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puppetgirl

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2018
Verrat / Der Fluch der Mondsklaven Bd.1
Eckert, Jacqueline F.

Verrat / Der Fluch der Mondsklaven Bd.1


sehr gut

Stell dir vor du bist die Zofe eines Prinzen. Klingt ja erstmal gar nicht so schlecht, oder? Er sieht gut aus, das macht es vielleicht noch etwas interessanter. Aber dann guckt der dich ständig so komisch an. Starrt dich eigentlich an und sagt nicht warum. Allgemein redet er unglaublich wenig und wenn er den Mund aufmacht, dann ist er unfreundlich. Tja, dass macht es dann schon wieder nicht mehr so toll. Aber das war ja erst der Anfang. Denn als Zofe sollst du sein Leben beschützen, nicht etwa nur ihm beim Ankleiden helfen, sein Bett täglich frisch beziehen, ihn morgens seinen Tee schon ans Bett bringen… Nein, du sollst sein Leben beschützen, dabei hat er doch selbst eine ganz besondere Gabe, denn er kann die schwarze Magie beherrschen.
Dies ist die Aufgabe von Thrya, ihr voller Name lautet Thyra- Fiah Cerrejonensis. Sie ist nun 17 Jahre alt und somit hat sie jetzt diese Aufgabe zu erfüllen. Denn sie ist schon etwas besonderes, denn nicht jedem ist es gegönnt, solch eine wichtige Aufgabe zu übernehmen und für den persönlichen Schutz im Königshaus zu sorgen. Was macht sie so besonders? Das Biest in ihr. Man kann es erkennen. Zum einen sind ihre Augen tiefschwarz und zum anderen befindet sich an ihrer linken Schläfe ein Abbild ihres Basilisken. Ja, sie verwandelt sich in einen Basilisken, wenn es Vollmond wird. Auch sonst ist das Biest in ihr. So beleben gleich zwei Stimmen ihren Kopf und sind sich doch sehr uneinig. Schon seit ihrer Kindheit versucht Thrya das Biest in sich zu unterdrücken. Gut, wenn alle anderen sie deshalb nur mit Verachtung oder Angst betrachten und sich von ihr fernhalten, dann kann man schon verstehen, das sie sich nicht so wirklich mit dem Biest anfreunden kann.
Tja und alles zusammen macht es irgendwie nicht einfach für sie. Emotionen werden auch nicht gern gesehen, ist so eine Regel, also Zuwendung ist schon etwas komisches im Schloss, das gibt es da gar nicht. Da ist Thyra froh, dass ihre Familie da etwas anders ist, denn ihr Dad beschützt den König und ihre Mutter arbeitet in der Küche. Darum kann sie sie überhaupt mal sehen. Doch der König ist – wahnsinnig. Ja, so könnte man es sagen. Er fällt Entscheidungen und hat Vorstellungen, die keinem wirklich etwas bringen und dann herrscht er somit aber über einen Kontinent, den wir normalen Menschen gar nicht sehen, denn wir werden beeinflusst, damit die Elfen und anderen Wesen geheim bleiben. Doch das dann alles aus dem Ruder läuft und der König die gesamte Menschheit beeinflussen will, dass macht dann das Drama perfekt. Na interessant?
So fängt der erste Teil an, denn „Verraten“ ist der erste Teil einer Trilogie von Jacqueline F. Eckert. Sie entführt uns in ein Land, was wir scheinbar einfach übersehen haben, denn es ist da draußen auf dem Meer, aber es wird vor uns versteckt. Und darauf leben viele sehr interessante Gestalten. Sein es verschiedene Arten von Elfen, wie Waldelfen, Feen, Schattenkatzen, Nebelwölfe, Rauchbären oder gar Dunkelphönixe. Und die Verschiedenheit sorgt für Unruhen, denn obwohl die Mondsklaven mächtig sind, werden sie unterdrückt. Es gibt einen Trank, der sie von ihrer Bestie abspaltet und das macht sie schwach. Immer wieder passiert in diesem Buch etwas unerwartetes. Der Charakter des Prinzen ist so undruchsichtig, dass ich bisher immer noch nicht weiß, wie ich ihn einschätzen soll, was er wirklich vor hat. Auch gibt es im Königreich so viele Geheimnisse, dass man einfach weiterlesen muss, denn es bleiben so viele Fragen offen. So auch am Ende des Buches, weshalb ich es gar nicht erwarten kann, dass der zweite Teil erscheint. Laut der Planung aber erst im kommenden Jahr.

