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neling
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nahe Wismar

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Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2019
Dein ist die Schuld
Höfle, Maria

Dein ist die Schuld


sehr gut

Spannender Regionalkrimi aus Kufstein/ Tirol. Das Buch habe ich an einem Tag durchlesen müssen!

Inhaltsangabe: "War es Selbstmord?"fragt man sich als die 17jährige Elena tot im Treppenhaus des kathol. Gymnasiums aufgefunden wird. Inspektorin Dorothea Keusch kann das nicht glauben und ermittelt, selbst als von höchster Stelle die Anweisung ergeht, sämtliche Ermittlungen einzustellen. Damit setzt die Polizistin nicht nur ihre Karriere aufs Spiel, sondern begibt sich auch in Gefahr. Bei den Ermittlungen stößt sie auf haarsträubende Geheimnisse und muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen…

Die Autorin : Maria Höfle, 1978 in Schwaz/Tirol geboren, studierte Germanistik, Klassische Philologie, Anglistik und Amerikanistik. Sie unterrichtet an einem Gymnasium Deutsch, Latein und Englisch. Maria Höfle lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kufstein. Dieser Krimi ist ihr erster, aber ich hoffe sie wird noch weitere so spannende Bücher veröffentlichen.

Meine Meinung: Ich freue mich immer wenn ich neue Autoren kennen lernen darf. Und das erste Werk dieser Autorin ist vielversprechend. Der Schreibstil hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Autorin schafft es aber auch mit sensiblen Themen wie Mobbing, Missbrauch und Abtreibung zu berühren. Auch die regionale Seite überzeugt. Man merkt, dass die Autorin ihre Heimat gut kennt und auch zur Geschichte recherchiert hat.
Die Polizistin Dorothea Keusch ist keine ganz einfache und umgängliche Person, sie hat so einige Eigenarten, die mir nicht lagen. Auch wenn es nicht unbedingt glaubhaft war, dass eine Polizistin alles allein ermittelt und sich immer wieder in Gefahr begibt und wie schnell das mit Suspendierung von Polizisten erfolgt und wieder rückgängig gemacht wurde und einige Ausdrücke sich wiederholten, so waren das nur Kleinigkeiten am Rande, die mich etwas störten und Kritik auf hohem Niveau. Der Fall selber war spannend und schlüssig, der Mörder war nicht vorhersehbar und die Autorin schaffte es überzeugend Gefühle zu transportieren. Man konnte sich sowohl in die Kommissarin die Opfer, Angehörigen und Verdächtigen rein zu versetzen.
Dass ich den Krimi so spannend fand, dass ich ihn unbedingt an einem Tag durchlesen musste, spricht sehr für dieses Buch.

Fazit: Ich vergebe dafür 4, 5 von 5 Sternen und empfehle das Buch sowohl Tirolern, als auch Flachlandtirolern die spannende Krimis mit interessanten Nebenthemen mögen.

Bewertung vom 09.07.2019
Letzte Hoffnung Meer / Ruth Keiser und Martin Ziegler Bd.2
Eichbaum, Anja

Letzte Hoffnung Meer / Ruth Keiser und Martin Ziegler Bd.2


ausgezeichnet

Ausgezeichneter Ostseekrimi mit berührendem Thema
Kurzmeinung: Ein anspruchsvoller Krimi, der mit seinem ernsten Thema berührt und sehr spannend ist, gleichzeitig aber durch die überzeugende Kulisse auch Lust auf einen Ostseeurlaub an der Wismarer Bucht macht. Prädikat:wertvoll!

Inhaltsangabe: Die krebskranke Marie Hafen setzt auf eine Privatklinik an der Mecklenburgischen Ostseeküste ihre letzte Hoffnung. Diese scheint sich zu erfüllen, denn es tritt eine Besserung ein. Sie ist glücklich. Doch dann stirbt sie überraschend und auf den ersten Blick ist klar, dass sie ermordet wurde. Da ihr Mord zwei Fällen ähnelt , muss wohl ein Serienmörder unterwegs sein. Oder? Der neue Ermittler Dr. Ernst Bender und die Polizeipsychologin Ruth Keiser ermitteln. ….

