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Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2022
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


sehr gut

Das Cover zu "Das Leben, ein großer Rausch" hat einen guten Wiedererkennungswert, was mir persönlich immer sehr gefällt. Auch diesmal führt der Schreibstil des Autoren-Duos dazu, dass die Seiten nur so an einem vorbeifliegen und man wieder schnell in die Berliner 20er Jahre eintaucht. Das Buch schließt nahtlos an Teil 1 an, der ja mit einem fiesen Cliffhanger geendet hat und – ohne zu viel vorweg zu nehmen – auch das Ende von Teil 2 wirft wieder neue Fragen auf, die dann hoffentlich im dritten und letzten Teil der Polizeiärztin vollends aufgeklärt werden.

Es tauchen glücklicherweise auch wieder einige, schon liebgewonnene Protagonisten auf, die sich weiterentwickeln und neue, teils ungewöhnliche Wege einschlagen. Zur besseren Orientierung findet man auch hier wieder ein Personenverzeichnis, das ich aber diesmal gar nicht nutzen musste, da mir viele der Personen bereits gut bekannt waren und neue Protagonisten gut eingearbeitet wurden, so dass keinerlei Verwirrung bezüglich der Namen und Personen auftrat.

Die Story ist wieder wunderbar ausgearbeitet, vielfältig und mit einigen Handlungssträngen und Ortswechseln verbunden, aber auch diesmal zieht sich ein interessanter Fall der Polizeiärztin durch das gesamte Buch, der aber leider zwischendrin an Bedeutung verliert und erst zum Ende hin plötzlich wieder aufgenommen wird. Hier hätte ich mir zwischendrin auch ein wenig Weiterverfolgung gewünscht, so dass er nicht ganz in Vergessenheit gerät.

Ansonsten aber wirklich eine tolle Fortsetzung mit einer toll weiterentwickelten, starken Protagonistin in einer schwierigen Zeit. Ich freue mich, dass in Kürze Teil 3 erscheint und ich bin gespannt, welches fulminante Finale mich dort erwartet und wie sich die Protagonisten entwickeln.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, man sollte aber auf jeden Fall mit Teil 1 beginnen, um die gesamte Reihe in vollen Zügen genießen zu können.

Bewertung vom 31.01.2022
Der Wind singt unser Lied
Werkmeister, Meike

Der Wind singt unser Lied


ausgezeichnet

Am Cover kann man sich nicht satt sehen: es ist farblich wunderschön gestaltet und passt zum sommerlichen Setting in der Umgebung von St. Peter Ording. Auch der Klappentext weckt das Interesse am Buch, wenn man ihm durch das Cover nicht schon vollends verfallen ist, und man taucht durch den flüssigen Schreibstil total schnell ein in die Welt von Toni und Caro – zwei ungleichen Schwestern Anfang dreißig, deren Eltern einen Ferienhof betreiben.

Toni ist die rast- und fast schon heimatlose Weltenbummlerin, während sich ihre Schwester Caro mit den Eltern und ihrer Familie aufopferungsvoll um den Ferienhof kümmert. Klar, dass es ob des ungleichen Lebensstils hier und da Reibereien gibt, aber während Toni und die anderen aus der Familie mir wirklich schnell ans Herz gewachsen sind, war Caro mir oft zu negativ und zusätzlich unfähig mit irgendwem darüber zu reden. Das hätte man meiner Ansicht nach etwas weniger ausreizen können, da man Abschnitt für Abschnitt immer auf eine Klärung gehofft hat und trotz ansatzweiser Gespräche wieder nichts rauskam. Der Schluss kam mir dafür etwas zu plötzlich, die vermutete Liebesgeschichte war mir deutlich zu kurz und stand hinter den familiären Ereignissen zurück und viele Dinge wurden dann zusammen in einer Art Epilog abgehandelt, statt sie noch innerhalb der Geschichte einzubinden.

Dennoch hat mir das Buch von der Art der Geschichte so gut gefallen, dass es sicher nicht mein letztes Buch von Meike Werkmeister gewesen sein wird und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit einigen der Protagonisten im neuen Roman. Eine kurzweilige Reise an einen sommerlichen Urlaubsort und genau das, was man aktuell gerade braucht!

