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narnia
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wer mehr erfahren möchte ist herzlich eingeladen: www.buecherveraendernleben.npage.de

Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2010
von weit
Weiß, Thomas

von weit


ausgezeichnet

Das große Publikum kennt ihn noch nicht, obwohl Peter Härtling und Altmeister Kurt Marti loben ihn bereits. Dieser vorliegende Gedichtband ist nicht gedacht zum einfach nur so durchlesen. Man braucht mehr Zeit dafür. Hat das Buch dann überhaupt eine Chance in unserer schnelllebigen Gesellschaft ?

Ich glaube schon. Dieses Buch ist für all die Menschen geschrieben, die sich nicht einfach so in den Strom der Zeit einspannen lassen. Dieses Buch ist für die, die Fragen stellen auch mal nicht mitschwimmen wollen . . .

Thomas Weiß nimmt Bibelstellen und schreibt seine Gedanken in Gedichtform dazu. Herausgekommen sind Meisterwerke: Sprachliche und Menschliche.

Auf Markus 14, 71 "ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet." antwortet der Autor:

ach das sagst du nur so dahin

das sind ja ammenmärchen

der wurde von der jungfrau gesäugt ha ha

das ist doch bloß seemansgarn . . .

Gedichte haben es schwer in unserer Zeit. Wir sollten sie mehr schätzen. Sie sind der Spiegel unserer Seele. Dieses Buch wird seine Leser finden und zum nachdenken bewegen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 10.06.2010
Fragen Sie den Papagei / Parker-Romane Bd.1
Stark, Richard

Fragen Sie den Papagei / Parker-Romane Bd.1


ausgezeichnet

Nach einem Bankraub ist Parker auf der Flucht. Er trifft dabei Lindahl, weil dieser das angeblich so geplant hatte.

Lindahl nimmt Parker in seinem Haus auf. Nicht nur aus Nächstenliebe, sondern weil er enttäuscht ist von den Menschen. Er hat auf einer Rennbahn gearbeitet und wurde entlassen. Als Arbeitsloser ist er zum Einsiedler geworden und hat der Rennbahn Rache geschworen.

Mit Parker zusammen will er die Rennbahn ausrauben. Nur er weiß wie man an das Geld im Keller kommt.

Dies ist endlich mal wieder ein Krimi mit vielen Wendungen und Überraschungen, selbst ein angeblich nicht sprechender Papagei kommt zu . . .

Richard Stark weiß eben wie Spannung aufgebaut und vor allem auch durchgehalten wird !

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 10.06.2010
Legionär in der römischen Armee : der ultimative Karriereführer. Aus dem Engl. von Jörg Fündling
Matyszak, Philip

Legionär in der römischen Armee : der ultimative Karriereführer. Aus dem Engl. von Jörg Fündling


ausgezeichnet

Dieser "Ultimative Karriereführer" schildert humorvoll und kenntnisreich das Leben im alten Rom, immer in Bezug auf die römische Armee gesehen. Auf dieses Buch hätten sich damals sicher viele Jungen gestürzt, vielleicht wären dann nicht so viele zur Armee gegangen.

Es ist ein Buch der Praxis. Genau beschrieben ist im Buch wer, wann in die Armee eintreten darf. Es sind auch Tips für das Bewerbungsgespräch dabei, so dass wir uns als Leser in die Zeit damals richtig hineinversetzen können. Wie dachten die Leute damals? Was bewog sie in die Armee zu gehen? Nach welchen Kritierien wurde entschieden wer genommen wird?

Viel erfährt der Leser vom Innenleben der römischen Armee. Angefangen von Einheiten bis zu allen Teilen der Rüstung. Breiten Raum nimmt die Ausbildung des Legionärs im zum Teil bebilderten Buch ein. Das Marschieren, der Kampf am Pfahl, das Exerzieren und natürlich die immer vorhandene Disziplin werden genauestens beschrieben. Sollte die einmal gefehlt haben, sind auch gleich die möglichen Strafen mit aufgeschrieben.

Was mit einem Legionär geschieht, wenn er nicht mehr zur Schlacht taugt, findet ebenfalls Erwähnung. Ich jedenfalls verspüre nach dem lesen keinen Drang mich freiwillig als Legionär zu melden. Als interessantes Geschichtsbuch ist dieses vorliegende Buch jedoch sehr zu empfehlen. Aus einer ungewohnten Sichtweise heraus wird die damalige Zeit lebendig. Wer dieses Buch gelesen hat, vergisst den Inhalt nicht so schnell.

