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Top-Rezensenten Übersicht

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Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2213 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2022
Sieben Tage Sommer
Bayer, Thommie

Sieben Tage Sommer


ausgezeichnet

Klappentext:

„Max Torberg ist ein wohlhabender Mann und besitzt in den Hügeln an der Côte d'Azur ein großzügiges Ferienhaus. Dorthin lädt er fünf alte Bekannte ein, die ihm 30 Jahre zuvor bei einem Überfall das Leben gerettet haben. Seither sind sie sich nicht mehr begegnet, nun sollen sie eine Woche in seinem Haus verbringen, wo sich seine Angestellte Anja um sie kümmert. Er selbst ist noch verhindert. Bei Rotwein, Gesprächen und gutem Essen beginnen sich seine Gäste zu fragen, worin der Grund ihres Besuchs liegt. Tatsächlich verfolgt der kluge, aufmerksame Torberg ein Ziel – das auch Anja mit einschließt.“



Autor Thommie Bayer hat mich mit seinem Buch „Sieben Tage Sommer“ mehr als begeistert. Seine Geschichte rund um Max, seine Rettung, seine Helfer/Retter ist besonders und klug von Bayer komponiert. Er fügt in feinen Zügen hier Menschen zusammen, die sich seit 30 Jahren nicht mehr gesehen haben. Bayer verfolgt ein Ziel mit seinen Protagonisten und dies zu erlesen macht mehr als Leselust! Es gibt in diesem Buch kleine Nachrichten (Emails) und eben nicht den immer bekannten Ton des Hauptprotagonisten. Allein das überrascht als Leser und ja, man ist schnell in dieser Mailwirtschaft drin (dennoch muss man gut viele Details zusammen setzen) und versteht sie. Die Töne sind hier wunderbar geschildert, geben viele Details preis, Bilder fügen sich zusammen und geben viele Antworten auf die Fragen die man zu Beginn des Buches hatte. Schnell wird deutlich welche besondere Auffassungsgabe Bayer haben muss, denn solche Beschreibungen schafft nicht jeder. Er beschreibt seine Figuren wunderbar realistisch und klar.

Mein Fazit: Der Schluss der Geschichte rundet das Bild komplett ab und die Geschichte hat mir eine angenehme Leseunterhaltung beschert. Es ist mal etwas anderes und genau das muss auch mal sein. 4,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 24.09.2022
Eine Rose allein
Barbery, Muriel

Eine Rose allein


sehr gut

Klappentext:

„Rose hat mit ihren vierzig Jahren das Gefühl, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Als Botanikerin kennt sie Blumen, aber sie betrachtet sie nicht; nichts dringt zu ihr durch, nichts kann sie berühren. Dann reißt ein unerwarteter Anruf sie aus ihrem Alltag: Sie soll für die Testamentseröffnung ihres Vaters nach Kyoto fliegen. Als sie widerwillig zustimmt, ahnt sie nicht, wie sehr das fremde Land mit seinen Tempeln und Zen-Gärten sie aufwühlen wird. Auf der Reise zu ihren Wurzeln begegnet sie Paul, der ebenfalls mit seiner Trauer zu kämpfen hat. Die beiden nähern sich an und schenken einander die Kraft, die Schönheit des Lebens wiederzuentdecken.



Autorin Muriel Barbery hat „Eine Rose allein“ verfasst. Ihre Hauptprotagonistin Rose steckt so gewaltig in der Zange des Lebens fest, dass man als Leser das Gefühl hat, man müsste sie mal richtig wach-rütteln. Sie ist so kalt wie das Eisfach unseres Tiefkühlschranks. Aber an was liegt das? Warum ist Rose so wie sie ist? Man wird als Leser neugierig. Man möchte gern hinter ihre abgeklärte Fassade blicken und sie verstehen wollen. Auch hier, wie so oft in vielen Romanen dieser Art, kommt es auch hier zu einer Testamentseröffnung, ihr Vater ist verstorben, und sie begibt sich auf die Reise zu dem letzten Willen ihres Vaters. Die Reise nach Kyoto bringt nicht nur uns Lesern Rose näher, auch sie lernt sich neu kennen und erkennt ihre Wurzeln endlich wieder. Hier entstehen so einige schöne Momente, aha-Erlebnisse die man gern liest und denen man interessiert folgt. Die Beschreibungen von Kyoto sind Barbery verdammt gut gelungen. Hier taucht man regelrecht ab als Leser, kann sich in den zauberhaften Beschreibungen der Gärten verlieren, sieht die Tempel vor dem geistigen Auge uvm.. Die Zusammenkunft mit Paul war genau wie die Testamentseröffnung mir persönlich zu gewollt, zu bewusst eingefädelt und eben mittlerweile eben auch zu langweilig. Solche Verläufe gibt es leider zu Genüge in der Literaturwelt. Dennoch wird schnell klar: Paul knackt unsere Nuss Rose gekonnt und endlich bricht ihr Eispanzer ab. Ja, man gönnt es ihr von Herzen und hofft, dass sie endlich so glücklich wird, wie sie es sich immer erhofft hat. 4 von 5 Sterne