Bewertung vom 25.01.2022
Stärker als die Nacht / April & Storm Bd.1
Ashley, Karen

Stärker als die Nacht / April & Storm Bd.1


gut

Das Cover ist wirklich schön gemacht und der Klappentext wie auch eine kurze Leseprobe haben mich überzeugt, das Buch lesen zu wollen. Leider hat es mich letztendlich nicht fesseln und mitnehmen können, vielleicht auch deshalb, weil viele Szenen über mehrere Seiten erzählt, zerdacht und ausführlich thematisiert wurden, für die wenige Sätze schon ausreichend gewesen wären.

Der Trilogie geschuldet muss man wahrscheinlich im ersten Teil hinnehmen, dass die Protagonisten vorgestellt und deren Lebensgeschichte und Leidensweg angedeutet wird und die tiefgreifenden Themen erst in den späteren Bänden kommen.

Aber auch die Hauptprotagonisten, allen voran April, waren mir leider zu farblos und wenig sympathisch, auch aufgrund ihrer sprunghaften, unsicheren und tendenziell eher negativen Einstellung. Storm war trotz der Perspektive, welche im Gegensatz zu April nicht in der Ich-Form verfasst war, für mich noch der liebenswürdigere und sympathischere Charakter. Man hatte aber bei beiden Protagonisten lange Zeit das Gefühl, dass sie nach einem Schritt vorwärts wieder zehn zurückgehen, so dass die Geschichte erst wirklich spät im Laufe des Buches Fahrt aufnehmen konnte und da war das Interesse meinerseits leider schon ziemlich verflogen.

Vielleicht muss man der Geschichte den nötigen Raum geben und die Trilogie an einem Stück lesen, aber mich konnte der Auftakt leider nicht überzeugen und zum Weiterlesen animieren.

Bewertung vom 15.01.2022
Verity
Hoover, Colleen

Verity


ausgezeichnet

Dies war mein erstes Buch von Colleen Hoover und mir wurde im Vorfeld mehrfach gesagt, es sei ganz anders als ihre bisherigen Bücher und absolut lesenswert. Es beginnt auch gleich mit einem richtigen Knaller, der allerdings im Gegensatz zum Rest des Buches rückblickend fast schon harmlos war.

Das Cover gefällt mir farblich sehr gut und hat einen Wiedererkennungswert. Auch die Story dahinter ist vielfältig: verstörend, grausam, stellenweise fast gruselig aber absolut genial.

Der anfängliche Schreibstil wirkte auf mich etwas abgehackt, aber ich bin dennoch gut reingekommen und es hat nur wenige Kapitel gedauert, bis mich die Geschichte gefesselt und nicht mehr losgelassen hat. Lowen ist eine tolle Protagonistin und sehr sympathisch, authentisch und realistisch - sie denkt und fühlt genau wie der Leser, sie stellt sich und anderen genau die Fragen, die einen selbst beim Lesen auch beschäftigen.

Beide Handlungsstränge - die Gegenwart und die Aufarbeitung der Vergangenheit - sind gleichermaßen spannend, interessant und ziehen einen in den Bann. Stellenweise fühlt man sich wie ferngesteuert: man will es eigentlich gar nicht wissen, aber kann doch nicht aufhören weiterzulesen.

Man sollte nicht mit falschen Erwartungen an dieses CoHo Buch rangehen, denn es ist wirklich völlig anders: direkt in seiner Sprache, aufwühlend und wenig romantisch. Für dieses außergewöhnliche Buch gibt es von mir trotz fehlender – und eigentlich wirklich notwendiger – Triggerwarnung eine Leseempfehlung, da es ein echtes Highlight war. TOP!

Bewertung vom 11.01.2022
Eine Handvoll Worte
Moyes, Jojo

Eine Handvoll Worte


weniger gut

Ellie ist Journalistin und findet bei einer Recherche im Archiv einen 40 Jahre alten Liebesbrief, der sie nicht mehr loslässt. Sie macht sich auf die Suche nach dem Verfasser und der angeschriebenen Person, nicht ahnend wie sehr diese Geschichte auch noch in die Gegenwart ausstrahlt und wie ähnlich sich die beiden Frauen möglicherweise sind.

