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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
carowbr
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2022
Ein französischer Sommer
Reece, Francesca

Ein französischer Sommer


sehr gut

Die 24 jährige Leah sucht nach ihrem Studium ihren Weg in Paris und in ihrem Leben und stößt schließlich auf die Stellenanzeige des Schriftstellers Michael, der eine Assistenz benötigt. Dies erkennt sie als Möglichkeit voran zu kommen und etwas zu erleben und so begleitet sie ihn nach Südfrankreich in ein Ferienhaus mit Freunden und Familie, wo sie seine alten Tagebücher transkribieren soll.

Das Buch vermittelt zum einen das Savoir-vivre des französischen Lebensgefühls und zum anderen die Sinnsuche einer jungen Erwachsenen, die sich selbst und ihren Platz noch nicht gefunden hat. Eingebettet in eine traumhafte südfranzösische Landschaft, folgt man abwechselnd den Gedanken von Leah und Michael und es vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart.

Besonders mit der Gedankenwelt von Leah konnte ich mich gut identifizieren und reinfühlen, die Autorin beschreibt die Zerrissenheit zwischen jugendlicher Unsicherheit und selbstsicherem Erwachsensein sehr treffend. Michael wurde mir immer unsympathischer, da sein Verhalten und seine Gedanken als selbstgefällig und egoistisch dargestellt werden. Bis zum Ende ahnte man, dass mehr hinter der Geschichte steckt - die Auflösung fand ich spannend und anders als erwartet, wenn ich auch das Gefühl hatte, nicht alles verstanden zu haben. Dennoch ein tolles Sommerbuch, am besten für den nächsten Frankreichurlaub!

Die französischen Sätze im Buch sind ohne Übersetzung, für die Geschichte sind diese nicht besonders wichtig, aber für Leser:innen, die der Sprache nicht mächtig sind, wäre dies bestimmt angenehm gewesen.

Bewertung vom 26.04.2022
Unerhörte Stimmen
Shafak, Elif

Unerhörte Stimmen


ausgezeichnet

Leila ist gestorben. In den Minuten nach ihrem Tod zieht ihr Leben an ihr vorbei, wecken Gerüche Erinnerungen an die Schlüsselmomente ihres Lebens und sie denkt an ihre fünf besten Freunde und wie sie ihr Leben bereichert haben.

Eingebettet in eine vielseitige Darstellung von Istanbul, mal schmutzig, mal düster, mal voller Leben und Möglichkeiten, erzählt Elif Shafak eine bewegende und mitreißende Geschichte. Obwohl sie von Leilas Tod handelt, geht es vor allem um ihr Leben, ihre Freundschaften, die Gefühle und Erinnerungen, die sie miteinander verbinden. Die Erzählweise ist bildhaft, fast malerisch entwickelt sich beim lesen die Szenerie vor dem inneren Auge.

Ein wirklich beeindruckendes Buch, was ich sehr gerne gelesen habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2022
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


gut

Die 96-jährige Doris hat ihr rotes Adressbuch ihr Leben lang gepflegt, inzwischen sind alle darin enthaltenen Personen verstorben. Doch die Geschichten leben in ihr weiter und sie möchte diese ihrer einzigen Verwandten Jenny erzählen und weitergeben.

Die Kapitel sind unterteilt nach den Namen des Adressbuchs und der damit verbundenen Geschichte und der Gegenwart, in der Doris alleine in Stockholm lebt und schließlich nach einem Sturz ins Krankenhaus muss.

Der Klappentext hat mich zunächst sehr angesprochen aber ich konnte zu keiner der Personen des Adressbuchs eine tiefere Verbindung herstellen. Diese wurden meist nur kurz geschildert und richtig eng waren die Beziehungen von Doris zu den meisten Personen auch nicht, es waren meist nur Menschen die ihr auf den Reisen geholfen haben aber deren Geschichte nicht eigens dargestellt wurde. Die Handlung konzentrierte sich auf ungefähr 30 Jahre ihres Lebens, von ihrem ca. 40. bis 96. Lebensjahr bekommt man nur Einzelheiten mit.
Obwohl die Darstellung der Frauencharaktere wohl Stärke und Unabhängigkeit wiedergeben soll, sind sie eher festgefahren in traditionellen Rollenbildern, sowohl Doris als auch Jenny.
Der Handlungsstrang im Krankenhaus war etwas langatmig und auch die dauernden Quengeleien des Kindes für meinen Geschmack zu belanglos für die Geschichte.