Bewertung vom 29.03.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


ausgezeichnet

Alles beginnt so ruhig. Wir lernen Joan und ihren bezaubernden vierjährigen Sohn Lincoln kennen. Sie verbringen den Nachmittag im Sandkasten im Zoo. Spielen mit seinen Jungs, wie sie die kleinen Plastikfiguren liebevoll nennen. Wir erfahren so einiges über die Art, wie die beiden miteinander umgehen, wie Joan ihren Sohn erziehen möchte und wie sehr sich die beiden vertrauen und lieben. Es ist eine wundervoll Atmosphäre, die Gin Phillips für den Leser geschaffen hat. Doch leider bleibt diese Atmosphäre nicht so schön, denn auf dem Weg aus dem Zoo, der ja bald zumacht, liegen plötzlich Menschen auf dem Boden, dabei waren es doch Luftballons die dort zerplatzt sind oder etwa nicht? Nein, das waren keine Ballons, denn das waren Schüsse und so schnappt sich Joan den kleinen Lincoln und sucht einen Platz, an dem sie sicher sein können. Wenn das denn überhaupt geht, wenn man nicht weiß, warum dort plötzlich geschossen wird. Den Kontakt zur Außenwelt hat Joan über ihr Handy, mit diesem schreibt sie mit ihrem Freund Paul. Dieser weiß, dass sie im Zoo sind, aber er kann nichts tun, außer warten. Ist die Polizei da? Wird ihnen jemand helfen können? Schafft es Joan lange genug den kleinen Lincoln und sich zu verstecken und dann auch noch dafür zu sorgen, dass es ruhig ist? Das sie keine Geräusche machen, die auf sie aufmerksam machen? Aber es wird ja immer später…

Den Verlauf der Geschichte erfahren wir immer wieder über die Zeit, die den Anfang eines neuen Kapitels einläutet. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn wird durch die Gedanken und Rückblicke von Joan geschildert. So lernen wir sie und ihren Sohn hautnah kennen, denn oft denken wir an etwas, was mal war. Denken vielleicht auch in schrecklichen Momenten an etwas schönes zurück. Aber daneben gibt es eben diese Momente, die einen die Luft anhalten lassen. Ich war plötzlich ganz ruhig und habe mich gefühlt auch versteckt, damit ich Lincoln und seine Mum nicht etwa verrate, denn die beiden sind mir ans Herz gewachsen. Wenn ich mal Kinder habe, dann möchte ich auch so mit meinen Kindern umgehen und hoffe, dass ich so eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. Doch möchte ich niemals so einen Abend erleben, wie die beiden. Bis zum Ende habe ich mitgefiebert und gehofft, dass sie dort rauskommen, denn sie sind doch beide so liebe Personen. Und dann gibt es da ja aber auch noch andere Leute im Zoo. Was zum Beispiel ein Baby um Mülleimer verloren hat und eine ehemalige Lehrerin für eine Rolle in der ganzen Geschichte spielt. Das erfahrt ihr, wenn ihr dieses Buch bei eurer nächsten Bestellung mit auf die Liste setzt!

