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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1098 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2024
Fünf Tage in Florenz
Brown, Lorraine

Fünf Tage in Florenz


sehr gut

Florenz, die Schwiegereltern, die Ex-Frau und ein Ex-Freund

Maddie ist Reisejournalistin und arbeitet seit drei Jahren bei einem TV-Sender, der Reisen verkauft. Sie liebt ihre Arbeit, hat sich aber mehr davon versprochen, denn bei Beförderungen wird sie ständig übergangen und auch ihr Vorgesetzter nutzt sie nur aus. Deshalb freut sie sich nun umso mehr, mit ihrem Verlobten Nick nach Florenz zu reisen, um endlich seine Eltern kennenzulernen und gleichzeitig deren fünfundvierzigsten Hochzeitstag zu feiern. Allerdings leidet Nick unter Flugangst und besteht auf eine Reise mit dem Zug, was schließlich vierundzwanzig Stunden und eine Übernachtung in einer anderen Stadt bedeutete. Maddie ist todmüde, als sie in Florenz ankommen und will nur in ihr Zimmer. Nick dagegen möchte sofort seine Eltern begrüßen, was Maddie dazu zwingt, nicht zurechtgemacht und in zerknitterter Kleidung den wohlhabenden, todschicken, überheblichen und ihr gegenüber eiskalten Eltern Rosamund und Peter gegenüber zu treten, doch nicht nur ihnen, sondern auch Sophia, Nicks Ex-Frau. Zusätzlich verwirrt Maddie ein Gast, den sie beim Einchecken sieht, der ihrem Ex-Freund Aidan sehr ähnlich sieht. Dass sie ihn nie mehr sehen wollte, ist nun nebensächlich, denn er ist es wirklich und schleicht sich wieder in Maddies Gedanken... Maddie ahnt, dass die fünf Tage in Florenz ganz anders werden, als sie es sich vorgestellt hat.

Lorraine Brown schildert die fünf Tage in Florenz und die Rückblicke zur Kennenlern-Geschichte von Maddie und Aidan vor zwei Jahren sehr unterhaltsam. So fliegen die Seiten nur so dahin. Perfekt gelingen der Autorin auch die Beschreibungen von Florenz, sodass es sich anfühlt, als wäre man als Leser selbst in der Stadt. Maddie ist eine sympathische Protagonistin, die durch ihre positive Einstellung und ihr Harmoniebedürfnis alles für die Rettung des Urlaubs und die Anerkennung durch die zukünftigen Schwiegereltern tut. Trotzdem entwickelt sie sich im Laufe der Handlung weiter und bemerkt, dass sie auch an sich selbst denken muss und nicht immer das Wohl der anderen über ihr eigenes stellen darf.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich schnell sehr wohl gefühlt, denn beim Lesen konnte ich endlich mein Fernweh ein wenig vergessen und gleichzeitig ein neues Reiseziel auf meine Liste setzen. Allerdings war ich manchmal ein wenig genervt von Maddie, die einfach viel zu häufig zögert, ihre Meinung zu äußern und auch mal für sich selbst einzustehen, umso mehr mochte ich dann aber das Ende. Insgesamt ein sehr schöner Sommerroman, der Lust auf einen Urlaub in Florenz macht und vom tristen Regenwetter draußen ablenkt.

Bewertung vom 17.04.2024
Auf die Plätze, fertig, feiern! / Die Geburtstagsbande Bd.1 (3 Audio-CDs)
Schaumann, Claudia

Auf die Plätze, fertig, feiern! / Die Geburtstagsbande Bd.1 (3 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Geburtstag kann man immer feiern!

Die drei Freunde Lu, Rio und Pelle sitzen nach Lus Geburtstagsfeier noch ein bisschen zusammen und unterhalten sind. Alle sind sie traurig, dass Geburtstag nur einmal im Jahr ist, denn eigentlich könnte man doch jeden Tag feiern und dabei viel Spaß haben. Doch Lu hat schließlich die zündende Idee, sie gründen die Geburtstagsbande und suchen sich einfach jeden Tag einen anderen Geburtstag, den sie besuchen. Allerdings ist die erste Party bei Johanna in der Stadt, das heißt Lus Opa muss sie fahren, außerdem ist Johanna eine Zimtzicke, finden die drei Freunde. Die Party selbst verläuft dann nicht ganz nach Plan, denn Lu verwechselt ihr Geschenk mit einer Tüte fauliger Erdbeeren, eine Scheibe und eine Vase gehen zu Bruch und Pelles Huhn Chickaletta benimmt sich auch daneben. Trotzdem lassen sich die Freunde nicht von ihrem Plan abbringen und wollen es am nächsten Tag bei Paul einfach noch einmal probieren...