Über die Autorin: Anja Eichbaum stammt aus dem Rheinland, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Als Diplom-Sozialarbeiterin ist sie seit vielen Jahren leitend in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Frühere biographische Stationen wie eine Krankenpflegeausbildung und ein „halbes“ Germanistikstudium bildeten zugleich Grundlage und Füllhorn für ihr literarisches Arbeiten. Seit 2015 geht sie mit ihren Werken an die Öffentlichkeit. "Inselcocktail" spielte auf Norderney, "Letzte Hoffnung Meer" an der mecklenburgischen Ostsee in Boltenhagen. Dies war jetzt das erste Buch was ich von ihr las. Nachdem es mich aber wirklich überzeugte wird es nicht das letzte sein.

Meine Meinung(spoilerfrei): Das Buch zog mich gleich in seinen Bann. Der lebendige Schreibstil der Autorin machte es mir da leicht und ich konnte mich kaum vom Buch lösen.

Der Krimi spielt im kleinen mecklenburgischen Boltenhagen (und teilweise auch in Wismar). Auch weil ich die Gegend von klein auf kenne und liebe, wollte ich diesen Regionalkrimi gern lesen. Und ich muss sagen, es war eine gute Wahl. Denn auch wenn die Autorin keine "Einheimische" ist , merkt man doch, wie sehr es ihr am Meer gefällt. Sie hat liebevoll den Zauber der Umgebung eingefangen und das bildet eine stimmige Kulisse für den eigentlichen Fall. Besonders schön fand ich, dass sie auch einzelne Stellen beschrieben hat, die man in der Realität besuchen kann, wie z.B. besonders gemütliche Cafés. Das macht das Buch perfekt für die Vorbereitung auf einen Urlaub und selbst Leser die die Gegend kennen, bekommen hier vielleicht noch einen neuen Tipp. Wie schon bei der Beschreibung der Gegend, sind die umfangreichen Recherchen der Autorin überall spürbar, so auch bei den medizinischen Fakten und kriminalistische Hintergründen .

„Letzte Hoffnung Meer“ bietet ein weitgefächertes Spektrum an Gefühlen. Denn es geht um ein ernstes und trauriges Thema: Krebs. Das berührt, bedrückt aber nicht. Es wird aufgezeigt, wie oft Geschäfte damit gemacht werden und wie die Verzweiflung der Menschen so groß ist, dass sie auch zu unerprobten und zweifelhaften Therapien greifen.

Toll sind auch die verschiedenen Charaktere. Da sehr viele Personen mitspielen und manchmal nur der Vorname oder der Nachname erwähnt werden, hilft das Personenregister gleich zu Anfang. Das war für mich eine gute Hilfe und dass sollte es bei mehr Büchern geben. Alle handelnden Personen wurden sehr gekonnt vielschichtig gezeichnet. Besonders der altmodische und skurrile Ermittler Doktor Bender bleibt mir in Erinnerung, ebenso wie der total unsympathische Pfleger Tom.

Die Spannung wird bis zum Ende hoch gehalten, ja steigt sogar noch, so dass ich bis zum unvorhersehbaren Ende wie in einem Sog war.

Fazit: Ein Regionalkrimi, der mich total überzeugt hat und dem ich, (was bei mir selten ist) die Höchstzahl von 5 Sternen gebe. Krimleser, die anspruchsvolle Themen schätzen, es bis zum Schluss spannend mögen und nebenbei eine zauberhafte Landschaft erleben möchten, sollten hier unbedingt zuschlagen! Es lohnt sich!

