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Benutzername: 
hazlewood
Wohnort: 
aalen

Bewertungen

Insgesamt 258 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


gut

Meinung:
Tatsächlich war dies mein erstes Buch der Autorin und aufgrund des absoluten Hypes, der gerade um die Autorin herrscht, ging ich natürlich unheimlich gespannt und mit hohen Erwartungen an diesen Roman heran.
Und tatsächlich war ich am Ende, als ich das Buch zuklappte, eher sehr zwiegespalten.
Zunächst muss gesagt werden, dass die Autorin einen tollen, flüssigen Schreibstil hat, der sich so wie geschnitten Brot weglesen lässt. Sie schafft einen tollen modernen Sound, der literarisch durchaus interessant ist, aber dennoch einen sehr lockeren Schreibstil darstellt, der einfach auch für Zwischendurch super zu lesen ist.
Dennoch muss ich sagen, dass mir die Langatmigkeit der Geschichte ein bisschen zu schaffen machte, sodass ich in der Mitte des Buches tatsächlich beinahe in eine Leseflaute rutschte, einzig der tolle Schreibstil hielt mich an bei Stange . Auch die vom Ehrgeiz getriebene Protagonistin, war durchaus interessant und reizvoll gestaltet, jedoch muss ich sagen, dass diese nicht unbedingt eine Sympathiebombe ist.

Für mich also durch und durch ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mich mit ambivalenten Gefühlen zurückließ.

Bewertung vom 06.11.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


ausgezeichnet

Meinung:
Eines kann man sagen Fernando Aramburu zählt wohl definitiv zu einem der wichtigsten und innovativsten Schriftsteller unserer Zeit und zählt auch für mich seit seinem letzten Roman "Patria" zu meinen liebsten Autoren. Umso gespannter, aber aufgrund der Länge von über 800 Seiten auch etwas ehrfürchtig blickte ich auf seinen neuen Roman "Die Mauersegler".
Nach dem Lesen muss ich sagen, dass der Autor wirklich ein außergewöhnliches Buch geschaffen hat, ein Resümee auf das Leben eines Protagonisten und ein sprachgewaltiges Epos, das man definitiv nicht mal eben so weggelesen hat, denn dieses Buch braucht manchmal einiges an Durchhaltevermögen und Liebe während des Lesens. Dann wird man jedoch mit einem literarisch und sprachlichen Meisterwerk belohnt, das definitiv eine Präsenz und Wichtigkeit in sich trägt und zu begeistern weiß.

Aramburu ist mit diesem Buch ein hochemotionales , tiefgründiges und wundervolles Meisterwerk gelungen, das niemals kitschig, sondern stets gesellschaftlich interessant und erschreckend authentisch wirkt !
Die so klare Sprache , die dieser in diesem Roman anschlägt , verzaubert den Leser und geht ganz tief unter die Haut und ist dabei bild- und sprachgewaltig . Ein Buch mit sehr leisen , sanften und außergewöhnlichen Tönen, die manchmal langatmig wirken könnten, die aber dennoch oder gerade deshalb so sprachgewaltig und aussagekräftig sind.

Ein Buch ,das lange nachwirken wird und das mich von Anfang an in seinen ganz besonderen Bann gezogen hat ,
Lassen sie sich als Leser, dieser Geschichte verzaubern, fühlen sie mit und lassen sie sich als Leser auf sprachgewaltige Art in einen literarischen Bann ziehen.
Dieses Buch ist mehr als eine absolute Leseempfehlung .

Bewertung vom 06.11.2022
Verbrenn all meine Briefe
Schulman, Alex

Verbrenn all meine Briefe


ausgezeichnet

Meinung:
Alex Schulman war für mich die Neuentdeckung des letzten Jahres mit einem Debütroman, der mich so sehr begeistern und zum Nachdenken anregen konnte, wie es kaum ein Buch im letzten Jahr vermochte.

Und auch dieses Mal ist dem schwedischen Autor mit dem Buch "Verbrenn all meine Briefe" ein psychologisches Meisterwerk gelungen. Mit größter und feinfühliger Erzählkunst schafft es der Schriftsteller, den Leser von Seite eins in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Als grandioser Erzähler, verschafft er dem Leser seiner Geschichte eine Berg und Talfahrt, denn was als augenscheinlich so klassische und ruhige Familiengeschichte beginnt, entwickelt sich zu einer psychologisch und auch moralisch, sowie literarisch eindrucksvollen Familienabbild, dass literarisch absolut überzeugt.
Denn selten habe ich eine so interessante, spannende und kluge Erzählweise erlebt, die einfach zu begeistern weiß.

Ganz großes Kino, begeisternd und zu tiefst beeindruckend. Ein tolles Buch!

Bewertung vom 08.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


ausgezeichnet

Meinung:
Dieser Thriller ist mal wieder von der ersten bis zur letzten Sekunde des Lesens super spannend und nicht nur das Ursula Poznanski weiß natürlich auch mal wieder durch ihren sehr schnelllebigen, aber eben auch für das Genre, außergewöhnlich guten Schreibstil zu überzeugen.