Bewertung vom 29.03.2018
Quendel Bd.1
Ronnefeldt, Caroline

Quendel Bd.1


ausgezeichnet

Im Buch „Quendel“ von Caroline Ronnefeldt beginnt alles mit Bullrich Schattenbart. Denn dieser Quendel ist Kartograph. Er erkundet die ganze Umgebung im Hügelland und zeichnet so genau, wie es geht die Karten. Doch gibt es da im Hügelland eben einen Ort, den er noch nicht untersucht hat. Und zwar den Finster. Dies ist ein dunkler Wald und kein vernünftiger Quendel würde dort hinein gehen, denn einige sind dort schon verschwunden. Aber Bullrich hat es sich zur Aufgabe gemacht den Finster, der bisher nur mit einigen zackigen Linien beschrieben ist, die für die Bäume stehen, eben genauer zu zeichnen. Was wo ist und welche besonderen Stellen es in diesem unheimlichen Wald gibt. Und so macht er sich auf eine gefährliche Reise. Als er am Abend nicht zu Hause auftaucht, machen sich sein Vetter, seine Nachbarin und sein Neffe Sorgen. Mit Hilfe eines alten Quendels gehen sie auf die Suche nach Bullrich. Doch in dieser Nacht ist nichts mehr so, wie es die Quendel gewohnt sind. Der Nebel ist so dicht und so hell, wie nie zuvor und dann gibt es da so ein Glitzern in eben diesem. Was ist das? Es sieht aus wie kleine Kristalle und irgendwie fühlen sich die Quendel angezogen. Irgendwann beginnt der alte Quendel Pfiffer zu reden. Er weiß, dass die Legenden nicht nur Legenden sind, sondern das da viel mehr dahinter steckt. So begeben sich die vier Quendel auf eine sehr schaurige und spannende Suche nach ihrem Freund.

Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang, der sich um eine Familie dreht mit drei Kindern und einem Hund. Auch diese erleben in dieser Nacht keine schöne Zeit, denn auch sie erleben die Grauen, die der Nebel verbirgt. Wie das alles zusammen hängt und was dort alles so passiert im Hügelland, wird auf sehr detaillierte und schöne Weise beschrieben. Das erste Drittel des Buches zieht sich ein wenig, da die Arbeit von Bullrich beschrieben wird und wie er in den Wald gehen möchte, aber dann nimmt das Buch an Fahrt auf und man beginnt sich mit den Charakteren zu gruseln, denn die Nacht birgt viele Gefahren und ist dunkler, als dunkel. Am Ende war ich traurig, dass das Buch zu Ende war und hoffe doch sehr, dass es eine Fortsetzung gibt, denn es war schaurig schön und kann doch so nicht einfach zu Ende sein, da muss es doch noch Infos für den Leser geben!

Eine Besonderheit muss ich zu dem Buch noch erwähnen. Die Gestaltung selbst. Das Cover ist schon wunderschön gestaltet. Wenn man es in der Hand hält, kann man über das Buch streichen und spürt Unebenheiten. Die Seiten sind sehr dick und sehr gut verarbeitet. Klar macht es das Buch für die Fahrt mit der Bahn etwas unhandlich, aber die Verarbeitung macht dieses Buch doch nochmal zu etwas Besonderem. Ein wirklich schönes Stück für das Bücherregal!

Bewertung vom 16.03.2018
Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2
Erzberg, Tim

Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2


sehr gut

Der Kriminalroman „Sturmfeuer“ von Tim Erzberg ist der zweite Teil, in dem es sich um Fälle auf Helgoland dreht. Auf knapp 400 Seiten begleiten wir die drei Polizisten der Station auf Helgoland. Anfangs wird noch von einem Unfall ausgegangen, als ein kleiner Junge von zehn Jahren bei einer Regatta verschwindet. Eben noch waren alle Kinder auf der Zielgeraden, doch als die jungen Segler ins Ziel einlaufen fehlt jemand. Die Nummer 17. Sein Vater war so stolz auf seinen Sohn, da er doch recht weit vorn lag, nur ein Moment der Ablenkung und niemand hat bemerkt, was da vor sich ging. Ist er mit dem Boot vom Kurs abgekommen? Ist er aus dem Boot gefallen, bei einer Wendung,aber wo ist er dann? Eine große Suche beginnt, Taucher sind da, die Kinder aus der Schule verteilen sich auf der Insel und suchen mit Ferngläsern alles ab, doch man findet den kleinen Nils einfach nicht mehr. Seine Mutter kommt auch auf die Insel und ist nicht gerade begeistert, gibt dem Vater die Schuld für das ganze, denn wer lässt schon einen Zehnjährigen so etwas machen und stichelt ihn dann auch noch so an? Die Suche geht weiter, irgendwann findet man das Boot und später seine Rettungsweste, aber der Junge bleibt unauffindbar. Anna Krüger ist Polizistin auf der Insel und ihr Chef Paul Freitag und ihre neue Kollegin Saskia versuchen jeden Anhaltspunkt zu finden, der etwas zu der Lösung beitragen kann. Vom Festland her, sehen sie die Aufgaben der Inselpolizei doch eher als etwas sehr langweiliges an, als wäre auf der Insel nichts los und wer dort arbeitet, der hat eh keine richtige Lust etwas zu machen. Als dann auch noch der Vater des Jungen scheinbar einen Selbstmord begeht, wird Anna irgendwie nicht ruhiger. Sie kann nicht glauben, dass das mit Nils ein Unfall war und dass sich sein Vater in den Tot gestürzt hat. Aber wer war es dann und warum?