Bewertung vom 08.07.2019
ADAC Reiseführer Bodensee
Philipp, Margrit

ADAC Reiseführer Bodensee


sehr gut

"Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen!" Und weil das so ist, ist es klug, wenn man auf die Erfahrungen anderer zurückgreifen kann. Nun braucht man ja heute nicht unbedingt einen Reiseführer, weil man ja alles googeln kann. Wer aber, wie wir, lieber im Urlaub auf ein bewährtes Buch zurückgreifen möchte, der ist mit diesem Reiseführer gut beraten. Praktisch fand ich die Spiralbindung und die meisten Tipps und Hinweise waren wirklich gut. Es gibt viele Attraktionen die hier empfohlen werden und es wird durch manch Wissenwertes aus der Geschichte und manch nette Anekdote ergänzt. Die Karte hätte ich mir größer und praktischer gewünscht und es störte mich, dass z.B. die Bahnlinie darauf nicht zu sehen war.


Ansonsten trug aber auch das Buch zu unserm gelungenen Urlaub bei und darum bekommt es von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 08.07.2019
Doppelt durchs Leben
Ottensmann, Elke

Doppelt durchs Leben


ausgezeichnet

Die Romanbiographie über die Seidel-Zwillinge berührte mich sehr. Ich lachte und weinte mit den Protagonisten und finde das Buch sehr lesenswert.
Inhalt : Das Buch entstand nach Erzählungen, Fotos und Briefen der Familie Seidel. Es ist ein bewegendes Zeitzeugnis, welches über Zwillingsbrüder (den Vater und den Onkel der Autorin), deren Leben und über die Vertreibung der Familie aus Schlesien erzählt.Die Zwillingsbrüder wurden am 3. September 1936 in Waldenburg, Schlesien geboren. Dass es Zwillinge sind war für alle eine große Überraschung, denn die Familie Seidel hatte mit nur einem Kind gerechnet. Was sie aber alles mit dem doppelten Segen erlebten, davon erzählt dieses biographische Buch.

Autorin: Elke Ottensmann wurde 1968 geboren und hat schon viele Bücher veröffentlicht, alle mit Geschichten, die das Leben schrieb, die aber auch humorvoll und ermunternd sind. Dieses Buch ist das zweite, was ich von ihr gelesen habe. Da mir „Aus Opas Federhalter und Omas Handtasche“ so gut gefiel, wo sie vor allem über die Großeltern schrieb, wollte ich nun auch dieses Buch lesen, welches vor allem über ihren Vater und ihren Onkel erzählt.

Cover und Buch: Das Buch ist fest gebunden, es hat 177 Seiten in Großdruck. Das fand ich besonders angenehm zu lesen.Schön sind auch die vielen passenden Schwarzweißfotos.

Das Cover ist wunderhübsch und zeigt gleich die Hauptfiguren dieses Buches.Besonders schön fand ich auch das farblich abgestimmte eingearbeitete Lesebändchen, was das Buch schon äußerlich wertvoll macht. Wenn man die zwei Schulanfänger betrachtet, dann wird man schon neugierig auf ihre Streiche.


Meine Meinung: Wie schon in zwei anderen Büchern schreibt die Autorin auch hier über die Familie Seidel, aber diesmal nicht aus dem Blickwinkel ihrer Großeltern, sondern hier lässt sie den Vater und den Onkel zu Wort kommen. Die Autorin schreibt flüssig und interessant.

„Mit einer Kindheit voll Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.“ (Jean Paul 1763-1825)

Die Wahrheit dieses Textes erleben auch die zwei Jungs. Nun fragt mancher bei diesem Zitat, was ist mit der anderen Hälfte? Im Buch wird aufgezeigt, dass Liebe, gepaart mit Gottvertrauen auch durch schwerste Zeiten hilft. Das hat mir gefallen, dass in diesem Buch immer wieder spürbar der gelebte Glaube der Familie sichtbar wird und sie sich gehalten wissen von der Liebe Gottes. Das kommt auch in einigen Gedichten und Lieder zum Ausdruck, die hier erwähnt wurden.

