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Benutzername: 
Suedhessin
Wohnort: 
Odenwald

Bewertungen

Insgesamt 201 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2023
Der Riffgeist
Hahn, R. P.

Der Riffgeist


weniger gut

Teilweise ziemlich abstrus

Jens Lackner, Kommissar bei der Kripo Stralsund, hat den rätselhaften Mord an einer jungen Frau auf Rügen aufzuklären. Es ist wie verhext, jede Spur scheint im Sand zu verlaufen. Nebenbei hat er Probleme mit seiner Frau Susanne, die psychisch schwer angeschlagen ist. Sie wird in einen weiteren Kriminalfall um ein syrisches Flüchtlingsmädchen verwickelt, den es aufzuklären gilt.

Der packende, anschauliche Schreibstil lässt sich flüssig lesen, die Story ist zunächst spannend und schlüssig, solange es um den Mord auf Rügen geht. Mit dem Ehepaar Lackner konnte ich schnell warm werden und die Sorgen teilen. Die anderen Protagonisten, vor allem Mike und Arvid, sind mir jedoch sehr fremd geblieben.

Die Geschichte um das Flüchtlingskind Yslei ist herzzerreißend und sehr grausam, was auf dem Schiff passiert ist kaum zu verkraften. Allerdings finde ich die Rettungsaktion sehr weit hergeholt und reißerisch. Ohne zu viel verraten zu wollen - ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "Stoßtrupp" bestehend aus ein paar ahnungslosen Privatleuten und zwei bezahlten, skrupellosen Söldnern eine solch gewagte Aktion planen und erfolgreich durchführen kann. Das wirkt völlig abstrus - wie ein schlechter Actionfilm. Es kommen zahlreiche Menschen dabei um, und am Ende gibt's nur Friede, Freude, Eierkuchen. Echt jetzt? Das hat mich nicht überzeugt, deshalb nur magere 2 Sterne.

Bewertung vom 13.02.2023
Die Herrin der Farben
Dempf, Peter

Die Herrin der Farben


gut

Augsburg im 18. Jahrhundert

Wir lesen die Geschichte der Anna Barbara Koppmair, einer historisch belegten Figur im Augsburg des 18. Jahrhunderts. Sie genießt für eine junge Frau in dieser Zeit ungewöhnliche Freiheiten, ist gebildet und darf sich ihren Ehemann selbst aussuchen. Schon früh interessiert sie sich für die Tuchfärberei und gründet mit ihrem Mann eine eigene Fabrik, die sie auch nach seinem frühen Tod nicht aufzugeben gedenkt.
Der unkomplizierte Schreibstil gefällt mir ebenso wie das farblich zurückhaltend gestaltete Cover. So richtig durchgängige Spannung ist bei mir allerdings nicht aufgekommen, der Spannungsbogen wird immer wieder unterbrochen. Die großen Zeitsprünge, durch die so wichtige Ereignisse in Annas Leben wie die Geburt der Kinder völlig untergehen, sind dem Spannungsaufbau sehr abträglich. Mit der Hauptfigur Anna konnte ich mich nicht so richtig anfreunden, das kann aber auch an meinen Erwartungen liegen. Ich hatte aufgrund des Klappentextes erwartet, die Geschichte einer starken Frau zu lesen, die leidenschaftlich für ihre Ziele kämpft, dabei aber auch nach links und rechts schaut und andere mitnimmt. Anna aber kämpft nicht wirklich, sie schlängelt sich irgendwie durch und lässt sogar ihre Kinder am Wegesrand zurück. Sie wirkt auf mich kalt und berechnend, denkt nur an ihre „Fabrique“, beutet ihre Angestellten aus, nutzt ihre Freunde aus und kommt mir vor wie ein Konzernmanager der heutigen Zeit.
Auch kommt mir die Handlung an manchen Stellen nicht stimmig vor. Z.B.: Annas Verhalten als junge Frau in der Öffentlichkeit passt so gar nicht in ihre Zeit, hat aber keinerlei Konsequenzen, es scheint sich niemand daran zu stoßen. Nach einer Beinahe-Vergewaltigung in der Nacht macht sie am nächsten Tag einfach weiter wie gehabt. Solche Dinge sind nicht schlüssig und schuld daran, dass mir die Geschichte nicht rund vorkommt.
Positiv hervorheben muss ich, dass man viel erfährt über die Tuchveredelung, Weberei und Färberei in dieser Zeit der Industrialisierung und über das damals sehr unflexible Zunftwesen.
Mein Fazit: Sehr lehrreich, guter Schreibstil, aber wenig spannend und nicht ganz rund, deshalb eine eingeschränkte Leseempfehlung und drei Sterne.