Über das Cover lässt sich nicht streiten: es ist wunderschön und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Auch der Klappentext klang interessant und mir gefallen Geschichten, die Handlungsstränge in der Vergangenheit und der Gegenwart miteinander verknüpfen. Das ist aber eigentlich auch schon alles was ich Positives über das Buch berichten kann, denn das was im Klappentext angedeutet wird, wurde leider nicht zu meiner Zufriedenheit umgesetzt.
Die Handlungsstränge sind völlig ungleich verteilt, der Gegenwartsstrang wird nur kurz angerissen und taucht erst nach mehr als der Hälfte des Buches wieder auf, außerdem hätten Jahreszahlen am Anfang der Kapitel als Orientierung sehr geholfen.

Die Protagonisten blieben leider auch recht farblos und undurchsichtig, so dass es mir schwer fiel irgendwen sympathisch zu finden. Es gibt kurze interessante Momente, doch dann verliert sich die Geschichte wieder in Belanglosigkeiten, Beschreibungen und unwichtigen Passagen. Rückblickend betrachtet hätte man, ohne der Story etwas zu nehmen, das Buch um einige Seiten kürzen können, es war stellenweise dann doch recht langatmig.

Der Klappentext hat Lust auf das Buch gemacht, es konnte meine Erwartungen jedoch überhaupt nicht erfüllen, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

Bewertung vom 07.01.2022
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Dieses Debüt von Henri Faber hat es wirklich in sich: toller Schreibstil, viele Cliffhanger, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und ganz viele Überraschungen für den Leser.

Das Cover ist farblich nicht so auffällig und reißerisch wie die Cover anderer Bücher, aber es verbirgt sich dahinter eine wirklich super durchdachte und aufregende Story um fatale Entscheidungen, Lügen und Misstrauen und sie zeigt dem Leser ein ums andere Mal: nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das muss auch Ermittler Elias Blom schnell feststellen, doch die Jagd auf den Mörder lässt ihn einfach nicht mehr los. Das Tätermotiv fand ich zwar letztendlich nicht ganz so überzeugend, aber die Art und Weise der Ermittlung und Aufdeckung des Täters war ganz großes Kino. Daher gibt es von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses sensationelle Debüt und ich freu mich auf weitere Bücher von Henri Faber. TOP!

Bewertung vom 01.01.2022
Mein bist du / Sean Corrigan Bd.1
Delaney, Luke

Mein bist du / Sean Corrigan Bd.1


weniger gut

DI Sean Corrigan wird in den Morgenstunden zu einem grausamen Mord hinzugerufen und findet durch seine Fähigkeiten, sich in den Tatort und den Täter hinein zu versetzen, meist schnell Hintergründe, Vorgehensweisen und Eigenarten des Täters heraus. Dieser Fall scheint jedoch komplizierter und nach kurzer Zeit entdecken sie weitere, frühere Mordopfer ohne dass sie bisher den Täter dingfest machen konnten … ob Seans Fähigkeiten helfen, dem Täter auf die Spur zu kommen?

Ich bin aufgrund des angenehmen Schreibstils gut in die Geschichte reingekommen, die gleich mit dem Mordfall beginnt. Die Idee Sean Corrigan besondere Fähigkeiten zu geben, die der Polizei vielleicht helfen könnten, scheint gut, aber sie ist leider sehr unzureichend umgesetzt. Auch die in dem Team „üblichen“ Ermittlungsmethoden widerstreben mir sehr und trüben das Leseerlebnis ziemlich. Da wird sich im ganzen Buch auf einen möglichen Täter versteift (Spannung ist daher auch kaum vorhanden) und dieser trotz fehlender Hinweise in die Enge getrieben, und damit auch die gewünschten Ergebnisse vorzuweisen sind, werden zusätzlich Tatorte manipuliert und falsche Spuren gelegt. Sorry, aber so stelle ich mir keinen spannenden Thriller vor – und das gewünschte AHA-Erlebnis mit Plottwist am Ende des Buches fehlt mir hier leider auch.

Ich hab mich oft durch die sehr langen Kapitel gequält, ohne dass etwas Aufsehenerregendes passiert wäre. Vom Auftakt zu einer Thrillerreihe habe ich etwas anderes erwartet, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

Bewertung vom 25.12.2021
Flugangst 7A
Fitzek, Sebastian

Flugangst 7A


gut

Der unter Flugangst leidende Psychiater Mats Krüger ist auf dem Weg zur Geburt seines Enkels nach Berlin und wird über die Entführung seiner Tochter informiert, die er nur beenden kann, indem er das vollbesetzte Flugzeug, in dem er sich befindet, zum Absturz bringt. In Todesangst und mit der Flugangst im Nacken bekommt er immer weitere, absurde Anweisungen und auch die Zeit bis zur Landung rückt immer näher ...