Alles in allem hat mir die Ausgangssituation gefallen, die Ausarbeitung hätte aber gerne ausführlicher sein können, um das gesamte Leben realistischer und im Ganzen darzustellen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und man fand gut in die Geschichte rein.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Die glamouröse Filmdiva Evelyn Hugo möchte über ihr Leben und ihre sieben Ehemänner auspacken und will dafür die unbekannte Journalistin Monique Grant als Autorin gewinnen. Nach und nach erzählt sie von den Schlüsselmomenten ihres Lebens und ihrer Karriere, ihren Ehemännern und ihrer wahren großen Liebe. Und Monique muss sich fragen, was sie sich von ihrem Leben erwartet und was sie bereit ist, dafür zu geben.

Der Schreibstil ist mitreißend und einfühlsam, die glamouröse Ikone Evelyn Hugo wird auf wundervolle Weise zum Leben erweckt und man taucht ein in ihre Welt, die so ganz anders ist, als es für die Öffentlichkeit den Anschein machte. Evelyn‘s Geschichte wechselt sich ab mit den Schlagzeilen, die ihr Leben bestimmten und der Gegenwart, in der sie sich öffnet und Monique Grant ihr eigenes Leben sortieren muss.

Ein toller Roman voller Glamour und Liebe, Freundschaft, Träumen und den Schattenseiten des Ruhms, welcher völlig zurecht gefeiert wird. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Bewertung vom 13.04.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Im Fremont der 90er Jahre verschwinden zwei Tänzerinnen eines Stripclubs. Während die eine ermordet aufgefunden wird, bleibt die andere verschwunden. In einem Geflecht aus zwielichtigen Kunden, korrupten Polizisten und verschwiegenen Kolleginnen, müssen die Detectives Holly Meylin und Victor Amador den richtigen Spuren folgen, um weitere Morde zu verhindern.
Spannungsgeladen ab der ersten Seite baut die Autorin Marie Rutkoski die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven auf. Dadurch verfolgt man neben den Morden auch die Leben der einzelnen Personen wie Samantha, Holly und Georgia und fühlt sich ganz in ihr Leben rein. Manch anderen wiederum ist nur ein Kapitel gewidmet, was zwar die Bandbreite der Sichtweisen erweitert, während dem lesen aber dazu führt, dass man alle Namen und Zusammenhänge parat haben muss. Die Beschreibungen der Kulisse empfand ich als sehr gelungen und das Feeling eines vergangenen Jahrzehntes wurde unterschwellig aber präzise eingebaut. Für einen Thriller empfand ich es trotz einiger expliziter Schilderungen dennoch als nicht sehr blutrünstig oder besonders brutal.
Auf den ersten Blick hat mich besonders das aufwendig gestaltete Cover angesprochen, was definitiv ein Hingucker ist. Für Fans von Thrillern und Spannung auf jeden Fall sehr gut geeignet.

Bewertung vom 09.04.2022
Verlangen
Hofstede, Bregje

Verlangen


ausgezeichnet

Bregje flieht nur mit einem Rucksack voller Tagebücher aus der gemeinsamen Wohnung mit ihrer Jugendliebe und damit auch aus dem gemeinsamen Leben. Anhand ihrer festgehaltenen Gedanken untersucht sie die Beziehung; es wird klar dass sie sich darin verloren hat, um ein Ideal zu erfüllen, das sich an den Wünschen ihres Mannes und dem Druck der jahrelangen Beziehung orientiert.
Auf der Suche nach Zukunft muss sie sich nun mit der Vergangenheit auseinandersetzen.

Die Autorin schreibt einfühlsam und präzise über die inneren Konflikte der Protagonistin, Gedanken und Gefühle die jeder kennt werden wortgewandt verpackt. Trotz des ruhigen Stils hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Wer ein literarisches, fast essayistisches Lesevergnügen sucht, ist hier richtig. Auch die Gestaltung des Covers ist sehr gelungen, farblich stimmig und ein Hingucker im Buchregal.

