer Familie und ihren Bienen. Manchmal dauert es eben bis man Vollendung findet im Leben. Es gibt harte Einschläge aber eben auch die guten Momente - that‘s life!

Ihre Story liest sich flüssig und ganz nett. Die Geschichte zähle ich für mich in die Kategorie: Kann man lesen, muss man aber nicht. Der eine schreibt sein Leben auf, der andere braucht das nicht und ist trotzdem glücklich. Fazit: ganz nette Geschichte für zwischendurch. 3 von 5 Sterne

Bewertung vom 25.09.2022
Faszination Frida Kahlo
Capella, Massimiliano

Faszination Frida Kahlo


gut

Klappentext:

„Die markante Augenbraue, opulente, farbenfrohe Röcke und auffälliger Haarschmuck – Frida Kahlos Kleidungsstil ist bis heute eine Inspirationsquelle für zahlreiche Modedesigner*innen und Stars wie Madonna oder Rihanna. Ihr eigener, unverkennbarer Stil war für die Künstlerin ebenso Ausdruck ihrer Identität wie ein politisches Statement. Mit ihrem traditionellen mexikanischen Kleid entwarf Frida Kahlo eine zweite Haut, eine Leinwand. Sie nutze es als Stilmittel, um auf ihre Werte – wie ihren Wunsch nach einer zentralen Stellung der Frau und Künstlerin in der zeitgenössischen Gesellschaft – aufmerksam zu machen.



Dieses Buch versammelt die vielseitige Auswahl der von ihr inspirierten Kleider und Kollektionen von den 1930er Jahren bis heute.“



Ja, sie war mehr als besonders und genau das fasziniert mich an dieser Künstlerin. Umso gespannter war ich auf dieses Buch welches ihre Kleider in den Vordergrund hebt sowie den bekannten Kahlo-Style in der aktuellen Mode beleuchtet. Leider muss ich aber gestehen, sucht man hier die Kleider Kahlos vergeblich. Ein paar bekannte Aufnahmen gehen auf die Opulenz ein aber sie hat doch nicht einfach nur Kleider getragen sondern wahre Kunstwerke! Und genau das fehlt mir in diesem Buch. Warum hat sie diese Kleider so ausstaffiert, welchen Stil hat sie selbst dadurch entwickelt, welche Stoffe hat sie benutzt, welche Farben? All das kommt sehr knapp hier zur Sprache und auch die aktuellen Designer werden recht stiefmütterlich beleuchtet. Die Fotos, die hier gezeigt werden, haben selten etwas mit dem bekannten Kahlo-Style zu tun bzw. findet man bei jeder jeder Internet-Suche ganz automatisch.

Kurzum: die Aufmachung ist gelungen und genau dafür gibt es auch die drei Sterne aber Frida Kahlos Kleiderstyle wird hier recht trostlos beleuchtet und zeigt leider nicht wirklich auf, warum sie sich so gezeigt hat wie sie eben war. Da sollte man andere Lektüre lesen. 3 von 5 Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
Das Apfelblütenfest
Henn, Carsten Sebastian

Das Apfelblütenfest


sehr gut

Klappentext:

„Jules war neun Jahre alt, als er eine Stellenanzeige in den größten und schönsten Baum im Apfelhain der Familie ritzte. Er suchte damals eine Haushälterin für seinen Vater, dem nach dem Tod seiner Frau alles über den Kopf wuchs.



Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, Jules' Vater ist längst tot, und er selbst hat widerwillig den Hof übernommen, auf dem Calvados und Cidre produziert werden. Und plötzlich bewirbt Lilou sich um die längst vergessene Stelle, eine fröhliche, eigensinnige junge Frau, die in dem kleinen Ort an der französischen Küste als Heilpraktikerin arbeitet. Nach und nach öffnet sie Jules das Herz, für die Schönheit der Natur und auch für die Liebe.