Über den Schreibstil von Sebastian Fitzek muss man nichts sagen, der ist gewohnt gut und der Lesefluss wird durch kurze Kapitel, manche mit Cliffhangern, auch gefördert.

Die Story und ihr Verlauf konnten mich aber leider nicht überzeugen: zu viele mögliche, mehr oder weniger sinnvoll erscheinende Täter und Motive, zusätzliche Trittbrettfahrer und sich überlagernde Vorhaben machten mir das Nachvollziehen und Ermitteln des Täters zunehmend schwer, so dass die Auflösung zwar logisch war, aber kein Aha-Erlebnis hervorrufen konnte.

Vieles wurde auch im Lauf der Geschichte schon aufgelöst, ein fulminantes, spannendes Finale gab es daher leider auch nicht. Ein solides, gut recherchiertes Werk, das mich jedoch hinsichtlich Story und Spannungsbogen nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 16.12.2021
The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1
Mohn, Kira

The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Nach einer unschönen Trennung will die Isländerin Elin wieder nach vorne blicken und meldet sich für einen ganz speziellen Kochkurs an. Dass der einzige Mann in der illustren Runde dann auch noch gutaussehend ist und ausgerechnet Interesse an ihr zeigt, bringt ihr sowieso schon gebeuteltes und unsicheres Ich vollends aus dem Konzept ...

Der Auftakt von Kira Mohns Island-Reihe ist wahrlich etwas ganz Besonderes: es tauchen Trigger-Themen wie Body Shaming, Mobbing und Belästigung darin auf, aber alles wird umwoben von einer zarten, sich aufbauenden Liebesgeschichte, die einen auffängt, behutsam von den schweren Themen ablenkt und manchmal fast zärtlich in den Arm nimmt.

Das Cover ist farblich auffällig und wunderschön, auch der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Die Hauptprotagonisten sind mir sympathisch und schnell ans Herz gewachsen und auch wenn man Elin ab und zu schütteln und ihr ein „Genieß es doch einfach“ zurufen möchte, konnte ich dennoch jede einzelne ihrer Handlungen und Gedanken absolut nachvollziehen. Ein großer Dank meinerseits geht neben der Autorin daher auch an die sensitivity reader, für dieses absolut authentische Leseerlebnis.

„The sky in your eyes“ war mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Kira Mohn, und bis es in Island weitergeht, wage ich mich voller Vorfreude an die bisher veröffentlichten Romane.

Mich hat kaum ein Buch so berührt und dabei noch ein so wichtiges Thema auf den Tisch gebracht. Daher von mir: Uneingeschränkte Leseempfehlung und ein absolutes Highlight!

Bewertung vom 11.12.2021
Die Frequenz des Todes / Jula Ansorge Bd.2
Kliesch, Vincent

Die Frequenz des Todes / Jula Ansorge Bd.2


gut

Zur Entschlüsselung eines Notrufs wegen Kindesentführung tritt das LKA an den in U-Haft sitzenden Phonetiker Matthias „Auris“ Hegel heran – doch der wittert sofort, dass es sich dabei um etwas Größeres handeln muss und holt abermals die Podcasterin Jula Ansorge ins Boot. Auch die ist schnell angefixt und deckt immer mehr Ungereimtheiten auf. Doch wer spielt hier ein falsches Spiel und vor allem wieso?

Nach dem fulminanten ersten Teil und dem fiesen Cliffhanger am Ende war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung von Auris. Leider konnte das Buch von Anfang an nicht an den Auftakt heranreichen, weder von der Story noch vom Spannungsbogen.

Die Einblicke in die Phonetik und Arbeitsweise von Hegel waren wieder richtig interessant und der Schreibstil an sich auch gut zu lesen. Es gab jedoch viele Perspektivenwechsel, die ich sonst schätze, die aber sehr vieles im Vorfeld schon aufgeklärt haben und daher lief die Geschichte recht spannungsfrei vor sich hin, da der Leser über vieles schon im Bilde war. Auch gab es wenig Verdächtige, die Drahtzieher waren schnell bekannt und bis auf wenige Kleinigkeiten ist tatsächlich bis zum Finale kaum was Überraschendes passiert.