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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1242 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2023
Baedeker Reiseführer Wien
Weiss, Walter M.

Baedeker Reiseführer Wien


ausgezeichnet

Eine der lebens- und liebenswertesten Städte der Welt

Im bekannten neuen Format ist der Baedeker noch handlicher, praktischer geworden. Der in einer Kunststofftasche befindliche Stadtplan (1:19.000) samt Straßenverzeichnis ist durch den etwas geänderten Druck und vor allem durch die andere Faltung ebenfalls noch besser geworden. Keine Frage, dass die ziemlich am Anfang des Buches zu findenden vier 'Zu-Fuß-'Tourenvorschläge jeweils einen kommentierten Kartenausschnitt abbekommen haben.

Die Infografiken zur Spanischen Hofreitschule, zur Welt der Walzer, zum Opernball oder auch zur Zähmung der Donau mittels der 1988 fertig gestellten Donauinsel. Nach wie vor sind die Grundrisse diverser historischer Gebäude, Kirchen, Paläste und auch des Zentralfriedhofs zu finden.

Eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung zahlloser 'absoluter Geheimtipps' darf man von den Baedekers ohnehin nicht erwarten. Es existieren Tipps zu Hotels, Restaurants, Kaffeehäusern (für den Unkundigen natürlich samt der schon in der vorhergehenden Auflage vorhandenen illustrierten Erklärung, was was ist. Einspänner, Kaisermelange, Fiaker oder Überstürzter Neumann...), zum Shoppen, Diese Hinweise halten sich aber vergleichsweise in Grenzen und sind seriöser Natur, keine Eintagsfliegen. Alle derartigen Hinweise wurden gegenüber der 2018er Auflage aktualisiert. Einige sind weg gefallen, neue sind hinzugekommen.

Auch das "Schwarze Kameel“ wird erwähnt. Endlich ist auch der Hinweis zu lesen, dass im Schwarzen Kameel ein „sehr feines Wienerschnitzel“ (Zitat Seite 300) serviert wird. Es ist das allersagenhafteste Wiener Schnitzel samt frisch geriebenem Kren, meines Erachtens deutlich, sehr deutlich besser als das Riesenschnitzel, welchen im Figlmüller über den Tellerrand lappt. Zwar fehlt leider noch immer ein Wörterbuch "Wienerisch - Deutsch"...
Die diversen Kaffeevariationen werden beschrieben, einige spezielle Wiener Gerichte ebenso. Aber die Übersetzung von ‚Paradeiser‘, ‚Karfiol‘ und ähnlichen ‚Spezialitäten‘ müssen anderweitig übersetzt werden.

Dennoch gilt noch immer: "Österreichisch ist das schönere Deutsch!"

Bewertung vom 01.09.2023
Affinity Photo 2 - Einstieg und Praxis für Windows Version - Die Anleitung Schritt für Schritt zum perfekten Bild
Gradias, Michael

Affinity Photo 2 - Einstieg und Praxis für Windows Version - Die Anleitung Schritt für Schritt zum perfekten Bild


ausgezeichnet

Fotobearbeitung für Kostenbewusste – hier steht, wie’s geht!

Wer den Einstieg in die professionelle Bildbearbeitung such, wird vermutlich als erstes auf Adobes PhotoShop stoßen. Und bei den von Adobe verlangten Abo-Preisen für die Software zurückzucken. In Ordnung, in den verlangten 400,00 € pro Jahr (!) ist dann auch das Nutzungsrecht für InDesign, Illustrator sowie Premiere Pro enthalten. Aber nach aktuellem Stand jedes Jahr 400,00 € investieren? Schon etwas heftig.

Eine sehr gute Alternative stellt Affinity Photo 2 der britischen Softwarefirma Serif dar. Diese Software wird nicht nach Adobes Abo-Modell veräußert, sondern der Anwender zahlt einmalig 179,99 €. Dafür bekommt er die Lizenzen für Affinity Photo2 sowohl für Windows als auch für macOS und iPadOS. Dazu auch die Lizenz für Affinity Designer 2 und auch Affinity Publisher 2.

