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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1524 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2018
Das Polarlicht
Falck-Ytter, Harald

Das Polarlicht


ausgezeichnet

vielseitige, anspruchsvolle Monographie zum Polarlicht - in überarbeiteter Neuauflage

Bei „Das Polarlicht“ von Harald Falck-Ytter handelt es sich um die dritte Auflage des umfassenden Buches über das Polarlicht. In dieser völlig überarbeiteten Neuauflage wurde fast das gesamte Bildmaterial ausgewechselt, das Kapitel über die Sonne als Planet und Fixstern neu gefasst und beträchtlich erweitert und am Ende des Buches durch ein Foto-Essay von Julian Salamon ergänzt.

Die Betrachtung des Polarlichtes, auch unter mythischer, naturwissenschaftlicher und apokalyptischer Sicht fand ich ausgesprochen vielseitig und interessant. Man findet historische Beschreibungen, Zeichnungen, Steinschnitte oder Gedichte, die vor vielen Huntert Jahren die einzigen Mittel waren um das Phänomen der Polarlichter aufzuzeichnen. In Verbindung gebrachte Bilder beispielsweise aus Mythologien oder der Bibel waren spannend, die naturwissenschaftliche Betrachtung ausgesprochen anspruchsvoll. Die vielen Fotos zeigen unter anderem das Tanzen, Wabern, Vibrieren, Vorhänge und Farbschleier aus Licht oder Sonnenflecken und Fackeln ergänzend zu den Erklärungen wunderbar auf und vermittelt das Wissen nach neuesten Entdeckungen und Erkenntnissen.

Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt, zahlreiche, wunderbare Fotos, einige Diagramme und Schautafeln ergänzen und illustrieren diese ausführliche Monographie. Auch wenn versucht wurde, genauestens zu erklären, erleichtert ein gewissen astrophysikalisches Fachwissen die Lektüre enorm.

Bewertung vom 03.11.2018
Kroatisches Roulette / Nemec Bd.2
Nemec, Miroslav

Kroatisches Roulette / Nemec Bd.2


ausgezeichnet

fesselnd erzählter Krimi, angereichert mit Zeitgeschichte

Der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Miroslav Nemec wird in seinem zweiten Krimi nach Zagreb eingeladen um dort ein neugeplantes Filmprojekt zu besprechen. In seinem Hotelzimmer bringt ihn ein Zimmermädchen in eine missverständlich Situation, von der Fotos und Filmmaterial existieren. Es deutet alles auf eine Erpressung hin und als Nemec in seine alte Heimat fährt, um mit der inzwischen als Stuntfrau identifizierten Frau zu sprechen, findet er sie tot auf. Er ermittelt und statt Klarheit zu erhalten, wird er stetig in weitere, ihn stärker belastende Ereignisse verwickelt...

Ohne brennende Autos oder explodierende Aktentaschen, sondern ganz ruhig und gut erzählt, lässt sich dieser unterhaltsame Krimi, leicht lesen; dabei fesselt er in seiner Erzählung so, dass ich ihn innerhalb eines Tages gelesen habe. Als Leser erhält man den entscheidenden Hinweis schon einige Zeit vor der Auflösung, wird aber auch auf weitere Fährten gesetzt...

Neben der gut durchdachten Geschichte haben mich auch besonders die Einblicke in das Jugoslawien Nemecs Kindheit, die Veränderungen bis zur heutigen Zeit und ganz besonders die Gedanken zur Kriegszeit und dem Weiterleben danach fasziniert.
Gerade diese Kombination von Krimi und Zeitgeschichte war sehr reizvoll.
Der zweite Fall von Miroslav Nemec ist in sich abgeschlossen; man muss den ersten Krimi nicht gelesen haben, um diesen zu verstehen. Mir hat er so gut gefallen, dass ich den ersten Fall nun auch lesen werde.

Bewertung vom 02.11.2018
Bienenkönigin
Praxmayer, Claudia

Bienenkönigin


sehr gut

Claudia Praxmayer, aktives Mitglied bei NABU, greift in ihrem ersten Jugendbuch ein wichtiges, hochaktuelles Problen auf: das Bienensterben.