Das Buch liest sich sehr leicht, wozu neben dem Schreibstil, der mir sehr gefiel auch die größere Schrift beiträgt. So ist das Buch auch für Senioren und Kranke geeignet, die von einem dicken Buch oft überfordert sind. Dadurch dass viel Kindermund enthalten ist, überwiegt in diesem Buch das Humorvolle, aber auch ernste und traurige Begebenheiten werden nicht ausgespart.

Es hat mir viel Freude gemacht, dieses Buch zu lesen. Der Autorin ist auch mit diesem Buch ein bewegendes Zeitzeugnis gelungen, welches dafür sorgt, dass kostbare Erinnerungen nicht in die Vergessenheit geraten.

Ich kann das Buch nur wärmstens allen empfehlen, die gerne was von Zeitzeugen lesen. Durch den Großdruck eignet sich das Buch auch gut für ältere Menschen, die sicher auch gerne von den Erinnerungen an die Heimat lesen und durch die hochwertige Gestaltung ist es ein schönes Geschenk. Ich wünsche dem Buch weite Verbreitung und gebe ihm die Höchstzahl von 5 Sternen. Das Buch berührte mich sehr und ich finde es sehr lesenswert.

Bewertung vom 07.07.2019
Ganz schön fairrückt
Schäfer, Anja

Ganz schön fairrückt


ausgezeichnet

Kurzbewertung: Ein christliches Buch über eine ökologische und faire Lebenseinstellung, dass mir gut gefiel,und zum Nachdenken und Nachahmen einlädt. 5 Sterne!

Die Autorin: Anja Schäfer, Jahrgang 1973, studierte Theologie, war Jugendpastorin und Redakteurin der Zeitschriften "teensmag" und "dran". Heute schreibt, lektoriert und übersetzt sie freiberuflich Bücher und andere Texte. Sie lebt mit Mann und Kindern in Hamburg. Ich kannte bisher noch nichts von der Autorin bin aber so positiv überrascht, dass ich sicher noch mehr von ihr lesen werde.

Inhalt: Es geht im Buch um das Thema umweltbewusstes Leben und somit um die Bewahrung von Gottes Schöpfung. In 11 übersichtlichen Kapiteln widmet sich die Autorin verschiedenen Lebensbereichen die unseren Umgang mit der Umwelt betreffen. Sie informiert über den Anbau von Bio-Obst und -Gemüse, die Massentierhaltung , fairen Handel mit Kaffee, Kakao und exotischen Früchten und Blumen, die Vermeidung von Plastikmüll , unfaire Arbeitsbedingungen damit wir zu Schleuderpreisen alles kaufen können.... und lässt eigene Erfahrungen einfließen.

Cover und Buch: Das Buch hat 207 Seiten und 11 Kapitel und ist im Neukirchner Verlag erschienen. Das fröhliche Cover lädt ein das Buch in die Hand zu nehmen.

Meine Meinung: Oft fühle ich mich hilflos und überfordert, wenn ich sehe, wie verseucht die Umwelt ist und wie groß die Armut in den Ländern die z.B. uns Kaffee und billige Kleidung liefern. Man wird geradezu mit widersprüchlichen Informationen überflutet. Und so frage ich mich , ob man angesichts dessen überhaupt was tun kann.

Auch die Autorin fragt sich das und begibt sich mit den Lesern auf den Weg zu einem Leben, das von mehr Nachhaltigkeit und Fairness geprägt ist. Sie meint: „Ein kleiner Anfang ist auch ein Anfang!“ und berichtet davon, wie sie selber angefangen hat, sich Schritt für Schritt für einen fairen Lebensstil einzusetzen.Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert, und jedes Kapitel wird mit ansprechenden Illustrationen und passenden Zitaten eingeleitet. Am Ende der Kapitel finden sich interessante Weblinks zum jeweiligen Themenbereich, sowie eine Liste mit hilfreichen Tipps - wie zum Stromsparen oder zum fairen Einkauf von Kaffee oder Fisch.