Meinung zum Buch:
Das Cover fand ich sehr interessant, wir sehen eine Häuserzeile mit bunten Häusern, jedes in einer anderen Farbe. Dagegen sticht der wolkenverhangene Himmel, der doch sehr deutlich von einem Unwetter spricht, was da auf die Insel zukommt und so scheint es auch.
Die Charakter gefallen mir gut. Jeder hat seine eigenen Probleme und man versteht sie auch. Auch spielen neben den Polizisten noch ein paar andere Anwohner der Insel eine gewisse Rolle, sei es der Hummerbudenbesitzer, die Hure oder der Arzt. Alle haben sie ihre Ecken und Kanten. Tja und dann gibt es da noch Stalin. So heißt Annas Migräne. Die sich am Anfang doch sehr in den Text eingemischt hat, was zu Beginn doch etwas nervig wurde, sich aber im Laufe des Buches wieder beruhigt hat und sogar eine glaubwürdige Entstehungsgeschichte und seine Berechtigung findet.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich irgendwie. Mir fehlte die Spannung. Klar es ist was passiert, mit Nils und seinem Vater, aber irgendwie war es mehr ein Suchen in den Untiefen der rauen See und es ging nicht voran. Doch dann ab der Hälfte nimmt die Geschichte Fahrt auch und gerade in den letzten Zügen glaubt man irgendwann einfach nicht mehr an das Gute im Menschen. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Also gebt dem Buch eine Chance!
Interessant an der Gestaltung sind auch die Einschübe aus der Vergangenheit von Helgoland, die auf die Bombardierung von 1945 anspielen und dort eine eigene Geschichte erzählen. Sie sind jeweils am Ende eines Kapitels angebracht und springen in der Zeit hin und her. Auch gibt es im Laufe des Buches, ab einem gewissen Punkt kursiv gedruckte Gedankengänge, wem die gehören, wer weiß?

Fazit:
Wer nichts dagegen hat sich erst einmal ein wenig über die Insel, die Bewohner und die Meinung der Landpolizei ein Bild zu machen und so lange durchhält, bis die Fahrt endlich aufkommt, der wird hier glaube ich nicht enttäuscht. Deshalb gebe ich dem Buch 4 Sterne, den einen Abzug, weil es etwas langatmig anfängt, aber dennoch die Handlung und die Charaktere etwas hermachen.

Bewertung vom 12.03.2018
Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
Lehnberg, Stefan

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)


sehr gut

„Die Affäre Carambol“ ist der zweite Teil der Reihe „Goethe und Schiller ermitteln“ von Stefan Lehnberg. Es handelt sich um einen Kriminalroman, der von Friedrich Schiller niedergeschrieben wird. Er erzählt seine Geschichte mit seinem Freund Johann in Frankfurt am Main. Die beiden waren noch zu Besuch bei Goethes Mutter und haben sich die Stadt besehen und schon haben sie einen Fall zu lösen, denn wer weiß schon, ob nicht die Frankfurter Polizei untergraben ist. Wem kann man trauen außer den beiden Gentlemen? Die Stadt ist in großer Geldnot, schließlich müssen sie an Frankreich regelmäßig hohe Abgaben leisten und irgendjemand hat es scheinbar auf einen erneuten Krieg abgesehen, denn immer wieder werden kleine Komplotte begangen, die das Aufsehen der Franzosen auf die Stadt lenken und im schlimmsten Fall von einem Aufstand gegen die Franzosen sprechen. Was hat das alles mit riesigen Ladungen Mehl zu tun, die einfach so in der Stadt auftauchen, wie über hundert Männer, die aber ebenso nirgendwo wiederauftauchen?
Durch den roten Einband und die darauf goldene Darstellung der Schrift und den Silhouetten von Goethe und Schiller, fühlt man sich gleich ein wenig in die damalige Zeit versetzt. Natürlich wäre so eine Darstellung damals doch recht anspruchsvoll gewesen. Das Buch ist aber im selben Verlag erschienen, wie damals die Werke von Goethe und Schiller, was es umso authentischer macht.
Der Schreibstil ist auch etwas Besonderes, was dem Fall seine eigene Würze verleiht. Man fühlt sie immer wieder stark in die Zeit und die Gesehen hineinversetzt. Auch läuft nicht alles rund bei den beiden, was es immer wieder zu einer spannenden Angelegenheit macht, die bis zum Ende hin immer wieder für neue Überraschungen gut ist.
Mein Fazit: ich habe die beiden sehr gern auf ihren Ermittlungen begleitet, habe mich gut in die Geschichte, die damalige Zeit und auch in die Handlungen der beiden Charaktere versetzten können. Zudem gab es immer mal wieder Anspielungen auf ihre Werke, was es so wirken ließ, als würde da eben wirklich Schiller die Geschichte erzählen. Auch wird auf den ersten Teil eingegangen und in einem extra Abschnitt wird erklärt was Dichtung und Wirklichkeit ist.
Ein kurzweiliges Buch mit Spannung und Witz. Lasst euch ebenfalls entführen!