Claudia Schaumann erzählt so lebendig und lustig über die drei Freunde und ihren Plan, dass die Zeit nur so dahinfliegt. Natürlich liegt das auch mit an der tollen Stimme von Cathlen Gawlich, denn sie hat eine wunderbare Stimme, liest nicht zu schnell oder zu langsam und verleiht den verschiedenen Charakteren perfekt passende Stimmen, sodass es nie zu Verwechslungen oder anderen Problemen beim Hören kommt.

Meine siebenjährige Tochter und ich wollten das Hörbuch eigentlich auf mehrere Nachmittage aufteilen, dazu ist es allerdings nicht gekommen, denn wir haben die knapp drei Stunden an einem Stück durchgehört - und uns ist nicht einmal aufgefallen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wir sind total begeistert und werden baldmöglichst auch noch den zweiten Teil hören!

Bewertung vom 17.04.2024
Der Duft der Kirschblüten / Kirschblüten-Saga Bd.1
Schmidt, Rosalie

Der Duft der Kirschblüten / Kirschblüten-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Aus Liebe zum Tee...

Berlin, 1871: Familie Winterfeld betreibt seit vielen Jahren ein Teehaus. Die Eltern haben sich alles selbst aufgebaut und lieben ihren Laden, der ihnen auch zu einem gewissen Wohlstand verholfen hat. Die Interessen der drei Kinder sind aber sehr unterschiedlich, denn so sehr wie die ältere Tochter Clara Tee liebt und in geschäftlichen wie auch fachlichen Dingen immer gut informiert ist, interessiert sich August nur für seine Laufbahn als Offizier beim Militär und auch Netty, die jüngste der drei, arbeitet zwar täglich im Verkauf, es wird aber nie eine derartige Leidenschaft für Tee erwachsen wie bei Clara. So fällt Clara auch schon früh auf, dass der Vater sich verändert und sich nicht nur langsamer bewegt, undeutlicher schreibt, sondern auch immer häufig geistig abwesend und in sich gekehrt wirkt. Also führt sie die Bücher weiter und hat alles im Blick. Bei einem Zusammentreffen mit dem befreundeten Teehändler Otto Starngrad trifft sie das erste Mal auf Akeno, den japanischen Teehändler und sofort ist da eine ganz besondere Anziehung. Dennoch lässt sich Clara in eine Ehe mit Franz, ihrem Freund aus Kindheitstagen, drängen, bereut diese aber schnell, denn Franz möchte sie besitzen und ohne Liebe kann sie sich ihm nicht bedingungslos anvertrauen...

Rosalie Schmidt hat in diesem Roman mehrere interessante Themen verknüpft, denn es dreht sich zwar vieles um Tee, dennoch stehen auch die unglückliche Liebe von Clara, die historischen Begebenheiten der damaligen Zeit und die Geschichte der gesamten Familie Winterfeld im Mittelpunkt. Clara ist eine bewundernswerte Protagonistin, die sehr stark und fortschrittlich ist und deshalb perfekt geeignet ist als alleinige Erzählerin des gesamten Romanes. Es ist aber auch deutlich spürbar, dass die Autorin selbst ein großes Wissen über Tee mitbringt, was durch ihr Aufwachsen in einem Teehaus zu erklären ist. Doch obwohl oder vielleicht gerade deswegen, fließt viel Hintergrundwissen über Tee, vorallem den grünen und den schwarzen Tee, wie ganz selbstverständlich in das Geschehen mit ein und es wirkt niemals belehrend oder gar unpassend.

Als ich vor einigen Tagen die Kirschbäume so wunderschön habe blühen sehen, musste ich an dieses Buch auf meinem Stapel ungelesener Bücher denken und wusste, dass ich es nun unbedingt sofort lesen muss. Tatsächlich war ich ab der ersten Seite gefesselt und bin begeistert, wie viel ich über Tee gelernt habe. Aber auch Claras Schicksal wird so lebendig erzählt, dass es sich anfühlt, als wäre man hautnah dabei und selbst ein Familienmitglied. Nun empfehle ich dieses Buch an alle Fans von Tee, historischen Romanen und herzergreifenden Liebesgeschichten weiter und wünsche euch ebenso so wunderschöne Lesestunden, wie ich sie hatte!