Bewertung vom 24.09.2022
Von einem Sohn dieses Landes
Baldwin, James

Von einem Sohn dieses Landes


ausgezeichnet

Klappentext:

„Als wäre es eine Nachricht von heute: Nachdem ein weißer Polizist einen Schwarzen erschossen hat, kommt es in Harlem 1943 zu Ausschreitungen. Inmitten der Unruhen trägt der 19-jährige James Baldwin seinen Vater zu Grabe. Das Verhältnis der beiden war zerrüttet wie das Land, das Baldwin bald Richtung Frankreich verlassen wird. Erst aus der Distanz vermag er sich seinem Vater und seiner Heimat wieder anzunähern und sich den brennenden Fragen zu stellen: Was bedeutet es, Schwarz zu sein – in den USA und in Europa? Von weißen Präsidenten regiert, von weißen Medien informiert, von einer weißen Popkultur umgeben.



In zehn Essays verbindet Baldwin Analyse und Argument mit intimen Einblicken in die Suche nach der eigenen Identität.“



Man liest dieses Buch, inhaliert diese Zeilen und meint, man liest gerade die aktuelle Tageszeitung oder sieht die heutigen Nachrichten. Es ist so erschreckend wie lange der Hass gegen die Schwarzen schon andauert und es wiederholen sich die schlimmsten Ereignisse leider immer wieder. James Baldwin schreibt hier in seinen 10 Essays seine Gedanken auf, beschreibt seine Gefühle, erzählt seine Sichtweise und eben seine Erfahrungen und Erlebnisse. Oft schreckt man beim lesen der Zeilen als Leser zurück, kann es teilweise kaum glauben was man hier liest, aber es ist wirklich so passiert und wird wohl auch weiterhin so weiterlaufen. Aber warum? Warum ist eine Hautfarbe der Auslöser für Gewalt und Krieg? Baldwin beleuchtet diese Fragen selbst. Man liest seine Antworten gebannt und hat selbst genügend Zeit sich selbst ein Bild darüber zu machen, eine Meinung darüber zu bilden. Die Mischung zwischen den eigenen Erfahrungen und der eigenen Meinung von Baldwin sind ganz besonders und intensiv. Nicht immer etwas für schwache Nerven. Seine Zeilen und Worte leuchten hier hell auf und müssten von jedem gehört und gelesen werden.

Fazit: ein sehr eindringliches Buch welches mahnende Worte benutzt und dennoch dem Leser genügend Raum für eigene Gedanken gibt. 5 von 5 Sterne hierfür.

Bewertung vom 22.09.2022
Mrs. Dalloway
Woolf, Virginia

Mrs. Dalloway


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Es ist ein besonderer Tag im Leben der zweiundfünfzigjährigen Clarissa Dalloway: Die Gattin eines Parlamentsabgeordneten will am Abend eine ihrer berühmten Upper-class-Partys geben. Der Tag vergeht mit Vorbereitungen, zufälligen Begegnungen mit Jugendfreunden, Konversation, nostalgischen Betrachtungen, Sinneseindrücken beim Flanieren ... Ein besonderer Tag soll es – aus ganz anderen Gründen freilich – auch für Septimus Smith werden. Auch ihn, den Kriegsheimkehrer, beschäftigt die Gegenwärtigkeit des Vergangenen in jedem einzelnen Augenblick. In permanent sich wandelnden Empfindungen, Visionen und Assoziationen der Figuren entsteht ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftsbild Englands, rhythmisiert vom Stundenschlag des Big Ben. Romantische, nüchterne und satirische Stimmungslagen fließen ineinander, Melancholie und Contenance, tiefgründiger Witz und leise Wehmut durchziehen Virginia Woolfs Meisterwerk moderner Erzählkunst. Im Dezember 1924 notierte sie in ihr Tagebuch: «Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist.»“



