Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
kindder80er

Bewertungen

Insgesamt 131 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2018
Ed ist tot
McLean, Russel D.

Ed ist tot


sehr gut

Skurriler, grotesker Krimi

Jen hatte eine Freundin namens Kat. Also eher eine Bekannte. Aber ist man nicht doch etwas mehr, wenn man die Trinkgewohnheiten des anderen kennt? Also war Kat doch eher eine Freundin... Die ist vor zwei Jahren verschwunden nachdem Kat's Freund, der sich als Undercover-Cop herausstellte, ihre gesamte Familie umgebracht hat. Tja, manche Leben sind um einiges aufregender als das von Jen, denkt sie und wird bald von ihrem eigenen "überrascht".

Ed, ihr Freund, der sich für eine Art Johnny Depp hält und ein halbseidener Typ mit krummen Geschäften ist, nervt sie eigentlich nur noch. Sie macht Schluss und ist mit ihrer Entscheidung vollends zufrieden und fühlt sich frei.

Sie geht mit ihrer Kollegin, die mit ihr in einer Buchhandlung arbeitet aus und denkt daran, vielleicht doch ihren angefangenen Roman weiter zu schreiben. Wieder zu Hause findet sie ihre Wohnungstür offen vor, begegnet einem Mann im Wandschrank und ersticht ihr versehentlich. Leider war das ihr Ex Ed und spätestens damit beginnt ein abstruses Abenteuer, das Jen's Leben nun bedeutet...

Der Schreibstil ist skurril, schwarzhumorig und sehr flüssig zu lesen. Jen ist mir mit ihren Selbstzweifeln, aber dennoch einer gewissen Ausstrahlung sehr ans Herz gewachsen. Insgesamt hatte ich wirklich Spaß beim Lesen, aber für meinen Geschmack hätten es am Ende wirklich ein paar Leichen weniger sein können...

Bewertung vom 31.07.2018
Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1
Tell, Anna

Vier Tage in Kabul / Amanda Lund Bd.1


sehr gut

Politkrimi mit zwei Fällen

Das Buch stellt zwar den ersten Teil einer neuen Reihe dar, ist aber abgeschlossen - das ist mir immer besonders wichtig, denn ich habe es leider schon ein paar Mal erlebt, dass Reihen gestartet, Cliffhanger eingebaut und Fälle nicht abgeschlossen wurden und dann mangels Erfolg kein weiterer Teil erschien. Wer mit diesem Teil also anfängt, muss zumindest davor keine Angst haben.

Der Thriller ist für mich wirklich eher ein Krimi. Es gibt zwei Fälle, die die Ermittler in Kabul und Schweden auf den Plan rufen und sich Stück für Stück miteinander verbinden. Es gibt Ausflüge in das Privatleben der Ermittler, die durchaus auch mit menschlichen "Alltagsproblemen" zu kämpfen haben. Das nimmt aber nur einen kleinen Raum ein, soll den Lesern wahrscheinlich die Menschen näher bringen, überdeckt die Ermittlungen aber nicht.

Der Schreibstil ist spannend und stringent. Ich würde es als Politkrimi bezeichnen und als vielversprechenden Start einer neuen Reihe!

Bewertung vom 31.07.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

Nichts für Zartbesaitete

Wow! Was ich beim Klappentext des Buches schon vermutete, hat sich während der Lektüre bestätigt: Man liest und liest und liest, weil es so interessant ist! Man will sich zwar zwischendurch angewidert abwenden, tut es auch kurz, nur um dann mit schockgeweiteten Augen doch weiterzulesen...

Es ist schwer zu beschreiben... Das Buch verfügt (Gott sei Dank!) über keinerlei Abbildungen, doch die Beschreibungen der chirurgischen Eingriffe des 19. Jahrhunderts sind derart bildhaft, dass es einem den Atem raubt! Da die Narkose noch nicht erfunden wurde, sind eine schnelle Säge des Chirurgen und einige Männer zum Festhalten des Patienten nötig. Darüber hinaus hat sich Hygiene noch nicht so herum gesprochen, weswegen die Mortalität in Krankenhäusern auch so enorm hoch ist. Die Zustände waren extrem und nach DER Lektüre wird der nächste Gang zum Arzt in der heutigen Zeit irgendwie entspannter...