Sehr positiv finde ich, wie einfach und verständlich sie geschrieben hat und und dass sie nicht mit zu vielen Informationen überfordert. Mir gefiel an dem Buch besonders die sehr ausgewogene Art und dass die Autorin eigene Fehler zugibt. Sie schreibt anregend und nicht verurteilend. Das macht Mut sich selbst für mehr Fairness und Ökologie einzusetzen und im Rahmen seiner Möglichkeiten kleine Schritte zu tun.

Es gibt ja viele Bücher zu diesem Thema, bei diesem Buch fand ich aber auch die christliche Betrachtungsweise sehr schön, die von einer Theologie der Freiheit geprägt ist. Einige zutreffende Zitate zeigen, dass wir Menschen ganz anders mit der Schöpfung umgehen würden, wenn wir uns an das Buch der Bücher hielten. Aber sie dominieren nicht, so ist das Buch auch von Nichtchristen gut lesbar.

Fazit: Egal ob man sich mit dem Thema Nachhaltigkeit bereits auseinander gesetzt hat oder nicht, ich glaube jeder kann hier etwas dazu gewinnen. Darum gebe ich dem Buch volle 5 Sterne und empfehle es wärmstens weiter.

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Bewertung vom 04.07.2019
Der Würger von Triest
Stanzl, Werner

Der Würger von Triest


gut

Ein Buch, welches mich erst im letzten Drittel für meine Geduld belohnte. Ich fand es zunächst langweilig, aber das Ende ist toll.

Cover und Buch. Das Buch ist ein Haymon Taschenbuch, aus dem Verlag las ich schon viele gute Krimis. Das Cover finde ich sehr ansprechend, es ist sicher eine Stadtansicht von Triest und passt so ideal. Oben das schwarz sieht bedrohlich aus- das deutet schon etwas auf einen Krimi hin. Toll auch die abgerundeten Ecken. Bemängeln muss ich aber auch hier den Klappentext, er verrät ein Detail, welches der Leser erst in der zweiten Hälfte des Buches zu wissen bek ommt. Darum auch die Inhaltsangabe mit meinen eigenen Worten.

Zum Inhalt: Commissario Vossi ermittelt bei sengender Hitze in der Hafenstadt Triest. In einem Friseursalon wird die junge Italienerin Mia gefunden. Sie wollte ein neues Leben beginnen und aus ihrer strengen Familie in Monfalcone ausbrechen, doch der Mörder hinderte sie daran. Und schon bald gibt es ein weiteres Opfer! Commissario Vossi ist zunächst ratlos, der „Würger“ scheint seine Opfer völlig zufällig auszuwählen. ....


Meine Meinung: Mir fiel der Einstieg in die Geschichte schwer. Vielleicht lag das daran, dass ich noch keinen Krimi mit Commissario Fossi gelesen habe und mir so was fehlt. Darum würde ich empfehlen doch lieber bei Buch 1 anzufangen. Allerdings sind die Bücher schon in sich abgeschlossen, so dass es nicht zwingend nötig ist. Ich fand die Charaktere gut ausgearbeitet, aber irgendwie schaffte das Buch es nicht mich zu fesseln. So dauerte die Lektüre was für mich äußerst ungewöhnlich ist, eine ganze Woche. Denn weil es mich eher langweilte, legte ich es aus der Hand griff ich zwischendurch auch zu einem anderen Buch und überlegte schon , ob ich das Buch abbreche. Es war irgendwie äußerst zäh. Doch ich las dann doch weiter und meine Ausdauer wurde belohnt. Das letzte Drittel des Buches wurde dann ausgesprochen interessant, mir gefiel plötzlich der Krimi und es las sich dann leicht. Auch kam da der Humor richtig zum Tragen, das gefiel mir gut. Wobei der Humor nur so hervorblitzt, es ist nicht unbedingt so einer von den ganz heiteren Krimis. Es gibt ja eine ganze Reihe von Krimis, die irgendwie nur albern sind, das mag ich nicht. Und das ist hier glücklicherweise auch nicht so. Der Plot ist etwas ganz Besonderes, sehr clever ausgedacht. Nun möchte ich auch unbedingt noch die anderen Bücher von Werner Stanzl lesen.
Ich empfehle das Buch gerne Lesern weiter, die Krimis mit einem interessanten Plot und etwas Humor mögen. Falls es jemandem beim Lesen auch so geht wie mir, dem kann ich nur sagen: Durchhalten lohnt sich. Mit der Bewertung ist es jetzt allerdings nicht ganz einfach. Wenn ich nur das letzte Drittel bewerten würde, wären es glatte 5 Sterne. Da es aber über lange Strecken echt zäh war, muss ich das berücksichtigen. So werden es nur solide 3,5 Sterne.