Ein Klassiker im neuen Gewand ist immer so eine Sache. Gerade wenn es auch um eine Neuübersetzung geht. Diese Neuübersetzung hier wurde von Melanie Walz verfasst. Und was soll ich sagen? Sie ist ihr mehr als gelungen und trifft einfach jeden wichtigen Punkt um diese Geschichte so zu halten wie notwendig! Es ist eine Kunst einen Klassiker in seiner Atmosphäre nicht zu verschandeln aber dennoch in der heutigen Sprache und des Sprachgebrauchs verständlich zu erzählen ohne das man zu viele Fragezeichen beim lesen erfährt. Walz hat hier wirklich diese Aufgabe bravurös gemeistert (durch Fußnoten gibt es immer wieder Aufklärung)! Virgina Woolfs Geschichte „Mrs. Dalloway“ ist ein Klassiker, ein Zeitzeugnis und in gewisser Weise ein Erbe an die Leserschaft Woolfs. Die Geschichte rund um Clarissa zeigt nicht nur das Privatleben der damaligen Zeit auf mit all ihren Höhen, Tiefen und Gepflogenheiten (da staunt man heute mehr als genug) was damals so „normal“ war) sondern auch die Gesellschaft an sich. Woolf zeigte immer Biss und Humor in ihren Geschichten, so auch hier. Als Leser eröffnet sich hier regelrecht ein Feuerwerk der Wortspielereien, der versteckten Witze und Pointen, ein Feingefühl für die Darstellung der Damenwelt aber auch der Welt der Herren. Woolf zeigt dem Leser hier so viel auf, das man wahrlich erstaunt ist, welches Miniformat der Verlag für diese Neuübersetzung gewählt hat. Gerade mal 9.8 x 2.3 x 15.5 cm misst dieser Winzling und bombardiert den Leser dennoch mit allem was geht. Woolf hätte sicherlich herzhaft über dieses Buchformat gelacht und wäre entzückt gewesen wie klein und doch so gewaltig ein Werk von ihr wirken kann. Für dieses Meisterwerk gibt es 5 von 5 Sterne und ein Hoch auf die Übersetzerin!

Bewertung vom 22.09.2022
Blick aufs Meer, Arsch auf Grundeis
Strohmaier, Brenda

Blick aufs Meer, Arsch auf Grundeis


weniger gut

Klappentext:

„Jahrzehnte lang gab Brenda Strohmaier alles für ihren Job, ihre Chefs, ihren Mann. Doch kurz vor 50 beschleicht sie die Angst, eine dieser verbitterten deutschen Frauen zu werden, die nach Giftmörderin aussehen. Als ihr jemand von Marseille vorschwärmt, fährt sie hin – und will sofort bleiben. Wegen des Lichts, der Leute und vor allem: der Langsamkeit. Sie lernt endlich Französisch, kauft eine Wohnung mit dem „Charme der Vergangenheit“ (= renovierungsbedürftig), kündigt mit großer Geste. Brenda Strohmaier ist wild entschlossen, den Kampf mit ihrem inneren Existenzangsthasen aufzunehmen. Und es gibt durchaus Chancen, dass sie ihn gewinnt.“



Autorin Brenda Strohmeier hat ihren Lebensumschwung in diesem Buch festgehalten. Zugegeben ihre Geschichte ist etwas anders als andere Geschichten. Sie hat sich getraut und alles aus ihrem alten Leben aufgegeben um ein komplett neues Leben zu beginnen. Das schafft nicht jeder und dafür muss man ihr Respekt zollen. Aber und nun kommt mein großes ABER: auch wenn ihre Geschichte eine gewisse Neugier beim Leser weckt, so richtig begeistert hat mich ihre Geschichte nicht. Sie schreibt ruhig und manchmal auch belanglos. Das Wort trifft es am besten und das haben auch bereits andere Leser angemerkt. Die Story plätschert irgendwann einfach nur noch so dahin und man fragt nach dem Sinn und nach dem Ergebnis. Was hat das alles für Brenda gebracht? Was will sie uns Lesern damit sagen? Soll das Buch Mut machen? Wollte sie einfach nur ihre Geschichte mal loswerden? Letzteres trifft es für mich sehr gut und treffend. Ich muss zugeben ich habe das letzte Drittel des Buches quer gelesen - das sagt alles. Verpasst man etwas? Nein. Es ist halt eine biografische Erzählung mit einem Tack Roadmovie dazu aber der Sinn dieser Erzählung blieb mir fern. Ein wenig „eigenartig“ fand ich ihre Beschreibung zu den deutschen Frauen in ihrem Alter. Es sind Bitteschön nicht alle Frauen verbittert und verbiestert in diesem Alter! Ich mag es nicht wenn alle in eine Topf geschmissen werden und Gruppen verallgemeinert werden. Wenn Strohmeier denkt, man sei mit Anfang 50 gleich einem emotionalen Frack welches gerade die Menopause durchmacht und eigentlich schon der Sargnagel klopft und der eigene Mann keinen Gefallen mehr an einem findet, irrt sie gewaltig.