Der Haken bei der Sache: Affinity Photo 2 ist von den gebotenen Features her nahezu identisch mit dem teuren PhotoShop. Dementsprechend ist es auch ein ebenso komplexes Programm. Vor dessen effektiver Nutzung jede Menge Hürden stehen. Sei es die anfangs verwirrende Oberfläche mit sogenannten ‚Personas‘, anpassbaren ‚Panels‘ und ‚Panelgruppen‘, die ebenfalls anpassbare standardmäßig am linken Fensterrand platzierte Werkzeugleiste. In der zahlreiche Werkzeuge auch noch mehrere Varianten bieten…

Von all den eigentlichen Bildbearbeitungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.

All jenen, die einen zielgerichteten Einstieg in Affinity Photo 2 helfen diese 346 Seiten weiter. Michael Gradias hat seit 1997 schon zahlreiche Bücher zu verschiedenen Digitalkameras diverser Hersteller, zu allen möglichen Fotobearbeitungsprogrammen veröffentlicht. Sein erstes Buch erschien bei DataBecker (erinnert sich noch jemand an diese Firma?) und setzte sich mit den ‚Innereien‘ von CorelDRAW 6 auseinander…
In diesem Werk beschreibt der Autor in gewohnter und sehr verständlicher Weise Schritt für Schritt den Einstieg und die effektive Arbeit mit Affinity Photo 2. Angefangen bei der Installation, einer nachvollziehbaren Beschreibung der Benutzeroberfläche, siehe oben, Stichwort ‚Personas‘ etc.

Bilder öffnen, zuschneiden, Bildgröße ändern, korrigieren wie beispielsweise Perspektive bearbeiten, Moirés entfernen. Zur Erklärung: Moirés treten für Gewöhnlich auf, wenn ein gedrucktes, also aus einzelnen Bildpunkten bestehendes Foto eingescannt wird.

Bildteile markieren, die Arbeit mit Ebenen, diverse Filter, die das Programm bietet, einsetzen, HDR-Zusammenstellungen, im RAW-Format vorliegende Bilder entwickeln… Texte in die Fotos integrieren, Fotos exportieren und so weiter.
Alles vom Buchaufbau her logisch strukturiert, in verständlichem Deutsch verfasst, komplett in Farbe mit zahlreichen kommentierten Screenshots illustriert.

Was Michael Gradias nicht beschreiben kann, ist eine Verwaltungsfunktion der vermutlich zahlreich auf dem Datenträger gespeicherten Fotos. Was aber nicht zu seinen Lasten geht: das ist eine der ganz wenigen Funktionen, die Affinity Photo 2 (noch) fehlt.

Ansonsten: trägt das Buch zu Recht den Untertitel „Einstieg und Praxis“.

Bewertung vom 30.08.2023
Microsoft Teams
Enders, Nicole

Microsoft Teams


ausgezeichnet

Ein umfassender Leitfaden für die Team-Arbeit mit Hilfe von Microsoft Teams

Nicole Enders' Buch "Microsoft Teams" erweist sich als sehr nützlicher und umfassender Leitfaden für all Diejenigen, die sich mit der Einführung, der effektiven Nutzung und auch Optimierung von Microsoft Teams vertraut machen möchte. Spätestens seit den Corona-Zeiten und dem damit verbundenen Aufkommen von ‚HomeOffice‘-Arbeit hat die virtuelle Teamarbeit und Kommunikation einen immer größeren Stellenwert eingenommen. Zu alldem liefert dieses Buch nützliche, wertvolle Einblicke und Anleitungen.

Enders beginnt das Buch mit einer klaren Einführung in die Welt von Microsoft Teams, wobei sie die Grundlagen und Funktionen der Plattform verständlich erklärt. Ihre Schreibweise ist leicht verständlich. Die Autorin beschreibt die Funktionen und Möglichkeiten von MS-Teams nicht mit einem IT-Geschwurbel. So ist es auch Einsteigern möglich, sich in dieses hervorragende Stück Software einzuarbeiten. Dabei geht sie auf verschiedene Aspekte ein, von der Einrichtung eines Teams bis hin zur Integration von Tools und Apps.

Das Buch geht sowohl die Grundlagen als auch auf die fortgeschrittenen Themen, die eher den MS-Teams-Administratoren vorbehalten sind, ein. Während Anfänger von den klaren Erklärungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen profitieren, finden auch erfahrene Benutzer wertvolle Tipps und Tricks, um ihre Microsoft Teams-Erfahrung zu auszubauen. Die Autorin berücksichtigt verschiedene Anwendungsfälle, seien es kleine Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder große Konzerne.

