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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 583 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Gefühlvoll

Den Plott, dass zwei völlig unterschiedliche Personen, die das Leben gezeichnet hat, sich treffen und ihr Leben ein Stück teilen ist an sich nicht neu. Doch finde ich, hat die Autorin hier ein wirklich tolles Buch geschrieben, dass einen zum nachdenken bringt.

Linda, 15, möchte sterben. Hubert, 86, hat sein Leben hinter sich, doch kann er sich wegen seiner Demenz kaum mehr daran erinnern. Linda ist drei Mal die Woche bei Hubert um seine Pflege zu unterstützen. Mit Feingefühl und Humor begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, die Erinnerungen des alten Bademeisters wachzuhalten – an die Sommer im Strandbad oder die Liebe zu seiner Frau Rosalie.

Die Sprache und Protagonisten sind glaubwürdig, gefühlvoll und ich konnte mich in so manche Situation einfühlen.

Insgesamt ist "Der Bademeister ohne Himmel" ein beeindruckendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Es ist eine Geschichte über menschliche Schwächen und Stärken, die zeigt, dass es auch in den dunkelsten Zeiten immer einen Weg nach vorn gibt. Wer emotionale und tiefgründige Geschichten mag, wird dieses Buch lieben.

Bewertung vom 17.07.2024
Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
Heitz, Markus

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe


sehr gut

Gute Fantasy

"Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe" von Markus Heitz ist ein packender Fantasy-Roman, der die Leser tief in die düstere und komplexe Welt der Albae eintauchen lässt.

DUNKLES ERBE folgt drei außergewöhnlichen Figuren an drei sehr verschiedenen Orten bei ihren Abenteuern.
Heitz führt die Leser durch eine Welt voller Blutvergießen, Verrat und Machthunger.

Markus Heitz überzeugt auch in diesem Werk mit seinem gewohnt detailreichen und dynamischen Schreibstil. Seine Beschreibungen der dunklen und mysteriösen Welt der Albae sind lebendig und atmosphärisch, was den Leser förmlich in die Geschichte hineinzieht.

Fazit
"Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe" ist ein Muss für alle Fans von Markus Heitz und seiner fantastischen Welten. Es ist jedoch empfehlenswert seine früheren Werke dieser Reihe gelesen zu haben. Dann ist man noch tiefer in der Geschichte drin und versteht auch so manchen Hinweis.

Bewertung vom 17.07.2024
Die schönste Version
Thomas, Ruth-Maria

Die schönste Version


ausgezeichnet

Intensiv

Es beginnt so schön und wendet sich recht schnell zu etwas dunklem. So kann das Leben spielen - gerade für Frauen.

Es sind die frühen 2010er Jahre und wir sind in einer kleinen Stadt im Osten Deutschlands. Wir begleiten Jella, die herausfinden mochte, was mit ihr und ihrer Beziehung zu Yannick passiert ist. Zwischen Schönen und Schrecklichen Erlebnissen, zwischen Jugend und Erwachsenwerden. Zwischen Frau sein wollen und Frau sein. Die Autorin Ruth-Maria Thomas nimmt den Leser auf eine intensive und schonungslose Reise mit.

Sie schafft es de aktuelle Welt und was sie mit uns macht (vor allem auch die Medien und deren "Werte") zu zeichnen. Was gerade junge Frauen, die eh schon an si zweifeln mitbekommen und wie sie nieder gemacht werden, anstatt sie zu stärken. Zudem ist die Darstellung der häuslichen Gewalt und deren Auswirkungen glaubwürdig. Auch wenn ich selbst das Gott sei Dank noch nie erleben musste, habe ich mir ihr mitgefühlt und wollte sie anschreien zu gehen.

Ein bedrückendes und dennoch gleichzeitig so lesenswertes Buch.

Von mir eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 17.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Bernstein im Glas

Zwei unterschiedliche Charaktere, zwei unterschiedliche Leben und doch treffen sie mitten in einer Pandemie aufeinander. Ein Plott der sicher erstmal nicht neu erscheinen mag, doch hat die Autorin Roisin Maguire es geschafft das Grundgerüst zu nehmen und eine ruppige und dennoch eingehende Geschichte zu schreiben.

Neben den beiden Hauptfiguren begegnen uns mit der Zeit weitere Personen, die wichtig für die Geschichte sind. Sie erreichen harte Herzen und lassen zu, dass Gespräche geführt werden, die dafür sorgen, dass das Leben weiter gehen kann.

