Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ute54
Wohnort: 
Tostedt

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2018
Dünenzauber (eBook, ePUB)
Kühne, Evelyn

Dünenzauber (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Liebe an der Ostsee

Das Cover zeigt eine mit Strandhafer bewachsene Düne, einen altmodischen Leuchtturm vor einem strahlendblauen Himmel und Möwen. Diese schöne sehr naturgetreue Momentaufnahme stimmt einen voll auf den „Dünenzauber“ ein und führt gekonnt in die Thematik ein.
Der Schreibstil ist aufgelockert, humorvoll und einfach zu lesen. Die beiden Protagonistinnen werden realistisch dargestellt, denn es handelt sich, wie so oft, um beste Freundinnen seit der Kindheit, die beide jedoch sehr verschieden sind, sich jedoch blind verstehen. Klara die Journalistin und Jessi, die Bürokraft, die beide im selben Bürogebäude in Dresden tätig sind und auch jetzt noch häufig ihre Freizeit miteinander verbringen, Jessi, sportbesessen , spontan mit exaltierten Klamotten, eröffnet ihrer Freundin, dass sie mit ihrem Freund nach Kanada ziehen wird. Außerdem ist sie schwanger und will in 3 Wochen an der Ostsee, in Prerow, heiraten. Auch die Identifikationsmöglichkeit mit Jessis Freund Erik ist gegeben. Er ist ein sehr karrierebewußter Typ. Die zahlreichen Nebencharaktere sind ebenso sehr sympathisch beschrieben, besonders gefallen mir die beiden Damen aus der Pension.
Jessi überrumpelt Klara nun mit der Bitte, Trauzeugin zu werden und die Hochzeitsvorbereitungen zu übernehmen. Angeblich soll es eine ganz schlichte Hochzeit werden, jedoch Klara bittet um 2 Wochen Urlaub, denn sie sieht sehr viele Aufgaben auf sich zukommen. Jessi hat eine gewisse Furcht vor dem neuen Leben in Kanada und reagiert sehr emotional. Jessi und Klara fahren also nach Preow, an die Ostsee, wo die Hochzeit im Winter stattfinden soll. Aber es kommt zu vielen Verwicklungen, besonders als Jessi Klara ein Geheimnis anvertraut, was deren Welt ins Wanken bringt.
Generell ist dieser Roman unterhaltsam und in vielerlei Hinsicht voll aus dem Leben gegriffen. Spannend wird auch Klaras Verhältnis zu dem mysteriösen Fremden, der immer zufällig in ihrer Nähe erscheint und ihr Herz höher schlagen lässt.

Bewertung vom 26.06.2018
Ans Meer
Freund, René

Ans Meer


gut

Eine Fahrt nach Italien

Anton, der Protagonist, empfindet seinen Job als Linienbusfahrer nicht gerade als erfüllend, sieht es aber als seine Aufgabe an, den Schulkindern das Grüßen beizubringen. Sein Spitzname ist „Bärli“ und er passt perfekt zu seiner wohlbeleibten, bärtigen Erscheinung. Eigentlich kann ihn nichts aus der Ruhe bringen, jedoch als Kevin, der Sohn des Bürgermeisters, sich wie ein Raufbold aufführt, da geht Anton dazwischen. Als Folge davon wird er zum Chef zitiert, befürchtet seine Entlassung und lässt sich daher überreden, nach Italien, ans Meer, mit dem Bus zu fahren, denn er möchte Doris, seine Angebetete, beeindrucken.
Bisher ist es, bedingt durch seine Tapsigkeit und Unerfahrenheit, nicht einmal zu einem Kuss gekommen, obwohl Doris sich das so sehr erhofft. Anton jedoch traut sich nicht, denn er wurde von einer Art Übermutter erzogen, die ihn und seinen Vater ständig kontrolliert hat. So kotrolliert Sie ihn auch ständig per Telefon bei seinem Ausbruch aus dem Alltagstrott, der Italienfahrt. Carla, eine todgeweihte, krebskranke Frau, die des Öfteren in seinem Linienbus mitfährt, hat um eine Reise gebeten, um, bevor sie stirbt, noch einmal ihre Heimat zu sehen. Die vielfältigen Abenteuer, welche die buntgemischte Reisegesellschaft erlebt, wirken recht konstruiert, jedoch kommt alles zu einem harmonischen Ende. Auch die Liaison zwischen Anton und Doris gelingt. Die Geschichte hat mich berührt, war lustig und äußerst leicht zu lesen. Auch geeignet für die Bibliothek eines Seniorenheimes.