Lesenswert sind die Fallstudien und Beispiele, die Nicole Enders einfügt. Diese bieten einen realen Einblick in die praktische Anwendung von Microsoft Teams in verschiedenen Szenarien. Sie helfen nicht nur dabei, die Konzepte besser zu verstehen, sondern inspirieren auch dazu, die Plattform auf kreative Weise zu nutzen.

Die mir vorliegende Ausgabe ist die Nummer 2 aus dem Jahr 2022. Da Microsoft immer wieder mal Verbesserungen, Änderungen an der Office-Software und somit auch bei Teams vornimmt, ohne dies großartig publik zu machen, mag das Buch an der einen oder anderen Ecke kleinere Unterschiede in der Bedienung aufweisen als es der gerade höchstaktuellen Programm-Version entspricht. Wer aber die grundsätzliche Funktionalität und Bedienung von Teams verstanden hat wird mit diesen Änderungen schnell klarkommen. Zukünftige Auflagen des Buches, die auf Grund der Verbreitung von Teams zu erwarten sind, werden die dann neuesten Entwicklungen und Funktionen von Microsoft Teams berücksichtigen.

Zusammenfassend ist "Microsoft Teams" von Nicole Enders ein hervorragender Begleiter für Alle, die mit diesem Kommunikationsprogramm im Sinne des Wortes Team-Arbeit realisieren möchten. Auf der einen Seite leicht verständliche Erklärungen mit praxisnahen Beispielen und auf der anderen Seite geht die Autorin auch ans ‚Eingemachte‘.
Dass das Buch einschließlich der zahlreichen Screenshots, die die Textbeschreibungen noch verständlicher machen, komplett in Farbe gehalten sind, das versteht sich beim Namen des Verlages von selbst: Vierfarben.

Bewertung vom 30.08.2023
Excel VBA-Programmierung Makro-Programmierung für Microsoft 365, Excel 2021, 2019, 2016, 2013
Schels, Ignatz

Excel VBA-Programmierung Makro-Programmierung für Microsoft 365, Excel 2021, 2019, 2016, 2013


ausgezeichnet

Einzige Voraussetzung, um an und mit diesem Buch Spaß zu haben: Interesse!!

Wer auch immer Interesse an den weitergehenden Möglichkeiten hat, die sich mit Excel realisieren lassen, mit diesem Buch zieht er 'das große Los'.

Ignaz Schels versteht es, die Möglichkeiten, die sich mit Hilfe von VBA und Excel umsetzen lassen, mit einfachen, verständlichen Worten zu beschreiben. Kein Programmierer-, kein 'Bit-und-Byte-Fresser'-Geschwurbel.
Ein Beispiel von Seite 54, Thema ist die Klassenprogrammierung: "Klassen programmieren Sie, wenn gleiche Aufgaben parallel ausgeführt werden müssen. Programmieren Sie zum Beispiel Makros, die Maschinenausfälle (Störungen) messen, dann werden Sie vielleicht für jede Maschine eine Stoppuhr brauchen. Schreiben Sie sich eine Klasse »Stoppuhr«, können Sie diese so oft einsetzen, wie Sie wollen." Wer sich jetzt unter dem Begriff "Klasse" nichts vorstellen kann, dem ist nicht zu helfen.
Wie ein solches Klassenmodul angelegt und angewendet wird erklärt Ignaz Schels natürlich ach.

Keine Frage, es existiert jede Menge VBA-Code. Gut les- und erkennbar in der für solche Code-Listings üblichen 'Schreibmaschinenschrift' Courier gedruckt. Dazu dann auch jede Menge Screenshots, alle in Farbe. Mit deren Hilfe sofort zu erkennen ist, was die verschiedenen Befehle auslösen. Beispielsweise in Kapitel 10 "Dialogprogrammierung mit UserForms", Kapitel 11"Formluarsteuerelemente im Tabellenblatt".

Übersichtstabellen, Erklärungen darüber, was die VBA-Befehle bewirken, wo eventuelle Fallen beim Einsatz der Befehle lauern etc.

Dass der VBA-gesteuerte Umgang mit Dateien und Ordnern, der Makro-Rekorder, das Zusammenspiel zwischen Excel und anderen Office-Programmen kurz aber doch erläutert wird, ist keine Frage.

Ein letzter Hinweis zu diesem sehr empfehlenswerten Buch: das Vorwort sollte auch gelesen werden. Denn dort steht, wie und wo die 817KB große Datei mit allen Beispieldateien im Internet gefunden werden kann.