Bisher habe ich alle Bücher der Autorin gelesen und war stets begeistert, dieses Buch zählt für mich zu einem der Stärksten, da sie den perfekten Mix aus Spannung, durch Atmosphäre, aber auch teilweise etwas gruseligeren Szenen schafft, aber eben auch der nötigen Ermittlerarbeit und deren Charakteren, die ebenso zu überzeugen wussten und die mir persönlich sehr sympathisch waren und gut gefallen haben.

Die Auflösung hat mich schon überrascht, wenn sie auch nicht komplett unerwartete war, dennoch ist der Weg dahin so von Spannung durchzogen und weiß alles zu bieten, was ein Buch des Genres benötigt, dass ich mehr als begeistert war.

Bewertung vom 08.09.2022
Anleitung ein anderer zu werden
Louis, Édouard

Anleitung ein anderer zu werden


ausgezeichnet

Meinung:
Für mich ist dieses Buch wahrscheinlich das stärkste und beeindruckendste, welches ich in diesem Jahr lesen durfte und es hat mich dazu gebracht, dass ich alle Bücher des Autors lesen möchte.

Dieser erzählt in "Anleitung ein anderer zu werden" von seinem Leben in Armut, konfrontiert mit anfänglichem Mobbing, der Gewissheit der eigenen Homosexualität und dem Streben nach Bildung und dem Wunsch nach Anerkennung, aber auch die daraus resultierende Abspaltung von der eigenen Heimat und den eigenen Wurzeln.
Nicht nur die unheimliche Sprachgewalt des Autors, die stets sehr gewählt und sanft wirkte, aber nie konstruiert, sondern wie ein natürlicher Fluss sind mehr als herausragend und zu tiefst beeindruckend, aber auch seine intellektuelle, sehr differenzierte und schonungslose Sicht auf das Milieu und seine eigene Person, sind oft emotional nicht leicht zu verarbeiten und geben einem noch lange Stoff, um darüber nachzudenken.

Ein sehr geistreiches, literarisch famoses Buch, welches ich jedem ans Herz legen kann!

Bewertung vom 08.09.2022
Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten
Escabasse, Sophie

Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten


sehr gut

Inhalt:
Als Effie eines Tages mitten in der Nacht vor dem Haus ihrer Tanten steht, um von diesen nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen zu werden, ahnt diese nicht, was sich in deren vier Wänden alles so abspielt. Denn Effies Tanten sind keine gewöhnlichen Frauen, sondern Hexen. Und während sich diese versucht in ihrer neuen Umgebung einzufinden, steht auch schon ein Popstar vor der Tür und verlangt ihre Hilfe und diese ist wahrlich magisch.

Meinung:
Für mich war diese Geschichte wirklich unheimlich süß und mit sehr viel Humor erzählt, sodass man diesen Comic innerhalb weniger Stunden nahezu inhalieren konnte. Hinzu kommen wirklich sehr farbenfrohe Zeichnungen, die den Fokus besonders auf die Atmosphäre und auf die Mimik der Protagonisten legte, diese waren ebenso immer mit einem Augenzwinkern zu sehen und durch ihrer Klarheit sehr unterhaltsam.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte sehr kurzweilig war und wirklich sehr, sehr unterhaltsam, aber auch der gewisse moralische Unterton nicht gefehlt hat.

Für mich eine sehr süß erzählte Geschichte, dennoch ist der Funke bei mir nicht gänzlich übergesprungen, deshalb 4 Sterne.

Bewertung vom 08.09.2022
Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


gut

Meinung:
Mit deutschsprachigen Thrillern ist es für mich ja immer eine solche Sache, mal können sie einen packen und entsprechen dem eigenen Lesegeschmack und ein anderes Mal, ist es eher nicht ganz so das, was man sich erhofft hat. Doch bei diesem Thriller ist meine Meinung nicht ganz so klar. Zunächst beginnt dieser nämlich wirklich durchaus spannend und weiß mit einer opening Szene zu beginnen, die einen schon neugierig und gespannt auf den Rest der Geschichte blicken lässt. Auch der Schreibstil des Autors ist doch sehr rasant, bietet durch sein rasantes Tempo auch den nötigen Schwung und einige cliffhanger. Und dennoch gerade ab dem Mittelteil empfand ich die Entwicklungen rundum die Spannung doch eher schleppend und doch ruhiger, zumindest plätscherte die Geschichte dann etwas vor sich hin. Hier hat mich der Autor leider ein bisschen verloren, dennoch nahm das ganze dann gegen Ende wieder an Fahrt auf und stimmte mich versöhnlich. Auch die Ermittlerkomponente hat Potential und stimmt mich auf weitere Bände neugierig.