Bewertung vom 16.04.2024
Wegda planscht los / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.2
Neßhöver, Nanna

Wegda planscht los / Die kleine Fledermaus Wegda Bd.2


ausgezeichnet

Neues von der kleinen Fledermaus Wegda

Die kleine Fledermaus Wegda ist eine ganz besondere Fledermaus, denn sie ist am Tag wach und schläft in der Nacht, ganz anders als ihre Familie. Ihr bester Freund ist die Eule, aber auch der Biber ist immer wieder bei ihren Abenteuern dabei. Er bringt ihr auch das Schwimmen bei, und die selbst gebackene Pizza teilt sie auch mit ihm. Außerdem übernachtet Wegda bei Eule. Als sie krank ist, helfen ihr ihre Freunde, schnell wieder gesund zu werden. Und als sie Angst im Dunkeln hat, findet sie auch eine Lösung.

Nanna Neßhöver erzählt die Geschichten von Wegda auf eine liebevolle und feinfühlige, aber auch lustige Weise. Ihre Sprache ist kindgerecht und die Geschichten nicht allzu lang. Gelesen werden sie von Thomas Nicolai, der es perfekt versteht, die verschiedenen Stimmen zu imitieren und so für eine unterhaltsame und kurzweilige Zeit zu sorgen. Doch obwohl die Geschichten auch lustig sind und immer wieder für kleine Lacher sorgen, sind sie sehr gut zur Einschlafbegleitung geeignet, denn die Musikstücke zwischen den einzelnen Abschnitten beruhigen.

Meine Tochter und ich haben voller Begeisterung diesem Hörspiel gelauscht. Wir lieben die kleine Fledermaus und ihre lustige Art und haben vorallem bei der Pizza-Geschichte sehr lachen müssen. Wirklich toll und sehr gelungen!

Bewertung vom 14.04.2024
Mittsommerbriefe
Tietgen, Madita

Mittsommerbriefe


ausgezeichnet

Mitten ins Herz...

Alva hat vor zwei Wochen ihren Großvater verloren. Ihr Farfar, wie sie ihn immer nannte, war schwer krank und hatte sich bereits mit seinem baldigen Tod abgefunden. Nun steht sie da, mit der Buchhandlung ihres Großvaters, der immer auf den Traditionen beharrte und nichts ändern wollte und letztlich kaum mehr Kunden hatte. Doch es kommt nicht in Frage für Alva, diese ganz besondere, und vielleicht auch ein bisschen angestaubte Buchhandlung zu verkaufen. Da kündigt sie lieber ihren Job und widmet sich ganz der Rettung des wunderschönen und magischen Ortes, der sie bereits ihr ganzes Leben begleitet. So kommt ihr auch die Idee mit ganz besonderen Veranstaltungen, denn Alva ist überzeugt davon, dass man anhand des Buchgeschmackes eines Menschen seinen Charakter sehen kann. Die Speeddatings, die sie daraufhin ins Leben ruft, werden ein Erfolg. Aber auch die Freundschaft zu dem stillen und sehr zurückhaltenden Siljan vertieft sich von Mal zu Mal, bis er sie sogar fragt, ob er nicht als Untermieter auf der Empore des Geschäftes einziehen darf, um dort zu arbeiten. Doch Alva ist sich unsicher, was Siljan angeht, denn er stand einfach so im Laden und ist seither ständig da, dabei hat sie ihn vor dem Tod des Großvaters noch nie gesehen. Wären diese ganzen Neuerungen in ihrem Leben nicht genug, fragt sich Alva, als sie plötzlich auf ein Bündel Briefe stößt - geschrieben von Siljan Dahlberg, dem Bestsellerautor - wusste sie schließlich gar nichts von einer Freundschaft ihres Farfars mit diesem berühmten Schriftsteller...

Madita Tietgen nimmt ihre Leser in ihrer neuen Reihe mit nach Schweden, ihrem Sehnsuchtsland und gleichzeitig persönlichen Rückzugsort. Sie beschreibt Stockholm auf wunderbare Weise, sodass beim Lesen sofort das Gefühl aufkommt, selbst gerade auf die engen Gassen der Altstadt zu gehen, oder mitten in Alvas Buchhandlung zu stehen. Alva ist eine sehr starke junge Frau, deren Grundfesten durch den Tod des Großvaters aber stark erschüttert wurden und die nun sehr nach einem neuen Halt in ihrem Leben sucht, diesen in ihren besten Freunden aber nicht findet. Doch die ganz neue und unbelastete Freundschaft zu Siljan mag ihre Wunden zu heilen, was sehr berührend mitzuverfolgen ist.