Trotz oder gerade wegen des Entsetzens liest man gerne weiter, denn das Buch ist ohne Voyeurismus und Sensationsgier geschrieben, sondern beschreibt einfach, was damals Gang und Gäbe war. Historisch absolut interessant! Was Joseph Lister für die heutige Medizin geschafft, hat - davor kann man nur den Hut ziehen!

Der Schreibstil ist sachlich mit einem Hauch von Humor und das Cover ein absoluter Eyecatcher!

Ein Horrorbuch par excellence ohne fantastische oder mysteriöse Elemente - die pure Realität und nichts für Zartbesaitete! Es ist eine Mischung zwischen Sachbuch und Biographie ohne dabei trocken zu sein und mit einer linearen Handlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2018
Scharfstellung
Melzer, Heike

Scharfstellung


sehr gut

Informativ, seriös, aber dabei unterhaltsam geschrieben

Sex ist heute eigentlich kein Tabuthema mehr, allerdings alles, was dabei wirklich wichtig ist, schon. Pornos & Co. sind rund um die Uhr verfügbar, stumpfen aber eher ab oder sorgen für unerfüllbare Idealvorstellungen, die es so im wirklichen Leben niemals geben kann. Die Sextoys geben anfangs auch eher das Gefühl, lieber selbst "Hand anzulegen", weil es effektiver ist. Das Gefühl für den Partner könnte verloren gehen, weil man nicht mehr gewöhnt ist, sein Gegenüber zu führen, ihm zu sagen, was man wirklich will. Ist es wirklich so gut, dass man sich nach außen hin so unglaublich offen gibt, sich aber selbst immer mehr einkapselt?

Der Schreibstil ist sachlich informativ und ohne Tabus. Es ist zwar ein Sachbuch, aber dabei sehr unterhaltsam ohne ins Alberne zu fallen. Was Pornosucht mit FastFood und Prachtkäfern zu tun hat, wird auch geklärt.

Die Zielgruppe ist damit keineswegs pornografiesuchtgefährdete Menschen, sondern es richtet sich an alle, die Sex haben. Es ist kein Ratgeber, sondern nuanciert die Feinheiten und ist dabei wie gesagt wirklich unterhaltsam. Auch was genau im Hirn passiert, ist interessant ohne dass man dabei zu wissenschaftlich herangeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2018
Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
Ankowitsch, Christian

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden


sehr gut

Durchaus unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern

Probleme, gerade im zwischenmenschlichen Bereich, entstehen oft durch festgefahrene Strukturen. Und eben weil die Strukturen und Angewohnheiten so festgefahren sind, bleiben die Probleme auch hartnäckig bestehen. Nun denkt jeder, man müsse sich grundlegend verändern und sein ganzes Leben umkrempeln und scheitert freilich an dieser Mammutaufgabe, weil es schlichtweg nicht möglich ist und die Probleme bleiben weiter bestehen. Wenn dann noch Frust aufkommt, wird es bisweilen selbstzerstörerisch.

Der Autor vermittelt dem Leser nun streckenweise mit einem Augenzwinkern, dass schon oder gerade die kleinsten Änderungen eine große Wirkung haben können. Das muss augenscheinlich auch gar nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun haben. Dafür hat er kein Patenrezept, da die Probleme und Eigenschaften nun mal individuell sind, dennoch sind seine Denkanstöße wunderbar.