Ein solider Thriller 3,5 bzw. 3 Sterne

Bewertung vom 28.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


ausgezeichnet

Meinung:
Ich war bereits von dieser Leseprobe zu dem Debütthriller "Das siebte Mädchen" mehr als begeistert und freute mich sehr, dieses nun endlich lesen zu könne. Und was soll ich sagen, dieser Thriller konnte mich wirklich sehr sehr begeistern. Zum einen hat die Autorin einen tollen Schreibstil, nicht unbedingt der typisch rasante und schnelllebige Schreibstil, den man oft gerade von so manch deutschem Autor gewohnt ist, ihre Spannung funktioniert auf einer ganz anderen Ebene. Viel subtiler und auf Atmosphäre ausgerichtet, baut die Autorin diesen Thriller auf und begeistert genau damit. Denn sie lässt sich für die Handlung und den Spannungsaufbau Zeit, sie entwirft eine tolle Stimmung, die spannend, prickelnd und sehr atmosphärisch ist und wusste mich so unheimlich an diese Geschichte zu fesseln.

Dieser Thriller geht mehr in eine sehr klassische Richtung des Spannungsgenres und überzeugt durch Atmosphäre und einen stetig ansteigenden Spannungsverlauf, der nicht besonders blutig oder grausam ist. Für mich ist die Autorin definitiv eine Neuentdeckung, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Bewertung vom 28.08.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


sehr gut

Meinung:
Über Jahre hinweg zählte Chris Carter für mich zu einem der besten Thrillerautoren überhaupt, vielleicht sogar der beste, doch mit diesem Thriller konnte er mich nicht vollständig überzeugen. Zwar ist dieser mittlerweile 12. Band mal wieder von Sekunde eins an super spannend und lässt einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren, doch man hat das Gefühl der Autor versucht zwanghaft seine Thriller von Band zu Band blutiger zu gestalten und dies mit allen Mitteln, seien diese auch noch so abstrus und an morbider Kreativität kaum zu überbieten. Hinzu kommt in meinen Augen ein weiterer kleiner Kritikpunkt, denn Robert Hunter wird von Band zu Band immer mehr der alleinige Hero, der auf alles eine Frage hat, alle anderen Charaktere (so auch Garcia) wirken dabei wie unbedeutende Randfiguren.

Unabhängig davon liest sich dieser Thriller dennoch absolut spannend, er ist mehr als ein Pageturner und sprachlich rasant und temporeich, mehr als man sich von einem herausragenden Thriller erhoffen kann. Denn eines muss man dem Autor wirklich lassen, er kann Spannung und Atmosphäre erschaffen, wie kein anderer und genau das macht seine Thriller auch so unheimlich gut. Es ist blutig, eklig und man möchte am liebsten die Augen vor der Handlung verschließen, so böse und detailliert wird hier alles beschrieben und dennoch ist dieser Thriller so gut gemacht, so spannend, mit einer rasant ansteigenden Spannungskurve, dass man diesen bis zum Ende nicht aus der Hand legen kann und ihn förmlich inhaliert.

Für mich einer der schwächeren Bände aus der Reihe, aber immer noch mehr als gut!

Bewertung vom 28.08.2022
Intimitäten
Kitamura, Katie

Intimitäten


gut

Inhalt:
Die Protagonistin in diesem zweiten Roman der amerikanischen Autorin Katie Kitamura ist ganz frisch nach Den Haag gezogen und fühlt sich dort nicht zuhause. Als Dolmetscherin für den Internationalen Gerichtshof muss sie sich mit den grausamsten Verbrechen beschäftigen und wird dabei in nicht nur in einen Strudel aus Worten, sondern auch der Nähe zu einem Angeklagten konfrontiert. Gleichzeitig verliebt sie sich in einen Mann, der kurz darauf verschwindet. In seiner Wohnung stellt sich schnell die Frage nach Heimat, der Wahrheit und der Gerechtigkeit, sowie dem Umgang mit den Emotionalitäten und Themen unserer Zeit.

Meinung:
Dieses Buch ließ mich überaus ratlos zurück. Zwar ist es durchaus ansprechend geschrieben und vermittelt dem Leser durch die sanfte Art des Erzählens ein gewisses Wohlwollen der Geschichte gegenüber, doch so ganz hat sich mir deren Sinn nicht erschlossen.
Die Geschichte plätschert zu Anfang doch sehr stark vor sich hin. Zwar ist der Alltag einer juristischen Übersetzerin durchaus interessant und gewährt dem Leser neue Einblicke in eine Welt und deren unheimliche Relevanz, die uns normalerweise nicht so gewährt wird, allerdings gibt es rundherum so viele kleine angeschnittene Thematiken, die den Fokus doch stark von diesem Handlungsstrang wegleiten.

Dies ist auch eines der Hauptprobleme des Buches, denn für mich fehlte eindeutig ein roter Faden, eine wirkliche Thematik und Tiefe. So lässt sich dieses Buch natürlich schön lesen, es hat einige tolle Sätze und Denkanstöße, doch das große Ganze blieb für mich fern.
Ein Buch, welches man gerne liest, aber das einem das Warum schuldig bleibt.