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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2017
Housesitter
Winkelmann, Andreas

Housesitter


sehr gut

Mit „Housesitter“ legt Andreas Winkelmann einen weiteren spannenden Thriller vor. Immer wieder switcht er zwischen den Perspektiven seiner verschiedenen Figuren hin und her, beschreibt die Sicht der engagierten Harburger Polizistin und des verzweifelten Thomas, der mit einer groß angelegten Aktion nach seiner Freundin sucht, ebenso wie die des Mörders, über dessen Vorgeschichte wir Einiges erfahren. So entwickelt sich ein spannender Plot, der in einem unerwarteten Finale endet. Der Autor zeigt dabei ein gutes Gespür dafür, seinen Figuren ein authentisches Gesicht zu geben. So ist „Housesitter“ ein packender Thriller mit interessanten und nicht immer vorhersehbaren Entwicklungen.

Bewertung vom 19.09.2017
Alte Sünden / Kommissar Völxen Bd.7
Mischke, Susanne

Alte Sünden / Kommissar Völxen Bd.7


ausgezeichnet

Susanne Mischke gelingt mit „Alte Sünden“ erneut ein wunderbarer Mix aus unterhaltsamem Krimi und persönlichen Eindrücken aus ihrer Wahlheimatstadt Hannover. Man merkt Mischke an, dass ihr ihre Figuren aus dem Ermittlerteam der lokalen Mordkommission sehr ans Herz gewachsen sind, denn sie entwickelt sie mit viel Sorgfalt und Authentizität weiter. Dazu nimmt sie einige exotische und aktuelle Themen auf, wie den mysteriösen Voodoo-Kult aus Haiti, der hier eine unorthodoxe Verbindung mit dem katholischen Glauben eingegangen ist, und die Immobilienzockerei, die mittlerweile auch Hannovers beliebtes Szeneviertel Linden erreicht hat. So ist auch Mischkes neuer Krimi wieder ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Bewertung vom 19.09.2017
Sechs mal zwei / Berger & Blom Bd.2
Dahl, Arne

Sechs mal zwei / Berger & Blom Bd.2


sehr gut

Erst ganz langsam lichtet Arne Dahl den Schleier um seine anfangs ziemlich nebulöse Story mit den beiden suspendierten Ermittlern Sam Berger und Molly Blom. Und genauso entwickelt sich auch der Fall, an dem die beiden auf Bitten von Sams alter Kollegin Deer Rosenquist im Geheimen arbeiten müssen. Doch nach und nach decken die beiden immer mehr Facetten dieser dubiosen alten Geschichte auf, die sich schließlich zu einem waschechten Thriller auswächst. So ist Arne Dahls neuer Krimi einer jener Bände, die es einem nicht leicht machen, aber wer durchhält, wird mit einem immens spannenden Fall belohnt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2017
Aquila
Poznanski, Ursula

Aquila


ausgezeichnet

Der neue Jugendthriller „Aquila“ von Ursula Poznanski ist ebenso spannend und geheimnisvoll wie romantisch. Im Mittelpunkt steht die deutsche Studentin Nika, die eigentlich nur ein entspanntes Studienjahr im italienischen Siena erleben will. Doch die Autorin vermasselt ihr den Genuss von spannenden Uniseminaren, wilden Partys und italienischem Flair gründlich. Stattdessen beginnt sie den Lauf ihrer Geschichte mit einer gänzlich unüberschaubaren Situation und geizt auch im weiteren Verlauf nicht mit überraschenden Wendungen und erstaunlichen Erkenntnissen. Natürlich dürfen dabei auch zarte Romantik und ein italienischer Cavalier nicht fehlen. Ursula Poznanskis AQUILA ist ein gut durchkonstruierter Psycho-Jugend-Thriller, der Spaß zu hören macht - die Grand Dame der subtilen Spannung macht ihrem Ruf alle Ehre. Wunderbar einfühlsam gelesen von der Schauspielerin und Synchronsprecherin Laura Maire.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2017
Arena
Jennings, Holly

Arena


ausgezeichnet

Der Kanadierin Holly Jennings, selbst leidenschaftliche Gamerin, gelingt mit „Arena“ eine spannende und leidenschaftliche Jugend-Fantasy. Im Mittelpunkt steht ihre Heldin Kali Ling, die als eine von wenigen Frauen den Job als VR-Gamerin professionell betreibt. In den Virtual-Reality-Welten kämpft sie mit ihrem Team gegen andere Teams. Wie in vielen Sportaren bestimmen allerdings auch hier die Sponsoren und Inhaber der Teams, wie diese aufzutreten haben und wo sie sich wie in der Öffentlichkeit präsentieren. Keiner steht die tagelangen Fights ohne Aufputschmittel durch, doch Drogenprobleme und Depressionen werden totgeschwiegen. Die Autorin erzählt sehr authentisch, wie sich Kali, auch mit Hilfe ihres neuen Teammitglieds Rooke, aus den beruflichen Zwängen befreit und lernt, über den Tellerrand ihrer virtuellen Welten zu blicken. So ist „Arena“ aufregende und durchaus hintergründige All-Age-Fantasy - nicht nur für Gamer.

