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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1087 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


gut

Ich liebe das Buch Stolz und Vorurteil und habe auch mehrere Ausgaben sowie die verschiedenen Filme dazu. Dieses Graphic Novel ist nun eine weitere Variante eines sehr bekannten Klassikers.
Klar muss man bei dieser Form Abstriche machen, das ganze Buch zu zeichnen mit all seinen Personen und Ereignissen würde den Rahmen sprengen. Aber meine Meinung nach sind die Kürzungen an falscher Stelle vorgenommen worden. Auf der einen Seite sind Dialoge fast wortwörtlich übernommen worden und dann fehlten wieder ganze Szenen, die in meinen Augen zum Verständnis der Geschichte wichtig sind. Der Charme der Geschichte ist es das Lizzy intelligent ist und eine eigene Meinung hat. Alles was an Frauen zu der Zeit verpönt war. Jane dagegen ist genau so wie die langläufige Meinung nach eine Frau sein soll. Diese Gegensätze bei den Schwestern, zusätzlich der drei anderen die auch wieder Gegensätze darstellen kam vor allen in den Bildern nicht klar zum Ausdruck. Da wirkten die jungen Frau als viel älter als sie in der Geschichte sind. Auch die Männer wirkten farblos. Denn Mr. Bingley ist blond und blauäugig im übertragenen Sinn und Mr. Darcy ist sein Freund und Mentor. Arrogant und und dermaßen von sich selbst überzeugt, das er genau weiß was das Beste für seinen Freund ist. Diese Eigenschaften kamen in den Bildern schlecht zum Vorschein.
Für jemanden der das Buch nicht kennt und diese Art Comic mag, ist es genau richtig. Auch so ist es eine Möglichkeit Lesern Klassiker nahe zu bringen.

Bewertung vom 02.06.2024
Das vergessene Labyrinth / Meisterdiebe Bd.2
Arcanjo, J. J.

Das vergessene Labyrinth / Meisterdiebe Bd.2


sehr gut

Die Messlatte liegt seit Harry Potter für Bücher aus diesem Genre hoch. Aber die Schule in Crockhaven kann gut mithalten. Die Lehrer sind nicht ganz so auffällig und präsent. Die Schüler, eine besondere Gruppe von Freunden bilden eine Bande in der jede/r eine besondere Fähigkeit einbringt. Gemeinsam sind sie stärker, das haben sie schon im ersten Band bewiesen. Da hatte mich etwas gestört, das das Ende ein Cliffhanger war. Hier ist es besser gelöst. Auch hier sind wieder einige Fäden noch nicht verknüpft worden. aber es gab für einige Bereiche ein Ende. Es wurde viele Fragen geklärt und die Entwicklung der Schüler ist gut nachvollziehbar. Das zentrale Abenteuer konnte nur mit der Teamarbeit und dem gemeinsamen Wissen gelöst werden. Vor allem die Darstellung das keine Fähigkeit mehr wert ist als die andere war sehr glaubwürdig dargestellt.
Natürlich kam der Spaß und die Spannung nicht zu kurz. Zum Glück kommt der dritte Band schon im Dezember, also nicht so lange warten müssen bis es weitergeht. Die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Band war gefühlt arg lang.

Bewertung vom 02.06.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


sehr gut

In diesem Roman sind es die Frauen die mehr Mumm, weniger Skrupel, einfach mehr drauf haben als die Männer. Obwohl sie unterdrückt, missbraucht werden sind sie die Stärkeren. Denn alles was sie erleiden und erdulden müssen, die Männer in diesem Krimi wären dabei schon lange zugrunde gegangen. Sie sind zwar die Konzernbosse, die Mafiosi, der Generalstaatsanwalt oder die Abgeordneten sind aber gleichzeitig die Opfer ihres Ehrgeizes, ihrer Triebe, ihrer Wut. Eine Polizistin, eine Killerin und ein kleines Mädchen weisen sie in die Schranken. Diese Frauen können mehr einstecken, sind nicht so sehr von sich überzeugt, so das sie die Fähigkeiten ihrer Gegner übersehen.
Dadurch ist der Krimi spannend, die Gegensätze sind gut heraus gearbeitet und die Moral, der eigene ethische Kompass spielt eine große Rolle oder eben das nicht Vorhandensein eines solchen. An dessen Stelle steht große Summen Geld.
Das Aufdecken nach und nach der Verbrechen, nicht nur eins sondern mehrere steigert das Interesse. Das erste Thema war schnell zu erkennen, die anderen entwickelten sich im Laufe der Geschichte. Wie alles zusammenhängt ließ sich gut verfolgen, es entstand beim Lesen ein Sog, so das ich das Buch in einem Tag durchgelesen habe.