Doch um was geht es? Evan muss Abstand nehmen. Gezwungenermaßen. Daher fährt er an die Küste in das Ferienhaus von Grace. Die lebt zurück gezogen außerhalb des Dorfes und lebt von den Mieteinnahmen und dem Verkauf von Seetang und Quilts. Wie es kommen muss, gibt es ein Ereignis - die Pandemie - die Evan dazu zwingt länger als die geplante Woche zu bleiben...

Ich mag die Schreibweise sehr. Auf der einen Seite ruppig und sehr direkt, auf der anderen Seite sehr poetisch. Wir erfahren vom hässlichen Hund und gleichzeitig von Sonnenstrahlen die es sich im Haus gemütlich machen. Eine interessante Mischung, die das Buch zu etwas besonderem macht.

Die Figuren sind leicht überzeichnet, dennoch immer so, dass ich glauben würde, dass es sie doch irgendwo so geben könnte. Grace ist direkt und sagt was sie denkt. Sie wird für etwas sonderbar gehalten und hat doch ihre Geschichte. Sie geht nur eben anders mit ihr um. Ich habe fast alle in mein Herz geschlossen - nur John fand ich arschig. Vielleicht können manche Leser es nachvollziehen, wenn sie dieses wundervolle Buch gelesen haben.

Ach ja und diesmal auch etwas zum Cover - ich will es die ganze Zeit anfassen. Die Schrift ist vertieft und passt mit dem leuchtendem gelb perfekt zum Meer. Gegensätze die sich perfekt ergänzen.

Bewertung vom 07.07.2024
Das Meer der Lügen / Lord John Bd.1
Gabaldon, Diana

Das Meer der Lügen / Lord John Bd.1


sehr gut

Kurzweiliger Krimi im Outlander Universum

Diana Gabaldon, am Besten bekannt für ihre"Outlander"-Reihe, liefert mit "Das Meer der Lügen" einen Roman, der eine der Nebenfiguren “Lord Jon Grey” begleitet. Es ist ein eigenständiger Roman innerhalb des Outlander-Universums und führt nicht die Haupthandlung weiter.

Die Handlung beginnt in London im Jahr 1757, wo Lord John Grey in einen gefährlichen Fall verwickelt wird. Er erhält den wichtigen Auftrag, vertrauliche Papiere aufzuspüren und muss gleichzeitig den Verlobten seiner Cousine beschatten, da er ein Doppelleben zu führen scheint.
Die tollen und detailreichen Beschreibungen der Orte und der gesellschaftlichen Verhältnisse jener Zeit lässt die Welt des 18. Jahrhunderts lebendig werden. Dennoch empfand ich den Schreibstil hier ein wenig anders als bei den Outlanderbüchern. Ja, man sollte sie vielleicht nicht vergleichen, aber am Ende macht man es doch. Man merkt, dass hier der Fokus eher Richtung Krimi gehen sollte.

Lord John Grey selbst ist ein sympathischer Protagonist. Seine Loyalität und sein scharfer Verstand machen ihn zu einer faszinierenden Figur. Ich fand es schön, mehr über ihn zu erfahren. Dadurch kann ich so manche Handlung besser verstehen und würde jetzt gern noch mehr von ihm in den Hauptbüchern lesen.

Die Handlung fand ich gut und nachvollziehbar. Es kam eigentlich keine Langeweile auf und auch das Ende war für mich gut beschrieben.
Auch ohne die anderen Bücher zu kennen, kann man das Buch lesen und wird dann sicher der Welt verfallen. Von mir eine klare Empfehlung für Leser, die Krimis und die Welt des 18. Jahrhunderts mögen.

Bewertung vom 07.07.2024
Hey guten Morgen, wie geht es dir?
Hefter, Martina

Hey guten Morgen, wie geht es dir?


ausgezeichnet

Wer sind wir?

Was für ein Buch. Ich habe es geliebt zu lesen.
Ein Roman, der mich noch lange begleiten wird.

Juno hat viele Aufgaben. Sie kümmert sich um ihren kranken Mann, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Sie scammt Scammer zurück und nebenbei ist sie Schauspielerin und geht sechs Mal die Woche zum tanzen.