Bewertung vom 06.02.2023
Der Riss
Winter, Thilo

Der Riss


sehr gut

Eiskalte Spannung

Antonia ist Vulkanologin und nimmt einen Forschungsauftrag in der Antarktis an um nach ihrem dort verschollenen Bruder Emilio zu suchen. Sie meint zu wissen wohin er sich gerettet haben könnte. Auf der Forschungsstation Neumayer III angekommen, stößt sie auf erheblichen Widerstand und einige Ungereimtheiten. Mit ihren Nachforschungen bringt sie sich und den Piloten Arlo, der ihr tatkräftig zur Seite steht, mehr als einmal in Lebensgefahr.
Ich habe diesen rasanten Thriller von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen. Sehr detailliert und eindringlich schildert Thilo Winter die Verhältnisse im ewigen Eis, man kann die durchdringende Kälte, die Enge der Station und die Belastung durch das Fehlen von Tages- und Jahreszeiten förmlich am eigenen Leib spüren. Antonia ist eine mir sehr sympathische Protagonistin, ihre starke Bindung an den Bruder ist sehr spürbar. Um zum Ziel zu gelangen, geht sie mit dem Kopf durch die Wand ohne die Folgen zu bedenken. Manchmal kommt sie rüber wie ein weiblicher James Bond, so dass das Kopfkino zum Action-Thriller wird. Da ist an mancher Stelle ein wenig zu dick aufgetragen. Auch Arlo hat mir von Anfang an gefallen. Er hat sich sehr spontan entschlossen, Antonia zu helfen und steht dann loyal an ihrer Seite, egal zu welchem Risiko sie sich wieder hinreißen lässt.
Trotz der kleinen Schwächen hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn auch wenn es reine Fiktion ist, weckt es doch ein Bewusstsein für die Gefahr, in der die Erde schwebt. So erfüllt dieses spannende Stück Unterhaltungsliteratur noch eine wichtige zusätzliche Aufgabe. Ich kann nur empfehlen, diesem Buch ein paar unterhaltsame Lesestunden zu widmen.

Bewertung vom 05.02.2023
Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17


ausgezeichnet

Erwartungen enttäuscht

Während die neue Chefin Elisabeth Schwarz ihre Antrittsrede hält, explodiert auf dem Parkplatz des Präsidiums eine Autobombe, die dem BKA-Kollegen Klatt galt. Ann-Kathrin Klaasen und ihre Kollegen nehmen die Ermittlungen auf, können aber einen weiteren Anschlag nicht verhindern.

Ich hatte bisher noch keines der Bücher von Klaus-Peter Wolf gelesen aber sehr viel positives über die Serie zu Ann-Kathrin Klaasen gehört. Mit dementsprechend großen Erwartungen bin ich an den Start gegangen, wurde aber leider enttäuscht. Der Schreibstil ist zwar flüssig zu lesen und packend, aber so einige Rechtschreib- und Grammatikfehler stören den Lesefluss erheblich. Hier sollte nochmal Korrektur gelesen werden.
Die Story dreht sich um zwei verschiedene Verbrechen, über die ermittelt werden muss. Diese Ermittlungen werden aber nicht in Team-Arbeit erledigt, sondern es arbeitet jeder für sich, keiner weiß was der andere gerade macht und wo er sich aufhält. Ergebnisse werden nicht ausgetauscht, es kocht jeder sein eigenes Süppchen. Das Ganze wirkt ziemlich wirr und ziellos, Kommissar Zufall spielt eine große Rolle. Ein roter Faden ist nicht wirklich zu erkennen. Durch zahlreiche Wiederholungen entstehen gewisse Längen, die den Spannungsbogen immer wieder unterbrechen.