Bewertung vom 27.05.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Über viele Jahre begleiten wir Frie und Robert die sich in der Schule kennengelernt haben, beste Freunde werden und es nie so richtig mit der Liebe passt. Mal ist es Oliver wegen dem Robert zu spät dran ist, mal ist es Svenja die im Wege steht. So fängt dieser Roman an. So entwickelt es sich auch weiter. Die beiden treffen sich immer wieder und immer wieder ist einer Single und er andere in einer Beziehung. Bis sie beide in den Fünfzigern sind. Es ist nie zu spät für die Liebe. Aber manchmal zu früh.
Als Leser begleiten wir die beiden durch ihr Leben, wir lesen über ihre Jugend und ihre Erfahrungen die sie sehr geprägt haben. Am Beispiel der beiden werden alle Formen von Liebe ob gut oder schlecht beschrieben. Wir erfahren etwas über eine Hausfrauenehe. Ein eigenartiges Wort aber dahinter steht ein ganzes abhängiges Leben. Ein Beispiel für Frie nie so zu werden.
Diese Beschreibungen ob nun schön oder traurig. Sind sehr intensiv und gleichzeitig gegenüber den Protagonisten sehr rücksichtsvoll beschrieben. Nie ist da im Hintergrund ein - ich hätte es besser gemacht - sondern oft dafür kämpfe ich das es mir nicht so ergeht.
Es ist unter anderem ein Mutmachbuch. Es ist nie zu spät für alles was man möchte. Der Schreibstil schwankt zwischen fröhlich und nachdenklich, je nach dem wie die Situation es erfordert. Die Beschreibungen passen egal in welchem Alter die Personen gerade sind. Als ob die Autorin sich selbst auf eine Zeitreise durch ihr Leben begeben hat.

Bewertung vom 18.05.2024
Willkommen auf Tuga
Segal, Francesca

Willkommen auf Tuga


gut

Eine abgelegene Insel die die Hälfte des Jahres nicht erreichbar ist, ihre Bewohner sind dadurch etwas anders als die restliche Bevölkerung der Welt. Genügsam, miteinander vernetzt und auch skeptisch gegenüber Außenstehenden. Manche müssen die Insel verlassen um neue Erkenntnisse zu sammeln und dann nach Jahren um Erfahrungen und Wissen reicher wieder zurück zu kehren und diese Erkenntnisse zu teilen und zum Wohle der Inselbvölkerung zu nutzen.. Klingt ziemlich hochgestochen, trifft aber als abstrakte Zusammenfassung ganz gut. Dieses Buch ist aber noch viel mehr. Auch Fremde kommen auf die Insel und machen ihre ganz eigenen Erfahrungen.
Die Beschreibung des Insellebens ist charmant und freundlich. Ohne die vielfältigen Probleme solcher Abgeschiedenheit unter dem Teppich zu kehren. Eine ausgewogene Mischung aus Anekdoten, Liebesgeschichte und alltäglichen Dramen.
Die Menschen wirken überwiegend sympathisch, mit kleinen und großen Fehlern und kleinen oder großen Geheimnissen.
Auch Charlotte die für ein Forschungsjahr auf die Insel kommt hat solche Geheimnisse., ihre Aufklärung wirft sie ziemlich aus der Bahn. Aber sie wächst auch daran.. Das hat die Autorin überzeugend dargestellt. Das Buch hat ein versöhnliches Ende und es bleiben ein paar kleine Fragen offen, anscheinend wird es irgendwann einen weiteren Band geben, das würde mich freuen.