Die Hersteller von Schulbüchern sollten sich hier einmal umsehen !

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 09.06.2010
Lieber Bruder Benedikt
Paulus

Lieber Bruder Benedikt


ausgezeichnet

Sie kennen sicher den biblischen Briefeschreiber Paulus. Per Zeitreise ist er plötzlich in unserer Zeit wieder aufgetaucht um wieder einmal Briefe zu schreiben. Diesmal schreibt er an Papst Benedikt.

Mit sehr deutlichen Worten, aber immer sachlich, schreibt Paulus über viele Sachen die sicher vielen von uns aus dem Herzen geschrieben sind. Paulus stellt unbequeme Fragen: "Was machst du eigentlich als Apostel? Das ist doch Deine eigentliche Aufgabe als Papst, nicht geistlicher Schriftsteller. Wo machst Du Dich wie ich auf den Weg zu den Menschen?"

Paulus mag kritisieren. Er liebt es den Finger auf die Wunden zu legen. Aber er will, dass seine Kritik nicht vernichtend wirkt, sondern im Gegenteil er will aufbauen und "in eine gute Zukunft weiterführen." Leider finde ich keine Antwortschreiben des Papstes im Buch. Wenn auch nicht er selbst, hätte sich der Verlag doch darum bemühen können, das katholische Bischöfe an Stelle des Papstes antworten. Ich bin mir sicher ein Bischof hätte sicher mitgemacht.

Aber auch allein durch das sichtbar machen vieler Probleme durch Paulus wird sehr deutlich wo es den Gläubigen drückt in Glaubenssachen. Es sollte sehr zu denken geben wenn Paulus heute schreibt: "Die Menschen fühlen sich von Euch Klerikern nicht ernst genommen, bevormundet, in ihrer Freiheit eingeengt und an den Rand gedrängt. Und dort, wo man nicht mitentscheiden kann, zerfällt das Engagement."

Dieser Paulus von heute sieht so genau hin wie der biblische, in der Analyse ist er nach wie vor glasklar. Wir alle sollten an seiner Stelle antworten fordern und dafür sorgen, dass die Probleme der heutigen Zeit immer wieder angesprochen werden und nichts unter den Teppich gekehrt wird.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2010
Mein Mann hat eine Jüngere!
Meyer, Charles; Meyer, Doris C.

Mein Mann hat eine Jüngere!


ausgezeichnet

Wenn eine Frau feststellt: "Mein Mann hat eine Jüngere!" dann ist bereits etwas schiefgelaufen. Das Psychologenehepaar Meyer meint, selbst wenn Männer so um die 50 unberechenbar werden, muss es nicht zwangsläufig zur Trennung kommen.

Die Autoren schauen in das Wesen des Menschen hinein. Sie sagen, es sei normal wenn Menschen so um die 50 rum sich neu orientieren. Beruflich mag das so sein, aber wenn es den Partner betrifft? Genau hier setzen die beiden Autoren an: Wie wurde die Ehe in den letzten Jahren gepflegt? Hat sie sozusagen ihren TÜF bestanden?

Es geht in diesem Buch nicht um das Ausspielen von Frau gegen Mann oder umgedreht. Es geht in diesem Buch um das Verstehen von Handlungen des Partners, um die Gestaltung eines neuen Lebensabschnittes und um den Mut den es bedarf täglich neu an einer guten Ehe zu arbeiten.

Wie Frauen und Männer Beziehungen leben und darin älter werden ist ebenso ein wichtiges Thema. Für Ehepaare, egal ob die Ehe nun gut läuft, oder schon am zerbrechen ist, wurde dieses Buch geschrieben. Es zu lesen ist die eine Sache, aber dann sollten sich beide an die Arbeit machen und sich für ihre Ehe engagieren.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 09.06.2010
Staatsbankrott
Wittmann, Walter

Staatsbankrott


ausgezeichnet

Am Beispiel von Griechenland haben wir es soeben miterlebt. Selbst ein Staat kann pleite gehen, zahlungsunfähig sein. Wie es dazu kommt und was uns das angeht, dass erzählt uns der emeritierte Wirtschaftsprofessor Walter Wittmann.