Bisher hat mich jeder der Romane der Autorin mitgerissen und mich emotional berührt. Deshalb hatte ich auch hohe Erwartungen an die neue Reihe und vorallem diesen Auftaktband, die aber natürlich vollkommen erfüllt wurden. Schweden ist schon immer ein Ort für mich, den ich irgendwann einmal unbedingt besuchen möchte, weshalb mich diese Reise dorthin, wenn auch nur gedanklich, noch mehr für das Land begeistert und ein gewisses Fernweh ausgelöst hat. Gut, dass es noch weitere Bände der Reihe geben wird und ich noch öfter in das bezaubernde Schweden reisen darf. Ein rundum gelungener erster Teil der Reihe, der mich mitten ins Herz getroffen hat und nun tief berührt zurücklässt!

Bewertung vom 13.04.2024
Meine Küche
Hercules, Olia

Meine Küche


ausgezeichnet

Ein Kochbuch voller Wohlfühlgerichte und Geschichten über das Leben

Olia Hercules wuchs in der Südukraine auf und hat dort das gute Essen schätzen gelernt. Denn bereits mit zwölf Jahren zog sie nach Zypern, danach mit 18 Jahren ging sie zum Studium nach Großbritannien. Während ihrem Italienischstudium verbrachte sie ein Jahr und einen Sommer in Italien. Nachdem sie dann irgendwann als Journalistin tätig war, beschloss sie, das Kochen in ihre Arbeit und ihr Leben zu lassen und merkte schnell, dass es sich wie eine Droge anfühlt, andere mit Essen glücklich zu machen. So erwachte eine bisher nicht bekannte Leidenschaft in ihr, die bis heute anhält. Denn sie genießt nicht nur das Essen selbst, sondern auch den Austausch und das Geschichten erzählen während den Mahlzeiten, die man gemütlich gemeinsam einnimmt. So widmet sie dieses Kochbuch ganz ihrem Leben und den Geschichten, die sie mit den verschiedensten Gerichten verbindet.

Ebenso wie das Leben der Autorin, spiegelt auch das Kochbuch in den verschiedenen Kapiteln die unterschiedlichen Wohnorte wieder. Schon allein die Kapitelüberschriften, wie "Lindenhonig in der Luft: Süßes" oder "Kartoffeln und Kohl: Das Essen, das mich prägte" zeigen, wie vielfältig die Rezepte sind. Doch ist das Kochbuch nicht nur ein Buch voller Rezepte, sondern enthält unzählige Geschichten über das Leben, einzelne Situationen oder Personen, die eine Rolle im Leben von Olia Hercules spielten. Die Rezepte selbst sind immer ähnlich aufgebaut, sodass sie durchgehend sehr übersichtlich sind. Aber die Autorin erzählt auch hier nochmals, warum das Rezept im Buch gelandet ist und was es damit auf sich hat. Natürlich sind auch reichlich Fotografien zu finden, die das Essen, aber auch Olia Hercules selbst abbilden.

Ich finde das Kochbuch sehr sehr gut und hatte schon nach dem ersten Durchblättern bereits eine lange Liste an Rezepten, die ich nachkochen wollte. Am Ende habe ich für meine Familie sechs Rezepte zubereitet, die uns aber alle so gut geschmeckt haben, dass sie Lieblingsessen-Potential haben. So gab es neben den "Spaghetti alla San Giovanni", "Mutter Taralezhkovas Kartoffeln", "Ninas Kohl im Blätterteig" auch ein zypriotisches Menü bestehend aus dem Tomatenreis, den Keftes und dem Salat. Den einzigen Kritikpunkt, den mein Mann und ich haben, ist dass die Autorin auch während der Zubereitungsanleitung so viele Anmerkungen einfügt, dass ein einfaches Rezept unheimlich viel Zeit benötigt, um gelesen zu werden und sich so die Zubereitung unnötig verlängert und erschwert. Ansonsten ein sehr empfehlenswertes Kochbuch!

Bewertung vom 12.04.2024
Mein buntes Klavierbuch

Mein buntes Klavierbuch


ausgezeichnet

Klavier spielen ist ganz einfach!

Zehn Kinderlieder lernen Kinder in diesem Kinderbuch ganz spielerisch auf der Klaviertastatur spielen. Von "Old MacDonald" über „Summ, summ, summ“ bin hin zu "Alle meine Entchen" enthält das Buch bekannte Kinderlieder, die noch dazu wunderschön illustriert sind.