Bewertung vom 26.06.2018
Wahrheit gegen Wahrheit
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


ausgezeichnet

Kampf der zwei Weltmächte

Das Buchcover präsentiert im Zentrum zweimal “Wahrheit“ in großen Lettern. Zwischen diesen Worten befindet sich ein roter Stern, der in Form und Farbe an den Sowjetstern erinnert. Dadurch wird deutlich gemacht, dass es sich in diesem Thriller um 2 Antagonisten handelt, 2 Systeme, die sich gegenseitig ausspionieren. Auf weißem Hintergrund sind einige hellgraue Sterne zu sehen, die für die USA stehen können. Die Protagonistin, Vivian, ist in halber Höhe unten abgebildet, jedoch dem Betrachter abgewandt. Dieses Cover illustriert in gekonnter Weise die Thematik, und die amerikanische Realität wird schonungslos dargelegt, nämlich dadurch, dass kein Sozialstaat wie in Deutschland existiert. Die Mutter, Vivian Miller, ist Spionageabwehranalystin. Sie hat Angst, befindet sich in einer Zwickmühle, bedingt durch ihre herausragende Tätigkeit bei der CIA und ihrer Verantwortung ihren 4 Kindern gegenüber. Ihr Mann, der von zu Hause aus arbeitet, kann sich mehr um den Nachwuchs kümmern ,was das schlechte Gewissen der Mutter unterstreicht, die unsere Empathie hat, zumal eines der beiden jüngeren Kinder unter einer Entwicklungsverzögerung leidet. Ihr kompromissloses Zeitmanagement wir durch idiomatische Ausdrücke hervorgehoben, ihre sehr emotionale Herangehensweise an die Problematik, nämlich ihre eventuelle Enttarnung und die Unterwanderung ihres Vorhabens, russische „Schläfer“ zu enttarnen, durch ein mögliches Involviertsein ihres Ehemannes, wird durch Umgangssprache und Metaphern aufgelockert .generell liest sich dieser Thriller sehr flüssig.
Die detailgetreue Beschreibung des Familienlebens und die sehr hohen Lebenshaltungskosten, in Bethesda, einem Vorort von Washington, machen ihre Zwangslage deutlich. Sie muss ihr Vorhaben verwirklichen, um den Lebensstandard zu gewährleisten, andererseits wird die Verpflichtung den USA gegenüber, nämlich ihr Land gegen alle inneren und äußeren Feinde zu schützen, deutlich.
Leider ist diese Karrierefrau etwas zu naiv dargestellt. Der Leser muss viel psychologisches Einfühlungsvermögen beweisen, um sie in ihrer Position ganz ernst zu nehmen, jedoch sind viele ihrer Handlungen nachvollziehbar, hervorgerufen durch die perfekte Manipulation und Täuschung ihr gegenüber.
Leider erfährt man nie, wie Matt wirklich denkt, da kein Perspektivwechsel stattfindet. Ebenso sollen die wohl bewusst konstruierten Rückblicke Verwirrung beim Leser stiften, um ihn dann mit vielen offenen Fragen, Ratlosigkeit und einer Gänsehaut mit einem offenen Ende zurückzulassen. Wird es eine Fortsetzung geben?
Die Story ist ein gelungenes Debüt. Ich kann das Werk nur weiter empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2018
Riskante Manöver / Mats Holm Bd.1
Bingül, Birand

Riskante Manöver / Mats Holm Bd.1


ausgezeichnet

Sieg der Pharmaindustrie

Der gut recherchierte Erstlingsroman von Birand Bingül liess mich in das Milieu der Großkonzerne eintauchen, wo es hauptsächlich um Gewinnmaximierung geht. Korruption und Karrieredenken sind in diesem Werk an der Tagesordnung.
Nüchtern, präzise und prägnant werden die Gedankengänge sämtlicher Personen beschrieben, dabei ist das Taktieren und Intrigieren gegen die Gegner des Pharmariesen Wenner sehr gut nachvollziehbar, aber auch erschreckend real.
Als diverse Kinder nach Einnahme des Medikaments Validolor schwer erkranken und ein Kind stirbt, sind Image, aktueller Börsenkurs und Marktanteile in Gefahr.
Wer steckt dahinter? Etwa ein Konkurrenzunternehmen aus den USA!
Mats Holm, ein ehemaliger Journalist und seine Partnerin, Laura May, eine Expolizistin , beide sehr attraktiv, perfekt beruflich aufeinander eingespielt, an Präzision und Zuverlässigkeit kaum zu übertreffen, mit der Fähigkeit in Gesichtern zu lesen, sollen nun als Krisenmanager „ geschickte Manöver“ inszenieren, um Wenner aus der Schusslinie der Presse, der Konkurrenz und, vor allen Dingen, von Pharmawatch, unter der Leitung von Nina Rosenthal, zu bugsieren. Dabei passieren Dinge wie in einem Krimi! Eine eventuell korrupte Mitarbeiterin aus dem Labor wird entführt und gefoltert, ein weiterer Mitarbeiter, Geheimnisträger, verschwindet und wird brutal ermordet. Als Gegenpol wird in Holms recht chaotisches Privatleben eingedrungen – seine Tochter Liv (19) ist schwanger, im gleichen Alter wie ihre Mutter Helena, die früh verstorben ist.
May und Holm finden heraus, dass der vermeintliche Schuldige wohl bei Wenner zu suchen ist. Jedoch kann und will der ausgebuffte CEO nicht Farbe bekennen und scheut die Konfrontation. Holm jedoch will seinen Idealen treu bleiben und kämpft für die Aufdeckung, gegen alle Widerstände, auch der von Laura und Wenner.
Dieser thematisch erschreckende, aber auch spannende, Roman hat mich sehr bereichert und mein Urteilsvermögen geschärft. Hoffentlich können wir noch mehr Werke von Birand Bingül lesen.