Die 19-jährige Mel verlebt ein Jahr Auszeit, um sich selber und ihren zukünftigen Weg zu finden, in einer WG in San Francisco. Die „Community“ lebt in einer alten Villa mit Garten, in dem ein von Bienen bevölkerter Apfelbaum steht. Mel verfügt, genau wie ihre Großmutter, über eine spezielle Gabe, durch Gesang mit Bienen in Kontakt zu treten; als sie im Garten eine schwarze, leblose Bienen-Drohne findet und „ihr“ Bienenvolk beschlagnahmt wird, wittert Mel eine große Gefahr für die Bienen, eine Verschwörung und finanzielle Bestrebungen. Mel versucht, die Bienen zu schützen und zu retten, mit Hilfe von Freunden und den anderen WG-Mitgliedern.

Außerdem erzählt der Roman von einer jungen Liebe, dem Finden des eigenen Weges und dem Umgang mit Trauer und Vermissen eines verstorbenen Menschen, hier Mels Oma.


Der Roman wird als Thriller für Jugendliche klassifiziert; ich muss gestehen, dass ich ihn nicht allzu spannend fand und mir nicht sicher bin, ob Jugendliche das ganz anders sehen. Der Roman wurde frisch und modern geschrieben, passt auf jeden Fall für Jugendliche.

Die Thematik des Bienensterbens wird seit Jahren diskutiert, bleibt nach wie vor ein aktuelles Thema. Mir gefällt es sehr gut, dass die Autorin sich diesem mit viel Leidenschaft gewidmet hat.
Ich selber bin Hobbyimkerin und verfolge dieses Thema ebenfalls. Beim Lesen hatte ich jedoch manchesmal das Gefühl, dass Beschreibungen der Bienenhaltung aus Deutschland in die USA verlegt wurden. Zwischendurch lese ich gerne Jugendromane, die ich häufig sehr interessant finde; in diesem fand ich vieles sehr vorhersehbar.

Mich hat der Roman leider nicht wirklich zu fesseln vermocht; ich denke für Jugendliche wird er spannender und überraschender sein als für mich, weshalb ich 4 Sterne vergebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2018
Hummus
Gulin, Dunja

Hummus


ausgezeichnet

enorme Vielfalt an tollen Hummusrezepten

Dunja Gulin beschreibt in der Einführung Grundlagenwissen, gibt ausführliche Infos zur Zubereitung, beispielsweise wie man getrocknete Kichererbsen im Schnellkochtopf weichkocht, da sie so zubereitet wesentlich schmackhafter als aus der Konserve sind.

Im großen Rezeptteil widmet sie sich kapitelweise Kichererbsen, Bohnen und Linsen, Gemüse und Nüssen, Zum Dippen, Praktische(n) Resten und Süßen Versuchungen.

Die Vielfalt der Rezepte überrascht mich, die meisten sind für mich vollkommen neu, obwohl ich bereits seit Jahren etliche verschiedene Hummus', auch aus anderen Leguminosen, zubereite.
Zu Beginn erhält man ein Grundrezept, auf das immer wieder zurückgegriffen wird; aber auch vollkommen selbständige Rezepte gibt es zu Hauf. Da wird mit verschiedenen Gemüse und Gewürzen experimentiert, mit Spinat püriert oder, in einer griechischen Variante mit Honig und Kapern, in einer mediterranen mit sonnengetrockneten Tomaten, Basilikum und anderen Kräutern abgeschmeckt. Es gibt ihn unter anderem auch mit Curry, auf karibische und Balkan Art, mit Zucchini, Süßkartoffeln, fermentierten Zutaten oder Kürbis, mit Cashew oder Walnüssen.
Nicht nur als Brotbelag, Dip oder als Pizzabelag und Süßspeise wird hier der Hummus verarbeitet; zudem finden sich Rezepte für dippfähige Brote, Cracker oder anderes Kleingebäck.
Die Rezepte sind gut erklärt und auch von Kochanfängern einfach nachzuarbeiten. Zu jedem Rezept findet sich ein ganzseitiges, professionelles Foto der fertigen Speise. Die einzelnen Seiten sind unterschiedlich farbig unterlegt; insgesamt wirkt das Buch sehr hochwertig und man bekommt schon beim Durchblättern Appetit aufs Ausprobieren.