2 von 5 Sterne

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Bewertung vom 22.09.2022
Schwedenzauber
Nordgren, Sofia

Schwedenzauber


ausgezeichnet

Klappentext:

„Sofia Nordgrens Motto ist »Leben und Kochen im Einklang mit der Natur«. Dies ist ihr erstes Buch, in dem sie leckere Backrezepte im Verlauf der Jahreszeiten sowie den Zauber ihrer Heimat präsentiert.

Im Frühling kredenzt sie zum Beispiel Rhabarbergalette, im Sommer eine Mittsommertorte mit Beeren, im Herbst eine Biskuitrolle mit Preiselbeerfüllung und im Winter Safrangebäck mit selbst gemachtem Glühwein. Dazwischen schildert und zeigt sie die atemberaubende Natur Schwedens und erklärt, warum dieses Land für sie ein magischer Ort ist.“



Ob die Schweden zaubern können? Kulinarisch auf jeden Fall, das zeigt zumindest dieses schöne Backbuch. Neben einer Menge unverschämt leckerer Rezepte erwartet den Leser hier auch noch eine kleine Vorstellung des Landes durch die Autorin selbst. Sofia nimmt uns mit und zeigt auf, wie so manche Rezepte ihren Weg in diese Backbuch geschafft haben. Schnell wird zudem klar, in Schweden ticken die Uhren etwas langsamer und das ist gar nicht mal schlecht. Auch die veganen Rezepte überzeugen eigentlich jeden Meckerer recht schnell, denn diese sind nicht nur sehr gut durchdacht, sie sind auch detailliert beschrieben und zeigen jeden Schritt genau auf und lecker sind sie allmal. Gerade der Schwedische Mandelkuchen ist wahrlich ein Gedicht und lässt jeden Genießer ein Lächeln ins Gesicht zaubern wenn er diesen probiert.

Das Buch ist neben den Texten auch mit sehr ansprechenden und ruhigen Bildern ausgestattet. Die Größe ist optimal und die gesamte Aufmachung wirkt hochwertig und edel. Dieses Backbuch ist wirklich zu empfehlen, da man nicht nur die Zutaten problemlos bekommt, man hat auch dieses vegane Thema nicht so präsent wie es andere Bücher gern hervorheben. Hier ist vegan einfach ganz „dezent“ normal. 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 22.09.2022
Heimatliebe
Müller, Nelson

Heimatliebe


ausgezeichnet

Klappentext:

„Deutsche Küche von Hamburger Pannfisch bis Käsespätzle!



Ein Kochbuch für die Seele: Es gibt Gerichte, die ein wohlig-warmes Gefühl in unserem Bauch hervorrufen. Sternekoch Nelson Müller hat sie in seinem neuen Kochbuch versammelt. Er ist im Schwabenländle aufgewachsen, hat in Restaurants von Nord bis Süd gekocht und reist für seine TV-Auftritte durch ganz Deutschland. Dabei ist er der ehrlichen Hausmannskost begegnet, die dieses besondere Gefühl von Geborgenheit hervorruft.