Mit den Personen bin ich allesamt nicht warm geworden, ich konnte viele ihrer Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen und fand die Polizisten durchweg unprofessionell. Besonders hervorgetan hat sich Ann-Kathrin Klaasen, die durch ihre Eigenbrödlerei nicht nur sich selbst wiederholt in Gefahr bringt. Genervt haben mich auch die zahlreichen Nebenstränge wie z.B. Ruperts Seitensprünge, auch davon wurde der Lesespaß getrübt.

Insgesamt wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, ich werde definitiv keinen weiteren Teil dieser Reihe lesen.

Bewertung vom 22.01.2023
Northern Spy - Die Jagd
Berry, Flynn

Northern Spy - Die Jagd


ausgezeichnet

Die jüngere Geschichte Nordirlands

Nordirland - mitten im IRA-Konflikt: Tessa ist Redakteurin bei der BBC und hat einen kleinen Sohn. Mitten in der Arbeit an einer Nachrichtensendung muss sie erkennen, dass ihre Schwester Marian als Mitglied der IRA in einen Überfall verwickelt ist. Marian verschwindet und Tessa macht siche auf die Suche nach ihr. Als Marian wieder auftaucht, wird Tessa tiefer in die Geschichte verstrickt als ihr lieb sein kann.

Das Cover sagt nicht viel, die Abbildung einer Landschaft am Meer könnte viele Bücher zieren. An den durch die kurzen Sätze manchmal etwas abgehackt wirkenden Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, dann trug er aber schon zum Spannungsaufbau bei. Spannend war die Geschichte trotz einiger Schwächen allemal. Interessant wäre noch gewesen zu wissen, wann genau die Geschichte spielt (ich habe eine Jahreszahl vermisst) und wieviel Realität darin verarbeitet wurde.
Die Story lebt von der Zerrissenheit Tessas, die sich permanent entscheiden muss, wie weit sie zum Schutz Marians, aber auch zu ihrer eigenen und zur Sicherheit ihres Sohnes gehen muss. Sie ist gezwungen zu einer Gratwanderung zwischen zwei Welten. Das Ende fand ich allerdings wenig glaubwürdig.
Als Thriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen, eher als gut gemachten Roman über einen Teil der jüngeren Geschichte Nordirlands. Ich habe einiges zu diesem Thema dazugelernt, das ich bisher nur aus den Nachrichten früherer Tage kannte. Deshalb finde ich dieses Buch durchaus lesenswert.

Bewertung vom 03.01.2023
Blüte der Zeit
Weiß, Sabine

Blüte der Zeit


ausgezeichnet

Großartiger historischer Roman

Sabine Weiß entführt uns ins Mitteleuropa des 17. Jahrhunderts. Während der entmachtete Oranierprinz Wilhelm versucht, die Niederlande gegen den Ansturm der Feinde zu verteidigen, flieht der junge Landschaftsgärtner Max mit Mutter und Bruder nach Brandenburg, um dem Krieg zu entgehen. Die beiden jungen Männer haben es nicht leicht, denn jeder von ihnen hat zahlreiche Gegner und nur wenige Menschen, auf die sie vertrauen können. Trotzdem machen beide ihren Weg, jeder auf seine Art.

Wie bei Büchern dieser Autorin üblich, habe ich auch diese Geschichte verschlungen. Sabine Weiß ist eine Meisterin des historischen Romans. Sie schafft es perfekt, ihre erfundenen Figuren in die reale Geschichte einzubinden und charakterisiert die handelnden Personen so genau, dass man ihnen als Leser wirklich nahe kommt. Besonders gefesselt hat mich die fiktive Geschichte um den strebsamen Max und seine Familie, aber auch der historisch belegte Teil um Wilhelm und seine Getreuen ist spannend, so macht Geschichte Spaß.
„Blüte der Zeit“ hat mich insgesamt nicht nur aufs spannendste unterhalten, ich habe auch viel gelernt über die Geschichte der Niederlande und das Leben der Menschen in dieser Zeit.
Mein Fazit: Ein großartiger historischer Roman, mit Liebe zum historischen Detail gründlich recherchiert und in packendem Schreibstil niedergeschrieben. Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.12.2022
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr gelungener Auftakt

Nach dem Ende ihrer Beziehung hat sich Elma aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes versetzen lassen - ein Neuanfang muss her. Sie bekommt gleich gut zu tun, denn im sonst so beschaulichen Akranes wird eine junge Frau tot aufgefunden - ermordet. Im Verlauf der Ermittlungen dringt Elma nicht nur tief in die dunklen Geheimnisse ihrer Mitbürger ein, wie wird auch mit den Dämonen ihrer eigenen Kindheit konfrontiert.

Das Cover passt perfekt - es ist ebenso düster wie die Geschichte. Eindringlich und fesselnd erzählt, ist dieser Krimi von der ersten Seite an sehr spannend. Elma ermittelt unvoreingenommen und scheut sich auch nicht, gegen den Willen ihres Vorgesetzten in die einflussreichen Kreise der Stadt vorzudringen. Ihre Handlungen sind ebenso wie die der anderen Personen jederzeit schlüssig und gut nachzuvollziehen. Sie lässt nicht locker, und so gelingt es ihr, den schwierigen Fall, in dem es zunächst fast keine Hinweise gibt, aufzulösen.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel in kursiver Schrift. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich erkannt habe, dass dies Schilderungen aus der Kindheit des Opfers waren. Diese haben sehr zum Verständnis beigetragen, dadurch war ich der Ermittlerin zumindest bei der Suche nach dem Motiv ein kleines Stück voraus. Trotzdem konnte ich erst gemeinsam mit ihr erkennen, wer der wahre Täter ist. So mag ich das, denn dann bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.
Eva Björg Ægisdóttir ist ein neuer Stern am skandinavischen Krimihimmel, ich freue mich auf die Fortsetzung der hier begonnenen Reihe und kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 27.12.2022
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


ausgezeichnet

Alptraumpotential

Die vierjährige Nele wird vor aller Augen vom Spielplatz entführt. Niemand schöpft Verdacht, als sie an der Hand eines etwas älteren Mädchens den Spielplatz verlässt. Die Mutter Mieke erkennt die Gefahr zu spät und muss mit ansehen, wie Nele in einem dunklen Wagen davonfährt. Nun muss sie erkennen, dass sie eine gewisse Teilschuld am Geschehen trägt. Sie hat als Influencerin das Leben ihres Kindes öffentlich gemacht. Als sie einen Hinweis erhält, versucht sie Nele selbst zu finden und gerät in tödliche Gefahr.

Das düstere Cover passt perfekt zur beängstigenden Szenerie, die gleich auf den ersten Seiten aufgebaut wird. Das Thema ist aktuell und meiner Meinung nach hochbrisant, gibt es doch nicht wenige Mütter, die tatsächlich fast jeden Schritt im Leben ihrer Kinder öffentlich machen. Es ist der Alptraum aller Eltern und Großeltern, in den wir als Leser einsteigen, denn es ist vorstellbar dass das alles genau so passiert. Zudem schildert Nora Benrath die Geschichte so eindringlich, die Charaktere sind so authentisch, dass man fast glaubt, einen Tatsachenbericht zu lesen. Die Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was die düstere Atmosphäre noch verdichtet. Besonders eindringlich finde ich die Abschnitte, die das Geschehen aus Neles Sicht schildern. Auch die kursiv gedruckten Kapitel aus der Sicht einer zunächst nicht identifizierten Person sind sehr rätselhaft und tragen stark zum Spannungsaufbau bei. Die Ermittler sind emotional beteiligt, das Geschehen geht fast über ihre Kräfte, auch das ist ein Faktor, der zur Realitätsnähe beiträgt.