Das Buch basiert in wesentlichen Teilen auf dem methodischen Ansatz vom US-amerikanischen Therapeuten Steve de Shazer. Es liest sich flüssig und auch wenn es ein Sachbuch ist, unterhaltsam. Die Denkanstöße sind auch etwas unkonventioneller, denn hier werden Problemursachen nicht in der eigenen Vergangenheit gesucht, sondern vielmehr in der Gegenwart. Das menschliche Gehirn ist sowieso nicht in der Lage, Erinnerungen korrekt abzuspeichern, sondern dichtet sich selbständig etwas dazu, lässt etwas anderes weg und ist so nicht besonders zuverlässig. Trotzdem ist es ein Wunderwerk und es wird einiges zur Funktionsweise erklärt.

Im weiteren Verlauf werden die Denkanstöße konkreter und man beginnt, einiges im Alltag unterzubringen. Gerade im Umgang mit Kindern, ist es oft nicht schlecht, das Verhalten zu spiegeln - die kurzfristigen Effekte sind nicht zu unterschätzen, auch wenn sie nicht lange anhalten sollten.

Mir hat das Buch Spaß gemacht! Wer aufgrund des Titels, wirklich einfache Lösungen für seine individuellen Probleme zu finden gedenkt, den muss ich enttäuschen. Denkanstöße und Lösungsansätze sollte aber jeder finden.

Bewertung vom 24.07.2018
The Wife Between Us
Hendricks, Greer;Pekkanen, Sarah

The Wife Between Us


sehr gut

Nicht alles neu, dennoch überraschend

Nachdem im ersten Teil die Kapitel abwechselnd von Nellie, der aktuellen Verlobten von Richard in Erzählform und von Vanessa, der Ex-Frau, in der Ich-Form handeln, gibt es den ersten Twist, den ich richtig gut eingebaut fand.

Auch danach bleibt das Buch durchaus spannend und unterhaltsam, auch wenn mich weite Strecken erstmal an "Girl on the Train" erinnert haben und ich es eigentlich nicht so gerne mag, wenn ähnliche Schemata eines bereits erfolgreichen Buches verwendet werden.

Inhaltlich kann ich jetzt weiter nichts mehr verraten, denn das würde Überraschungsmomente nehmen. Mich hat das Buch auf jeden Fall wunderbar unterhalten, auch wenn nicht alles "neu" war. Ich empfand es trotzdem als Pageturner und kann es Thrillerliebhabern empfehlen!

Bewertung vom 05.07.2018
Paula kommt
Lambert, Paula

Paula kommt


sehr gut

Es gibt keine dummen Fragen... -

Die Serie, der die Autorin ebenfalls ihren Namen lieh, habe ich am Rande mitverfolgt - nun kommt das "ehrlichste Sex-Buch der Welt" von ihr heraus.

Sex ist in unseren Gefilden fast allgegenwärtig, aber trotzdem irgendwie noch ein Tabuthema. Natürlich sollte Sex wirklich im privaten Bereich bleiben, denn da gehört die schönste Nebensache der Welt ja auch hin, aber die grundlegendsten Fragen sollten schon beantwortet werden dürfen ohne gleich einen roten Kopf zu bekommen. Außerdem gibt es hier und da Anekdoten, die einfach dazu einladen, befreit darüber zu lachen. ;-)

Mit solch einer Anekdote kann die Autorin auch gleich zu Beginn dienen, die ihr erstes Mal beschreibt. Aber wer von uns hat denn bitteschön das perfekte erste Mal mit Rosenblättern, Kerzenschein und einem unglaublichen Orgasmus??? Nur weil man das Prinzip des Geschlechtsverkehrs verstanden hat, muss man ihn ja nicht gleich "können"! Ist nunmal so. Und ist auch ganz normal.

Weiter geht es mit Fragen, die die Autorin tatsächlich erreicht haben und die sie auch beantwortet wissen will. Tja, man mag es nicht glauben, aber das Niveau befindet sich teilweise schon auf Augenhöhe von "Dr. Sommer"... Das finde ich allerdings nicht lächerlich, denn sie beschreiben ja auch Nöte und Sorgen. Selbst wenn diese Fragen von Erwachsenen stammen sollten, sind sie auch nicht lächerlich, denn wenn man nicht hinreichend aufgeklärt wurde, ist es oft leichter anonym zu fragen als befürchten zu müssen, sich vor Freunden und Bekannten zu blamieren. Außerdem gibt es bekanntlich keine dummen Fragen...