Bewertung vom 16.05.2024
Die Orchideenfrauen
Santana, Lea

Die Orchideenfrauen


gut

Holly ist Immobilienmaklerin, in dieser Eigenschaft trifft sie auf Annabel, die allein in ihrem Haus in Cornwall lebt. Umgeben von wunderschönen Orchideen. Sie züchtet und zeichnet sie, davon lebt sie mehr recht als schlecht. Jetzt im Alter wo die Finger und Augen nach lassen hat sie nicht mehr genug Einkommen und muss ihr Haus verkaufen oder eine der berühmten Orchideen. Die will sie nur einem geben einem Sammler in Italien. Also hilft Holly ihr auf dieser Reise.
So einfach wie es klingt ist die ganze Geschichte nicht. In Rückblenden wird von der jungen Annabel erzählt. Ihre Familie, ihre Leidenschaften und ihre große Liebe. Auch Holly ist von der Liebe enttäuscht. Das ist die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Frauen. Sie kommen sich auf der Reise näher, werden trotz des Altersunterschieds so etwas wie Freundinnen.
Ich habe bereits andere Bücher der Autorin gelesen, die waren unterhaltsam und konnte man gut nach verfolgen.
Hier hat mich einiges gestört. Fehler sogar Schuld werden verharmlost. Als ob der Zweck die Mittel heiligt. Rache ist das erste Mittel der Betroffenen. Es schaukelt sich hoch, und dann ist auf einmal Friede Freude Eierkuchen.
Schade, Der heimliche Star eine blaue Vanda kommt dabei fast zu kurz.

Bewertung vom 15.05.2024
Donald Duck - Bitte lächeln!
Disney, Walt

Donald Duck - Bitte lächeln!


ausgezeichnet

In sehr kurzen Comics feiert Donald und seine Freunde den neunzigsten Geburtstag von ihm. So fidel und fit kommt selten ein Neunzigjähriger daher. Aber bei dieser Ente war schon früher alles anders, warum sollte es heute anders sein. Ich war schon immer ein sehr großer Fan von Walt Disney die Comics aus Entenhausen haben mich schon immer begleitet. Wie schön das es jetzt eine neue Art der Darstellung gibt. Die Zeichnungen und die Sprache sind gleich geblieben, alles andere wäre unverzeihlich. Aber die sehr kurze Form, vier Bilder und es ist eine ganze Geschichte erzählt, erinnert an die Vater und Sohn Bilderreihen die ganz ohne Worte auskamen.
Es sind Comics für kleine Lesepausen, man könnte sogar sagen es ist die perfekte Lektüre für das stille Örtchen.
Es ist das Gefühl entstanden, diese Sammlung wendet sich an Fans die schon das Erwachsenenalter erreicht haben, nicht nur an Kinder die Comics lieben. Es ist ein Buch für jeden, egal wie alt, ob Disney Fan oder jemand der es erst noch werden will.
Es ist nicht nur ein Comic, es ist Kult.

Bewertung vom 10.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


gut

Eine Mischung aus Historie, Aberglauben und Fantasy. Wie immer eine gewaltige Mischung. Spanien ist zum ersten Mal geschlagen. Die englische Ketzerkönigin hat König Phillipe eine böse Schlappe zugefügt. Die Inquisition verfolgt Andersgläubige, Hexen und Zauberer, sie hat die Macht alles das Anders ist als ihre angeblich von Gott gegebenen Vorgaben, zu verurteilen und die Menschen zu drangsalieren oder zu töten. Aber der König will unbedingt göttlichen Beistand in seinem Krieg gegen England. Also werden wundertätige Menschen gesucht, jeder der einen passenden Schützling hat, hat Einfluss beim König. Luzia kann kleine Wunder wirken, sie soll gegen andere antreten um das größte Wunder zu finden. Sie begibt sich auf einen schmalen Grat, auf der einen Seite die Aussicht auf ein besseres Leben und auf der anderen Seite ein grauenvoller Tod. Guillén Santangel wird ihr Vertrauter denn er hat unsterbliches Wissen und ist genau wie sie gefährdet.
Man kann die Figuren allen voran Luzia gut verstehen, die meisten sind sehr ehrgeizig und gehen teilweise über Leichen, während sie nur ein immer größeres Risiko für sich eingeht. Dadurch hat sie einen großen Sympathie- Vorsprung. Man kann der Geschichte gut folgen, weil die historischen Tatsachen allgemein bekannt sind, ebenso das Vorgehen der Kirche.
Der Fantasybereich ist nur etwas außerhalb der Norm, so wie "es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die kann man nicht rational erklären". Dadurch ist die Geschichte spannend ohne zu überfordern, man muss sich nicht in eine andere Welt hineindenken.