Bewertung vom 31.10.2018
Drei lustige Gesellen. Erstes Buch
Raud, Eno

Drei lustige Gesellen. Erstes Buch


ausgezeichnet

wunderschön und phantasievoll erzählt

Jeder der drei Wichtelmänner Moosbart, Muff und Halbschuh fühlt sich einsam und eines Tages treffen sie sich zufällig beim Eisessen. Vom ersten Augenblick an verstehen sie sich gut, sind Freunde und genießen das Leben von nun an gemeinsam.
Jeder von ihnen hat seine Schrullen, Ecken und Kanten, doch gemeinsam kümmern sie sich um einander und erleben Freundschaft, Glück und Abenteuer.

Für mich war die Geschichte der „Drei lustigen Gesellen“ eine ganz neue Entdeckung, und auch ich habe die manchmal tolpatschig oder aufgeregt und Worte durcheinanderbringenden, stets mit dem Herz am rechten Fleck und zuweilen recht albernen Freunde sofort ins Herz geschlossen. Die Geschichte ist so schön und phantasievoll erzählt, dabei in kindgerechter Sprache und schönen Begleitbildern, dass sowohl die Kinder als auch die Vorleser viel Spaß damit haben.

Bewertung vom 31.10.2018
The Art of Simple
Ozich, Eleanor

The Art of Simple


ausgezeichnet

wertschätzen und vereinfachen ohne zu verzichten

Eleanor Ozich sammelt in diesem Buch zahlreiche Texte mit Besinnungen, Anleitungen, Achtsamkeits-/ Übungen und Rezepten für Speis und Trank, Reinigungs- und Waschmitteln, Naturkosmetik, samt Badezusätzen aus unterschiedlichen.
Alle haben gemeinsam, das Leben zu vereinfachen, zu geniessen und zu verschönern, wobei sehr viel Wert darauf gelegt wird, in den kleinen Dingen Freude und Sinn zu finden, beispielsweise schon bei einer achtsamen Zubereitung einer Tasse Tee oder einer Mahlzeit, bei einem entspannenden Bad mit einem zuvor selbst zubereiteten Hafer-Lavendel-Bad im Mullbeutelchen.
Auch Anleitungen und Anregungen zum Aufräumen, Putzen, Loslassen von nicht mehr benötigten Dingen werden in vielfältiger Weise aufgezeigt; einige sind, wie immer bei einem Trend-Thema, nicht neu, aber dennoch sehr schön aufbereitet und andere habe ich hier zum ersten Mal entdeckt.

Das Buch wurde sehr hochwertig gestaltet; auf nahezu jeder Doppelseite findet sich ein ganzseitiges, schönes Foto. Die Mischung an Tipps, Anleitungen und Rezepten finde ich sehr ausgewogen. Gerade diese Vielseitigkeit finde ich sehr ansprechend, denn man kann für viele verschiedene Bereichen, ob im Leben oder in seiner Wohnung, Vereinfachungen entnehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2018
Gesund und entspannt mit Ayurveda
Zentrum, Sivananda Yoga Vedanta

Gesund und entspannt mit Ayurveda


ausgezeichnet

gut erklärendes und begleitendes Praxishandbuch

Das Buch vermittelt die Sicht- und Wirkungsweise des Ayurveda, erläutert u.a. Grundbegriffe, Zusammenhänge, Doshas und bietet dem Leser durch einen auszufüllenden Test eine Selbstbestimmung und -findung, die gut gelingt.
Neben Hilfen zur optimierten Eigenhilfe durch angepasste Ernährung, werden beispielsweise auch Lebensstil, Mantrasingen oder sportliche Aktivität betrachtet und verschiedene Krankheiten und medizinische Möglichkeiten des Ayurveda als Alternative oder Ergänzumg zur herkömmlichen westlichen Medizin erklärt. Zudem erhält man eine Einführung in Yoga und Meditation sowie ( auch typgerechte) Übungen an die Hand. Sehr gut gefällt mir die Sichtweise, dass bei einer Krankheit etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, das man ausgleichen und zurück ins Gleichgewicht bringen kann.
Anwendungsbeispiele für verschiedene Massagen, Kräuterbehandlungen und mehr runden das vermittelte Wissen perfekt ab. Sehr gut gefällt mir das weitgestreuete Wissen, das so viele verschiedene Bereiche des Lebens beleuchtet und der stete Anspruch, Veränderungen langsam und stetig vorzunehmen. Durch farbige Markierung der einzelnen Doshas kann man in jedem Kapitel seine „persönlichen“ Empfehlungen ganz leicht finden.