Doch allzu schnell müssen die beiden erkennen, wie zerbrechlich Liebe sein kann, wenn das Schicksal eingreift ...“



Carsten Henn ist ein Autor, bei dem fast immer eine gute Leseunterhaltung garantiert ist. In seiner Geschichte „Das Apfelblütenfest“ war dies auch wieder so zu erwarten und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte rund um die Stellenanzeige (das man dafür eine Baumrinde missbraucht lassen wir mal einfach unbeachtet genau wie die Tatsache das nach mehr als 20 Jahren diese Anzeige auch nicht mehr wirklich sichtbar und lesbar sein sollte) ist wirklich rührend und eben der rote Faden der Geschichte. Jules geht nun seinen eigenen Weg mit dem elterlichen Hof und erlebt so allerlei Schicksalsschläge - mal positive mal negative. Lilous Auftritt war als Leser irgendwie erhofft, ersehnt und bringt endlich den nötigen Schwung in die Geschichte und eben auch in Jules Leben.

Henn zeichnet hier ein wirklich schönes Bild der Gegend in Frankreich nieder und als Leser darf man ein wenig träumen. Seine Figuren haben alle Ecken und Kanten wie das wahre Leben eben und seine Beschreibungen, die er für Lilou bereit hält, was die Erzählungen der Natur betrifft, sind einfach nur herzerwärmend und ohne Kitsch. Hier und da gab es aber klischeehafte Anzeichen und eben der genannte Anfang mit der Stellenanzeige waren nun eher unglaubwürdig. Sei’s drum: die Geschichte hat ein schönes französisches Flair, liest sich rund, bietet viel Leseunterhaltung wenn man über so einige Parts hinweg sieht. 4 von 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 25.09.2022
Santo Fiore / Belmonte Bd.3
Riepp, Antonia

Santo Fiore / Belmonte Bd.3


ausgezeichnet

Klappentext:

„Da ihre Gärtnerei im Allgäu kaum Gewinn abwirft, wagt Simona den Neuanfang bei ihrer Familie in den italienischen Marken. In Belmonte will die junge Landschaftsgärtnerin einen verwilderten Klostergarten wiederaufleben lassen und ihr Herzklopfen für Gutshofbesitzer Adriano ergründen. Doch dann erfährt sie von der Mailänderin Carla, die ein Zimmer bei ihm bezogen hat ...

Für Carla gleicht der Besuch des Gutshofs ihrer Kindheit einer Reise in die Vergangenheit: Jeder Winkel des herrschaftlichen Gebäudes ist ihr vertraut, und Erinnerungen an ihre Mutter werden lebendig. Aber in der Vergangenheit lauert Dunkles. Und die Gerüchteküche im Dorf brodelt: Was führt die Tochter eines Mörders zurück nach Belmonte?“



Autorin Antonia Riepp lässt ihre „Reihe“ rund um Italien, genauer „Belmonte“ und „Villa Fortuna“, mit diesem Band wieder etwas wachsen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und man muss nicht unbedingt die beiden Vorgänger gelesen haben um hier etwas zu verstehen. Riepp hat hier wieder ein besonderes Händchen bewiesen, denn indirekt erliest sich der Leser auch hier wieder etwas aus den Vorgänger-Büchern. Ihre Protagonistin Simona darf nämlich ebenfalls in Belmonte einen Neuanfang ihres Lebens starten genau wie Carla. Carla ist die zweite Protagonistin in diesem Buch und beide Damen haben einen Neuanfang gewagt, müssen sich erstmal Respekt im Dorf verschaffen und ja, es wird über sie getuschelt. Was wollen die beiden ausgerechnet hier in Belmonte? Sie denken nun hier geht es um den Dorf-Klatsch? Weit gefehlt. Riepp spannt wieder gekonnt verschiedene Spannungsbögen, erzählt wieder beide Geschichten mal getrennt, mal zusammen und hält auch mit Emotionen nicht zurück. Als Leser der beiden Vorgänger-Bände ergibt sich auch hier wieder das Spiegelbild: die Damen suchen sich selbst und wollen sich finden. Jede trägt ein Geheimnis mit sich umher und diese gilt es zu lösen. Neugier bleibt hier beim Leser automatisch immer auf Standby - da kann man gar nicht anders. Riepp schafft immer wieder interessante Situationen und lässt den Kitsch und die Klischees Gott sei Dank meist draußen. Die Zeitensprünge sind Riepp wieder gelungen und als Leser erfährt man so gekonnt wie sich das Puzzle immer weiter zusammen setzt. Zum Schluss gibt es dann ein fertiges Bild.

Mein Fazit: wieder einmal eine wirklich tolle und lesenswerte Geschichte von Antonia Riepp, die einfach weiß wie Italien tickt! 5 von 5 Sterne hierfür!

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