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Benutzername: 
carowbr
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 151 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Die glamouröse Filmdiva Evelyn Hugo möchte über ihr Leben und ihre sieben Ehemänner auspacken und will dafür die unbekannte Journalistin Monique Grant als Autorin gewinnen. Nach und nach erzählt sie von den Schlüsselmomenten ihres Lebens und ihrer Karriere, ihren Ehemännern und ihrer wahren großen Liebe. Und Monique muss sich fragen, was sie sich von ihrem Leben erwartet und was sie bereit ist, dafür zu geben.

Der Schreibstil ist mitreißend und einfühlsam, die glamouröse Ikone Evelyn Hugo wird auf wundervolle Weise zum Leben erweckt und man taucht ein in ihre Welt, die so ganz anders ist, als es für die Öffentlichkeit den Anschein machte. Evelyn‘s Geschichte wechselt sich ab mit den Schlagzeilen, die ihr Leben bestimmten und der Gegenwart, in der sie sich öffnet und Monique Grant ihr eigenes Leben sortieren muss.

Ein toller Roman voller Glamour und Liebe, Freundschaft, Träumen und den Schattenseiten des Ruhms, welcher völlig zurecht gefeiert wird. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Bewertung vom 13.04.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Im Fremont der 90er Jahre verschwinden zwei Tänzerinnen eines Stripclubs. Während die eine ermordet aufgefunden wird, bleibt die andere verschwunden. In einem Geflecht aus zwielichtigen Kunden, korrupten Polizisten und verschwiegenen Kolleginnen, müssen die Detectives Holly Meylin und Victor Amador den richtigen Spuren folgen, um weitere Morde zu verhindern.
Spannungsgeladen ab der ersten Seite baut die Autorin Marie Rutkoski die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven auf. Dadurch verfolgt man neben den Morden auch die Leben der einzelnen Personen wie Samantha, Holly und Georgia und fühlt sich ganz in ihr Leben rein. Manch anderen wiederum ist nur ein Kapitel gewidmet, was zwar die Bandbreite der Sichtweisen erweitert, während dem lesen aber dazu führt, dass man alle Namen und Zusammenhänge parat haben muss. Die Beschreibungen der Kulisse empfand ich als sehr gelungen und das Feeling eines vergangenen Jahrzehntes wurde unterschwellig aber präzise eingebaut. Für einen Thriller empfand ich es trotz einiger expliziter Schilderungen dennoch als nicht sehr blutrünstig oder besonders brutal.
Auf den ersten Blick hat mich besonders das aufwendig gestaltete Cover angesprochen, was definitiv ein Hingucker ist. Für Fans von Thrillern und Spannung auf jeden Fall sehr gut geeignet.

Bewertung vom 09.04.2022
Verlangen
Hofstede, Bregje

Verlangen


ausgezeichnet

Bregje flieht nur mit einem Rucksack voller Tagebücher aus der gemeinsamen Wohnung mit ihrer Jugendliebe und damit auch aus dem gemeinsamen Leben. Anhand ihrer festgehaltenen Gedanken untersucht sie die Beziehung; es wird klar dass sie sich darin verloren hat, um ein Ideal zu erfüllen, das sich an den Wünschen ihres Mannes und dem Druck der jahrelangen Beziehung orientiert.
Auf der Suche nach Zukunft muss sie sich nun mit der Vergangenheit auseinandersetzen.

Die Autorin schreibt einfühlsam und präzise über die inneren Konflikte der Protagonistin, Gedanken und Gefühle die jeder kennt werden wortgewandt verpackt. Trotz des ruhigen Stils hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Wer ein literarisches, fast essayistisches Lesevergnügen sucht, ist hier richtig. Auch die Gestaltung des Covers ist sehr gelungen, farblich stimmig und ein Hingucker im Buchregal.