Mir gefällt der locker-flockige Schreibstil sehr gut, viele "Geheimnisse" habe ich für mich nicht aufdecken können, aber trotzdem tut es gut, mal wieder so ein Buch zur Hand zu nehmen, um die eigene Sexualität mit anderen Augen zu sehen und sich dabei vielleicht auch nicht zu ernst zu nehmen. ;-)

Bewertung vom 05.07.2018
Familie und andere Trostpreise
McDonagh, Martine

Familie und andere Trostpreise


sehr gut

Ironisch, sarkastisch und detailverliebt -

Sonny ist eine verkrachte Existenz, wie sie im Buche steht. Und ich mag verkrachte Existenzen - noch dazu wenn sie so schrullig und selbstironisch ist.

Er hat es noch nie leicht gehabt, macht sich keine Illusionen über sein Leben und wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Ironie und Zynismus. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und vermittelt dem Leser Sonnys Charakter wunderbar plastisch.

Er schreibt seiner Mutter, die er kaum kennengelernt hat, in Briefform, wie er auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelt. Nachdem er von seinem Millionenerbe erfahren hat, reist er von Kalifornien nach England, um zu erfahren, wer sein Vater eigentlich war UND um nicht zuletzt Cornetto
-Eis zu probieren, was in seinem Lieblingsfilm "Shaun of the Death" eine nicht unerhebliche Rolle spielt... Und ebenso wie Sonny es seiner Mutter einbläut, möchte ich dem Leser, der den Film noch nicht kennt, zurufen: "Schaut diesen Film!" ;-)

Es ist aber wirklich so. Wer den Film kennt, wird mehr Spaß an diesem Buch haben. Auch wenn man es natürlich auch ohne Filmkenntnis versteht, entfaltet sich der urig britische Zauber irgendwie erst dann...

Es ist ein Buch der Spurensuche, der Findung seiner selbst, des Scheiterns, Wiederaufstehens und der Selbstironie. Manchmal ist es wirklich etwas detailverliebt und langatmig, aber die Charakter halten einen bei der Stange!

Bewertung vom 05.07.2018
Zurück auf Gestern
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


ausgezeichnet

Unterhaltsames Jugendbuch -

Claire und Lulu haben am gleichen Tag Geburtstag und sind seit einem Jahr unzertrennlich befreundet, obwohl sie doch unterschiedlich ticken: Lulu ist abenteuerlustiger als Claire, die ihre Vorsicht auf den Autounfall schiebt, der ihre Mutter vor langer Zeit getötet hat.

Zum 15. Geburtstag bekommt Claire von ihrem Vater einen Kettenanhänger überreicht, den ihr ihre Oma vererbt hat und vor ihrem Tod darauf bestand, dass Claire ihn exakt zum 15. Geburtstag erhält. Soweit, so gut. Auch wenn den beiden der Anhänger irgendwie von Anfang an mysteriös vorkommt, sich die Kugelform unter beider Hände zerteilt und zwei kleine Uhren zum Vorschein kommen, die sie sich jeweils als Kette teilen, leben sie erstmal ihr Teenagerleben weiter - mit all den Sorgen und Nöten, die eben normal sind in dem Alter. Ärger mit der Stiefschwester, Streitereien mit dem Bruder, nervige Eltern, das erste Verliebtsein... Genau das ist es dann auch, was die Zeitumkehrer aktiviert. Die tollpatschige Claire ist heimlich in Lulus Bruder verschossen und Lulu hat auch einen Schwarm. Beide blamieren sich auf dem Schulfest vor den jeweiligen Angehimmelten und als Lulu aus Spaß an den Zeigern ihres Teils des Anhängers dreht, passiert es: Beide stehen wieder am Anfang des Nachmittags und an exakt der Stelle, an die Lulu die Zeit zurückgedreht hat.