Bewertung vom 30.08.2023
Empires
Hirschhausen, Ulrike von;Leonhard, Jörn

Empires


ausgezeichnet

Die gewaltsame Unterwerfung und Ausbeutung der Welt vornehmlich durch die Länder Europas

Welches europäische Land, welche Monarchie in ganz Afrika, in Asien, in Nord- oder Südamerika, Australien am schlimmsten gewütet hat, diese Frage bleibt irgendwie offen. Sicher aber ist, dass der Wohlstand in Europa nur auf der Basis der Ausbeutung des Restes der Welt in den Jahren zwischen 1780 und 1920 zu verstehen ist.

"1800 gehören 35% der Weltoberfläche zu einem imperialen Herrschaftsgebiet, 1914 waren es 84%." (Seite 14)

Mit welcher Überheblichkeit, mit welcher Grausamkeit die europäischen Länder, egal ob Großbritannien, das Deutsche Reich, Belgien, Frankreich, Spanien, Russland oder auch die heutzutage so friedfertig angesehenen Niederländer, Dänen ihre Gier nach Beherrschung möglichst großer, riesiger Gebiete der Welt durchsetzten, davon vermitteln die 614 Seiten einen Eindruck.

Gut geschrieben, leicht zu lesen, zumindest vom Text her gut verständlich haben die zwei Autoren Ulrike von Hirschhausen und Jörn Leonhard die 140 Jahre imperialer Herrschaft beschrieben. Vom Text her verständlich bedeutet, dass die damaligen Ereignisse aus heutiger Sicht unverständlich sind. Völlig unverständlich ist es, mit welch abstrusen Begründungen und grausamen Vorgehensweisen die europäischen Länder den Rest der Welt mit den dort lebenden Menschen unterworfen haben. Im 'günstigsten' Fall wurden diese Menschen von den Kolonialisten vertrieben, im schlimmsten Falle, welcher sich am häufigsten ereignete, umgebracht, ausgerottet.
Seien es die Aborigines in Australien durch die britischen Siedler, die vielen afrikanischen Völker durch die belgischen, deutschen, portugiesischen Eindringlinge.
Das heutige Algerien und weite Teile des nördlichen afrikanischen Kontinents wurden von Frankreich unterworfen.
In Asien vergrösserte Russland 'sein' Gebiet durch Unterwerfung der Völker im Kaukasus und in Sibirien sowie in Teilen Chinas.
Japan wollte ebenfalls an der Aufteilung der Welt teilhaben und nahm andere weite Teile Chinas, die ganze koreanische Halbinsel in Beschlag.
Italien rieß sich das heutige Libyen, Äthiopien, Eritrea und Somalia 'unter den Nagel'.
Das Deutsche Kaiserreich nicht zu vergessen. Die Auswirkungen der deutschen Gewaltherrschaft im heutigen Namibia, Tansania, Ruanda, Burundi und Teilen von Mosambik, im heutigen Kamerun, Togo, Papua-Neuguinea und Teilen Mikronesiens, Samoa, Salomonen, Palau, Nauru, die nördlichen Marianen, Marshallinseln bis hin zu Kiautschou (China) werden erst jetzt langsam aufgearbeitet.

Wie perfide die imperialen Mächte vorgegangen sind, wird von den beiden Autoren sehr eindringlich beschrieben: um die bereits unterworfenen riesigen Gebiete mit militärischer Gewalt, der die ursprüngliche Bevölkerung schon aus rein militär-technischen Gründen nichts entgegenzusetzen hatten, immer weiter auszudehnen, wurden den dort lebenden Menschen Steuerzahlungen auferlegt. Mit diesen Steuererlösen wurde das Militär finanziert, welches weitere Regionen, weitere Ethnien unterworfen wurden. Konkret bedeutet das, dass diese Völker gezwungen wurden, ihren eigenen Untergang zu finanzieren.

Die ach so ehrwürdigen und 'distinguihshed' also abgehoben erscheinenden Briten waren in Form der British East India Company die weltgrößten Drogenhändler. Man erinnere sich an die Boxeraufstände im damaligen China. 1839 bis 1842 und 1858 bis 1860 fanden die beiden "Opiumkriege" statt. England wollte seine wirtschaftliche Macht auch in China durchsetzen, unterstützt durch Frankreich. Daraus zogen die industrialisierten europäischen Mächte und später auch Japan Nutzen. China war im Grunde zu einer Kolonie geworden.