Bewertung vom 31.03.2022
The Moment of Lift
Gates, Melinda French

The Moment of Lift


ausgezeichnet

Melinda Gates schreibt in ‚The Moment Of Lift‘ auf persönliche und eindrückliche Weise darüber, wie die Unterstützung und Förderung von Frauen zu besseren Lebensbedingungen für alle führt.

Im Vordergrund des Buches stehen sowohl die persönlichen Erfahrungen, die Melinda Gates bei ihren Reisen auf der ganzen Welt in Gesprächen gemacht hat als auch die Daten und Fakten, die sie während ihrer Arbeit für die Bill & Melinda Gates Foundation gesammelt und umgesetzt hat. Dabei geht es um Armut, Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung, Rollenbilder, Gesundheit und auch um ihren persönlichen Weg in ihrer eigenen Ehe und ihr Selbstbild als Frau.

Obwohl es ein Sachbuch ist, fand ich die englische Sprache gut verständlich und angenehm zu lesen. Das Buch in ein eindringlicher Appell und man spürt den starken Charakter von Melinda Gates durch ihre einfühlsame, wissensdurstige und empathische Art. Die Geschichten der Frauen mögen vielleicht für manche schwer zu ertragen sein, aber Melinda Gates schafft es, mit diesem Buch die Lebensrealität jedem Leser zugänglich zu machen, damit diese das Wissen weitertragen können und wir so unsere Welt zusammen besser machen können.

Bewertung vom 26.03.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Auf der italienischen Insel Capri wird eine Frau tot aufgefunden und die Polizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ermitteln in ihrem bereits dritten Fall. Schnell finden sie heraus, wer die Tote war, aber was wollte sie auf der Insel?
Das Buch bietet einen sommerlichen Krimi mit unerwarteten Wendungen und nahbaren Protagonisten, die Schreibweise ist leicht und angenehm zu lesen. Man fühlt sich durch die Beschreibungen der Landschaft und des Lebensgefühls direkt auf die Insel versetzt und verfolgt die Ermittlungen der Polizisten gespannt.
Die Mischung aus Krimi und Urlaubsgefühl hat mir gut gefallen und auch wenn ich die ersten beiden Bücher nicht gelesen hatte, kam ich gut in die Story rein und werde dies nun sicherlich nachholen.
Bereits das Buchcover verspricht einen schönen Sommerkrimi und genau das trifft es: die perfekte Urlaubslektüre.

Bewertung vom 21.03.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


gut

Die junge Greta lebt als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert, die sie nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen haben. Richtig zugehörig fühlte sie sich nie, auch die Hellerts zeigen ihr immer wieder, dass sie nur geduldet ist und ihre eigenen Interessen zuerst kommen.
Als sie dem Familiensohn Robert immer näher kommt, muss sie sich Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch die Beschreibungen des Weinbaus fand ich interessant. Die Andeutung des Erbes im Klappentext ist allerdings ein recht großer Spoiler, da dies erst in den letzten Seiten des Buches behandelt wird und ich dann ab Mitte des Buches schon geahnt habe, auf was es hinausläuft. Etwas platt fand ich die landschaftlichen Beschreibungen der Pfalz und der Orte, die man nur verstehen kann, wenn man aus der Gegend kommt, die jedoch der Schönheit der Natur und Umgebung gar nicht gerecht werden.
Die Schreibweise ist recht einfach, was auch durch das Einfügen klassischer Gedichte bekannter Literaten nicht besser wurde. Gretas Charakter fand ich sehr gelungen beschrieben, auch die anderen Figuren wirkten realistisch.
Alles in allem ein leichter Roman über eine starke junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen wird. Ich bin gespannt, was die weiteren Teile der Trilogie zu bieten haben, da am Ende einige Erzählstränge offen sind.

Bewertung vom 21.03.2022
Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7
Nesser, Håkan

Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7


sehr gut

Das Rätsel um die verschwundenen Schriftsteller nimmt erst ganz gegen Ende des Buches Fahrt auf, davor tappt der Leser und auch Kommissar Barbarotti ziemlich im Dunkeln.
Literarisch gesehen empfand ich die Erzählweise von Håkan Nesser wie immer als fesselnd, präzise, wortgewandt und unterhaltsam.