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Benutzername: 
Lymon
Wohnort: 
Werl

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


ausgezeichnet

„Casa Zarella“ heißt dieses Kochbuch, das in Zusammenarbeit von Jana Ina Zarella und Johann Lafer entstanden ist. Johann Lafer fungiert vor allem als Ratgeber im Hintergrund mit einer großen Menge an hilfreichen Tipps über die Qualitäten bestimmter Kräuter und frischer Zutaten, der Vorratshaltung und wichtiger Küchenhelfer. Auch in der Praxis sehr brauchbare Tipps zum Zeitmanagement, um vor festlichen Essen nicht in Stress zu geraten, werden angeboten. Vor allem die bunte Mischung an Rezepten der brasilianisch-italienisch-deutschen Küche und die Kapitelunterteilung sind sehr überzeugend und punkten mit der „Machbarkeit“ der Rezepte, der gesunden Zubereitung und der originell-schmackhaften Darbietungsweise.
Angeboten werden leckere Frühstücksvarianten (Snacks und Smoothies), Suppen und Salate, schmackhafte Eintopfgerichte , süße Nachspeisen und aufwendigere festliche Rezepte.
Eine wahre Fundgrube!

Bewertung vom 03.09.2022
40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer
Lehofer, Michael

40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer


ausgezeichnet

„40 verrückte Wahrheiten über Männer und Frauen“ heißt dieses Ratgeberbuch, das zum Teil mit etwas skurrilen oder reißerischen Titeln aufwartet und Themen rund um Selbstannahme, Traumata, die in eine Beziehung hineingetragen werden, Erwartungshaltungen, Sich-gehen-lassen und Fremdgehen, aber eben auch Erfolgsrezepte für eine langandauernde erfüllende Partnerschaft anschneidet. Was mich an dem Buch etwas gestört hat, ist, dass nach dem Lesen der Anschein erweckt wird, dass fast in allen Beziehungen Fremdgehen vorkomme. Wie damit umgegangen wird, überrascht vor allem vor dem Hintergrund, dass der Autor nach eigenem Urteil aus einem religiösen Background schreibe. Ich hätte vor diesem Hintergrund einen anderen Umgang mit dem Thema Fremdgehen und außereheliche Affären erwartet. An einigen Stellen kann man etwas spitzfindigen begrifflichen Unterscheidungen nur schwer folgen.

Bewertung vom 02.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


ausgezeichnet

„Wie wir Menschen die Welt eroberten“ heißt dieses zugleich unterhaltsame als auch lehrreiche Sachbuch für Kinder. In sehr anschaulicher Weise wird die Entwicklung der Menschheit nachgezeichnet. Dabei wird der Fragestellung nachgegangen, warum es eigentlich nur eine Menschenart gibt und nicht wie im Tierreich viele verschiedene Arten. Auf kindgerechte Weise wird erklärt, dass es sehr wohl ursprünglich verschiedene Menschenarten gegeben hat. Wie es schließlich dazu kam, dass der Homo Sapiens sich durchgesetzt hat und die anderen Menschenarten verdrängt hat, wird sehr spannend nachgezeichnet. Auch die Bebilderung, die die Sachinformationen aufgreifen und gut verdeutlichen, sind sehr überzeugend, anschaulich und zugleich witzig.
Sehr gelungen ist der Erzählstil, der dem kindlichen Denken angepasst ist. So werden die jungen Leser mit für Erwachsene teils ungewöhnliche Fragen zum Mitdenken angeregt.

Bewertung vom 13.08.2022
Liebe machen
Fröhlich, Susanne;Kleis, Constanze

Liebe machen


gut

„Liebe machen“ lautet der Titel dieses Sachbuches, was ein wenig reißerisch klingt. Meines Erachtens bleibt das Buch hinter den Erwartungen des Lesers zurück. Man wird mit viel zu vielen Allgemeinplätzen um das Beziehungsthema konfrontiert, die ohne großen Zugewinn bleiben. Der Bereich von Onlineplattformen, der das Kennenlernen erleichtert, wird ausführlich ausgeführt, falsche Erwartungshaltungen, das Pro und Kontra von Single- und Paarbeziehungen, Fremdgehen etc.
Neben dem Fehlen wirklich wissenswerter Aspekte, die noch nicht schon vielfach behandelt wurden, bietet das Buch leider überwiegend Anekdoten von Erfahrungen der beiden Autorinnen und diverser Bekannter und Freundinnen. Es fehlt insgesamt ein roter Faden und Erkenntnisgewinn bzw. Tiefgang.
Genau das vermittelt auch die rosarote Covergestaltung.

Bewertung vom 11.08.2022
Fussball-Stars
Voss, Sven

Fussball-Stars


ausgezeichnet

„Fußball-Stars“ heißt dieses Sachbuch für jugendliche Fußballbegeisterte, in denen eine große Auswahl an Fußballern und Fußballerinnen, Trainern und auch vereinzelten Schiedsrichtern vorgestellt wird. Sehr gelungen ist nicht nur die Auswahl, sondern vor allem auch der Umfang der Informationen: jeweils sind es kurze Kapitel von drei bis vier Seiten, in denen vor allem die Entwicklung der Sportler beschrieben wird. Das Buch liest sich sehr flüssig und vermittelt den Lesern auch einige neue Informationen, die er bisher noch nicht wusste. Vor allem die menschliche Seite der Fußball-Stars wird beleuchtet. Hinter vielen steht ein hartes schweres Schicksal, das sie geprägt hat und das sie trotz ihrer Karriere nicht vergessen haben.
Als gut gelungen sind auch die bunten Illustrationen der Stars zu bezeichnen, auf denen die Fußballspieler gut wiederzuerkennen sind.