Rezepte, die glücklich machen



Kohlroulade mit glasierten Möhrchen, Linseneintopf, Omas Bratheringe, Donauwelle ... das alles sind Lieblingsgerichte, die mit einem besonderen Heimatgefühl verbunden sind. Denn Heimat ist da, wo das Herz ist – und das kann überall sein: Im hohen Norden bei Rührei mit Nordseekrabben, in Sachsen beim Leipziger Allerlei oder in Bayern bei einem Backhendl. Niemand weiß das besser als Sternekoch Nelson Müller. Seine liebsten Seelenschmeichler-Rezepte, die Gerichte, die er mit einem Heimatgefühl verbindet, versammelt er diesem Kochbuch.“



Er zählt für mich zu einer der ganz wenigen TV-Köche die ich wirklich schätze und dessen Restaurant „Müllers auf der Burg“ ein wirklicher Juwel im Rheingau ist. Koch Nelson Müller zeigt in diesem wirklich genialen Kochbuch seine ganz persönlichen Herzensrezepte auf. Er zeigt dem Leser damit nicht nur ein Stück seiner Seele sondern auch, wie herrlich simpel und geschmackvoll die gute deutsche Küche sein kann. Durch seine Reisen durch ganz Deutschland hat er nicht nur viel probiert, er hat auch viel dadurch in sein Herz geschlossen und diese Leckereien lassen ihn nicht mehr los und er erzählt sie uns in diesem Werk. Egal ob Saure Eier, Handkäs, ein guter Kartoffelsalat, Bayerische Creme mit Rhabarber-Kompott und noch vieles anderes ist hier zu finden. Es stellt sich nur die Frage, warum sollten wir bereits bekannte Rezepte immer wieder aufwärmen? Nelson Müller hat in diesen klassischen Rezepten immer wieder seine eigene Noten mit eingebracht und genau dadurch wird es wirklich etwas besonderes. Er kocht mit sehr viel Hingabe und schätzt und achtet das mit dem er arbeitet: Lebensmitteln. Er überrascht wirklich immer wieder auf‘s Neue und das macht es hier zu einem besonderem Kochbuch. Alles ist hier stimmig angeordnet, sehr gut nachvollziehbar und waschechte Klassiker die nicht sinnlos verfremdet werden.

Kurzum: ein ganz tolles und sinnvolles Kochbuch auch für erfahrene Köche! 5 von 5 Sterne gibt es von mir!

Bewertung vom 22.09.2022
Die Sturmflut, die Nordfrieslands Küste formte
Hansen, Willi

Die Sturmflut, die Nordfrieslands Küste formte


ausgezeichnet

Klappentext:

„In der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober 1634 verloren tausende Menschen in Nordfriesland bei einer gewaltigen Sturmflut ihr Leben. Der frühere Nordstrander Bürgermeister Willi Hansen (1933 – 1988) erzählt in diesem Buch von der ungeheuren Dramatik dieser Sturmflut, die viele vorausahnten und der nur wenige entrinnen konnten. Er schildert die Geschehnisse in einer freien Erzählform, wobei die meisten Ereignisse, Ortsbezeichnungen und Personen dokumentarisch belegt sind. Hansen führt die Leser zurück auf die Insel Strand und lässt sie dort am Leben zu Beginn des 17. Jahrhunderts teilhaben. Er erzählt von der Flutkatastrophe im Jahre 1634, von dem Leben der Leute auf der Insel Strand vor der Sturmflut, von ihren Streitereien über die Behebung von bereits vorhandenen Deichschäden, vom Kampf gegen das Meer und gegen fremde Heere im Dreißigjährigen Krieg. Die Erzählung beginnt 1612 und endet mit der verhängnisvollen Sturmflut im Oktober 1634, die die heute sichtbare Küste Nordfrieslands formte.“



Autor Willi Hansen erzählt hier wirklich gekonnt und wie bereits beschrieben recht frei die Geschichte von damals mit der großen Sturmflut. Warum das so besonders ist? Meist sind diese Bücher zu diesem Thema in altdeutscher Sprache geschrieben - so wie es damals war und da ist das Verständnis oft gefragt bzw. man muss sich höllisch konzentrieren um am Ball zu bleiben. Hansen hat hier wirklich ein gutes Händchen bewiesen und zeigt auf, wie es auch verständlich geht. Seine Art der Erzählung umfasste wirklich alles wichtige zu dem Thema. Durch diese Art hat man wahrlich das Gefühl, man erlebe eine Zeitreise beim lesen diese Büchleins.