Im weiteren Verlauf kommen die beiden dem Geheimnis des Anhängers auf die Spur, aber nicht nur die beiden wissen, was es mit eben diesem auf sich hat... Auch die Schattenseiten der Zeitmanipulation bekommen sie zu spüren.

Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch angemessen und flüssig, weswegen ich es auch in einem Rutsch durchlesen konnte und irgendwie auch musste. Es ist wirklich süß beschrieben und wenn man sich noch an die eigene Pubertät erinnern kann, wird man die Irrungen und Wirrungen gut nachempfinden können. Ebenso, welche "Katastrophen" die eigene Welt so dermaßen erschüttern können, dass man sich nur noch verkriechen will. Das ist auch ohne Zeitumkehrer kompliziert genug. ;-)

Die Geschichte hat alles, was ein Jugendbuch ausmacht: die erste Liebe, Freundschaft mitsamt Streitereien, Familien- und schulische Probleme und vor allem eine gute Portion Spannung. Okay, ein bisschen begriffsstutzig sind nicht nur die Mädels, denn was dem Leser schon Seiten vorher ins Auge springt, verstehen sie nur sehr langsam, was mich an ein, zwei Stellen schon etwas gestört hat, aber insgesamt war das Leseerlebnis rund und unterhaltsam!

Bewertung vom 24.05.2018
Der emotionale Rucksack
Dittmar, Vivian

Der emotionale Rucksack


sehr gut

Schau dir an, was du im Rucksack hast! - Einen "emotionalen Rucksack" tragen wir alle miteinander herum, das ist mal klar. Die einen leiden mehr, die anderen weniger darunter. Auch gestandene Menschen, die seit Jahren nicht mehr geweint haben oder die sich seelisch stabil fühlen, können durch einen Auslöser, der ein völlig Fremder aus völlig anderen Gründen drückt, völlig aus der Bahn geworfen werden - so wie es der Autorin auch passiert ist. Aus nichtigen Gründen, ein banaler Anlass und schon ist irgend etwas aus der tiefen Vergangenheit aufgerissen und man weiß gar nicht, warum man jetzt eigentlich so betroffen ist.

Der emotionale Ausnahmezustand äußert sich bei jedem anders und nicht immer muss es ein Weinkrampf sein, der einen schüttelt, sondern auch Wut- und Trotzanfälle können ein Symptom sein.

Ebenso sind unsere sozialen Kontakte betroffen: Weil wir oft nicht wissen, wieso wir gerade bei der ein oder anderen Äußerung oder der ein oder anderen Tat so aus der Haut fahren, riskieren wir oft Beziehungen oder sogar Jobs. Wir setzen uns eben nicht oder zu wenig mit unserer Vergangenheit auseinander, man muss eben "funktionieren". Mit dieser Haltung bricht aber eben irgendwann gut vergraben geglaubtes wieder aus uns heraus und wir können es dann nicht mehr zuordnen und halten uns selbst für "überspannt".

Dieses Buch räumt mit Vorurteilen auf und geht zwar psychologisch an das Thema heran, aber ohne den Anspruch tiefenpsychologisch zu sein. Es gibt einfach Denkanstöße und Ideen, seinen Rucksack mal anzuschauen und nicht immer zu verdrängen. Gefühle zuzulassen und an sich zu arbeiten. Das Wichtigste dabei ist: Schau dir an, was du im Rucksack hast! Man sollte ihn komplett auspacken und neu sortieren. Alles muss raus, aber nichts sollte achtlos weggeworfen werden, denn es macht einem zu dem, der man ist. Da das Buch keine psychologische Betreuung ersetzen kann, sollte bei allzu schwerem Gepäck auf jeden Fall ein Profi hinzugezogen werden, damit man in kein Loch fällt, aus dem man selbst nicht mehr herauskommt!