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bolie
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Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 884 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2018
Die Nacht der Wölfe / Indian Cowboy Bd.1
Rose Billert, Brita

Die Nacht der Wölfe / Indian Cowboy Bd.1


sehr gut

Der Indianer Ryan sieht mit bangen Sorgen in die Zukunft. Die Farm seiner Eltern droht zugrunde zu gehen. Schuld daran hat die Krankheit seiner Mutter und die Chancen, welche Indianern oft vorenthalten werden. Die Medikamente für die Mutter bekommt die Familie nicht von der zuständigen Behörde und alle kaufen, das übersteigt das Budget. Der älteste Sohn Ryan findet einen Weg und erlebt in seinem neuen Job etliche Abenteuer. Er möchte das verdiente Geld sparen und irgendwann auf die Farm zurück, um sie zu erhalten.
Das Buch berichtet von den Problemen der indigenen Bevölkerung in den USA. Viele wissen keinen Ausweg und wollen ihr Dilemma durch den übermäßigen Genuss von Alkohol und Gras vergessen. Ein Teufelskreis beginnt. Mir hat das Buch gefallen, weil es neutral geschrieben ist. Ganz ohne Pathos berichtet die Autorin und hält die Spannung stets sehr hoch. Ich freue mich sehr auf die folgenden Bände.

Bewertung vom 29.10.2018
Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf
Blaser, Karl

Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf


ausgezeichnet

Von der ersten bis zur letzten „Vorstellungsrunde“ sind die Charaktere perfekt dargestellt. Der „braune“ Johann, oder seine Tochter Margarethe oder die Cousine Maria. Ich war von der ersten Seite sofort im Geschehen und gefangen von der Erzählung. So detailliert arbeitet der Autor und lässt dabei auch Spannung nicht vermissen. Ich konnte praktisch die Heringe in der Lake riechen und hatte Verständnis, dass Margarethe so gar nicht davon begeistert war. Das Cover passt so gut zum Buch, da es tatsächlich zeigt, wie die Häuser in den kleinen Orten der Eifel gestaltet sind.
Ich hätte gerne noch weiter gelesen, aber leider war das Buch für mich sehr schnell beendet. Liebhaber guter Literatur, die zudem mit historischen Tatsachen daher kommt, sollten es lesen. Das Buch ist ein Juwel, welches viel mehr Beachtung finden sollte.

Bewertung vom 23.10.2018
Heringshappen / Hanna Hemlokk Bd.8
Haese, Ute

Heringshappen / Hanna Hemlokk Bd.8


ausgezeichnet

In kleinen Orten kennt jeder seine Nachbarn und auch Einwohner, die nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe wohnen. So geht es auch dem „Privat Eye“ Hanna, die sich aktiv am Dorfleben beteiligt. Sie besucht „Events“, auch wenn sie ihr noch so überflüssig erscheinen und mit ihrem Freund Harry lebt sie eine gesunde Affäre. Allerdings gehören in Bokau auch ungeklärte Mordfälle zum Alltag und diese bereiten Hanna Kopfzerbrechen. Und dann sind hier auch noch sogenannte Reichsbürger, die mit ihren Ansichten für Befremden sorgen.

Das Buch Heringshappen von Ute Haese gefiel mir ausgesprochen gut. Nicht nur die lebendige Sprache und die Überraschungsmomente trugen dazu bei. Auch der Umgang mit den Problemen der heutigen Zeit ist der Autorin perfekt gelungen. Mit Humor aber dennoch eindringlich macht sie auf die Art von Populisten und dem Verkünden ihres rechten Gedankengutes aufmerksam. Das Buch regt zum Nachdenken an und ist gleichzeitig ein kurzweiliges und spannendes Stück norddeutschen Humors.

Bewertung vom 17.10.2018
Von Hass getrieben
Ehrhardt, Marcus

Von Hass getrieben


sehr gut

Der Thriller fängt rasant an und gleich gibt es mehrere Tote. Wie Jonathan hier ins Spiel kommt und was er überhaupt damit zu tun hat, wird rasch geklärt. Er hilft der jungen Frau namens Kerry und stellt sich gemeinsam mit ihr der Gefahr. Und dies äußert sich beileibe nicht nur in jener, die vom Mörder ausgehen. Auch wilde Tiere, schroffe Felsen sowie reißende Fluten machen die Flucht schwierig. Und als die Geflüchteten dachten, sie hätten endlich Ruhe, da ging die Jagd von vorne los.
Obwohl es in der Mitte einige Längen gab, kann ich den Thriller wirklich empfehlen. Warum?