Bewertung vom 03.07.2019
Die Lady von Bolton Hill
Camden, Elizabeth

Die Lady von Bolton Hill


ausgezeichnet

Kurzbewertung: Ein tiefgründiger, christlicher Roman, der in England im 19. Jh. spielt und in dem es um das Thema Vergebung geht.

Inhaltsangabe: Baltimore, 1867: Unterschiedlicher könnten sie nicht sein, die wohlhabende Clara Endicott und der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Daniel. Aber sie haben eine gemeinsame Begeisterung: die Musik. Eine tiefe Freundschaft beginnt, doch gegen ihren Wille trennen sich ihre Wege. 12 Jahre später begegnen sie sich wieder, aber sie haben sich so konträr entwickelt.... die Rollen scheinen vertauscht. Dann tritt ein Großbrand auf und seltsame Dinge geschehen....

Über die Autorin: Die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Camden ist Historikerin. Ihr Mann und sie leben in der Nähe von Orlando. Neben ihrer Arbeit in einer Bibliothek, schreibt sie historische Romane, von denen einige schon ins Deutsche übersetzt wurden. Dies war nun mein zweites Buch der Autorin und ich wollte es unbedingt lesen, weil mich ihr Roman: "Das Anwesen" so überzeugte.


Meine Meinung: Wie auch schon in dem Roman"Das Anwesen" gefiel mir der Schreibstil sehr gut, das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Besonders mag ich, dass sie nicht nur gute Unterhaltung schreibt, sondern, dass auch der christliche Glaube eine große Rolle spielt. Das ist aber natürlich und wirkt an keiner Stelle missionarisch oder aufgesetzt.

Auf den ersten Seiten lernen wir die 16 jährige Clara Endicott und den 19jährigen Daniel kennen. Während mir der Charakter der Clara anfangs gefiel, habe ich mich später über sie sehr geärgert, da erschien sie mir wenig einfühlsam und missionierend, fordernd. Aber sie machte einen Reifeprozess durch, das hat mich dann wieder mit ihr versöhnt. Daniel gefiel mir als Junge. Doch das Leben hat ihm schwer mitgespielt hat und er hat einen unheimlichen Zorn und Rachedurst. Ähnlich ist es auch mit anderen Charakteren.
Daran merkt man aber auch, wie vielschichtig die Charaktere gestaltet sind. Keiner ist nur gut, oder nur böse, jeder hat liebenswerte Facetten und Fehler.
Schon zu Beginn passiert ziemlich viel, ich hätte mir gewünscht, wir hätten mehr über die Jugend von den beiden erfahren. Und dann gibt es noch einen Handlungsstrang um einen seltsamen Professor. Das war sehr spannend und gefiel mir. Aber es scheint nicht recht zu passen und wird in diesem Buch auch nicht zu Ende erzählt. Und das ist dann auch der einzige Kritikpunkt, den ich hatte. Ich weiß aber, dass es darüber einen englischen Roman von ihr gibt und hoffe, dass er bald ins Deutsche übersetzt wird.