Bewertung vom 26.06.2018
Eine Liebe in Apulien
Grementieri, Sabrina

Eine Liebe in Apulien


ausgezeichnet

Romantik in Süditalien

Viola, die junge Protagonistin, ist Innenarchitektin, hat jedoch ihren Job verloren. Außerdem ist die Beziehung zu ihrem Freund wegen dessen Untreue zerbrochen. Sie befindet sich also in einem Ausnahmezustand, der von Unsicherheit, Haltlosigkeit und innerer Zerrissenheit gekennzeichnet ist.
Als sie nun von Oma Adele als Alleinerbin ihres süditalienisches Bauerngutes, das sich in einem schlechten Zustand befindet, eingesetzt wird, reagiert Viola zuerst mit Ablehnung, Schmerz und Wut, Trauer und Zorn, Leere und Niedergeschlagenheit, erkennt dann jedoch, dass sie so eine Möglichkeit hat, ihre persönliche Sackgasse zu überwinden und ihren inneren Konflikt zu lösen. Sich an einem Wendepunkt ihres Lebens befindet, sieht sie eine Lösung und Herausforderung in der von der Großmutter intendierten Renovierung der Hofanlage.
Viola werden bei ihrem Vorhaben viele Steine in den Weg gelegt, die Sprengung der Hofmauer, ein fingierter Autounfall, der aber 2 andere Personen trifft, und die Tötung des geliebten Hofhundes.
Der Schreibstil ist sehr aufgelockert. Durch die stringente Verfolgung eines einzigen Erzählstranges in kurzen Kapiteln wird die Leselust angeregt. Zusätzlich findet Empathie mit den 2 Hauptcharakteren, Aris und Viola, statt, die gemeinsam an die Renovierung herangehen. Das Werk wird immer mehr zu einem romantischen Liebesroman, und der Leser fragt sich: „ Kommen die beiden zusammen?“ Somit wird natürlich die Buchthematik: „ Eine Liebe in Apulien“ gut umgesetzt, und unterstützt durch wundervolle Landschaftsbeschreibungen. Natürlich würde sich wohl jeder mit den beiden identifizieren.

Bewertung vom 26.06.2018
Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2
Dos Santos, José R.

Der Schlüssel des Salomon / Tomás Noronha Bd.2


ausgezeichnet

Zuviel Physik

Die Buchthematik, ein Kernforschungsexperiment, das möglicherweise Rätzel zur Entstehung unseres Universums lösen könnte, muss abgebrochen werden. Es wird eine Leiche gefunden mit dem Hinweis auf den möglichen Täter, und so findet ein Spannungsaufbau statt, Hypothesen und Theorien, welche die Welt erklären sollen, werden dargelegt, eingebettet in eine spannende Story. Die Verwicklungen in der Familiengeschichte des Tomás Noronha dienen as auflockernde Nebenhandlung. Die Frauenfiguren werden allerdings flach herausgearbeitet, sie sind teilweise naiv und haben eher ein dekorierende Funktion. Tomás Noronha hingegen ist charismatisch in mancherlei Hinsicht der Identifikation.
Der Lesefluss wird getrübt durch die sich wiederholenden pseudowissenschaftlichen Erklärungen für Nichtphysiker. Somit habe ich etliche Passagen übersprungen. Eine Zuspitzung erfolgt, nach Längen im Mittelteil, gegen Ende und verleiht dem Ganzen Würze. Generell hat mir aber die Lektüre gefallen und ich würde gerne „ Das Einstein-Enigma“ also das Vorgängerwerk, lesen