Auch das unermessliche Anhäufen privaten Eigentums auf Kosten der unterworfenen Länder, Menschen, Ausbeuten der Bodenschätze in diesen Regionen wird nachvollziehbar geschildert.

Zahlreiche zeitgenössische Fotografien, viele Landkarten vermitteln einen Eindruck dessen, was das Autorenteam recherchiert hat. Das all die Schilderungen durch ein 40 Seiten Anmerkungs-, weitere 62 Seiten Literatur- und Quellenverzeichnis überprüfbar belegt sind versteht sich bei diesem Werk von selbst.

Nach der Lektüre dieses Buches drängt sich folgende Frage auf: Wo sind denn die eigentlichen Ursachen des 'Migranten-Problems' zu suchen??

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Bewertung vom 29.08.2023
DUMONT Reise-Handbuch Reiseführer Mallorca
Lipps, Susanne;Breda, Oliver

DUMONT Reise-Handbuch Reiseführer Mallorca


ausgezeichnet

Nichts für 'Ballermänner'...

Es ist zugegebenermaßen ein recht dickes Taschenbuch. Aber es trägt ja auch nicht den Titel ‚Top-Secret-Super-Geheim-Tipps‘. Der Untertitel lautet 'Reise-Handbuch'. Diesem Untertitel werden alle Seiten mehr als gerecht.
Denn gleichgültig, ob es sich um die ausführliche Beschreibung der Baudenkmäler, Kirchen, Gebräuche, der Natur, Geologie, Gesellschaft und Alltagskultur, um Geschichte der Insel, Wirtschaft oder Kunst handelt - alle wirklich interessanten und wissenswerten Aspekte der grössten Insel der Balearen werden beschrieben. In einem sehr gut lesbaren Schreibstil. Mit vielen Farbfotos, Kartenausschnitten illustriert.

Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe des Reise-Handbuches wurden alle Hinweise auf Hotels, zu weiteren Unterkunftsmöglichkeiten auf Fincas, Berghütten und Ferienwohnungen, eventuell auch zu Privatzimmern aktualisiert. Ebenso wie die Informationen zu Museen mit deren aktuellen Öffnungszeiten, Eintrittspreisen. Gleiches gilt für die Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Bars. Das ist bei allen Reise-Handbüchern von DuMont Standard. Das eigentlich Wissenswerte über das Reiseziel, im Falle also Mallorca, füllt geschätzt die Hälfte der Seiten. Es sind also alle möglichen Informationen zu Land und Leuten, Geschichte, Fauna und Flora, Wanderwegen und so weiter zu finden. Das hat den Vorteil, es muss nicht sehr viel mehr Literatur über ‚Malle‘ in den Koffer gepackt werden.

Unterteilt ist das Buch in fünf Regionen entsprechend den Himmelsrichtungen zuzüglich der Inselmitte. Innerhalb der Kapitel werden unter dem Stichwort 'Aktiv' immer wieder Anregungen für lohnenswerte Wanderungen, Radtouren etc. gegeben.

Mallorca ohne Strand und Meer? Kaum bis gar nicht vorstellbar. Was heißt, dass auch diese typischen Mallorca-Urlaubswünsche durch die dazu gehörenden Beschreibungen erfüllt werden.
Die beigefügte Karte bietet auf einer Seite die Möglichkeit, sich mit Hilfe des Stadtplanes von Palma de Mallorca, auf der anderen Seite mittels der Straßenkarte im Maßstab 1:175.000 auf der ganzen Insel zu orientieren.

Balneario Nº 6, zu Deutsch den Ballermann, wird man vergebens suchen. Weder in dem Buch selbst noch im Straßenverzeichnis des Stadtplans von Palma ist eine Silbe davon zu finden.

Apropos Ballermann: ebenso wenig wie die Wochenendtouristen, die für 40,00 € von Deutschland mal eben nach Mallorca und zurückfliegen, um sich dann an der Arbeitsstelle zu erholen, werden die Airbnb-Pfennigfuchser glücklich werden. Diese Organisation, die die Hauptmieter saisonal aus ihrer Wohnung vertreiben, hat gar keinen Platz gefunden.

Für alle anderen, eben die, die Mallorca nicht als eine einzige 'Party-Meile' verstehen, sondern Insel, Land und Leute kennen lernen wollen, liegen mit dem Handbuch goldrichtig.