Bewertung vom 31.03.2022
The Moment of Lift
Gates, Melinda French

The Moment of Lift


ausgezeichnet

Melinda Gates schreibt in ‚The Moment Of Lift‘ auf persönliche und eindrückliche Weise darüber, wie die Unterstützung und Förderung von Frauen zu besseren Lebensbedingungen für alle führt.

Im Vordergrund des Buches stehen sowohl die persönlichen Erfahrungen, die Melinda Gates bei ihren Reisen auf der ganzen Welt in Gesprächen gemacht hat als auch die Daten und Fakten, die sie während ihrer Arbeit für die Bill & Melinda Gates Foundation gesammelt und umgesetzt hat. Dabei geht es um Armut, Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung, Rollenbilder, Gesundheit und auch um ihren persönlichen Weg in ihrer eigenen Ehe und ihr Selbstbild als Frau.

Obwohl es ein Sachbuch ist, fand ich die englische Sprache gut verständlich und angenehm zu lesen. Das Buch in ein eindringlicher Appell und man spürt den starken Charakter von Melinda Gates durch ihre einfühlsame, wissensdurstige und empathische Art. Die Geschichten der Frauen mögen vielleicht für manche schwer zu ertragen sein, aber Melinda Gates schafft es, mit diesem Buch die Lebensrealität jedem Leser zugänglich zu machen, damit diese das Wissen weitertragen können und wir so unsere Welt zusammen besser machen können.

Bewertung vom 26.03.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Auf der italienischen Insel Capri wird eine Frau tot aufgefunden und die Polizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo ermitteln in ihrem bereits dritten Fall. Schnell finden sie heraus, wer die Tote war, aber was wollte sie auf der Insel?
Das Buch bietet einen sommerlichen Krimi mit unerwarteten Wendungen und nahbaren Protagonisten, die Schreibweise ist leicht und angenehm zu lesen. Man fühlt sich durch die Beschreibungen der Landschaft und des Lebensgefühls direkt auf die Insel versetzt und verfolgt die Ermittlungen der Polizisten gespannt.
Die Mischung aus Krimi und Urlaubsgefühl hat mir gut gefallen und auch wenn ich die ersten beiden Bücher nicht gelesen hatte, kam ich gut in die Story rein und werde dies nun sicherlich nachholen.
Bereits das Buchcover verspricht einen schönen Sommerkrimi und genau das trifft es: die perfekte Urlaubslektüre.

Bewertung vom 21.03.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


gut

Die junge Greta lebt als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert, die sie nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen haben. Richtig zugehörig fühlte sie sich nie, auch die Hellerts zeigen ihr immer wieder, dass sie nur geduldet ist und ihre eigenen Interessen zuerst kommen.
Als sie dem Familiensohn Robert immer näher kommt, muss sie sich Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch die Beschreibungen des Weinbaus fand ich interessant. Die Andeutung des Erbes im Klappentext ist allerdings ein recht großer Spoiler, da dies erst in den letzten Seiten des Buches behandelt wird und ich dann ab Mitte des Buches schon geahnt habe, auf was es hinausläuft. Etwas platt fand ich die landschaftlichen Beschreibungen der Pfalz und der Orte, die man nur verstehen kann, wenn man aus der Gegend kommt, die jedoch der Schönheit der Natur und Umgebung gar nicht gerecht werden.
Die Schreibweise ist recht einfach, was auch durch das Einfügen klassischer Gedichte bekannter Literaten nicht besser wurde. Gretas Charakter fand ich sehr gelungen beschrieben, auch die anderen Figuren wirkten realistisch.
Alles in allem ein leichter Roman über eine starke junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen wird. Ich bin gespannt, was die weiteren Teile der Trilogie zu bieten haben, da am Ende einige Erzählstränge offen sind.

Bewertung vom 21.03.2022
Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7
Nesser, Håkan

Schach unter dem Vulkan / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.7


sehr gut

Das Rätsel um die verschwundenen Schriftsteller nimmt erst ganz gegen Ende des Buches Fahrt auf, davor tappt der Leser und auch Kommissar Barbarotti ziemlich im Dunkeln.
Literarisch gesehen empfand ich die Erzählweise von Håkan Nesser wie immer als fesselnd, präzise, wortgewandt und unterhaltsam.