Bewertung vom 06.03.2018
Voodoo Kind
Geier, Markus

Voodoo Kind


gut

Das Buch „Voodoo Kind“ von Markus Geier ist am 19. Februar dieses Jahres erschienen. Es verknüpft die Geschichten zweier Jungs, zum einen den 15-jährigen Chris und zum anderen den 18-jährigen Marc. Am Anfang verlaufen die Geschichten der beiden vollkommen nebeneinander her. Immer wieder wechseln sich in den Kapiteln die beiden ab und erzählen uns ihre Geschichte.
Chris hat eine Zwillingsschwester und Eltern, die man niemandem wünscht. Der Vater trinkt und prügelt und die Mutter macht bei allem auch noch mit. Der Vater verliert den Job und die Mutter gibt ihren auf. So sind die Kinder nun noch mehr dem Willen der Eltern ausgesetzt. Durch Überspitzung der Situation wird die schreckliche und verzweifelte Lage der Kinder geschildert. Nebenher erfahren wir, dass Marc eine kleine Schwester bekommen hat und er sich irgendwie vergessen fühlt, so als wäre er nicht da und wenn er da ist, dann nicht gut genug. Auch kommt es ihm vor, als würde die kleine Schwester, die noch aus der Flasche trinkt, alles dafür tun um ihn leiden zu lassen. Er hält das nicht aus, schließlich war das sein Leben und nun ist sie hier.
Chris entdeckt in einer brenzligen Situation ein Buch im Keller des Hauses und er sieht es als seine Chance dem Ganzen zu entfliehen. Es geht um Voodoo. Irgendwie funktioniert das auch und so treffen sich Marc und Chris und gehen von da an gemeinsame Wege. Sie flüchten aus ihren Leben.

Die Geschichte ist teilweise sehr schockierend und gerade die ersten Kapitel sind nichts für Leute, die sehr emotional sind, denn es ist einfach schrecklich, wie die Eltern mit den Kindern umgehen. Aber irgendwie kommt auch der Punkt, wo man weiterlesen will, wissen will, ob das mit dem Voodoo echt ist oder ob es nur ausgedacht ist und vielleicht ein Schutzmechanismus des Jungen ist um die ganze Sache zu überstehen. Die Lücken, die bei den Jungen entstehen, weil sie teilweise nicht wissen, was Traum und Wirklichkeit ist, lässt auch beim Leser selbst viele Fragen offen, was mich deutlich dazu gebracht hat bis zum Ende zu lesen und das fast ohne abzusetzen. Dennoch bleiben am Ende Fragen offen und das finde ich gut.
Dem Buch merkt man an einigen Stellen an, dass es von einem jungen Mann geschrieben ist und dass er noch in der Entwicklung seiner schreibtechnischen Kunst ist. Talent hat er definitiv, denn seine Idee zieht einen in den Bann, doch sollte noch etwas mehr am Werk gefeilt werden, deshalb gebe ich ihm leider auch nur drei von fünf Punkten, aber ich bin sicher, dass von seinen zukünftigen Büchern noch einiges zu erwarten ist.