Bewertung vom 09.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Thea kehrt nach langen Jahren der Abwesenheit in die Lüneburger Heide zurück. Sie war nach Portugal ausgewandert, um alles hinter sich zu lassen, aber die alte Heimat ist stärker. Zusammen mit zwei Ziegen zieht sie auf Bennos Gnadenhof, der Grantler braucht dringend Geld um eine Zukunft für sich und seine Tiere zu haben. Mit Mühe lassen sich die beiden aufeinander ein, sie brauchen einander aber keiner will auf den anderen einen Schritt zugehen. Da kommt Juli, sie will von Mecklenburg nach Amsterdam wandern, allein laufen, sie hat einen Unfall und wird von den beiden auf den Hof aufgenommen. Sie wird das Bindeglied auf das sich Thea und Benno mit Vorbehalt einlassen können.
Drei Menschen mit verschiedenen Lasten aus der Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lassen. Sie haben sie geprägt, sie zu dem werden lassen, was sie nun sind. Misstrauisch, einsiedlerisch aber auch selbstbewusst, fähig das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Gleichzeitig haben sie Grenzen um sich gesteckt, für sich und für die anderen. Diese Grenzen gilt es zu überwinden. Sich auf andere einlassen, Fehler verzeihen, das Gute sehen nicht nur das Schlechte.
Die Geschichte ist nicht neu, aber die Art sie zu erzählen ist eine andere. Die Feinheiten, wie die drei sich ganz langsam bewegen, die neuen Regeln akzeptieren, sich öffnen nicht nur gegenüber den Tieren sondern auch zu den Menschen. Romy Fölck erschafft Figuren nicht nur mit Ecken und Kannten sondern auch mit Tiefe. Die Gründe die sie für das Verhalten erschaffen hat, sind nicht einfach sondern vielschichtig. Sie lässt ihre Figuren nach einiger Zeit ihr Verhalten selbst in Frage stellen und daraus Erkenntnisse gewinnen die aber nicht immer angewandt werden. Menschlich eben.
Diese Menschlichkeit zeichnet ihre Bücher aus, dazu eine Liebe zur Natur die sie in schönen gedanklichen Bildern zeichnet.

Bewertung vom 07.05.2024
Don Cavelli und der Schattenpapst (eBook, ePUB)
Conti, David

Don Cavelli und der Schattenpapst (eBook, ePUB)


gut

Es ist der zehnte Band um Don Cavelli, für mich diesmal ein Buch hätte ich es als erstes gelesen, wäre die Serie nichts für mich gewesen. Aber auch Buchhelden und Autoren werden älter genau wie wir Leser.
Ein hochrangiger Vatikanmitarbeiter verschwindet, seine Assistentin in der umfangreichen Bibliothek macht sich Sorgen und wendet sich an Don Cavelli eine Art Privatdetektiv im Vatikan. Eigentlich Professor für Papstgeschichte. Deswegen sind es auch seine Kenntnisse, die diesen Fall rasant voran bringen. Zu schnell für meinen Geschmack. Ein paar Verfolgungsjagden, ein paar schaurige Elemente und geschichtliche Kenntnisse und schon war der Fall gelöst, vor allem gut gelöst auch im Sinne der Amtskirche.
Es gab wieder ein paar interessante Informationen zum Vatikanstaat, seinen Aufbau, seine Mitarbeiter und ihren Aufgaben. Der religiöse Staat als ein sehr großer Haushalt. Diese im Grunde Insider Informationen heben diese Serie von anderen ab. Vor allem weil auch immer noch nicht das Rätsel um den Vorfahren vom Dr. Cavelli gelöst wurde. Was hat er getan um lebenslange Dankbarkeit auch über Generationen hinweg der Päpste zu erlangen? Ein Grund um die Serie weiter zu verfolgen. Es wäre doch schön wenn Don bei seinem immerwährenden Nachforschungen in alten Schriften irgendwann mal darauf stoßen würde.