Bewertung vom 16.03.2022
Ein erhabenes Königreich
Gyasi, Yaa

Ein erhabenes Königreich


gut

Yaa Gyasi schreibt in ‚Ein erhabenes Königreich‘ über das Leben von Gifty, die zwischen Glaubensfragen und ihrer wissenschaftlichen Arbeit ihren Weg und ihr Selbst sucht.
Ihr Vater ist verschwunden als sie klein war, ihren Bruder hat sie an seine Drogensucht verloren und ihre Mutter ist depressiv.
Der Schreibstil hat mir wie in Gyasi‘s ersten Buch sehr gut gefallen, sie schreibt einfühlsam und nahbar und erweckt die Charaktere zum Leben. Die Thematik fand ich allerdings sehr düster und bedrückend und der dauerhaften Thematisierung Gottes konnte ich wenig abgewinnen. Auch die Beschreibungen der Labortätigkeit als Neurowissenschaftlerin sind sehr ausführlich und für mich als Fachfremde uninteressant und teilweise zu brutal.
Zusammenfassend hat mir der Stil sehr gut gefallen, auch das Cover fand ich sehr schön und hochwertig gestaltet. Wer die Thematik interessant findet, ist hier auf jeden Fall richtig.

Bewertung vom 13.03.2022
Unsichtbare Frauen
Criado-Perez, Caroline

Unsichtbare Frauen


ausgezeichnet

Caroline Criado-Perez schreibt in ‚Invisible Woman‘ über die bestehende Datenlücke zu Frauen, der Gender Data Gap, die dazu führt, dass unser alltägliches Leben nicht auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet ist. Dies führt zu Benachteiligungen in jedem Lebensbereich: Gesundheit, Infrastruktur, Politik, Gesetzgebung, Steuersystem, Design von Produkten und Dienstleistungen, Bezahlung und und und.
Trotz des wissenschaftlichen Inhalts ist das Buch nicht langatmig sondern lebensnah geschrieben. Man lernt viel Neues, wird auf Dinge aufmerksam und merkt, wie viel noch zu tun ist, bis sich Geschlechtergerechtigkeit einstellen wird.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen!

Bewertung vom 11.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


sehr gut

Das Buchcover verspricht einen sommerlichen Roman, was es definitiv ist, wenn auch die angesprochenen Themen eher schwerer sind.
Als Franziska an den Ort ihrer Herkunft zurückkehrt, um ihren alten und kranken Vater zu pflegen, werden dadurch alte Wunden wieder aufgerissen. Das Leben und die Gefühle des Vaters Heinrich sind geprägt durch seine Kindheit während des Krieges und die Sorge und Liebe um seine verstorbene Frau Johanne. Während Franziska sich immer eingesperrt fühlte in ihrem Elternhaus und jede Gelegenheit nutzte, anders zu sein und auszubrechen.
Einfühlsam und eindrücklich schildert die Autorin durch Rückblenden die Geschichten und Erlebnisse die Franziska und ihren Vater beeinflusst haben und verwebt sie mit der Gegenwart und den ungelösten Konflikten, die zwischen ihnen stehen. Dieser Generationenkonflikt ist sowohl ein persönlicher, als auch politischer Natur. Etwas schwierig fand ich beim lesen, dass man zu Anfang eines jeden Absatzes nicht wusste in welcher Zeit man ist oder um wen es geht. Inhaltlich hat mir die Geschichte gut gefallen, da man Vater und Tochter nahe kommen konnte und ich mich vor allem in Franziskas Beweggründe gut hineinversetzen konnte.
Ein ‚leichter‘ Sommerroman ist das Buch allerdings nicht, da es um Familienkonflikte, Kindheitstraumata, Trauer und Tod geht. Das Ende fand ich sehr stimmig und passend.