Ich habe schon einige Bücher zum Thema Ayurveda gelesen und einzelne Zusammenhänge nicht nachvollziehen können. Das meiste fand ich hier sehr anschaulich und verständlich, wenngleichich auch manchmal das Gefühl hatte, Widersprüchen zu begegnen.

Mich haben die komplexen Zusammenhänge im Ayurveda und die Leichtigkeit diese so zu vermitteln, dass auch ein Laie sie versteht, ebenso sehr beeindruckt wie die aufgeführten Möglichkeiten, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ob mit typgerechten Lebensmittel, Zubereitungen, vorgestellten Yogaübungen, Achtsamkeit und Wellness.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2018
Gärtnern nach dem Terra-Preta Prinzip
Preißler-Abou El Fadil, Andrea

Gärtnern nach dem Terra-Preta Prinzip


ausgezeichnet

informativ, hilfreich, und gut umsetzbar

Das Buch vermittelt Hintergrundwissen, beispielsweise über entstandene Schwarzerden auf der Welt, natürliche und von Menschenhand geschaffene, sowie Besonderheiten bei der Entstehung samt der daraus abgeleiteten Prinzipien.

Es wird ausführlich beschrieben, wie man Pflanzenkohle herstellen kann, den Pflanzenkohlekompost in aerober und anaerober Technik herstellt und dann Schwarzerde gewinnt. Spannend fand ich auch die Beschreibungen zum Einsatz des Schwarzerde-Substrats in Beet und Kübel, Hochbeet, mobilen Gärten und ganz besonders in Kisten, in denen man bereits im Haus vorziehen kann. Auch die persönlichen Berichte aus Brasilien oder über die Trockentoilette in einem deutschen Schrebergarten oder über Leihtoiletten und ein Windelprojekt, bei dem kompostiert wird, fand ich sehr interessant.

Einiges im Buch wird man wiedererkennen, wenn man im Garten einen Komposter betreibt; selbst, wenn man einiges schonmal gelesen hat, finde ich eine Auffrischung sehr hilfreich. Zudem bietet dieses Buch viele neue Hinweise, Anleitungen und Inspiration. Sehr anschaulich und aufschlußreich fand ich beispielsweise den ausführlichen Leitfaden zur Bokashi-Herstellung und -nutzung oder zur Milpa-Mischkultur, die dem Indianerbeet nahekommt.

Insgesamt bietet dieser gut bebilderte Ratgeber eine Reihe an Lösungen, die nicht unbedingt neu, aber lange erprobt und zum Teil fast vergessen wurden, obwohl sie nachgewiesenermaßen bestens funktionieren – und das, ohne bedenkliche Chemie einzusetzen.

Bewertung vom 30.10.2018
Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten
Jonasson, Jonas

Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten


ausgezeichnet

grotesk und kurzweilig erzählt - eine tolle Fortsetzung

Der Hundertjährige fährt mit seinem Freund Julius als Geburtstagsgeschenk mit einem Heissluftballon über die Insel Bali. Durch ein Missgeschick müssen sie notwassern, werden von einem nordkoreanischen Handelsschiff gerettet und stolpern stetig in neue, skurrile Abenteuer.

Wie schon im ersten Buch über den Hundertjährigen erzählt Jonas Jonasson in seinem höchsteigenen Stil eine ungewöhnliche Geschichte mit vielen grotesken Momenten; diesesmal werden nicht die Politiker der Vergangenheit, sondern Tagespolitik aus 2017 auf besondere Art erzählt, ganz vorne dabei Kim Jong-un, Putin, Frau Merkel und Trump. Selbstverständlich kreuzen und begleiten auch wieder schrille Typen, fiese Gauner sowie abgedrehte Geschäftsideen seinen Weg.

Ich mag Jonassons Schreibstil, samt der Längen, die sich aus den vielen Detailerzählungen ergeben, seinen Humor und die phantasievolle Art zu erzählen und politische Ereignisse mit einer ganz anderen Sichtweise skurril zu erzählen. Mich hat diese Geschichte sehr gut und kurzweilig unterhalten; ich habe mich köstlich amüsiert.