Auch wenn es sich erstmal nach keine “krassen” Twist anhört, hat die Geschichte mich mitgenommen. Obwohl die Erzählweise an sich recht kühl ist. Wir begleiten zwar Juno, doch habe ich auch nach dem Ende des Buches das Gefühl, sie ist weit weg. Sie lässt nicht viel an sich heran. Sie erfindet für die Scammer, mit denen sie schreibt, verschiedene Geschichten und verliert sich in ihrer eigenen.

“Eigentlich schauspielerte sie nur dann, wenn sie nicht auf einer Bühne stand.
An den normalen Tagen.
Da spielte sie, ein normaler Mensch zu sein.
Eine normale Juno.”

Sie ist für viele da - nur vergisst sie manchmal sich selbst. Solche Phasen im Leben hatten wir sicher alle schon einmal. Auch wenn ich keinen schwer kranken Menschen pflegen muss, habe ich doch des Öfteren an mich selbst gedacht. Was gebe ich für andere und was für mich selbst? Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

Wie schon erwähnt ist der Schreibstil an sich recht kühl und direkt. Ohne Umschweife oder Beschönigungen erzählt Juno uns von ihrem Leben. Dennoch hat man die Orte und Gegebenheiten immer vor dem Auge und kann sich die beschriebenen Szenen gut vorstellen.

Für mich persönlich noch eine kleine Anmerkung - da ich selbst in Leipzig, in der die Geschichte spielt, studiert habe, waren die Beschreibungen der Stadt ein bisschen wie nach Hause kommen. Sicher ist das eine sehr individuelle Sicht, doch für mich selbst hat es die Bindung zu der Geschichte noch einmal verstärkt.

Bewertung vom 07.07.2024
Prophet Song
Lynch, Paul

Prophet Song


sehr gut

Unsere Zukunft?

"Der dunkle Garten birgt keine Wünsche mehr, denn etwas von diesem Dunkel ist ins Haus gekommen."

Etwas hat das eigene Heim eingenommen. Den Schutzraum der Familie.

Der eigene Mann verschwindet. Nach einem Treffen mit der Polizei ist er weg und kommt nicht wieder. Eilish, seine Frau steht plötzlich mit ihren Kindern und dem Unwissen, was passiert ist, alleine da.

Ich habe mit einem ruhigeren Krimi gerechnet und musste mich nach den ersten Seiten erstmal etwas umorientieren. Ruhig ja, aber auf eine ganz eigene Art und Weise. Die Sprache und auch die Gliederung im Buch war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig. Es fehlt die bekannte wörtliche Rede, alles ist in einem Fließtext geschrieben. Das hat mir den Einstieg in die eigentliche Geschichte tatsächlich erschwert.

Doch der Inhalt an sich - der Verlust der Demokratie und dem Leben wie wir es kennen ist ein großer Punkt und gerade heutzutage wichtig darüber zu schreiben. Aktuelle Wahlergebnisse lassen mit Schrecken erkennen, dass viele Menschen einem "Ideal" hinterherrennen, dass es nicht geben kann und uns eher in den Abgrund bringt als dass es etwas Gutes bringt.

Daher hätte ich mir gewünscht, dass dieses eigentlich wirklich gute Buch in einer verständlichen Sprache geschrieben wäre. Sodass mehr Menschen Zugang dazu finden können. Dennoch möchte ich es empfehlen.

Bewertung vom 01.07.2024
In den Augen meiner Mutter (eBook, ePUB)
Leevers, Jo

In den Augen meiner Mutter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Familiendynamiken

Was passiert, wenn man in jungen Jahren ein Elternteil verliert? Nicht, weil es verstorben ist und man zumindest einen Ort zum Trauern hat - nein, wenn es einfach aus deinem Leben verschwindet und du weißt nicht einmal warum.

Jo Leevers hat mit "In den Augen meiner Mutter" einen beeindruckenden und emotionalen Roman über genau dieses Thema geschrieben. Denn Nancy, die Mama von Georgie und Dan, geht - und kommt nicht zurück.

Georgie könnte aktuell nicht glücklicher sein. Sie steht kurz vor der Geburt, hat einen tollen Mann und lebt in einem großen Haus. Doch dann entdeckt sie in einem Artikel ihre Mutter. Die, die vor vielen Jahren verschwunden ist und keiner wusste, was passiert ist. Zusammen mit ihrem Bruder gehen sie dem nach und wollen ihre Mutter aufspüren.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven (Georgie und ihre Mutter Nancy) und verschiedenen Zeitebenen erzählt. Denn das war für mich ein besonderes Highlight - die Art und Weise, wie Leevers die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verwebt.