Bewertung vom 29.08.2023
Baedeker SMART Reiseführer Hamburg
Heintze, Dorothea

Baedeker SMART Reiseführer Hamburg


ausgezeichnet

Hamburg - einfach schön und (fast) nur schön. Unter allen Aspekten.

Von der jahrelang angezweifelten und nach der Fertigstellung begeistert angenommenen neuen Elbphilharmonie samt Damen in Abendrobe bis hin zum Kiez auf der Reeperbahn. Von den vornehmen und 'schweineteuren' Herrenhäusern in den privaten parkähnlichen Gärten in Blankenese bis zu den besetzten Häusern in der Hafenstrasse. Diese Gegenüberstellungen ließen sich fortsetzen. Wer das kontrast- und abwechslungsreiche 'Tor zur Welt' entdecken, gründlich kennen lernen möchte, ist mit der 18ten Auflage, überarbeitet und aktualisiert, dieses BAEDEKERs hervorragend beraten.

Auf den beschriebenen fünf Touren, davon eine per Kanu durch die Kanäle der Stadt und eine ins 'Alte Land', lässt sich Hamburg sinnvoll erobern. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten werden nach ihrem Namen alphabetisch sortiert beschrieben. Wie oben erwähnt hat auch das neue Wahrzeichen Hamburgs, die lange umstrittene und mittlerweile Jeden begeisternde Elbphilharmonie endlich ihren Platz gefunden: „Wir wären auch ausverkauft, wenn bei uns auf dem Kamm blasende Putzfrauen aufträten“ (Zitat Seite 97). Wie wahr, wie wahr. Wer sich frühzeitig bemüht, kann unter der auf Seite 231 angegebenen Internetadresse oder der dort aufgeführten Telefonnummer eventuell eine oder zwei Karten ergattern…

Weiterhin glänzt der Stadtführer mit ausführlichen Informationen, mit vielen Tipps zu Unterkünften, zum riesigen gastronomischen Angebot, zu den Museen, Shopping-Meilen, Parks, eben alles zum Erleben und Geniessen. Die Hintergrundinfos, 3D-ähnlichen zumeist doppelseitigen Schaubilder, viele im Text vorhandene Farbfotos, Auszüge aus dem Stadtplan machen das Lesen und die Orientierung zum Vergnügen. Die Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen etc. wurden natürlich auf den aktuellen Stand gebracht. Einige Hinweise zu Restaurants, Clubs etc. sind weggefallen, dafür neue hinzugekommen.
Der beiliegende separate Stadtplan mit vor einigen Jahren etablierten neuen Faltung ist dank Farbgebung im Druck besser zu handhaben und besser zu lesen als der Plan in den alten Ausgaben.

Aber nicht nur der neue Stadtplan macht den Baedeker zu einer lohnenden Investition. Die vielen Infos reichen mit Sicherheit für mehr als nur eine Reise nach Hamburg aus. Sie sind alle gut. Und Hamburg ist mehr als eine Reise wert.

Bewertung vom 29.08.2023
Baedeker Reiseführer Budapest
Eickhoff, Matthias

Baedeker Reiseführer Budapest


ausgezeichnet

Ein Baedeker wie es sich gehört, was von einem Baedeker erwartet werden kann.

Gegenüber der Auflage Nummer 16 von 2020 hat sich jetzt nicht allzu viel, aber dafür Wichtiges geändert: die Informationen über Öffnungszeiten, Eintrittspreisen etc. wurden auf den aktuellen Stand gebracht. Nach wie vor empfiehlt es sich aber, diese Angaben nochmals per Internet zu überprüfen, ehe man vor verschlossenen Türen steht oder zu wenige HUFs (Hungarian forint) im Geldbeutel hat.

Die ersten Seiten sind 'Das ist Budapest' gewidmet. Hier wird von der Zeitreise via Café, den alten Tradition und neuen Partys, dem Wandeln auf Sissis Spuren, den Jugendstiljuwelen und dem 'Bad Budapest' berichtet.

Nach wie vor sind Vorschläge zu Stadtrundgängen vorhanden. in dieser Auflage deren drei. Gut beschrieben. Jeweils mit einem Ausschnitt aus einem Stadtplan. In dem die Lage der einen Besuch werten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind. Und die Sehenswürdigkeiten natürlich auch beschrieben werden. In einer Plastiktasche am Ende des Buches liegt noch ein kompletter Stadtplan bei, der auch über ein Straßenverzeichnis verfügt.