Die zehn Kinderlieder sind umgeben von wunderschönen Illustrationen abgedruckt, sodass die eine Seite die Noten, den Text und nur kleine Bilder, die andere Seite dagegen eine große Zeichnung passend zum Lied zeigt. Da das Buch im Querformat ist, kann problemlos auf der Klaviertastatur gespielt werden. Der Klang ist klar, nicht zu laut und angenehm anzuhören.

Das Buch ist nun schon seit einigen Wochen in unserem Besitz und ich finde es immer noch klasse und bin kein bisschen genervt. Obwohl meine Tochter täglich spielt und einige der Lieder schon auswendig spielen kann. Die Idee, die Klaviertasten mit einer Farbe zu versehen und oben die entsprechenden Noten ebenso zu markieren ist super, denn so müssen lediglich die Notenlängen gewusst und erkannt werden. Diese erklären sich häufig aber von selbst, denn beim Mitsingen ergibt sich die Tonlänge ja meist automatisch. Da meine Tochter unbedingt Klavier spielen lernen möchte, liebt sie das Buch unheimlich und würde es nie mehr hergeben! Also ganz großes Kompliment an den Verlag und die Herausgeber für dieses wunderbare Kinderbuch!

Bewertung vom 12.04.2024
Harpunentod: Frau Scholles Gespür für Mord
Tammen, Sophie

Harpunentod: Frau Scholles Gespür für Mord


ausgezeichnet

Frau Scholle kanns nicht lassen

Gaby Scholle, eigentlich Polizeisekretärin bei der K11 in Wiesbaden, ist spontan auf die Nordseeinsel Amrum gereist. Natürlich immer mit dem Ladradoodle Dolores an ihrer Seite. Eigentlich wollte sie ja mit ihrem Mann Rolf nach Süddeutschland verreisen, doch langsam hat sie es satt und möchte nicht mehr die sein, die in ihrer Ehe immer um den Frieden und die Harmonie kämpft. Kurzentschlossen ist sie also in die entgegengesetzte Richtung gereist und genießt nun die friedliche und entspannte Zeit mit ihrem Hund. Allerdings ist sie noch nicht richtig auf Amrum angekommen, da hat sie schon ein Problem mit ihrem Vermieter, denn er hasst Hunde und will ihr sofort ihre Ferienwohnung kündigen. Gut, dass Gaby bereits auf der Fähre in Kontakt zur Inselbewohnerin Ine gekommen ist, die sich nun als Tochter des mürrischen Vermieters herausstellt und ihr die Wohnung doch noch besorgt. Nach dem Einzug freut sich Gaby auf den Strand und dreht mit Dolores eine friedliche Abendrunde am nächtlichen Strand. Dass sie dabei einen Toten in einem Ruderboot, dem auch noch eine Harpune in der Brust steckt, vorfindet, damit hat sie nicht gerechnet. Aber sie weiß sofort, dass sie in diesem Urlaub ihren Beruf und ihre Leidenschaft für die Polizeiarbeit nicht vergessen kann...

Hinter der Autorin Sophie Tammen versteckt sich die Bestsellerautorin Anne Barns, deren Leidenschaft für die deutsche See auch in diesem Krimi spürbar wird. Gaby ist eine sympathische Mitsechzigerin, die noch lange nicht genug von ihrem Leben, vorallem der Polizeiarbeit hat. Dank ihrer Leidenschaft für das Ermitteln steckt sie schnell mitten im Fall und trägt viel zur Lösung davon bei. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die bei den Lesern einfach gut ankommen muss.

Dieses Buch lag kaum auf meinem Bücherstapel, da musste ich es unbedingt lesen. Anfangs wusste ich noch gar nicht, dass Anne Barns hinter dem Pseudonym steckt, habe irgendwann aber nachgesehen und wusste nun, warum mir der Schreibstil so bekannt vorkam. Ich mag die Wohlfühlathmosphäre des Romans, die alles andere als dunkel oder gruselig ist. Trotzdem ist die Handlung durchgehend spannend und fesselnd und der Täter bis zu den letzten Seiten nicht bekannt. Ein Cosy Crime, wie er besser nicht sein kann!

Bewertung vom 12.04.2024
Puzzle & Buch: Berühmte Gemälde

Puzzle & Buch: Berühmte Gemälde


ausgezeichnet

Ein wunderschönes, gar nicht so einfaches Puzzle!