Wie Unversöhnlichkeit und Rache einen Menschen kaputt machen kann und welche große Kraft in der Vergebung steckt, hat die Autorin sehr überzeugend dargestellt. An einer Stelle geht es um die leider unter Christen weit verbreitete Ansicht, dass Suizid eine unvergebbare Sünde ist. Darauf antwortet sie (in Gestalt eines Pfarrers sehr einfühlsam. Diese Stelle ist eine von denen , die mir im Buch am besten gefallen haben. Und ich fand es gut wie sie das thematisiert hat.

Auch wenn das Buch eine Liebesgeschichte erzählt, ist diese an keiner Stelle platt oder trivial. Dafür sorgen auch einzelne Handlungsstränge, die Spannung in das Buch bringen, fast schon bis ins krimihafte. Und die Autorin schreibt sehr tiefgründig und beleuchtet mehrere Aspekte des Menschseins und des Glaubens.

Alles in allem ein tiefgründiger und vielschichtiger christlicher Roman. Auch wenn er für mich nicht an "Das Anwesen" heranreichte, war es doch ein Roman den ich gern gelesen habe und den ich wärmstens empfehlen kann.
Darum vergebe ich sehr gerne volle 5 Sterne. Leserinnen guter christlicher Romane finden in diesem Buch Unterhaltung auf hohem Niveau.

Bewertung vom 02.07.2019
Jojos Abenteuer am Bodensee
Gagesch, Erich G

Jojos Abenteuer am Bodensee


sehr gut

Kurzbewertung: Sehr schönes Kinderbuch über einen kleinen Jungen und seine Abenteuer am Bodensee. 4,5 Sterne!

Cover und Buch: Das Buch ist festgebunden und ich finde das Cover niedlich und kindgerecht. Außerdem ist es mit dem Schwan sehr passend. Es erschien 1996 im (mir bisher unbekannten) Kaliopeverlag Singen.

Autor: Auch den Autoren kannte ich noch nicht. Er ist 1952 in Österreich geboren worden, in Siebenbürgen aufgewachsen und war als Kirchenmusiker tätig. Er studierte sowohl Theologie als auch Religionspädagogik und seit 1987 als Künstler Komponist und Autor bekannt. Als Autor schrieb er vor allem Kinderbücher und Gedichte.

Meine Meinung: Als ich jetzt im Urlaub am Bodensee weilte, freute ich mich, als ich das Buch in der kleinen Bibliothek unseres Vermieters fand. Auch wenn ich sonst kaum mal ein Kinderbuch lese, ein Kinderbuch über den Bodensee versprach interessant zu sein. Und es gefiel mir wirklich gut. Das Buch handelt von Johannes (=Jojo), der absolut keine Lust auf den Familienurlaub am Bodensee hat. Viel lieber wäre er bei seinen Freunden geblieben und hätte mit ihnen Fußball gespielt. Also mosert Johannes rum. Doch dann begegnet er einem Schwan, der ihn durch Raum und Zeit fliegen lässt. So erlebt Jojo viele Abenteuer am Bodensee. Er begegnet Raubrittern und Steinzeitmenschen und sogar den sieben Schwaben, er ist auf der Meersburg und dem Hohentwiel , besucht natürlich auch die Insel Mainau und fährt mit dem ersten Zeppelin. Geschickt hat der Autor sehr viel Wissenswertes über die Bodenseeregion, aber auch über Geschichte und Natur im Allgemeinen mit eingebaut. Und er zeigt den Kindern auch, dass sie auf eigene Träume achten sollen und auf kleine Wunder am Wegesrand. Ich war richtig traurig, dass das Buch nicht länger war und beim Urlaub habe ich beim Besichtigen der Sehenswürdigkeiten mit einem Schmunzeln an das Kinderbuch gedacht. Wer es gelesen hat, weiß dann auch, wie der kleine honigschleckende Engel in die Kirche zu Birnau gekommen ist.
Fazit: Das Buch ist ab einem Alter von etwa 6 Jahren geeignet, aber man kann es natürlich so wie ich auch als Erwachsener lesen.
Ich empfehle es natürlich vor allem den Familien die am Bodensee leben oder Urlaub machen und vergebe 4,5 von 5 Sternen.