In alphabetisch sortierter Reihenfolge werden dann die Attraktionen in der Hauptstadt Ungarns detailliert beschrieben. Wie von den BAEDEKERS gewohnt mit vielen wissenswerten Informationen, teilweise mit Grundrissen, so genannten Explosionszeichnungen, Doppel- beziehungsweise ausklappbaren Vierfachseiten. Die beispielsweise die wirtschaftlichen Aspekte der Donauschifffahrt. Dass jede Menge schöner Farbfotos viele der Beschreibungen illustrieren, versteht sich von selbst.

An praktischen Informationen hinsichtlich Hotels, Restaurants, Cafés etc. herrscht wahrlich kein Mangel. Was an den Baedekers immer wieder faszinierend ist: diese Reiseführer schicken oder besser jagen einem nicht von Touristenattraktion zu Touristenattraktion. Sondern sie vermitteln auch etwas Hintergrundwissen über Geschichte, Architektur, Kunst, berühmte Persönlichkeiten, Wirtschaft. Was das Verständnis des und den Zugang zum Reiseziel eminent verbessert.

Im letzten Teil mit den praktischen Infos über Anreise, beste Reisezeit, Gesundheit, Knigge und anderem Wissenswerten steht unter dem Stichwort "Sprache" der Satz (Zitat): "In Budapest hat man selten Mühe, sich verständlich zu machen, da manche Ungarn die deutsche Sprache verstehen und die meisten jüngeren Leute Englisch sprechen." Betonung liegt hier auf "manche" sowie jüngere Leute" und "Englisch". Das Mini-Wörterbuch im Anhang ist natürlich vorhanden. Ob es eine große Hilfe darstellt, sich mit den "Nicht-Manchen" zu verständigen sei mal dahingestellt. Ungarisch ist für unsere Ohren nicht nur unverständlich, sondern auch schwer auszusprechen.

Eine drei- oder vier Tage dauernde Reise nach Budapest? Trotz Orban gerne. Dann aber bitte mit der Neuauflage dieses Baedekers.

Bewertung vom 28.08.2023
Access - Einstieg und Praxis
Schels, Ignatz

Access - Einstieg und Praxis


sehr gut

Declare ptrSafe Function Get OpenFileName Lib "Comdlg32.dll"

Dieses Zitat von Seite 236 soll nicht abschrecken. Der Sinn und Zweck des Zitates ist zu verdeutlichen, dass Ignaz Scheels in seinem Werk ziemlich schnell ans Eingemachte geht.

Denn von derartigen Befehls- und Programmzeilen wimmelt es in dem Buch.

Das einleitende Kapitel erklärt auf 11 Seiten sehr anschaulich die prinzipielle Funktionsweise eines relationalen Datenbanksystems und die Notwendigkeit, für viele praktikable Lösungen solch ein umfangreiches Programm einzusetzen. Damit natürlich auch die für die Praxis notwendigen Features von Access zu verwenden.

Was den Einsteiger eventuell abschrecken kann: mit dem reinen 'Mausgeschubse' ist ab Seite 57 Ende. Zitat: "Sehen Sie sich in der SQL-Ansicht den SQL-Befehl an, der mit dem Entwurf der Abfrage generiert wurde. Die Überprüfung des SQL-Befehls ist die beste Methode, SQL zu lernen."

Und ab dieser Stelle geht es mit SQL-Code weiter. Gelegentlich kommt dann auch wieder das 'Mausgeschubse' zum Tragen. Beispielsweise beim Erstellen eines neuen, eigenen Formulars, also eine Ein- oder Ausgabemaske. So es sinnvoll ist natürlich auch durchgängig mit farbigen Screenshots illustriert. Ebenfalls für Einsteiger sehr sinnvoll: überall da, wo ein Datenverlust drohen könnte, weist der Autor in einem farblich abgesetzten Textkasten ausdrücklich darauf hin. Mitsamt einem Hinweis, wie der eventuelle Datenverlust während der Entwicklung einer Datenbank vermieden werden kann.

Schön wäre es gewesen, wenn irgendwo ein Hinweis zu finden wäre, dass sehr viel des 'Mausgeschubses' von Access im Hintergrund automatisch in SQL-Code gewandelt wird.
Schön wäre es auch gewesen, wenn der Autor gleich auf einer der ersten Seiten einen Hinweis gegeben hätte, dass die allgemein gebräuchlichen Namenskonventionen (Reddick-VBA-Namenskonvention) schön übersichtlich zusammen gefasst ab Seite 333ff. zu finden sind.