Keine Angst, der Herr Professor schreibt so, dass selbst Laien ihn gut verstehen und ihm folgen können. Zunächst setzt der Autor den Staatsbankrott in einen zeitlichen Kontext und geht dabei in der Geschichte zurück bis zu den alten Griechen., absolviert aber auch wichtige Stationen des letzten Jahrhunderts.

Wittmann zeigt Grenzen des Steuerstaates und bringt uns Begriffe wie Inflation und Staatsverschuldung näher.

Ganz eindeutlig sagt der Autor: "Es war voreilig, als im Sommer 2009 verkündet wurde, die Banken - und Finanzkrise sei überwunden." Wittmann hält die gegenwärtige Krise immer noch für sehr gefährlich und er nennt Gründe dafür. Er nennt den weiterhin hohen Abschreibungsbedarf bei toxischen Papieren, rezessionsbedingte Kreditausfälle, aber auch die Ausfälle bei Konsumkrediten sind noch lange nicht zu Ende. Der Fachmann geht davon aus, dass erst in 5 Jahren von einer Erholung von der Krise die Rede sein kann.

Endlich ein Buch, dass uns nicht länger im Regen stehen lässt und uns Durchblick verschafft !

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 08.06.2010
Genuss im Glas
Nicol, Gloria

Genuss im Glas


ausgezeichnet

Egal ob Feigen in Vanillesirup oder Marmelade aus grünen Tomaten, dieses Buch hat allerhand zu bieten. Viele Ideen für Marmeladen, Gelees und Chutneys stecken in ihm.

Bevor es so richtig los geht mit dem Herstellen der Köstlichkeiten, werden zunächst die Küchengeräte vorgestellt die man dabei haben sollte, weil sie einem die Arbeit wesentlich erleichtern können. Unter anderem werden da der Simmertopf, der Marmeladentrichter und die Musselintücher genannt und es wird genauestens beschrieben warum man nicht auf sie verzichten sollte.

Hat man alles beisammen sollte man sich für die geeigneteste Konservierungsmethode entscheiden. Hier werden die einzelnen Methoden sehr gut beschrieben und auch gegenseitige Vor - und Nachteile abgewogen.

Und dann geht es hinein in den süßen Teil der Arbeit. Genauestens sind die Zutaten notiert und selbstverständlich auch die einzelnen Arbeitsschritte. Alles ist so anschaulich beschrieben, dass kein Anfänger sagen kann: "Ich wusste nicht wies geht!"

Das Erntejahr beginnt in diesen Tagen. Dieses Buch ist eine lohnende Anschaffung. Mit diesem Buch kommt Abwechslung in die Küche!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2010
Schiffe aus Feuer

Schiffe aus Feuer


ausgezeichnet

36 Kurzgeschichten hat der Herausgeber zusammengetragen und lässt das junge Lateinamerika nun in dieser Anthologie zu Wort kommen.

Besonders eindrücklich die Geschichte von Guillermo Martinez "Die große Hölle". Der Argentinier beschreibt sein Heimatland unter den düsteren Wolken einer Militärdiktatur. Dieses Land hat zwar seine schlimmen Erfahrungen mit dem Militär gemacht, aber die Menschen leben dennoch in Freude und Liebe, bis zu dem Zeitpunkt wo sie auf ein Massengrab stoßen.

Die 23 Autoren in diesem Buch sind alle nach 1960 geboren. Sie beweisen die Buntheit und Vielschichtigkeit der lateinamerikanischen Literatur. Es macht Spaß sich von Geschichte zu Geschichte zu lesen. Die meisten Autorennamen sind mir unbekannt.

Natürlich findet auch der Fußball Erwähnung in diesem Buch. Vorrangig geht es jedoch um das Leben schlechthin in den Geschichten. Sie spiegeln eine Offenheit und eine Lebensbejahung wieder, über die ich mich manchmal staune und um die ich die Lateinamerikaner bewundere. Wir satten Europäer wären, allein der oft schlechten äußeren Umstände wegen, längst im Gejammer untergegangen.

Wer das Lateinamerika des 21. Jahrhunderts kennenlernen will, sollte dieses Buch gelesen haben.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu