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lustaufbuch

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


weniger gut

Der neue Kehlmann
Der Bestsellerautor Daniel Kehlmann, welcher bereits einige vielgeschätzte Bücher – zuletzt Tyll – geschrieben hat, legt nun mit seinem neuesten Werk über den, wie er selbst behauptet, vielleicht größten Regisseur seiner Epoche, den österreichischen G. W. Pabst, nach.
Das Cover fügt sich hervorragend dem Inhalt und lässt bereits die Nähe zum Film vermuten.
Inhaltlich wird der Leser mit dem Leben G. W. Pabst konfrontiert. Doch das ist nicht alles. Einblicke in den Alltag des NS-Regimes und wie schnell dieses die Fänge nach einem auswerfen konnte, die damalige Filmwelt und den damaligen Alltag am Set bekommt der Leser einhergehend serviert.
Eigentlich ein spannendes Buch, wäre da nicht Kehlmanns zu simple Sprache, die regelrecht verhindert, dass Leser in dessen Bücher eintauchen können. Langatmig und trocken ist die Lektüre. Dabei ist das Thema so facettenreich und schreit wörtlich nach einer spannenden, in seinen Bann ziehenden Umsetzung.

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Bewertung vom 15.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

Das Sterben der Mutter
Der österreichische Autor Wolf Haas, vor allem bekannt geworden durch seine bisher neun Brenner-Krimis sowie anderen, eigenständigen Romanen veröffentlicht nun sein neuestes Buch "Eigentum".
Diesmal haben wir es jedoch mit einem ganz besonderen Buch zu tun, denn "Eigentum" ist ein sehr, wenn nicht sein persönlichstes Buch überhaupt. Wolf Haas schreibt über den Tod seiner Mutter, die Zeit davor, als er bereist weiß, dass ihre Tage gezählt sind sowie danach.
Einfühlsam versucht er gegen den Tod seiner Mutter anzuschreiben und zugleich ihren Charakter besser zu verstehen. Neue, unbekannte Fragen tun sich auf. Hat er seine Mutter anders wahrgenommen, als sie in Wirklichkeit war?
Einen berührender Roman hat Wolf Haas geschaffen. Auch wenn dieser nur knappe 160 Seiten zählt, regt er Emotionen an und beinhaltet eine Leseempfehlung anderer Art.

Bewertung vom 15.09.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Eine spannende Fortsetzung...
Oliver Pötzsch legt nun nach. Sein dritter Kriminalroman seiner neuen Reihe rund um den Totengräber sowie Leopold von Herzfeldt und seiner Freundin Julia ist nun, unter dem Titel "Der Totengräber und der Mord in der Krypta" erschienen. Ein mysteriöser Toter reißt den Protagonisten und dessen Freundin aus dem Alltag und stößt Ermittlungen und vor allem viele Fragen auf. Weitere Tote folgen und ein zweiter Fall tritt auf... Wie hängen diese beiden zusammen? Gibt es Parallelen? Auch Arthur Conan Doyle kommt in diesem Roman vor und mischt die Charaktere auf ganz unterschiedliche Art mit differenziert ausfallenden Reaktionen auf.
Wer Oliver Pötzsch und seine Bücher, besonders die Henkerstochter-Reihe, aber auch seine anderen vielfältigen historischen Romane kennt, weiß, was er zu erwarten hat und auch stets bekommt. Er ist ein Meister der Krimis und versteht es wie kaum ein anderer, den Leser bis zuletzt im Dunkeln tappen zu lassen. Wer bisher noch kein Buch von Oliver Pötzsch gelesen hat, sollte das schleunigst nachholen und auch diese tolle Reihe, natürlich von vorne, beginnen.

Bewertung vom 15.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


sehr gut

Eine Kriminalreise durch die Pariser Kultur
Der Autor Tom Hillenbrand erzählt in seinem neuen Roman "Die Erfindung des Lächelns" von dem spektakulären Raub der Mona Lisa im Jahr 1911.
Eines der bekanntesten Gemälde weltweit, zum damaligen Zeitpunkt schon über 400 Jahre, war plötzlich weg, musste gesucht und wieder gefunden werden.
Dieses Buch ist eine Reise durch die Pariser Kulturszene zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Neben bekannten Persönlichkeiten wie Picasso, lernt man berühmte Dichter und Cafés kennen.
Hillenbrand versteht es dem Leser eine spannende Lesezeit zu bescheren. Kaum ist das Buch aus der Hand zu legen und jede Seite möchte nacheinander verschlungen werden.
Mit einer simplen, dennoch einprägenden Sprache, welche einen leichten und angenehmen Lesefluss ermöglicht, geht der Leser auf die Suche nach dem verschwundenen Gemälde der Mona Lisa.

Bewertung vom 06.09.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


sehr gut

Ein Buch über eine willenskräftige Frau
Die bekannte Autorin Jana Revedin, die zugleich auch Architektin ist, erzählt in ihrem neuesten Roman "Der Frühling ist in den Bäumen" von einer starken Frau, die sich enorm für Frauenrechte sowie ein neues Rollenverständnis von Frauen einsetzt.
Bekannt geworden dürfte die Autorin vor allem durch ihre tolle Roman-Biografie "Jeder nennt mich hier Frau Bauhaus" über Ise Frank geworden sein.
In diesem Buch, ihrem neusten Roman, dürfen wir die vierundzwanzig jährige Renina, welche als jüngste Assistentin von Martin Heidegger arbeitet, begleiten und näher kennenlernen. Sie ist eine willensstarke, mutige Frau, welche den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und die erste Frauenzeitschrift Deutschlands gegründet hat. Doch kommt diese Zeitschrift, im Jahre 1953, so gut an oder bergen sich ggfs. Schwierigkeiten und Gefahren?

Eine Leseempfehlung für dieses spannende Buch!

Bewertung vom 02.08.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


sehr gut

Roman über eine willensstarke Frau

Die Autorin Alena Schröder, welche für ihren Roman "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" bekannt ist, veröffentlicht nun ihr neuestes Buch, mit dem Titel "Bei euch ist es immer so unheimlich still", in dem es um eine starke Frau geht, die mit ihrem alten Leben bricht und ein komplett neues mit ihrer jungen Tochter anfangen will.
Dabei fällt es ihr nicht leicht, schließlich muss sie ihn altes Leben komplett zurücklassen. Viele Fragen und Selbstzweifel quälen die dreiunddreißig jährige Protagonisten Silvia Borowski. Doch sie musste einfach raus aus ihrer WG und hat den Sprung gewagt.
Wie und ob es ihr gelingen wird, liest man am besten selber, in diesem tollen Buch nach.
Die Autorin schafft es, aufgrund ihrer simplen sowie klaren Sprache, den Leser in ihren Bann zu ziehen, sodass dieser in der Geschichte gefangen ist und kaum mehr von ihr lassen kann.

Bewertung vom 30.05.2023
Das Café ohne Namen
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen


sehr gut

Ein besonderes Café
Der, aus Österreich stammende und noch teilweise dort lebende Autor, Robert Seethaler hat nun mit seinem neuesten Buch, dem Roman "Das Café ohne Namen" nachgelegt.
Wie gewohnt schildert Seethaler die Ereignisse präzise, in einer leicht leserlichen Sprache, die den Leser ein Eintauchen in das Beschriebene äußerst leicht gestaltet.
In seinem neuesten Roman tauchen viele, besondere Figuren auf und prägen dieses Buch besonders mit ihren jeweiligen Geschichten, die auch der Leser so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommen wird.
Es ist ein Buch voller Aufbruchsstimmung, Tatendrang und dem Wunsch nach Veränderung über dem das Gefühl des "Nachhause-Kommens" steht. Es sind getriebene Menschen, die sich in Simons Café wiederfinden und sein Leben sowie sein Café prägen und bereichern.
Ein Roman etwas anderer Art, dennoch zu empfehlen.

Bewertung vom 30.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Wie die Klimakrise unseren Alltag verändert

T. C. Boyle ist schon lange kein neuer Name mehr untrer den Gegenwartsautoren, sondern vielmehr etabliert, sodass ein Kauf von seinem jeweils neuesten Buch nie ein Fehler sein wird.
Er ist einer der wenigen Autoren, die es schaffen, bestimmte fiktive Situationen zu erzeugen, die einem das Herz schneller schlagen lassen, da man einerseits plötzlich eine fast bedrückende Angst spürt und andererseits diese Schilderungen nicht mehr vergisst, sondern sich an deren Allgegenwärtigkeit gewöhnen muss.
Nichts anderes geschieht in seinem neuesten Roman "Blue Skies", in welchem er präzise und detailgetreu einen Alltag beschreibt, der sich aufgrund der Klimakrise bspw. aufgrund von Stürmen, Hochwasser, Dürren etc. verändert. Ein bedrückender Roman, der zugleich auch das oft Verdrängte wieder ins Gedächtnis ruft und wachrüttelt, denn es handelt sich hierbei um keine Apokalypse, sondern um ein realistisches Zukunftsszenario.

Bewertung vom 13.04.2023
Samuels Buch
Finzi, Samuel

Samuels Buch


sehr gut

Eine Reise in die Vergangenheit
Der aus vielen Serien und Filmen bekannte deutsch-bulgarische Schauspieler Samuel Finzi erzählt in seinem autobiographischen Roman "Samuels Buch - Ein autobiografischer Roman" von seiner Kindheit und Jugend.
Die Leser tauchen dabei in die Vergangenheit des berühmten Schauspielers ein und erleben seinen Werdegang aus dessen subjektiver Perspektive mit.
Finzis Schreibstil ist gespickt mit Anekdoten, die teilweise nur sehr kurz angeschnitten und manchmal auch etwas weiter vertieft werden.
Er erzählt die wichtigsten und seiner Ansicht nach erzählenswertesten Geschichten, die sein Leben beeinflusst und gar verändert haben und zudem einen Einblick in die politischen Geschehnisse Bulgariens gibt.
Der Roman über Finzis Erinnerungen ist in einer einfachen, leicht leserlichen Sprache verfasst und beschert allen interessierten Lesern einige schöne Lesestunden.

Bewertung vom 24.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


sehr gut

Die verschwundene Verlobte
Wer die Bücher des humorvollen und stets stilsicher-gekleideten, mittlerweile älteren, schweizerischen Autor Martin Suter kennt, der weiß genau, was er bei einem neuen Buch zu erwarten hat und was er auch wirklich bekommt.
Dasselbe trifft auch auf dieses Buch zu. Und zwar handelt es sich um den Roman, mit dem melodischen Titel "Melody", welcher ein trauriges Thema als Basis hat.
Ein Mann verliert seine große Liebe, doch sie lässt ihn niemals los und deswegen, sucht er sie sein ganzes Leben lang, stets das Ziel vor Augen, sie wiederzusehen und überhaupt erst zu finden.
Es geht aber zudem auch um die Figur des älteren Herrn Stotz, dem man einerseits Mitleid schenkt, doch wiederum auch skeptisch begegnet.
Warum ist seine Verlobte vor knapp 40 Jahren spurlos verschwunden?
Als Stotz einen Studenten einstellt, beginnt sich diese Geschichte von Neuem aufzurollen.