Ein Gutteil des Abtippens des abgedruckten Programmcodes lässt sich glücklicherweise sparen. Auf der Internetseite des Verlages steht eine 1,2 GB große ZIP-Datei zur Verfügung, die die meisten Beispieldateien enthält.

Was sich bei der Lektüre nicht sparen lässt: aktives, konzentriertes durcharbeiten, mitarbeiten und durchdenken.

Wer so vorgeht, gewinnt mit dem Buch sehr solide Kenntnisse von und über Access mit all den Möglichkeiten, die das Programm bietet.

Bewertung vom 28.08.2023
Baedeker Reiseführer Provence, Côte d'Azur
Kalmbach, Gabriele

Baedeker Reiseführer Provence, Côte d'Azur


ausgezeichnet

Etwas mehr als 400 Seiten Genuss, Kultur, l’art de vivre...

Dieser Baedeker bietet all das, was die Baedekers auszeichnet: eine gelungene Mischung aus Information über Land und Leute, über Geschichte, Kunst, besondere Sehenswürdigkeiten, Möglichkeiten, den Urlaub mit sportlichen Aktivitäten zu einem Erlebnis zu machen. Und natürlich auch Hinweise zu Hotellerie und Gastronomie. Wobei 'Gastronomie' eigentlich der falsche Begriff ist. Denn leckeres Essen, ob als Menu oder Einzelgericht wird in fast allen Restaurants auf den Tisch gebracht.

Der erste Teil dieses Reiseführers ist vier Touren gewidmet. Die zwischen 415 Kilometer lang sind, die es in laut Autorenteam in mindestens 3 Tagen zu er'fahren' sind. Und 630 Kilometern, für die die Autoren mindestens eine Woche Zeit nehmen, besser deren zwei vorschlägt. Wobei es mich etwas erstaunt, dass die herrliche Landschaft im Osten der Côte d'Azur zwischen Nizza und Menton an der Grenze zu Italien keinen Tourenvorschlag abbekommen hat. Warum auch immer.

Die einzelnen Städte, Städtchen, Ortschaften folgen dann in der bekannten nach dem Namen alphabetisch aufgeführten Reihenfolge. Mit kommentierten Auszügen aus dem jeweiligen Stadtplan. Mit Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants und Cafés.

Diesen Zielen schließen sich in den Baedekers stets zu findenden Hintergrundinformationen an. Also der Abschnitt 'Erleben und Geniessen' und selbstredend praktische Informationen zu Anreise, Etikette, Gesundheit, Sicherheit und so weiter.

Die beigefügte Straßenkarte (1:280.000) ist zwar auch für Autofahrer, die die Vorteile einer gedruckten Karte dem Navi vorziehen, eine recht gute Hilfe, die Landschaft abseits der Autobahnen und Nationalstraßen kennen zu lernen.

Ein elektronischer ‚Pfadfinder‘, also ein Navi hat unbestreitbar seine Vorteile. So man schöne Straßen und Sträßchen meiden will/muss. Aber als überzeugter Fan guter, detaillierter Straßenkarten erwähne ich die Blätter 340 und 341 der Michelin-Karten. Der dort vorhandene Massstab 1:150.000 macht es problemlos möglich, die wunderschöne Panoramastraße Grande Corniche, seit dem Filmklassiker "Über den Dächern von Nizza" mit Grace Kelly und Cary Grant in aller Welt bekannt, zu erleben. Die auf der Karte als D 2564 ausgewiesene Route verbindet Nizza und Menton an der italienischen Grenze. Sie ist die berühmteste Küstenstraße der Côte d’Azur. Auf der Strecke liegen die Orte Villefranche-sur-Mer, Èze, Cap d'Ail, Monaco, La Turbie, Roquebrune und Cap Martin.

Die Grande Corniche ist die höchst gelegene 'Küsten'straße. 'Küste' steht hier in Gänsebeinen, weil sie nicht so dicht wie möglich entlang der Küste führt, sondern ein paar 100 Meter bis wenige Kilometer oberhalb der Küste. Dafür bietet sie nicht nur Haarnadelkurven, sondern eine spektakuläre Aussicht folgt der nächsten.