Das zentrale Thema des Romans – die Frage nach der wahren Identität und den unausgesprochenen Geheimnissen innerhalb einer Familie – wird mit großer Sensibilität behandelt. Leevers zeigt, wie Erinnerungen und Missverständnisse das Leben und die Beziehungen formen können. Unausgesprochenes lässt tiefe Wunden zurück, obwohl das nicht hätte sein müssen. Wenn man miteinander geredet hätte.

"In den Augen meiner Mutter" ist ein wundervoller Roman rund um eine Familiengeschichte. Es ist ein intensives Porträt über die Suche nach Wahrheit und Vergebung. Über die Kraft der Erinnerungen und wie wichtig Kommunikation ist.

Bewertung vom 01.07.2024
Die geheimnisvolle Freundin
Baldelli, Simona

Die geheimnisvolle Freundin


weniger gut

Etwas anderes erwartet

Leider ist das Buch für mich eine kleine Enttäuschung gewesen.
Rein vom Titel und vom Klappentext hatte ich mir eine vollkommen andere Geschichte erwartet. Eine Reise durch eine intensive Freundschaft, die durch einen Vorfall zerbricht.

Doch nichts davon ist passiert. Die Freundschaft, um die es gehen soll, ist sehr einseitig. Denn Nina, ist die einzige, der etwas daran liegt. Lucia hingegen ist einfach nur egozentrisch und manipulativ. So eine Freundschaft braucht niemand.

Auch werden Zeitlinien am Anfang ohne einen Hinweis beschrieben, sodass ich erstmal kurz nachdenken muss, wann wir eigentlich gerade sind.

Zudem werden viele Themen angerissen und doch nichts zu einem klaren Ende gebracht. Ein bisschen Waisenhaus hier, ein bisschen Arbeit in der Fabrik da. Aber ich hätte mir dazu gern noch mehr Hintergründe gewünscht.

Wäre das Buch anders vermarktet, hätte ich es vermutlich gar nicht erst gelesen und/oder mit einer anderen Erwartung rangegangen.

Um auch noch etwas Positives zu sagen - der Schreibstil an sich bzw. die Übersetzung fand ich toll. Der Lesefluss war - bis auf die Zeitsprünge - wirklich gut und so bin ich zumindest recht schnell durchgekommen.

Bewertung vom 23.06.2024
Der Hund des Nordens
Mckenzie, Elizabeth

Der Hund des Nordens


sehr gut

Butterkuh und Quetschie

Und damit sind nur zwei der kuriosen Protagonisten aus dem Roman “Der Hund des Nordens” gemeint.
Doch von Anfang an - Penny hat sich von ihrem Mann getrennt, ihren Job gekündigt und ist nun auf dem Weg zu ihren sehr speziellen Großmutter, um ihr zu helfen. Davon weiß sie allerdings noch nichts. Später landet sie zudem noch bei ihrer Schwester in Australien.

Der Klappentext hat zwar einen Roadtrip angekündigt, doch es ist nicht die typische Art. Wir sind nicht die ganze Zeit unterwegs. Eher sind wir mit Penny länger an einem Ort, doch ist sie dennoch ruhelos. Ohne einen festen Job und Wohnort kümmert sie sich um die Belange und Sorgen anderer Menschen. Vermutlich etwas, um sich von ihren eigenen abzulenken. Wie dem, dass ihre Eltern seit fünf Jahren verschollen sind.

Mit viel Humor und gleichzeitig einem ernsten Unterton schafft es Elizabeth McKenzie, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Die Menschen in dem Buch sind alle recht überspitzt dargestellt, dennoch würde ich vermuten, dass es ähnliche Charaktere überall auf der Welt gibt. Vielleicht nur nicht so geballt auf einem Haufen.

Der Schreibstil ist locker, humorvoll und lässt einem das Gefühl mittendrin zu sein. Die Geschichte selbst fand ich toll, doch einen Kritikpunkt habe ich - das Ende. Da sind mir zu viele offene Lücken. Ja, klar kann man als Leser sich dann seine eigenen Gedanken machen - doch möchte ich das nicht (immer). Und gerade bei so einem Roman hätte ich gern einen richtigen Abschluss.