Bewertung vom 10.08.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


sehr gut

„Auf See“ heißt dieser Roman, der einerseits ein fiktionales Zukunftsszenario entrollt, was sich aber bei genauerem Hinsehen als ein verrücktes Hirngespinst eines neoliberal denkenden Wissenschaftlers, der den Blick für die Realität verloren hat, entpuppt. Interessant ist der stete Wechsel der Perspektiven, deren Zusammenhang sich dem Leser erst nach längerer Zeit erschließt.
Die Anlage der Charakterere konnte mich nicht immer überzeugen. So wirkt die jugendliche Yada etwas konstruiert und ihr Leben auf der vom Festland angeschnittenen Insel Seestatt sehr unglaubwürdig.
Aber auch weitere auftretende Personen bleiben eher blass und in ihren Handlungen unmotiviert wie z.B. Rebecca, die plötzlich auf der Insel auftaucht und in die sich Yada verliebt.
Das Buchcover wirkt ein wenig antiquiert -wie aus den 70er Jahren.

Bewertung vom 06.08.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


ausgezeichnet

„Denk ich an Kiew“ heißt dieser bewegende Roman, der den Leser in das ländliche Leben der Ost-Ukraine vor neunzig Jahren entführt, als es mit der Selbstständigkeit der Bauern aufgrund von Stalins Plänen zur Zwangskollektivierung vorbei war. Sehr erschütternd sind die Aufzeichnungen der damals jungen Katja, die ihrem Tagebuch die grausamen Vorgänge der Jahre 1930 bis 1934 anvertraut: Brutale Morde, Verhaftungen, Deportationen und Erniedrigungen um das Volk in die Knie zu zwingen und sich dem Kollektiv anzuschließen. Katja schildert ergreifend, wie sie die bewusst herbeigeführte Aushungerung des Volkes, den Holodomor, erlebte. Dies Eintauchen in die Vergangenheit geschieht durch die zeitlichen Wechsel in das Jahr 2004, als ihre Enkelin, die den Tod ihres Mannes zu verarbeiten hat, mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter erfahren möchte. Diese Passagen wirken gegenüber den aus der Vergangenheit weniger überzeugend und zu konstruiert.

Bewertung vom 05.08.2022
Holly im Himmel
Lewinsky, Micha;Grimm, Lawrence

Holly im Himmel


sehr gut

„Holly im Himmel“ heißt dieses Kinderbuch, das sich mit dem Tabuthema Tod auseinandersetzt. Einerseits ist dies gut gelungen, da diesem schwierigen Thema durch die kindliche Perspektive Hollys viel Leichtigkeit gegeben wird.
Andererseits gibt es jedoch auch viele Sequenzen, die leicht verstörend bzw. für sehr junge Leser wirklich problematisch sein können, wie zum Beispiel die Textstelle, als Holly in einem Schrank Hüllen von menschlichen Körpern aufgehängt entdeckt und einen Schreckensschrei von sich gibt. Auch die in der Geschichte geschilderte problematische Entwicklung im Himmel finde ich nicht so gut gelungen, da sie nicht mit religiösen und theologischen Jenseitsvorstellungen und -erwartungen übereinstimmt. Vermutlich ist ein Anreiz des Autors zum Schreiben dieses Buches ja auch gewesen, eben die Angst vor Tod und Sterben zu nehmen, ob dies auf diesem Weg erreicht werden kann, ist ungewiss.

Bewertung vom 30.07.2022
Aufbruch
Blum, Susann

Aufbruch


gut

„Aufbruch“ heißt der Auftakt der dreibändigen Serie um Elly Ka, einem Roman, der sehr ungewöhnlich ist, sowohl inhaltlich-thematisch als auch vom Schreibstil her. Für mein Empfinden wirken die Zusammenhänge etwas zu konstruiert und damit unglaubwürdig. Die Charaktere sind in Anbetracht ihrer traumatischen Erlebnisse jedoch glaubwürdig gezeichnet. Mich hat aber die Anlage der Protagonistin Elly Ka mit ihrer komplexen Gefühlswelt und ihrer mentalen Fähigkeit Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen zu können, nicht so angesprochen.
Ich vermute, dass die Geschichte vor allem von jüngeren Lesern besser aufgenommen werden wird.
Die durchaus ansprechende Covergestaltung, die sich motivisch in den Folgebänden fortsetzt, ist gelungen. Der Titel des letzten Bandes „Freigeist“ passt zu der inneren Ausrichtung, die mir bereits in diesem ersten Band jedoch nicht so zusagt.

Bewertung vom 27.07.2022
Der Geruch von Wut
Clima, Gabriele

Der Geruch von Wut


ausgezeichnet

„Der Geruch von Wut“ des italienischen Autors Gabriele Clima heißt dieser Roman, der sich thematisch damit befasst, welche dramatischen Auswirkungen es haben kann, wenn man aus hilfloser Wut nach einem tödlichen Verlust eines Familienangehörigen die Kontrolle über sein Leben verliert.
Der Roman eignet sich besonders auch für Jugendliche, da er sehr eindrücklich nachzeichnet, wie leicht manche Jugendliche in persönlichen Lebenskrisen für dubiose Gruppierungen wie die Neonazis mit ihren ausländerfeindlichen Parolen und Aktionen empfänglich sind. Die Handlung dieses Romans zeigt auch, wie wichtig es ist, dass das Umfeld dieser gefährdeten Jugendlichen aufmerksam Anzeichen für das gefährliche Abdriften wahrnimmt und unnachgiebig immer wieder Gesprächsangebote signalisiert, den Jugendlichen also nicht allein lässt. Diesen Rückhalt hat auch Alex, der Protagonist im Roman. Besonders die inneren Monologe mit dem verstorbenen Vater und einige überraschende Wendungen machen die Stärke dieses Romans aus.