Wie in einer Kustausstellung sind auf dem Puzzle zwölf berühmte Kunstwerke an einer Wand zu sehen. Von Renoir über van Eyck bis hin zu Monet können wunderschöne Gemälde entdeckt werden. Auch die Zuschauer der abgebildeten Ausstellung sind begeistert und betrachten die Bilder interessiert.

Fred Blunt hat die verschiedenen Kunstwerke mit ihren unterschiedlichen Motiven perfekt an dieser Ausstellungswand vereint. Im Begleitheft erläutert die Autorin Rosie Dickins die Gemälde und es ist auch das Original in hoher Qualität abgebildet. Ihre Hintergrundinformationen sind kindgerecht formuliert und überzeugen durch die spannende Erzählweise. Das Puzzle selbst ist sehr hochwertig, sodass es auch nach mehrmaligem Zusammenbauen keine Beschädigungen aufweist. Auch die Druckqualität ist sehr hoch, was den Spaß am Puzzlen zusätzlich fördert.

Meine Kinder haben gerade die Kunst entdeckt und finden es faszinierend, wie vielfältig die Gemälde doch sind. Gerade Monet ist einer ihrer Lieblingskünstler und natürlich auch auf dem Puzzle zu finden. Das Begleitheft ist sehr interessant und macht neugierig auf mehr! Deshalb bekommt das Puzzle & Buch-Paket eine ganz klare Empfehlung von uns!

Bewertung vom 10.04.2024
Mauerträume
Stephan, Kati

Mauerträume


ausgezeichnet

Annis Träume

Ost-Berlin, Sommer 1975: Die zwanzigjährige Anni lebt mit ihrer Schwester Paula immer noch im Kinderzimmer, denn Wohnungen sind immer noch Mangelware, sodass es wohl auch noch einige Zeit dauern wird bis sie die Gelegenheit bekommt, noch dazu ohne Ehemann. Doch Annis Eltern haben sich mit der Situation arrangiert und genießen ihre Zeit als Familie. Trotzdem ist der Vater jeden Dienstagnachmittag nicht zuhause, denn dann kommt seine Schwester Gundula aus dem Westteil der Stadt. Niemals konnte er ihr den Weggang verzeihen, hat er doch dem Vater versprochen, den Schusterladen weiterzuführen und die Familientradition aufrechtzuerhalten. Obwohl die Tante etwas speziell ist, kann Anni sie gut leiden und holt sie jede Woche am Tränenpalast ab und bringt sie abends wieder zurück. An einem solchen Abend verliert sie auf dem Weg zu Bus ihre Handtasche, als sie mit einem jungen Mann zusammenstößt. Gemeinsam räumen sie hektisch die Sachen wieder zusammen, allerdings bemerkt Anni zu spät, dass sie ihr Notizbuch vergessen hat. Mit einem Zettel bittet sie den jungen Mann, es ihr zu ihrer Arbeitsstätte zu bringen und verspricht sogar Finderlohn. Und tatsächlich steht er eines Tages auf der Terrasse und für ihn und Anni beginnt ein wunderschöner Sommer, der Anni noch unverhofft und unerwartet in einen Zwiespalt bringen wird....

Kati Stephan beschreibt in ihrem historischen Roman das Leben in der DDR sehr authentisch, sodass die Leser schnell das Gefühl haben, mit eingenen Augen dabei zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Anni ist eine junge Frau, die sich mit dem beschränkten Rahmen, in dem sich ihr Leben abspielt, eigentlich abgefunden hat. Doch als gleichzeitig die Liebe und die schwere Erkrankung ihrer Tante in ihr Leben treten, wird ihr bisheriges Leben plötzlich immer einengender. Da aber nicht nur Anni als Erzählerin fungiert, sondern auch die anderen drei Familienmitglieder, erfährt man so viel mehr über den Alltag der Familie und spürt die Probleme der damaligen Bevölkerung noch deutlicher.

Diesem Roman ist es gelungen, dass ich ihn kaum mehr aus der Hand legen konnte und Seite um Seite gelesen habe, obwohl ich eigentlich hätte aufhören müssen, um andere Dinge zu erledigen. Deshalb war ich auch innerhalb von 24 Stunden am Ende angelangt, was mich etwas traurig gemacht hat, denn ich wäre gerne noch länger bei Familie Behrendt in Berlin geblieben, andererseits fand ich das Ende aber perfekt gelungen.