Bewertung vom 19.09.2017
In tiefen Schluchten / Tori Godon Bd.1 (6 Audio-CDs)
Chaplet, Anne

In tiefen Schluchten / Tori Godon Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Anne Chaplet liebt den unwegsamen Süden Frankreichs, sie Cevennen. Das merkt man ihrem Regionalkrimi „In tiefen Schluchten“ an. Sie beschreibt ausführlich die wilde Landschaft mit ihren schroffen Bergen und den kleinen, fast verlassenen Orten. Dort siedelt sie auch ihren Krimi an, in dessen Mittelpunkt die deutsche Aussteigerin Tori steht. Die Autorin baut viel Geschichtliches in ihre Story ein. Es geht um Schuld und Sühne in einem Dorf, das nicht nur im 17. und 18. Jahrhundert die Hugenotten vertrieb, sondern auch nach der deutschen Besatzung die Nazi-Kollaborateure bestrafte - und manchen unliebsamen Zeitgenossen gleich mit. Und natürlich beschreibt sie auch das Alltagsleben ihrer Figuren, die Gassen und Cafés und Marktplätze und selbst den Kampf um einen misshandelten Hund - es schwebt also durchaus ein wenig Nostalgie und Bewunderung für das Savoir-vivre über dem Ganzen. So ist „In tiefen Schluchten“ zwar kein ganz klassischer Krimi, aber er ist packend und mit vielen interessanten geschichtlichen Hintergründen erzählt. Die Autorin Anne Chaplet liest ihren Roman selbst und findet dabei spielend die richtigen, authentischen Worte.

Bewertung vom 19.09.2017
Im Herzen der Gewalt
Louis, Édouard

Im Herzen der Gewalt


ausgezeichnet

Édouard Louis, der 2014 mit „Das Ende von Eddy“ ein fulminantes Erstlingswerk hingelegt hat, beginnt seine neue Geschichte „Im Herzen der Gewalt“ nur wenige Stunden nach einer Gewalttat. Detailliert, intim und sprachlich virtuos beschreibt er, wie sein Held, der - Zufall? - erneut seinen eigenen Vornamen trägt, versucht, mit dem Geschehenen fertig zu werden: rational, emotional und ganz praktisch. Wie die eigene Wohnung betreten, wenn der Geruch des Täters noch in der Luft hängt, warum einen Gerichtsprozess durchstehen, wenn man doch nur vergessen will? Vor allem aber geht es Louis um die Erinnerung und Selbstvergewisserung des Opfers: Was ist eigentlich wirklich in dieser Nacht geschehen, welchen Anteil daran hatte womöglich Édouard selbst? Der Autor nutzt dazu drei sprachliche Ebenen: Die eigene Erinnerung seines Helden, seine Schilderung der Ereignisse im nüchternen Polizeiverhör und die Sicht seiner Schwester auf die Dinge. Letzteres nicht ohne Grund, geht es doch hier erneut, wie im „Ende von Eddy“, auch um den scheinbaren Gegensatz zweier völlig verschiedener Welten: die der aufgeklärten, bürgerlich-städtischen Moderne, in die sich das schwule Dorfkind Édouard glücklich flüchten konnte, und die der „einfachen Männer“ (und Frauen), wie es sie nicht nur abseits der Metropolen überall noch gibt; in diesem Fall ist es das verarmte Nordfrankreich. Mit „Im Herzen der Gewalt“ wagt Édouard Louis einen tiefen Blick in die psychischen Folgen männlicher Gewalt, gern auch für den Hetero-Mann, hervorragend übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel.

Bewertung vom 19.09.2017
Totalausfall
Flebbe, Lucie

Totalausfall


ausgezeichnet

Dieses Mal fokussiert sich Autorin Lucie Flebbe voll auf ihre Protagonistin Lila Ziegler. Die Anwaltstochter aus Hannover ist der großbürgerlichen Scheinwelt ihrer Familie und der Gewalttätigkeit ihres Vaters entflohen und lebt nun mit dem wesentlich älteren Ben zusammen, der wie sie als Privatdetektiv arbeitet. Nachdem Lila mehr über ihre Kindheit erfahren hat, ist ihr Innenleben allerdings komplett durcheinander geraten, denn all die vermeintlich vergessenen Erlebnisse schlagen bei ihr hohe emotionale Wellen – ein echter “Totelausfall”. Da hilft nicht nur die Therapie, auch durch die Ermittlungen im Mordfall auf ihrer Station findet Lila wieder mehr zu sich selbst. Dennoch: In Flebbes letztem Teil der Lila Ziegler-Reihe steht der Krimi eher im Hintergrund, es geht vor allem um ihre Heldin selbst. So lässt die Autorin ihre Krimireihe würdig enden. Freuen wir uns auf weitere erfrischende Krimis von Lucie Flebbe!

Bewertung vom 19.09.2017
Coldworth City
Kasten, Mona

Coldworth City


sehr gut

Mona Kasten, die 2015 den Indie-Autoren-Preis bei neobooks gewonnen hat, gelingt mit „Coldworth City“ eine aufregende und gut erzählte, dystopische Jugend-Fantasy. Angelehnt an Vorlagen wie X-Men entwickelt sie eine Welt, in der Mutanten - Menschen mit besonderen Fähigkeiten - die gleichen Rechte haben sollen, wie normale Einwohner. In den Mittelpunkt stellt sie die 17-jährige Raven, die Psi-Fähigkeiten besitzt und mit dieser besonderen Gabe ebenso klar kommen muss, wie mit ganzen komplizierten Rest ihres Lebens. Die Autorin lässt ihre Heldin also einige Abenteuer erleben, bis sie endlich ihren Platz gefunden hat, und ein kleiner Schuss Romantik darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Routiniert geschrieben, aber wer auf spannende Jugend-Fantasy mit übernatürlichen Fähigkeiten steht, ist hier genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.