- Durch die vielen Dialoge und eine bildhafte Sprache war ich sofort mitten im geschehen
- Der Aufbau von Spannung ist perfekt gelungen und so bleibt es bis zum Schluss
- Der Schluss ist so nicht vorauszusehen aber durchaus glaubhaft dargestellt.

Mein Fazit als Vielleserin: Ein gelungener Thriller, der seinen Namen mehr als verdient.

Bewertung vom 13.10.2018
Stabilitas loci - Der Weg der Wiborada
Zürcher, Dorothe

Stabilitas loci - Der Weg der Wiborada


ausgezeichnet

Ich lese sehr viel und historische Romane sind mein Steckenpferd. Nein, nicht die, welche wie o-Beinromane daher kommen. Es sind die gut recherchierten und durch Sprache und Authentizität auffallenden Bücher. Jetzt las ich dieses Werk von Dorothe Zürcher und es erfüllt sämtliche Ansprüche. Es beschreibt das Leben der Wiborada. Ihr Trauma aus der Jugend, ihren Weg nach Rom, die Inkludierung und die Hilfe, welche sie vielen Menschen zuteil werden ließ. Nein, es ist kein Roman im üblichen Sinne, aber sehr aufwühlend und spannend und sollte von jedem historisch Interessierten gelesen werden.

Bewertung vom 10.10.2018
Küssen Inder anders?
Dalquen, Petra

Küssen Inder anders?


sehr gut

Am Anfang kam mir das Buch ein wenig verwirrend vor. Viele Namen, Personen und Orte, die ich zunächst für mich sortieren musste. Nach den Anfangsschwierigkeiten kam ich aber immer besser ins Thema und als der Bus endlich in Indien unterwegs war, wollte ich alles wissen. Was kann das Besinnen auf sich selbst, das Leben im Hier und Jetzt sowie das Erkennen der eigenen Schwäche aus den Menschen machen? Wie entwickeln sich Todkranke und was wird aus Zynikern, die ein junges Mädchen kennenlernen? Ein Buch, welches ganz klar eine Ode an die Liebe ist. Dabei ist egal, wie groß Altersunterschiede sind oder welche Krankheiten einen belasten. Klar zu erkennen ist auch, dass ich nicht zu hart über das Verhalten anderer Menschen urteilen sollte. Sie haben vielleicht ein Trauma erlebt, welches sie so werden ließ.
Ein Buch für alle Liebhaber Indiens, Yoga und Freundschaft, die Höhen und Tiefen aushält.

Bewertung vom 09.10.2018
Piccola Sicilia
Speck, Daniel

Piccola Sicilia


sehr gut

Piccola Sicilia ist der zweite Roman des Autors. In einem Interview berichtete er, dass das Buch einen wahren Hintergrund hat. Herr Speck erfuhr von etlichen Bewohnern in Tunis, die hier lebenden Juden das Leben retteten.

Klein Sizilien wurde ein Stadtteil von Tunis genannt, weil hier vorwiegend italienische Einwanderer lebten. Was bemerkenswert war, sie kannten keine Scheu vor anderen Religionen und sowohl Juden als auch Muslime und Christen lebten friedlich miteinander. Bis, ja bis Hitler die Macht bekam und die Deutschen auch in Tunis einfielen. Das war der Knackpunkt im Leben der Einwohner und es begann der Run auf Andersgläubige. Freunde wurden Feinde und niemand traute noch seinem Nachbarn Denunzierungen waren an der Tagesordnung. Zum Glück war die Belagerung durch die Deutschen nicht lange und es kamen die Alliierten. Aber auch sie drangsalierten die Bevölkerung und wollten Nazis gefangen nehmen oder töten.

Das ist grob der Hintergrund des Romans. Er spielt in zwei Zeitebenen. Zum einen wird von einer Archäologin namens Nina berichtet, die sich von ihrem Mann trennte und nach den Spuren ihres Vaters sucht. Dieser wurde im 2. Weltkrieg vermisst. Die zweite Ebene spielt im 2. Weltkrieg. Schon sehr schnell wird dem Leser klar, dass der Vater der jungen Frau nicht in dem abgestürzten Flugzeug saß. Er verliebte sich in Piccola Sicilia in eine andere Frau, deren Herz aber bereits vergeben war. Das Kind dieser Frau lernt Nina kennen und beide erfahren, was damals tatsächlich geschah.

Mir gefiel die bildhafte Sprache von Herrn Speck. Hervorzuheben sind dabei die vielen Zitate, welche zum Nachdenken anregen und von mir gesammelt wurden. Einen Stern Abzug muss er aber in Kauf nehmen. Das Buch lässt mich unaufgeklärt zurück. Viele Fragen sind noch offen und ich hätte mir einen Abschluss gewünscht.