Fazit: Sehr zu empfehlen und wunderbar geschrieben! Auch das Nachwort von Dirk Meier ist wirklich interessant! 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 22.09.2022
Die schönsten Radtouren in Nordfriesland
Landeck, Horst-Dieter

Die schönsten Radtouren in Nordfriesland


sehr gut

Klappentext:

„Nordfriesland ist ein ideales Gebiet für Radtouren. Die flache Marsch mit ihren eingedeichten Kögen, die scheinbar unendliche Sandbank von St. Peter-Ording, die Geest mit dem 42m hohen Stollberg, die Inseln und Halligen - jede Landschaft hat ihren eigenen unverwechselbaren Charakter.

Ob sich die Radwanderer für die herrliche Landschaft, für das Nolde-Museum mit dem zauberhaften Garten, Museen, Kirchen oder frühgeschichtliche Zeugnisse interessieren, mit diesem Radwanderführer im praktischen Lenkertaschenformat kommen alle auf ihre Kosten. Die schönsten 20 Radtouren von 18 bis 50 km Länge auf dem gut ausgebauten und ausgeschilderten Radwegenetz sind in aktualisierter Form aufgenommen worden. Auf Sehenswertes am Wegesrand wird vor jeder Tourenbeschreibung hingewiesen. Das Kartenmaterial mit den einzelnen Touren enthält alle wichtigen Informationen mit Kilometer-Angaben.“



Sie dachten immer Nordfriesland ist platt wie eine Flunder? Falsch gedacht. Ein Besuch auf dem Stolberg zeigt stolze 42m ü.N. und damit auf, so flach ist der Norden nicht. Die hier aufgezeigten Radtouren sind allesamt sehr gut durchdacht und bieten neben den Ausflugszielen auch noch Unterkunftsmöglichkeiten und auch verschieden Grade je nach Gemütslage oder Verfassung. Hier findet wirklich jeder Radler genau das was er kann und möchte ohne Zwang oder Druck. Das Radwegenetz der Region ist wirklich vorbildlich ausgebaut und bietet eine Fülle von Strecken. Die 20 schönsten werden hier vorgestellt. Wir reisen hier von Nord nach Süd, von Ost nach West und umgekehrt. Und wer richtig me(e)hr will, der besucht eine der Halligen oder Inseln.

Dieses Buch bietet jedenfalls die Möglichkeit einer Fortsetzung auf, denn auch die anderen Touren wären es wert erwähnt zu werden. Vielleicht gibt es ja bald einen zweiten Teil? Es wäre jedenfalls eine Idee. 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 22.09.2022
75x Schleswig-Holstein entdecken
Wenners, Peter

75x Schleswig-Holstein entdecken


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wo tritt schleswig-holsteinische Geschichte anschaulich zutage? Natürlich vor Ort, an den historischen Stätten, an denen geschichtlich wichtige Ereignisse stattfanden. Zahlreiche Objekte aus vergangenen Zeiten zeugen von den politisch-historischen und kulturgeschichtlich entscheidenden Zusammenhängen. Dieses Buch lädt zu einer Entdeckungstour zu schleswig-holsteinischen Objekten ein. Wir begegnen Kunstwerken, Gedenksteinen, Grabmalen, Gebäudeteilen und technischen Einrichtungen, welche die Geschichte des Landes Schleswig-Holstein erzählen. Die Darstellung der Objekte ist chronologisch aufgebaut und umfasst den Zeitraum von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart. Jedes Objekt wird in seiner individuellen Geschichte und in seinem historischen Kontext dargestellt, mag es eine ganze Epoche oder auch nur ein singuläres Ereignis oder eine historische Persönlichkeit betreffen. Aus der Zusammenschau der einzelnen Objekte ergibt sich ein Überblick über die Landesgeschichte. Hinweise zu weiteren sehenswerten Stätten ergänzen die Kapitel und regen zu einer Tour durch die Landesgeschichte an.“



Die Geschichte von Schleswig-Holstein anhand von 75 Merkmalen erklären und erzählen? Ja, das ist machbar und beweist hier Autor Peter Wenners. Wenners gestaltet hier eine Art Entdeckungstour und zeigt nicht nur Neulingen viele Informationen auf, auch der Kenner wird hier noch etwas dazu lernen und staunen. Die Geschichte Schleswig-Holsteins ist so immens und so tiefgreifend in unserer Geschichte, dass das hier alles recht kompakt und knackig sowie verständlich erzählt wird. Besser gehts nicht!

Wer also mal schnell etwas über dieses Bundesland wissen will, ist hier bestens bedient! 5 von 5 Sterne!