Insgesamt hat mich dieses Buch mitgenommen in ein sehr beklemmendes Geschehen. Es ist hochspannend geschrieben und wird mich einige Zeit nicht loslassen. Trotzdem oder eben deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.12.2022
Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling
Grimm, Sandra

Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling


ausgezeichnet

Bezauberndes Bilderbuch für die Kleinsten

Herzallerliebst gezeichnet und mit kurzen kindgerechten Texten ist dieses Büchlein ideal zum Vorlesen schon für die Kleinsten. Das Cover zeigt schon eine Szene von Lottas Spaziergang mit der Großmutter und ist einfach goldig. Die Bilder sind sehr detailreich, aber keine Spur kitschig gestaltet. Es gibt viel zu entdecken. Die Geschichte von der neugierigen kleinen Lotta, die mit Oma spazieren geht und dabei die Welt entdeckt, ist so richtig aus dem Kinderleben auf dem Land.
Lotta trifft allerlei Tiere, besucht ihren Freund und seine kleinen Kaninchen im Garten und geht einkaufen im Hofladen. Sie trifft auf einen Schäfer mit seiner Herde und sorgt sich um ein ausgerissenes Zicklein. Mit der Oma bepflanzt sie auch den Garten und lernt auch hier allerhand neues.
Alles in allem kann ich dieses Büchlein nur wärmstens empfehlen, denn schon meine 16 Monate alte Enkelin hat es sich begeistert angesehen.

Bewertung vom 10.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


gut

Eher durchschnittlich

Rhys Lloyd kehrt als Berühmtheit in sein walisisches Heimatdorf zurück, wo er dabei ist, eine luxuriöse Ferienanlage zu bauen. Das gefällt den Leuten im Dorf gar nicht, aber auch bei den ersten Bewohnern der Anlage ist er nicht gerade beliebt. So ist es nicht verwunderlich, dass er am Morgen nach der rauschenden Silvesterparty tot im See treibt. Ffion Morgan als einheimische Ermittlerin wird mit dem englischen Ermittler Leo Brady zusammengespannt, um den Fall zu lösen. Nach einigen Startschwierigkeiten bilden die beiden ein homogenes Team und arbeiten sehr gut zusammen.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, trotzdem konnte mich das Buch nicht von Anfang bis Ende fesseln. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, so dass man die gleichen Dialoge mehrfach zu lesen bekommt. Das ist dem Spannungsaufbau nicht zuträglich. Auch sind die Verdächtigen mit nachvollziehbarem Motiv so zahlreich, dass es sehr schwer ist, den Überblick zu behalten und ich mehrfach fast den Faden verloren hätte. So ist die Auflösung des Falls auch überraschend, denn auf diese Täter hat im Verlauf der Ermittlungen doch gar nichts hingewiesen.

Von den Protagonisten ist mir keiner so recht sympathisch. Die Bewohner der Ferienanlage sind allesamt oberflächliche Snobs, von der alten Dame in Nummer 3, die auch ihre Geheimnisse hat, mal abgesehen. Auch die Dörfler sind so verschroben und schrullig, das es schwer ist, ihnen nahe zu kommen. Am Besten gefallen mir Ffion und Leo, denn ihren Gedanken kann ich folgen. Ich finde die beiden sehr authentisch dargestellt.
Insgesamt finde ich diese Geschichte eher durchschnittlich, deshalb gibt es hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.